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Der SSchsW LrzSßler du Zeit «ine» halb«» Monat» rt 1.1k bet« «bhole» in der ». Mnzelnumm« U> Wg R lumuner 1L Pfg.) Tagekülü furMsHoßwerda (ttnzlge TageszeUung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische LsLHIer ist da, zur DerössentUchmg h« -mtlichm Beluumtz < machungen der Amtshauptmanuschast, de« Hauptzollamt» und dm B- Moschulaml» p» Bautzen sowie de« Fimmzamd» und des Stadtrat« zu Mschosmvecka und d« Demeiudebehördeo behürdüchersetta bestimmt« Blatt An^tgeuprei»: Di« 4» au» breit, einspaltig, MwimetaMtle 8 Rps. Im Textteil du «0 au» !>r«tU MMtmeterzell« U Nps Nacht»» nach den gesetzlich vorgeschrtebenen bilde». Für do» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Witzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischosmnerda. . ^ A*"fpuch«, N»I Sischos,w«rda Nr. 444 und 4« As "d hoherer Gewalt — Krieg oder sonstig« irgendwelcher Störung d« vettiEu, der Zeitung oder der »estrderung^inrich. bwarn — b«t der Bezieh« keinen Anspruch aut Lieterung oder Nachlieferung der Zeitung oder «ms Rückzahlung d« Bezugspreise» Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt -- Heimatkundliche Bellage Frau und Heim > Landwirtschaftlich, Beilage. — Druck und Verlag »on Friedrich May, G. m. b. tz. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. ib2I. Drmrindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. S4 Nr. 8 Donnerstag, den 10. Januar 1S35 SO. Jahrgang Tagesschau. * Mit der Znrückziehung der Polizeiposten auf dem linke» Saarusrr Hal die Rogteruug»kom«isfiou di« »««re freigemacht für di« ungehinderte TL«gkell lothringisch« Kommunisten im Saarge- dies. Da» link« Saargebiet wurde bereit» mit kommunistischen Flug- blättern überschwemmt. Zahlreiche Fernsprechleitungen wurdeu darchschnltieu. Die Laudstig« stad sämtlich au der deutschen Grenz« -lagesehl. die abgerlegelt ist. , * von ftauzdfischer Seil- werden die Nachricht-« üb« angeb Nche miMSrlsche Maßnahmen au d« lothrlngisch-saarlSudischeu Grenze al» unzutreffend bezeichnek. * Nach Meldungen au« Genf ist der Zeitpunkt der endgültigen Vülkeebund»enlscheidung üb« die Saarabstlmmuug noch ungewiß * Segen dir ehemaligen SPV.-Führer Otto Nek», Franz Vogel, Mah Braun u. a. tst bei der Stäat-aawattschafl Saarbrücken Ssrafanlrag gestellt worden, well sie da» VermSgm esu« deutschen FtrMa an ausländische Genossen verschoben haben. * Vie Vereinbarungen in Rom, die Saarabsttmmuag and Ab- raflpag-erSrlerungeu, die la der gestrigen dreistündigen englischen Sablqettasthung yaupkgegenstände der «Ursprache gebildet haben dÜrsttfn, beherrsche« auch die heutige Morgenpresse. Nach d« ^Ti- me»" «ist jedoch keine Entscheidung üb« die Lösung d« «brüstung»- srage getroffen worden, man habe ab« eine AnnSherung d« An- flchtim herbeigeführt. * In der französischen Rechtspresse «acht sich «in« gewisse V-- sargni» vor einem englischen Druck auf Rüstung»b«schrSarong gek- tchtb d« man kommen ficht. Pertinax schreibt i« ^Echv de Par«-, dir stauzöfisch« Regierung habe die Not« Barcho»» v»m17. April fallen siche«, I« d« am 2L DWkck«-«sichM, MtEedimg zmi scheu Flandin, Laval und Simon habe letzterer ein «drücken von der Note Barthou» und voumergue» vom t7. April errrlcht. v« französische Soloaialminifl« erklärte in «in« Rede, daß tn Röm auf kolonialem Gebiet kein Opfer zngeflanden worden sei. * 2n Ostpreußen hält der strenge Frost au. Lea SWerekord hälf Lyck mit 30 Grad. Vie tiefste Temperatur in köaigcherg war 24 Grad. Ein Landwirt, d« «uterweg»'Zusammenbruch, ist er froren. Viele Brände stnd aus dem Lande dadurch entstanden, daß man bersuchte, eingefrorene Wasserleitung« mit offenem Fen« aus- zutauM. * Da» Erdbeben am vergangenen Freitag halte al» Mittchmnkk di« Inseln de» Marmarameer«. E» sollen 200 Häuf« zerstört oder beschädigt sein. E» wird auch mit zahlreichen Toderopfern ge rechnet. *> Au»sührtich« an anderer Stelle. Ser Friede siegt an der Saar! Die weltpolitische Entscheidung an der Saar am Sonn» tag findet die urdeutsche Saarbevölterung in Disziplin und Geschlossenheit. Ob Herr Heimburger als Vertreter der Vöikerbundsregierung und Elsässer qiOdeutschen Blutes di« Landjäger aus dem südlichen Teil des Saargebiete« ent fernt, ob da« Haus der Deutschen Front in Saarbrücken be setzt wurde, spielt im großen Geschehen doch nur d-i« unter geordnete Rolle von Verzweiflungstaten derer, denen die unbeirrbar deutsche Haltung der Bevölkerung die französisch bezahlte Rechnung verdarb. Der Saarbevollmachttgte des Reichskanzlers Burckel bat am gleichen Tage sestgsstellt, was ist und was sein wird. Di« Provokationen bezahlter Söldlinge und di« Hoffnungen gewisser höchst kapitalistischer Kreis« in Frankreich können an dem Ausgang nicht, andern und nicht» deuteln. Vie Rückkehr der Saar ins Deutsche Reich ist eine Wiedergutmachung des Unrechts, zu dem sich die Versailler Konferenz auf Grund der Äemenceau-Fäl- schung von angeblich 150000 Eaardeutschen bewegen netz, di« man immer vevgebtich mit der Lupe sucht«. Rach der Entscheidung für Deutschland füllt aber auch die letzte deutsch französische Auseinandersetzung über ein Gebiet, das stets zu Deutschland gehörte und folgerichtig in» Reich zurück will. 2m Vordergrund des letzten entscheidenden Sturme« steht bi« Ueberwültigung der Separatisten oder, wie sie sich an der Saar tarnen, der Statuequorsten, Jede Unterstüt zung dieses Sevaratismus durch di« Vertreter der französi schen Propaganda ut an und für sich schon, ganz abgesehen von der sehr eindeutig deutschfeindlichen Haltung der Löt- kerdundsregierung, eine Verletzung der französischen Un parteilichkeit. Fünfzehn Jahre lang hatte die französische Regierung Zeit, moralische Eroberung«» zu machen. Wenn überhäuf «in urdeutscher Lolkschamkter zu ändern wäre, müßten die Franzosen wenigstens einigermaßen sichtbar« Erfolge austvedsen können, aber es ist bezeichnend, daß selbst di« ausschweifendsten französischen Hoffnung«, di« Aussicht aufgegeben haben, daß «tn Teil der SaarbevöAerung für Frankreich stimmt, und daraus ergibt sich schon, daß der französische Anspruch auf da» Saarg«bi«t tnrechmm unbe rechtigt war. Aber wenn die Franzosen heute auffordern, für den Status quo zu stimmen, dann vermengen sie, wie der Saarbevollmächtigte Burckel ausführte, ihre Position der angeblichen Unparteilichkeit mit parteiischen Tendenzen und die französische Grubenverwaltung, die deutsche Ar beiter entläßt, weil sie deutsch sind, ist die Trägerin dieser Parteilichkeit, di« zudem unter verlogenen LorspieqÄungen offenbar«« Bolksverrat stützt. Wir appellieren an seden sich ferner Nation bewußten Franzosen, ob er es für richtig hteste, wenn in einem urfranzösischen Sande bei einer Ab stimmung für oder gegen Deutschland sich die deutsche Re gierung oder Rogierungsorqane derartiger G°v?'2Ien>- bedienten, wie die Grubenverwaltung Frankreichs on der Saari Wir appellieren daran, daß die Unterstützung des französischen Senders in Straßburg für die StaturauRsten gleichbedeutend ist mit einem Täuschungsversuch. Als am Rhein und in der Pfalz nach 191S di« Separatisten die Lage auszunützen verfuchten, geschah es mit französischem Golde, und gerade die Arbeit« und Bauern haben aus Blutsae- fühl heraus diese Separatisten zu Paaren getrieben, unter der ausdrücklichen Zustimmung -er damals marxistischen Reichsregterung. Da ein« zweit« Abstimmung an der Saar vom Dr««rat des Völkerbundes abgelehnt wurde und nicht einmyl auf dem Stimmzettel vermerkt wird, daß ein« Ab stimmung für den Status quo em« solche nach sich zöge, find me Anhänger des Status quo den Separatisten des Rhein- stmde» gleichzusetzen und damLt ist das Urteil über sie ge sprochen, Ihre Zwecklügen richten sich selbst. So. als ob bei, einem Pvmhheil der Stimmen für sie das Saargebiet geteiÜ «dür», dmn di« absolute Mehrheit entscheidet. Nach dem PriHlp der Demokratie ist eine Opposition, die in der Minderheü bleibt, unterlegen und bei einer Mehrheit für Deutschland muß das gssamte Saargebiet zurück ins Reich! Diesen Tag und diese Stunde haben alle Parteien des deut schen Saaroolks erhofft, und wenn wenige Tage vor der Abstimmung »ine hoffmungslase Minderheit sich zu Per- zweiflungstaten hinreißen läßt, dann wird die Saarbevöl- kemng wissen, qus welcher Gesinnung heraus diese Provo kation erfolgt, und sie wird mit zusammengobisfenen Zäh nen ruhig und ohne di« Nerven zu verlieren dieses Gesindel abwehr«n. Wenn französische Wirffchastsgruvv'n sich ihrer bedienen, so wissen sie am besten, daß diese Provoka teure verachtungsvolle Kreaturen sind, denen ein echter Franzos« niemals außerhalb des Abstimi ungskampfes die Hand reichen würde. Denn baß die Kommunisten und Marxisten an der Saar christlicher find als die Reai-.ung, di« das deutsche Volk einigte und christliche Grundsätze ihrer Politik zugrunde legt, glauben nur di« ganz hoffnungslos Dummen, und daß französische Wirtschaftsgruppen arbeiter freundlich« seien als die Reichsreaierung, die dem deutschen Arbeit« erst ein neues Selbstgefühl und ein neues Ethos gch», glauben nicht einmal ernstlich diejenigen, die mit solchen lügenhaften Schlagworten hausieren gehen. Sie sind und bleiben die bestochen«» Söldlinge des französischen Kapitalis mus und werden nach ihrer Niederlage on der Saar erfah ¬ rungsgemäß von ihm gebührend behandelt, genau so wie die Rheinseparatisten nach ihrer Niederlage. Im politischen Kampf pflegt der Franzose solche Elemente zu be nutzen, nachher aber wendet er sich mit jener Verachtung ab, die «in national Gesinnter — und die nationale Gesinnung ist im Franzosen außerordentlich stark entwickelt — gegen über jedem Landesverräter als selbstverständlich betrachtet. So sind die Provokationen tiefer Separatisten vergeb liche Desperado-Taten. Sie ändern am Schicksal der Saar nichts, die deutsch war und deutsch sein wird. Die Saar war der letzte Zankapfel zwischen Frankreich und Deutschland, und nur die völlige Eingliederung der Saar in das Reich wird im Westen den Frieden sichern. Man mutz den Volks willen der Saarbevölkerung achten. Man erlebt, wie inner halb der fünfzehn Jahre jetzt der Wille zur Heimkehr ins Reich sich mit Urgewalt durchsetzt. Wenn ab« die Schlacht geschlagen ist, ist die Bahn frei für den Berständigungsfrie- den mit Frankreich, für den der Führer und das deutsche Volk sich unentwegt rinsetzten. Die Friedensjchlacht mit Frankreich wird an der Saar mit «Krem deutschen Sieg ge- chlagen! . WlllVMM M SIMMMW. Senf, 10. Jawiar. (Eig. Fmrkmeld.) Au» gut unter- richleten Kreisen de» völkervun-ssekreturiat, wird beflätigk, daß der Zeitpunkt der endgültigen völkerbuudsenticheiduug üb« die Saaradsiimmnag nach ganz ungewiß und vom Ausgang der Volksabstimmung abhängig ist. Bei einer ganz klaren Abstimmung für Deutschimm, di« nirgend«, auch nicht in Teilen des Saargeblels, Zweifel möglich machr, würde eine Entscheidung des Völkerbundsrate» etwa acht Tage nach Bekanntwerden de» Wahlergebnisses möasich sein. Dan» würde das Dreierkomiiee sofort vom Rat mii der Ausarbeitung der endgültigen Vorschläge beauftragt wer den. Gleichzeitig könnten die übrigen Maßnahmen zur Ueberleitong ohne Zögern in Angriff genommen werden. Sollten ab« auf Grund des Wahlergebnisse» Unklarheiten übrig bleiben, etwa durch kleine örtliche Mehrheiten für den Status quo, so müßte die Lage auf Grüß- d« Vertrags bestimmungen «st geprüft werden, was einige Zeit in An spruch nehmen würde. Iualeich wären diplomatische Son dierungen dann nicht ausgeschloffen. Für diesen Teil HS» man es dann allerdings auch in Völkerbundskrtisen für möglich, daß d« Völkerbundsrat spät«, etwa im Februar, zur Entscheidung nochmal» einberufm wird. Auch in hiesigen vernünftigen französischen Kreisen verhehlt man sich übrigens nicht, daß eine klare und lücken lose Mehrheit für Deutschland — wie die vinqe heute . eqen — im Grunde auch den Interessen Frankreich« am beste« entspricht. Man fürchtet in diesen Kreisen geradezu, daß kleine örtliche Statu» quo-Linsprengel in völlig sinnlos« weise die Atmosphäre »«giften und die maßgebende fran zösische Politik, die heute eine schnelle Lösung der Saar- frage wünscht, au» ihr« Richtung drangen könnten. Die Grenze frei — für Kommunisten. Warum die Landjäger ;urückge;ogen wurden. DNB. Saarbrücken, 9' Januar. Die Zurückziehung -er Landsägerpostm au» dm Orken am Nnkm Saarufn hat nunmehr dazu geführt, daß vom Mittwoch ab dieses ganze Gebiet schutzlos und die Grmze völlig offen Ist. Man befürchtet insbesondere für den Wahlsonntag Ueber- fStle lothringischer Kommunisten ans Wahllokal«, und « hat schon seit Dienstag eine um fangreiche kommunistische Werbung in allen die sen Ortschaften eingesetzt. Die Kommunisten kommen mit Kraftwagen au» Lochringen uad mit großen Mengen von FlugMvem herüber und überschwemmen die ganzen Ortschaften mit Flugblättern. Sie versnchen die ganze Bevölkerung auf dem Nnkm Saarufer für den Statu» quo umzustimmea. E» bandett sich hier ganz zweifellos um elpe »Mon, die vorher genau sestge logt und besprochen worden ist. Da die Separatisten und Emigranten einsehen, daß sie das Saargebiet al» Asyl für sich nicht mehr lange behalten werdm, hoffen sie, sich wenigstens dm Teil link» der Saar als ein gewiss« „ In dian erreserval" dadurch sichern zu tönnm, daß sie die Be völkerung diese, Teil» in dm letzten Tagen vor der «bstim mung mit allen Mitteln bearbeiten und «inschüchtnn. Dazu gehört auch die Zurückziehung d« Polizeiposten, die nun dm Emigranim und Separatist« in diesem Teil de» Saar gebiete, völlig freie Hand gibt. E, gehört dazu Re Eia schüchterung der Bevölkerung durch dir Drohung, es sei ein Einmarsch französischer Truppen zu be fürchten, eine Drohung, an deren Wirklichkeit wir nicht glau ben, di? aber natürlich aus die Bevölkerung eine gewisse Wirkung nicht verfehlt. Lothringische Kommunisten durch schneiden Fernsprechleitungen. DNB. Saarbrücken 9. Januar. In d« Nacht zum Witt woch sind in der Näh« von Fürstenhaus« und in der Näh« von Beckingen, hauptsächlich auf dem link« Saaruf«, von Kommunisten die Fernsprechleitungen auf Strecken von mehrer« hundnt Metern durchschnitten und die Isolatoren herausgerissen ward«, so daß die Ortschaften fernmündlich nicht «reichbar warm. Gleichzeitig wurden in hüibringen (kreis Merzig) 30 bis ZS Lothringer sestgeflellt, die unter der Bevölkerung kommunistische Flugblätter sür dm Stasu, quo verkeilten. Die Ermittlungen haben weiterhin ergeben, daß allein im kreise Saarbrücken-Land 2S verschiedene Laadjögcrpostm geschlossen und die Grenzwachthäuser ver schloss« und teilweise sogar zugenagelt worden warm. Di« Landjäger sind sämtlich and« deutschen Grenze eingesetzt worden, wo die Bewachung überall außeror- tzentllch verstärkt worden ist.