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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189105249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910524
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910524
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-05
- Tag 1891-05-24
-
Monat
1891-05
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1891
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr Kedaclion und LrprdiUou JohanneSgaffe 8. SprrchKiinden -er Kr-aclioa Vormittage 10—12 Uhr. Nachmittags b— 6 Uhr. tztlr dt» kmg'landlrr Manulcrwle «acht fich d>« «ed-clwil nutzt »crbinlNch. Annahme der für die nächstfolgend« Nummrr bestimmten Inserate an Wochentage» bis !t Uhr Nachmittag», an Tonn- u»i> Festtagen früh bis,S Uhr. 3n den Filialen siir 3ns.-Annal>mr: Ltto Üleium's Sortim. «Alfred Hahn), Universitätsstratze I, Louis Lösche, Kathariuenstr. 14, patt, und König »platz 7, nur bi» ' ,3 Uhr. tWslstk und TaMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels^GeMsmM SlbonnementSprei- vierteljährlich 4'/» Mk. in Alt-Leipzig, incl. Vrin.zerlohil ü Mk., durch dn Post bezogen 6 Mk. Einzelne Nrn. 20 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen <in Tageblatt-Fonnat gesalzt) ohne Postbcsörderung M Mk., Mit Postbeförderung 70 Mk. Inlrrale 6 gespaltene Petitzeilr 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichnist. Tabellarischer u.Zifsernsatz nach hüherin Tarif Nerlamen unter dem RedactionSstrlch die4gespalt. Zelle bOPf., vor Len Familiennachrlchten die tigespallene >seile 40 Ps. Inserate sind stets an die Crpedition zu sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prueuuiusrunäo oder durch Post nachnahme. m. Tonntag 85. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Otfftiilliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den 27. Mai I8V1. Abends 6'/, Uhr, im SitzuiigSsaale am Naschmarkte. Tagesordnung: I. Wahl von 6 Mitgliedern sür die gemischte Deputation behufs Erörterung von Reformen in dein Systeme der Gemeinde- antagen und Vorberathung der Petition von Grundstücks besitzer« wegen der städtischen Grundsteuer. II. Wahl von 4 Ottedeputirien und 4 Stellvertretern für die selben zur Abschätzung von Baulichkeiten zur Staatsgrund- sleucr. m. Bericht des Finanz- und BerfassungSauSschusseS über: die Petition von Bewohnern von Leipzig-Plagwitz in Betreff der tttrchcnanlagen für Liefen Stadlthcill IV. Bericht des Finanzausschusses über die HanShaltpläne der ittrchengemeindc Leipzig-Plagwitz auf daS Jahr 1891. Aus- nähme einer Anleihe von der KirchengemeinLe Sri. Andreas zu Leipzig. V. Bericht des SttftungS-, Bau- und OekonomieausschusseS über Verkauf des an der Ecke der Mozart- und Schwägrichenstrabc gelegenen Bauplatzes Nr. 16. VI. Bericht de-Z StistungS- und OelonomieauSschusses über: u. Herstellung der Brommestraste, d. miethwcise Ucberlasfung der Iohannisbospitalschcune nebst einem Theile deS an diese angrenzenden Hofraumcs an den Marstall. VII. Bericht deS Stiftungs-, Finanz- und BauauSschnsseS über: Einttchtuna der Kuchenvergrößerung und Ausführung der damit zusammenhängende» Herstellungen im städtischen Itrankenhause. VIH. Bericht deö Bau- und LekonomieanSschusscS über: a. Fest stellung der Fluchtlinie der Plagwitzer Straße in Leipzig- Kleinzschocher; l>. Jnwegsallstellung deS StrastenzugeS 55 9'11 deS Bebauungsplanes sür Leipzig-Kleinzschocher parallel der Lutherstrabe, zwilchen dieser und dem Friedhöfe, von der Bahnhof- bis Plagwitzer Straße; o. Feststellung eines Be bauungsplanes über die Parcellen Nr. 315, 316, 310 und 320 deS Flurbuchs für Gohlis. IX. Bericht des Bau-, Oekonomie- und Finanzausschusses über: u. regulativmäbige Entschädigung des von dem Grundstücke Nr. 41 der Kohigattenstrabe in Leipzig-Reudnitz abzutreten- den ArealeS; d. Anbringung eines Galerieaufjatzgilters mit Firmenschildern, sowie Schrstttafeln in der Markthalle. X. Bericht deS OekonomieausschusseS über: Wiederherstellung einer Strecke der Usermaucrn deS Mühlgrabens tu Leipzig- Connewitz. I». bte NathSwaage betreffend. Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten haben wir den Tarif für die Rathswaage in einigen Puurtcn abzuiiiidern beschlossen und eS tritt der nengestaltete Tarif, den wir nachstehend unter G zur öffentlichen Kenntniß bringe», mit dem 25. d. M. in Kraft. Gleichzeitig machen wir bekannt, das: nach der von uns nen- gcordneien OleichäftSzeit die Rathswaage künftighin in der Zeit vom I. April bis 30. September, i» diesem Jahre vom 25. d M. a», von Morgens 6 Uhr bis Abends 7 Uhr und in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März von Morgens 7 Uhr bis Abends 6 Uhr ununterbrochen zur Benutzung steht. Leipzig, den 22. Mai 189!. 186t 2138 Ter Rath der Stadt Leipzig. 607. 698. l)r. Georgi. Ass. Lampe. D Tarif. 51. Wiegegebühren. Für Borsten, Lederhüule, Wolle, Federn von je 50 Kilogramm 10 Vieh . » » b Holz, Kohlen, Dünger, Kalk, Eis » » » ^ 1 Heu, Stroh, Eisen, Fracht güter und alle anderen Gegenstände, welche auf der Brückenwaage zu wiegen sind » » - » 2 alle Gegenstände, welche auf der Schalwaage zu wiegen sind und nicht unter Pos. 1 fallen . k Ter Satz sür SO Kilogramm wird auch dann erhoben, wenn ein Gegenstand das Gewicht von 50 Kilogramm nicht erreicht. Gewichtsbeträge unter 50 Kilogramm, welche eine Tarif, einheit von 50 Kilogramm übersteige», bleiben bis mit 25 Kilo gramm für die Gebühreiibercchnnng außer Ansatz, werden dagegen, wenn sie mehr als 25 Kilogramm ausmachcn, für volle 50 Kilo gromm gerechnet. 8. Waagescheingebühren. Für jeden aus Verlangen ausgestellten Waageschein, wenn die Wiegcgcbühren weniger als 1 betragen, 10 1) Z 4) b) Bekanntmachung, betreffend den Wagrnverkchr an und in der Markthalle. Zur Aufrechterhaltiing der Ordnung wird über den Wagenverkehr an und in der Markthalle Folgendes bestimmt: 1) Wagen aller Art, welche zum Zweck des Entladens oder Be. ladens an der Halle halten, dürfen hierzu nur die vorhandenen Fahrstraßen benutzen und eS haben deren Führer betreffs der Auf siellung der Wagen den Anordnungen unserer Beamten unbedingt Folgern leisten. 2) Sofort nach Beendigung deS — thunlichst zu beschleunigenden — Ladegeschästs müssen die Wagen wieder abgefahren werden. 3) Die snniintlichen Zugänge zur Halle sind jederzeit frei zu halten und dürfen durch Wagen nicht versperrt werden. 4) Ans der Uttrprinzslraßc dürfen Wagen zum Zweck des Ent. oder Beiadcns vor de», dortigen Eingang zur Halle und in dessen Nähe nur bis 6 Uhr Morgens halten. 5) Tie Einfahrt in die Fahrstraße der Halle hat nur von der Vrüdcrslraße, Haupteingang Nr. 5, au-S, die Abfahrt nach dem Roß. platze zu erfolge». 6) Zuwiderhandelnde gewärtigen Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Hast bis zu 14 Tagen und Wegweijung ans der Halle und deren Umgebung. Leipzig, den 23. Mai 1891. Ter Nath und das Polizcianit der Stadt Leipzig. vr. Georgi. In Stellvertretung: Vr. Schmtd. Wirihgen. Am 1. Juli d. I. ist die Stelle eines Schutzmann- zu besetzen, mit welcher neben freier Uniform ein JahreSgehalt von 1000 steigend nach 14 Jahren Dienstzeit bis zu 1375, -Sk und Pcnsions berechtigung — nach 8 jähriger Dienstzeit — verbunden ist. Geeignete Bewerber wollen sich binnen 10 Tagen unter Ein reichung ihrer Militairzeugnisse, eines Gesundheitszeugnisses und Befähigungsnachweise, sowie eiaes selbstverfaßten und selbstgeschriebenen Lebenslaufs hier meiden und persönlich vorstellen. Weimar, den 19. Mai 1891. Ter Gcmrtndcporstaiid. Pabst. Bekanntmachung, Veneralrevtfion über die Trofchkcn betreffrnd. Die Seneralrevision über di« Droschken und deren Bespannung und zwar über diejenigen mit geraden Nummern, als 2, 4, 6 u. s. w., soll Arrttag drn 2«. Juni 18SI auf dem Fahrwrg an der Tribüne der Rcmivahn stattfinden. Die Auffahrt-zeiten werden wie folgt festgesetzt: ES haben am gedachten Tage ihre Geschirre vorzufahrcn die Eonccjsionare mit den Anfangsbuchstaben A—? Vormittags 8 Uhr O—ck - 9 - X-Ll . '/.10 . X-8 . ',,11 . 8cl>-2 - '„12 - und zwar derart, daß die Troichken nicht etwa nach und nach zu anderen als de» vorgedachtcn Stunden ausahre», sonder» daß die sämintlichen zn ein und derselbe» Zeit vorzufahrenden Wagen auf einmal und pünktlich zur festgesetzten Stunde aus dem AusfahrlS- platze, der von de» Aufstchksorganen am Tage der Revision »och speciell angewiesen werden wird, zur Slelle sind. Tie Eoiirefsiouare, welche ber Vorführung ihrer Nummern zu gegen sei» müssen, werden insbesondere darauf aufmerksam ge macht, daß bei dieser Revision die Droschke» durchgehend- gut lackltt, die Sitzkisscn und Rückenlehnen gut gepolstert und mit rein lichen, keineswegs desecie» Ueberzüge» versehe» sein müssen. Ferner ist aus die gehörige Instandsetzung der Pierdegeschirre besonderes Augenmerk zu verivensen; diejelben müssen au? gutem Lederzeug bestcbc», gut geschwärzt und dem beim Polizeiamle ausgestellte» Probegeschirr möglichst angcpaßt sein, wie denn überhaupt die Droschke» durchgehend« allen übrigen Bestimmungen in tz. 6 des Trojchken-Regulalivs vom 22. November 1890, die Dienstkleidung der Trojchkensührcr aber genau den Vorschriften in 8. 10 des an gezogenen Regulativs entsprechen müssen. Zuwiderhandlungen gegen vorslchende Anordnungen werden nach 8. K3 des Regulativs bestraft werden und haben die Cvncessionare »ach Befinden überdies die Außerbetriebsetzung der nicht vorschrifts mäßig vorsahrendcn Geschirre zn gewärtigen. Leipzig, den 21. Mai 1891. Tas Polizei-Amt der Stadt Leipzig. In " " v. X. 2271. Stellvertretung: vr. Schmid. Mühlner. Gcwölbe-Vermiethung. Im hiesigen Rathhanse ist das Bühnengcwölbe Nr. s am Markt vom I. Oktober d. I. ab gegen halbjährige Kündigung anderweit zu verniicthcn. Miethgesuche werden auf dem Rathhause, 1. Obergeschoß, Zimmer Nr. 8, enlgegengenoininen. Leipzig, den 21. Mai 1891. Der Rath der Stadt Leipzig. In. 1409. vr. Georgi. Krnmbiegel. Lekanntmachnng. Bei der Ober-Postdlrection hier lagern die nachbezcichnetc» nn- bestcllbarc» Postsendungen: Li>»8« Uv« tt»e lttrli t<. Aus Leipzig: an Frau veriv. Ranmann gcb. Ficinming in Leipzig, Schulstr. 16, patt., v. 18./11. 90, an Josef Vorgel, Ubrinacher in Halle (Saale), Herberge z. Hciinnth, v. 26./10. 90, an Fr!. Sophie «auppe, Adr. S. Fuhrmann in Wnnsicdcl, v. 18. 12. 90, an Marie Hanncwald, Spitzenhändlcri» in Jena, postlagernd, v. 14. I I. 90, an Frl. Elsa Hattenbach in Mylau, Restaurant riaiscrbof, v. 2. I.9I, an Fran Elise Ouilling in Berlin IV., Linkstr. 5,, v. 14.12. 90; aus Alöha «Sachsen): an Auguste Korbs, Reichenbergerslr. 130 in (Ort fehlt), v. 20./10. 90; äus Lcipzig-Boltiiiarödors: an Pooert in Knmbach bei Rudolstadt, v. 13./1. 91; aus Leipzig-Plagwitz: an die städtische Sparcasse in Landsberg bei Halle (Saale), v. 8. I. 9l ; aus Rcichenbach <Vgtl): o» Adolf Croner i» Berlin, Rochstr. 18, v. 13., 1. 91; aus Chemnitz: an die Expedition der Berliner Nach richten (Annonccnbureau) in Berlin, v. 28,11. 90; aus Aniiabrrg lirrzgcb.): an I. Kuhnert, Kunngürtcr in FriedcrSdvrf bei Neu- salza-Spreinbcra. v. 2.,2. 91. ltrie-Lle mit »teilt 4»'ertI,1n1>«It. Aus Leipzig: an Frau Marie verw. Schmidt in Berlin-Schönhausen, Allee Nr. 48, v. 3./12. 90, an Frl. Anna Julius in Annaberg i. S., banptposllagernd: v. 11./10. 90, an Finna E. Lehmann, Zuckerwaarenhand- lung in Leipzig, Schützenslr. 7, v. b./I. 91; aus Glaucha»: an Robert Illing in Bremen, hauptpostiagcrnd, v. 20. 10. 90; an- Chemnitz: an Frau Marie Richter in Wien, Recherchen- sclderstr. 34, v. 21./11. 90, an Carl Friede. Hilgner in Plauen v. 29./11. 90. n. Aus Borna (Bz. Leipzig): an Oehme in Chemnitz v. 28. 7. 90 über 10./! 5^; aus Zwickau (Sachs.): an Adolf Müller, Gutsbesitzer in Schönau b. Wiesciiburg v. 3. 11. 90 über 1 ^ 50 aus Leipzig: an Karl Lerlel, Adr. Wwe. Lcrkcnkamp in Uinmingen b. Langendreer v. 5., 12. 90 über 3 80 an Frau O. Hennig in Berlin, Spandauerslr. 39/40, v. 6./12. 90 über 50 an Frl. Clara Zwanziger in Leipzig, Hossniann's Hotel, v. 27./11. 90 über 1 ^ 20 Die unbekannten Absender der vorbezeichncten Sendungen werden hiermit ansgesordert, ihre Ansprüche binnen 4 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei einer Post anstatt des Lber-Postdircclions-BezirkS Leipzig geltend zu machen. Haben sich innerhalb der gedachten Frist zur Rückforderung Be rechtigte nicht gemeldet, so werden die Geldbeträge der Posk-Untcr- stutzungScasje überwiesen. Leipzig, 18. Mai 1891. Ter Kaiserliche Ober-Postdireetor. Walter. Uilsüand und Frankreich. Da die Erhaltung des europäischen Friedens wesentlich von dem Vcrhältniß abhängt, in welchem Rußland und Frank reich zu einander stehen, so erregt natürlich Alle-, was auf eine größere gegenseitige Annäbcrung der beiden Mächte hin deutet, die öffentliche Aufmerksamkeit. In diesem Sinne mußte die Verleihung des St. Andreas-Ordens an Carnot und der herzliche Abschied aufgefaßt und bcurtheilt werden, welchen das russische Kaiscrpaar von dem scheidenden sran ösiscbcn Militairbevollmächtigten nahm. Zn gleicher Weise eachtcnSwcrth erscheint, der bevorstehende Besuch eines fran zösischen Geschwaders in Kronstadt und das Interesse, welches der Zar an der französischen Ausstellung in Moskau nimmt. Alle diese Vorgänge haben an sich betrachtet nichts Auf fälliges. ES ist natürlich, daß die geräuschvolle Art, in welcher die Franzosen alles Russische feiern nnd in den Himmel er heben, auf der andern Seite eine Gegenwirkung erzeugen muß, daß Rußland nicht immer bloS empfangen, sondern auch einmal als Geber austrelcn will. Wenn jedes russische Schiff, welches in einem französischen Hafen erscheint, als ein Glück bringendes Wesen gefeiert wird, wenn dem kranken Großfürsten Georg in Algier die ausgesuchtesten Artigkeiten erwiesen werden, wenn die Franzosen überhaupt Rußland als Schwesterlond, gleichsam als ihre zweite Heimath ansebcn, so kann es nicht befremden, daß auch der Zar seine Erkenntlich kcit für so viel Freundlichkeit und Aufmerksamkeit zn erkennen giebt und dem . höchsten Orden verleiht. ^ ^ Aufnahme, Diese Auszeichnung Wird ab» erst cur-Y^ ^tischen welche sie in Frankreich gefunden innigen Verkehr Ercianiß, weil sie daS i>!,selli'chaft gegeben hat, wie der französischen ""d russtlchen G s ll l S - ^ er nie zuvor bestanden hat. Zn '.ff ^ ^rt bürg und Moskau, statt Rom " - ^„^rung Napo- Präsidenten der französische" Republik den leon'S Hl-, Rußland gilt a.« LZ« crkcmiung ^ mit Zustimmung und Freude als daö Zeichen guten Einvernehmens zwischen zwei ^roßmachlenzu bcarüß-'ii und würde keiner weiteren Erwägung hedurfcn, wenn sich nicht die Vergleichung darböte n.'t de», ^crhallmst welches zwischen Frankreich »nd Dcntschland besteh, internationale Kunstausstellung in lur wZche N bildenden Künstler Frankreichs ursprünglich so großes Inter esse zeigten, ist von französischen Künstlern nicht besetz worden? wätzrcnd MoSkauö AuSsteUnng von dcn sranzosisch n Ausstellern mit derselben Synipatb'- begnißtwndtteeme Pariser Ausstellung. Zn der Sache bcgriindcle Unterschiede, welche die Franzosen von Deutschland abwendig niactze», Moskau dagegen Zufuhren.könnten, bestehen nicht, es Ware vielmehr natürlich, wenn die französischen Mnstlcr die iknen in Berlin winkende Anerkennung als einen bochanznschlagenden Preis ihrer Bestrebungen anerkennten. Leider liegt aber die Sache so, daß die französische Kunst in den ^"0 einer 'br fern liegenden Macht, der Politik, getreten >st und deshalb solche Erfolge gering anschlägt, welche ihrem Wesen nnd ihren Wünschen entspreche». . . Zm sranzösischcn Volkscharakter tritt ein Streben mit voller Macht hervor, daS Streben, die erste Rolle zu spielen. Vorbedingung sür den Erfolg dieses Streben« ,st die po it.scke Führung, das bat Frankreich unter Ludwig XlV. als Grund satz scstgchaltcn wie während der Revolutionszeit und unter der Regierung Napoleon s I. und Napoleon s HI. 'vaß Frankreich an der Spitze der Civilisation marschirt, haben seine Sohne stets als die Grundlage ihrer Stellung, wie sie den Tbatsachen und der öffentlichen Meinung entspricht, auf- gcsaßt, aber diese Führung hat ihren AuSganaSpunct in der politischen Macht. Frankreich will von den Rechten anderer europäischer Nationen nichlö wissen, die Franzosen fühlen sich nur wohl, wo sic die Herrschaft haben. Damit sieht die Liebedienerei der Franzosen Rußland gegenüber in schroffem Widerspruch, denn sie beanspruchen in dem Verhältnis) zu Rußland nicht einmal Gleichberechtigung, sondern sie ordnen sich der russischen Macht widerstandslos unter. DaS ist eigentlich eine Tbatsache, welche Rußland über die Beweg gründe der französischen Handlungsweise stutzig machen sollte, denn im Allgemeine» pflegen gleichberechtigte Bewerber um die Macht auf einem großen Gebiete auch die Selbstachtung nicht aus den Augen zu setzen. Wer sich allzu beflissen uni die Gunst eines Andern bewirbt, erweckt dadurch stets die Meinung, daß seine Wünsche nicht der Stärkung der Macht seines umworbenen Freundes, sondern den eigenen Zntcreffen dienen sollen. Welcher Grund kann Frankreich bewegen, die Macht Rußlands zu erhöben, wen» nicht das Streben, mit Hilfe Rußlands das verlorene Ucbergewicht in Europa wieder zu gewinnen? Rußland hat aber gar keine Lust, Frankreich irgend welche Zugeständnisse in Europa z» machen. DaS Verhältnis; liegt genau umgekehrt, wie eS den Wünschen Frankreichs entsprechen würde. Ruß land wird die ihm von Frankreich dargebotene Hand erst ergreifen, wenn eS sich in der Lage befindet, den Löwcn- antbeil aus dem mit vereinten Kräften erzielten Gewinn cin- zuheimscn. DaS, was Frankreich will, ist in Rußland Wohl erkannt und verstanden worden, und deshalb bat man dort so lange gezögert, das Bündniß zu schließen, welches mit so nnverkennbarem Entgegenkommen von Frankreich Rußland seit langer Zeit angeboten wird. Katkow bat stets betont, daß Rußland freie Hand behalten müsse, um seinen Zntcreffen entsprechend zu hanteln. Worin bestehen Rußlands Zntcreffen? Es sind dieselben, die Frank reich verfolgt. Rußland will die Weltherrschaft auöübcn, Frankreich begnüat sich vorläufig mit der Herrschaft in Europa, will sich aber Rußlands als Trittbrett bedienen, um die Stufe zu ersteigen, auf welcher eö sich bereits am Ansang des 19. Jahrhunderts befand. Rußland lächelt kalt über solche fruchtlosen Bestrebungen und ist bemüht, Frank reich seinen Zwecken dienstbar zu machen, gerade wie Frank reich umgekehrt glaubt, Rußland als Brücke zur Er werbung des bestimmenden Einflusses in Europa benutzen zu können. Zn diesem Wettbewerb der beiden Groß Mächte nimmt England eine abgesonderte Stellung ein welche darauf hinanSläuft aus dem Streit zwischen den Zntcreffen Frankreichs und Rußland« den Hauptgewinn zu ziehen. Deutschland ist viel zu sehr auf die Festballung der m blutigem Kamps errungenen Stellung bedacht, als daß cs sich in den Streit um Bestrebungen einlaffcn könnte, die sich auf Erringung der WcltmachlsteNung zuspiye». Die Herrschaft Zukunft Der,eilige auSübcii. der sich als tüchtig erweist, den Frieden aufrecht zu erhalten. Die n vrm euwr solchen Macht ausgcht, wird unter allen Umstanden milde sein. » . . , Leipzig, 24. Mai. r Kalser wird noch einige Tage in den ar ^)ovna ichen ^aadrevreren von Prölelwitz verbleiben Weise die „lausenden RegicrungSangelegenheiteii nnd nimmt regelmäßigen Vertrage entgegen. Aus Schlobiiien wirb die iL'b7 Vanfentbalt de- «r- sten.e.d^daß C. Ma- j l at bereit- am Dienstag Abend, wenige Stunden nach der Ankunft von hier, die erste mehrstündige Zagd unternahm Be. derselben wurden drei Prächtige Rchböcke ^ unternahm. r. ^ ^ dst Meinung, daß an Stelle de« ver storbenen Herrn von Schlickmann der Staats»,inistcr von Goßler als Oberprästdent an die Stütze der Provinz Ostpreußen treten werde, mit der ihn alte Beziehungen ver- Reichskanzleramt sind, wie die „Allgem. Fleischerzcitung" erfährt, die städtischen Behörden ver anlaßt worden, Erhebungen über den Biehauftrieb und d»e Viel, preise anzustcllcn und dem Reichskanzler darüber zu berichten. Man irrt Wohl nicht, wenn man die Veranstaltung dieser Enquete in Verbindung bringt mit Er wägungen über Erweiterung der Vieheinsuhr und eventueller Herabsetzung der Vichzölle. * Ans einer gegen den Fürsten BiSmarck gerichteten Broschüre: „Die Reichsschwiegermutter kommt!" be richtet die „Freisinnige Zeitung" des Aba. Eugen Richter ibrcn Lesern, eS werde darin „gcheimnißvoll au- qcdeutet, daß Herr Pin dt er in Besitz eines Autogramms sein müsse, welches als Beweis dafür dienen könne, in welcher Weise Fürst BiSmarck auf das erbliche HauS- meicrlhum bedacht war". Nachdem daS Richtcr'schc Blatt den allerdings sehr „gcheimnißvollen" Andeutungen ge dachter Broschüre weitere Verbreitung zu geben angrrcigl kielt, möge, so schreibt die „Nordd. Mg. Ztg.", sestgcstcllt sein, daß ihr von der Existenz eines solchen Autogramms nicht das Mindeste bekannt ist; Herr Pindtcr bat niemals eine Zuschrift erhalten, die sich in dem von der „Freisinnigen Zeitung" unterlegten Sinne deuten ließe. * Gegenüber der Nachricht, daß das Reichsgericht den Corrector einer Zeitung als mitverantwortlich für den Zn- ball derselben erklärt bat, wurde die Ansicht aufgeworfen, daß schließlich auch der Drucker neben dem Redactcur ver antwortlich gemacht werden könne. Dies wird tbatsächlich von der Magdeburger Staatsanwaltschaft gegenüber dem Drucker der socialdenivkratischen „Volksstimme" versucht. Die -Frkf. Ztg " meldet: Bei einem Referat über eine Gerichts verhandlung war der damals zu einer Ucbung eingezogene Staatsanwalt und Lieutenant der Landwehr Nessel im Znterimsrock als Zeuge erschienen. Der Redactcur der „VvlkS- stimme" hatte dies mit den Worten bemerkt: »Zeuge Nessel erschien im „saloppen" ZntcrimSrock . . . ." Wegen dieses Ausdrucks hat der Staatsanwalt Nessel Strafantrag wegen Beleidigung gegen Rcdacteur und Drucker der „VolkSstimme" gestellt, welchem Anträge die Anklagckammer auch statt- gegeben hat. * AuS Berlin wird der „Kölnischen Zeitung" geschrieben: So verschieden auch die Eindrücke der letzten Belgrader Vorgänge sein mögen, darin stimmen die meisten Nach richten aus unterrichteten Kreisen überein, daß jene bedauer lichen Zwisckcnfälle die Beziehungen Serbiens nach außen nicht berühren, die allgemeine Ruhe nicht stören werde». Entgegengesetzte Meldungen, wie die der „Times" aus Wien, die sogar schon bulgarische Truppen gegen die serbische Grenze verrücken lasse», bedürfen keiner Widerlegung. A»ck im Ziinern werten die serbischen Parteiverhältnisse davon schwerlich eine nachhaltige Rückwirkung erfahren. Welche Acnternng etwa in den serbischen RegicrungS- krciscn cintreten wird, läßt sich noch nicht niit Bestimmtheit übersehen. Der KricgSminister wollte schon vor den letzten Ereignissen aus andercii Gründen zurücktrcten. Der Ministerpräsident Paschitsch ist Ingenieur, war früher Bürgermeister von Belgrad und wollte schon vor einiger Zeit diesen Posten zur Ausführung der von ihm geplanten Stadt- bautcn wieder übernehmen, wozu er sich vielleicht jetzt oder in nicht ferner Zeit entschließen wird. Sollte eS zu einer weiter greifenden Miiiisleräntcruilg komme», wofür sichere Anzeichen noch fehlen, so würde die Regentschaft vielleicht die Bildung eines gemischten, aus Liberalen und Nadicalcn zusammengesetzten Ministeriums begünstigen, deren Richtung nach außen, wie man weiß, sich nicht wesentlich unterscheidet. * Gegen einen Lehrer in Altena ist, nach der „Köln. VolkSztg.", die TiSciplinar-Untersuchung eingcleitct, weil er für eine socialdemokratische Zeitung geschrieben und auch eine socialdcmokratische Versammtung besucht haben soll. * Auö Paris wird vom 22. Mai gcmeldot: Minister präsident Frcycinct erklärte in fortgesetzter Berathung der Tarisvorlage, die von der Kammer beschlossenen Tarife würden die Grundlage der zukünftigen Beziehungen zu den auswärtigen Nationen abgcben. Die Regierung könne in dessen nicht auf ihr coiistitutionellcS Recht verzichte», Ver träge abzuschließcn' gegebenen Falls werde sie verlangen, daß die Kammer den Minimumtarif abäntcrc, wenn sie dies als den Interessen des Landes forderlich erachte. Ohne die eon- stitntioncllcn Rechte aufzngcbcn, werde die Negierung die Zollgcsctze in dem Geiste handhaben, in welchem sie beschlossen würden. Nackdcm sodann Mölinc seine Uebercinstimmung mit diesen Anschauungen erklärt hatte, beschloß die Kammer, morgen in die Beratbung deS Antrages VigcrS, betreffend die Gctrcidezöllc, einzutrctcn. * Nach Pariser Meldungen wird die französische Panzerslotte von La Manche, welche in Cherbourg anlcrt, demnächst nach Kronstadt abgchc», wo sie sich mit der russischen Flotte vereinige» soll. Cs wird indessen während der Fahrt nicht nur dieser einzige Aufenthalt ge macht werden, svndcrn die Flotte beabsichtigt auch, niedrere Häfen in Schweden und Norwegen anzulaufe» und einige Zeit in Kopenhagen vor Anker zu gehe». Die Flotte, welche durch de» Admiral Herrail befehligt wird und auS den Schiffen „Marengo", „Rcqnin", „Furicux" und dem Torpedo- krcnzcr „Surcous" besteht, soll »och durch den Kreuzer erster Classe „Marccau" verstärkt werde». Letzteres geschieht — so heißt eS — auf ausdrücklichen Wunsch deö Zaren, welcher den durch den „Marccau" rcpräscntirte» neuesten Typus der französisch«» Kriegsmarine kennen lernen will. Französische Blätter verzeichnen mit Stolz, daß dem Ge schwader in allen Häfen, die cö anlaufen wird, rin glänzender Empfang bevorstcbc. * DaS englische Unterhaus trat am Donnerstag nach den kurzen Psingstfcrie» zum ersten Male wieder zusammen. Der Sitzungssaal ist einer gründlichen Reinigung und DcS- insicirung unterzogen worden, um die Zuflucnza-Älikroben zu vertreiben, die in so rücksichtsloser Weise unter den ehrcn- wcrthcn Mitgliedern deS Hanscü ibre Opfer gesucht hatten. Gladstone, der schlimmer darnicterlag, als man Wort haben wollte, und dessen Befinden sich täglich „bedeutend" besserte, ohne daß man einen Fortschritt bemerken konnte, ist wenigsten« soweit wieder hergestcllt, daß er am Mittwoch zum ersten Mal gemeinsam mit seiner Familie das MittagS- mabl einncbuicn konnte. Er soll am Freitag nach Hawarden über- sicreln, und die Regierung wird ihm vermnthlich eine lange
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