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Dresdner Journal : 12.09.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187909125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790912
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790912
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-09
- Tag 1879-09-12
-
Monat
1879-09
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 12.09.1879
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Freitag de» 12 Septemdei. 187» l» ss»»»»L 8«vt»rk«» U«t«U«: INkrli^In . . 18 Lt»rL. « U^rlc S0?f. LiuKilllt kiuiomLrv: 10 kk. La—rk«N> 6e«cke»t>-etiso kvivde» tritt?08t- uoü 8teioj>«Iru«ol>Io8 kimu. losvratenprvl«« r Pür ä«n k»um «iasr ?stitreile 20 kt. voter „Lias«»»nctt" äls Leit« 80 kt. DrrMerAlinnm!. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. krx-ketveo t ^t^Iiod mit Xasn^time <j«r 8oar>- uaä k'eiertaßk Lbeoä» für äea solgsnäen l*^. ln^enatenanaabme 2n»irSr1«i H Dean^tettee, 6ommi»«ionLr 6e« vresäaer Journal»; Uawdar^ U«rUa Vi-a l.«>p»t^ 8»»«I k>5»»I»u rr»n>ft l ». U: Aaasen^te«»» L ^A/rr, Lsrlia Vt«a-llnmi>urx ?r»^-L«>piix-kr»L>ikurt ». Ll Uüllodou: LI»«»«, 8«rlia: S. ^»rniet, /n« , Lr«w«a: D. §eLi»tte / Sriilaa: D. Stan-en'« Lüre^u; ckimanr kraallkart » H.: /!, ^arArr^netie n. </. <7. D«eem«»,n- »etie Iliicbli.rne^iln^i vöriit«: k» Laallorsri <7. ?»rt« L-rlm-rraaktart ». ». »taUxari : Daube L SawdaiA" D L7eu<iAen, ^tet. Äe»-«e NerLusxeder: Lüoiet. Lxpeäitiov äes Dresdner Journal«, I)re»6en, Lvin^erstrueee Ho. 20. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Nach Beschluß des Königlichen Ministerium» de» Innern wird mit Rücksicht auf den dermaligen Ver- mögen-stand der Abtheilung für die Gebäudeversiche rung bei der LandeS-BrandversicherungS-Anstalt der auf da» zweite Halbjahr 1879 entfallende, zum 1. Ortober diese» Jahre» Zahlbare Halbjahresbeitrag von der Gebäudever sicherung zum dritten Theile erlassen und kommt da her nach Höhe von Einem Pfennig von jeder Einheit zur Erhebung. Dagegen bewendet e» rücksichtlich der Abentrichtung der halbjährigen Beiträge für die Versicherung in dustrieller und landwirthschastlichcr Betriebsgegenstände, sowie wegen der Nachzahlung der auf frühere Termine sich berechnenden Stückbeiträge auch rücksichtlich der Ge bäudeversicherung, bei den bestehenden gesetzlichen Be stimmungen. ES wird solches zur Nachricht für Alle, die eS angeht, hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 6. September 1879. Königliche Brandversicherungs-Commission. Frhr. von Lendern. Schreiber. Nichtamtlicher Theil. U t d « r N ch telegraphische Nachrichten. TagtSgeschichte. (Dresden. Berlin. Wien. Teplitz. Pari». Basel Madrid. London. St. Petersburg. Belgrad. Konstantinopel.) Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Die Dresdner kirchlichen Feste vom 0. und 1V. September. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Borna. Zwickau. Scheibenberg Plauen i.B.) Statistik «ud LolkSwirthschaft. Feuilleton. rageSkalevder. Inserat«. Beilage. Lörsennachrichten. Telegraphische WitternvgSberickte. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Baden-Baden, Mittwoch, 10. September, LbendS. (W. T. B.) Die Kaiserin Augusta ist heute Abend am 6 Uhr hier eingetroffen. Auf der Durchreise stattete Ihre M<nestät der iu Jugenheim «eilend«« Kaiserin von Rußland einen Besuch ad. Wien, Mittwoch, 10. September, Abend». (W. T B.) Ein officielle» Telegramm de» Arld- zeugmeister» Herzog» Wilhelm von Württemberg au» Tschajuitza vou gestern Abend meldet: Die Eolonne de» veueralmajor» Killic traf heute Feuilleton. Nedigirt von Otto Banck. Lou der internationalen Kunstausstellung in München. II. Wenn Oelgemälde in zu übermäßig großem For mat gemalt werden, so tritt die beabsichtigte Wirkung mit der Eigenihümlichkett deS Material» in einen Con- jlict. Derselbe wird um so stärker und ungünstiger für da» Resultat, sobald der schaffende Künstler nicht mit den Mitteln eine» Ungeheuern Eoloristen auSge- stattet ist. Da» bedarf einer weiteren Erklärung. Der fruchte spiegelnde Fettglanz de» Oelgemälde» gewährt bei der gewaltigen Dimension eine» Bilde» nicht die Möglichkeit, einen einheitlichen Punkt für den Beschauer finden zu lasten Immer treten für irgend wrlche Partien der Darstellung neue fatale fettige Blendungen ein. Aber diese» ist da» Schlimmste noch nicht. Die saftige, satte, dem Vordergründe und der perspektivischen Wirkung so günstige Oeltechnik ruinirt sich selbst in ihrem Effect aus breiter Fläche. Die Wirkung de» Saftigen, Feuchten wird todtgelegt durch ihre fortgesetzte Wiederholung nebeneinander, ja man sieht fie nur zu häufig trocken und hölzern werden. Dabei verfinken die Schattenpartien in leblose Düster keit, e» tritt unwillkürlich viel zu viel Perspective her vor, welche de» Anschluß an die breite Wandarchrtek- tur widerspricht. Und nun erst die Modellation und Schattirnng. In dieser ist e» bei der Oelmalerri (Dienstag) früh Uhr vor Plevlje ein und zog mit klingendem Spiele durch die Stadt. Zum Empfange der Truppen war 1 Bataillon Türken vor der Statt ausgestellt. Die Truppen bezogen Lager, thril» bei Avetovina, theil» nördlich von Plevlje, und brachten sodann ein begeisterte» Hoch auf den Kaiser au». Die christliche Bevölkerung zeigt sich durch den Einmarsch hoch beglückt. London, Donnerstag, 11. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Den „ Daily News " berichtet man au» Lahore, daß die 10. Brigade unter dem Befehle deS General» Massey in größter Eile auf Kabul vorrückt, um sich mit den Truppen de» General» Roberts zu vereinigen. Man hofft, daß der allgemeine Vormarsch auf Kabul in 14 Tagen beginnen wird. (Vgl. die „ TageSgeschichte".) Tagesgeschichte. Dresden, 11. September. Se. Majestät der König ist von Kamenz gestern Abend 810 Uhr in daS königl. Hoflager zu Pillnitz zurückgekehrt. Allerhöchstderselbe begiebt Suh zur Theilnahme an den Manöver» der 2. Infanteriedivision Nr. 24 und zur Besichtigung der dortigen Industrieausstellung heute Nachnüttag nach Plauen. Dresden, 11. September. Se. Excellenz der Herr KrleaSminister v. Fabrice wird sich heute Nachmittag zu Beiwohnung der Manöver der 2. Infanteriedivision Nr. 24 nach Plauen begeben und von dort den 13. d. Abends zurückkehren. Dresden, 11. September. Ueber den Fortgang der Feldmanöver der 1. Infanteriedivision Nr. 23 gehen uns nachstehende Mittheilungen zu: C.-Qu. Kloster Marienstern, 9. September. Heute hatte die 1. Infanteriedivision Nr. 23 die Ehre, vor Sr. Majestät dem König, Aüerhöchstwelcher, be gleitet von Sr. königl. Hoheit dem commandirenden General Prinzen Georg und Sr. Excellenz dem Kriegsminister v. Fabrice, gestern Abend in Kamenz eingrtroffen war, manövriren zu dürfen. Nachdem Se. Majestät der König heute früh H9 Uhr bei Nebelschütz zu Pserde gestiegen, nahm das Manöver, unter Bei behaltung der am Abend deS 8. September geschaffenen Kriegslage, seinen Anfang. Der Westbrigade, welche mit ihrem Gros zwischen der Chaussee und alten Straße Kamenz-Bautzen bivoua- kirte, war am Abend des 8. September 1 Bataillon von Dresden aus als Verstärkung zugeführt worden und die Weisung zugegangen, am 9. durch eine ener gische Offensive über Stärke und Basirung der gegen überstehenden Osttruppen Nachricht zu schaffen. Der Führer der Westbrigade, dem die feindlichen Vorposten nördlich und südlich Dürrwicknitz gemeldet waren, ver- muthete den Feind in der starken Stellung am Stein berg und hatte, um diesen anzugreifen, mit seiner Bri gade in 2 Colonnen aus dem Gehölze des Hasen- und Galgenberges vorbrechen wollen. Die Ostbrigade ihrerseits hatte indessen den Stein berg nicht mehr besetzt; ihr war von dem Lommando der Ostarmee ein Schreiben zugegangen, in welchem eine Fortsetzung der Offensive als bedenklich für die Ostbrigade bezeichnet wurde, da derselben als alleinige Aufgabe für die nächsten Tage die Deckung von Bautzen aufgegeben war. Die Ostbrigade hatte daher, H9 Uhr von ihrem Bivouac bei Höflein aufbrechend, mit ihrem Gros eine starke Stellung bei Crostwitz bezogen und nur eine schwache Arriöregarde bei Dürrwicknitz zurückgelassen, welche vor der entwickelt vorrückenden Westbrigade langsam nach der von ihrem Gros bezogenen Stellung zurückwich. Gegen diese Stellung bei Crostwitz gelangte die Westbrigade erst gegen K12 Uhr zum Angriff und schwierig, den meisten, selbst geübten Künstlern unmög lich, für weite Distanzen einfach breit und kühn zu arbeiten, ohne zugleich roh zu werden. Die Vermei dung dieser Klippe führt sie gar leicht in eine für das Format und den Abstand des Beschauers unpassende Vertreibung der Farben. Dadurch wird da» Bild licht- arm, seine Plastik schwächlich. Allen diesen Uebelständen begegnet man nicht bei der Tempera- und bei der FreScomalerei. Beide sind, da die fast noch schönere Leimfarbe, selbst für innere Räume, in der Dauerhaftigkeit gering, wenn auch besser al» ihr Ruf ist, die einzigen für die monumentale Malerei von großem Format passenden Farbenmetho- den. Die neuere Wachsfarbenmalerei hier mit gli chen Vorzügen anzufügen, kann ich mich nicht entschlie ßen. Ohne Beweise für ihre Dauerhaftigkeit zu haben, glaube ich im Gegentheil wahrzunehmen, daß bei ihr da» hellere staubige Zurückschlagen der Farbe unauf hörlich fortzuschreiten scheint. Sollte auch die jetzige Manipulation durch mehr Oelzusatz diesen Uebelstand ausheben, so hebt sie anderntheil» zugleich den etwa» fre»coartigen Charakter iener WachSmalerei auf, die nach dem eigentlichen ersten Recept ausgeführt ist und der man treue Coloritwahrheit für architektonische Dar stellungen und einen trunkenen Lichtreiz ebenso wenig absprechen kann, wie einen Anflug von Süßigkeit, wel cher sich für die monumentale Historienmalerei nur fetten schickt. Alle diese Erwägungen führen unabwendbar immer wieder auf Tempera und FreSco zurück Hier ist die Simplicität, die leuchtend« welttragende Kraft, der zwanglose, ruhevolle Anschluß an die Architektur und »hrrn natürlichen Wandschmuck Alle diese Vorzüge sah sich der Commandeur der Westbrigade veranlaßt, dieselbe zu räumen und zunächst bis östlich deS Ab schnitts von Lehndorf zurückzugehen, woselbst er bei Pahditz Bivouac bezog, während die Ostbrigade östlich des Klosterwassers lagerte. Dresden, 11. September. Ueber den weitern Verlauf der Feldmanöver der 2. Infanterie division Nr. 24 erfahren wir Folgendes: C.-Qu. Plauen i. V., 9. September. Bei dem heutigen Feldmanöver der 2. Infanteriedivision Nr. 24 halten die Brigaden nachstehende Ausgaben erhalten. Specialidee für die combinirte 3. Jnfanteriebrigade Nr. 47 (SüdcorpS), unter Befehl des Obersten v. Tschirschky: Die combinirte 3. Jnfanteriebrigade Nr. 47 hat am 9. September ein erneutes Vorbrechen deS Feindes aus dem Defilo von Neuensalz möglichst zu verhindern. Jedenfalls hat die Brigade den Elster übergang von Pirk zu decken, da daS Gros des Süd corps morgen, den 10. September, von Hof über Pirk auf Plauen vorgehen soll. Specialidee für die combinirte 4. Jnfanteriebrigade Nr. 48 (Nordcorps) unter Befehl des Generalmajors v. Wmller: Die am 8. September nach Reichenbach beförderten 2 (markirten) Bataillone werden der com- binirten 4. Jnfanteriebrigade Nr. 48 zugelheilt. Am 9. September hat die so verstärkte Brigade die Offen sive zu ergreifen, den Feind zurückzuwerfen und Plauen (supponirl) zu besetzen. Die 3. Jnfanteriebrigade Nr. 47 nahm am Mor gen eine Stellung gegen das Neuensalzer Defilo, be setzte die zwischen Großfriesen und Neuensalz gelegenen bewaldeten Höhen mit 2 Bataillonen und hielt die übrigen Truppen nördlich Großfriesen zur Verwendung bereit. Die 4. Jnfanteriebrigade Nr. 48 versammelte sich hinter den bei Neuensalz stehenden Vorposten bei Thoßfell und trat um 9 Uhr den Vormarsch über Neuensalz an. Dem Debouchiren dieser Brigade aus dem Defilo bei Neuensalz trat nun die 3. Jnfanterie brigade Nr. 47 auch mit Artillerie gegenüber, und es entwickelte sich um den Besitz der bereits erwähnten bewaldeten Höhen ein heftiges Gefecht. Die Töten bataillone der 4. Brigade wurden zum Halten genöthigt, und eS gelang dieser Brigade erst dann, in den Wald einzudringen, als stärkere Kräfte gegen die östliche und nur schwach vertheidigte Waldspitze dirigirt wurden. Dem weiteren Vorschreiten der 4. Brigade wurde aber seiten d«r 3. Brigade dadurch Halt geboten, daß eine neue, unmittelbar nördlich Großfriesen gelegene Position unter Entwickelung der gesammten Artillerie stark be setzt wurde. Hier entwickelte sich ein rangirtes Gefecht, und da die 3. Brigade das Vordringen des Gegners nur verzögern wollte, zog dieselbe, als gegen ihren rechten Flügel starke Kräfte avancirten, nach dem süd lich Großfriesen gelegenen Höhenzug, der vorzüglich zur Vertheidigung geeignet war, ab und nahm daselbst mit einer Arrieregarde nochmal» Stellung. Als der Angriff der 4. Brigade sich gegen diese neue Position entwickelt hatte, wurde das Manöver durch Signal be endet. Die Offiziere wurden von dem DivisionScomman- deur zur Kritik versammelt, und wurde sodann Befehl ertheilt, daß sämmtliche Truppen kriegsmäßig in engen Cantonnements unterzubringen seien. Von früh 7 Uhr an hatte eS sehr stark geregnet, die Felder waren voll ständig sumpfig geworden, dabei herrschte ein sehr küh ler Wind, welche Gründe dazu veranlaßten, das beab sichtigte Bivouac der gesammten Truppen abzubefehlen. Als Grenzlinie der Cantonnements der Brigaden wurde der Stöckigt-Schloditzer Grund bestimmt, und bezog die 3. Brigade westlich, die 4. Brigade östlich desselben enge Cantonnements. Alle Bivouacverpflegsartikel wurden den Truppen aus den Cantonnementsmagazi- nen zu Plauen resp. Thoßfell geliefert, und standen nach beendetem Manöver die VerpflegScolonnen bei herrschen in beiden Manieren, obgleich beide wieder unter sich in ihrem Charakter verschieden genug sind. Diese Verschiedenheit interessirt uns hier nicht. Welchen Gebrauch macht nun die moderne Malerei von der Erkenntniß dieser unumstößlichen Thatsachen? Offen gestanden, einen sehr geringen, häufig sogar nicht den mindesten. Während Tempera und FreSco mit Hilfe aller möglicher EnttchuldigungSgründe ungemein dürftig ge pflegt werden und somit viele dafür geborene Talente zum Nachtheile der Kunst ihren individuellen Höhe- puntt gar nicht erreichen, ist die Oelmalerei immer mehr im Begriff, jene Methoden ersetzen zu wollen. Die Bemühungen dahin zeigen sich von vielen Seiten. Sie können jedoch leider nicht verfolgt werden, ohne daß die Oelmalerei die schmerzlichste aller Concessionen macht, die nämlich, durch Ueberschreitung d«r ihr an gemessenen räumlichen Grenzen und durch alle damit zusammenhängenden Bedingungen ihren typischen Cha rakter aufzugeden. Sie forcirl ihre eingeborene Wesenheit auf dem Prokruste-streckbett, jedoch ihr Leib, ihr Körper giebt die verlangte Dehnung nicht her. Auf Weltausstellungen kann man diese» nicht nor male Bestreben der Oelmalerei nach überaus com- plicirtrn figurenreichen Compositionen, nach der müh samen Bedeckung einer mächtigen Fläche mit dem »ähen unflüssigen Oelpigment, da» bei solchem Miß brauch seiner ganz wo ander» liegenden Reize schwer wirkt, vielfach wahrnehmen. Statt historische Darstellungen oder große locale Gelegenheitsbilder an Ort und Stelle auf die Wände zu malen, werden fie an fremder Stätte nnd unter Oberlosa resp. Neuensalz zur Disposition der Trup pentheile bereit. Dresden, 11. September. Die Kreishauptmann schaft zu Zwickau hat auf Grund von §8 11 Abs. 1 und 12 des Reichsgesetzes vom 21. October 1878 die Nummer 141 der zu Buchholz erscheinenden„Ober- erzgebirgischen Zeitung" vom 7. d. M. verboten. * Berlin, 10. September. Die „Prov.-Corr." sagt von der Zusammenkunft des Kaisers Wilhelm mit dem Kaiser Alexander in Alexandrowa, daß dieselbe erneut Zeugniß gegeben habe von den innigen Beziehungen, welche zwischen den beiden Monarchen bestehen. Zur Kaiserreise nach Ostpreußen be merkt das halbamtliche Organ, daß sich während deS ganzen Aufenthalts in Ostpreußen die wiedergewonnene Kraft und Frische des theuren Monarchen auf hoch erfreuliche Weise bewährt habe. Dieselbe wurde un- zweiselhaft noch gestärkt durch die erhebenden Ein drücke, welche die ganze Reise begleiteten. Se. Majestät der Kaiser ist heute Vormittag kurz nach 11 Uhr mittelst Extrazugs von Königsberg in Danzig einge troffen und auf dem Bahnhof von den Spitzen der Militär- und Civilbehörden empfangen worden. Unter Glockengeläute, Kanonendonner und dem brausenden Jubel der Bevölkerung hielt der Kaiser seinen Ein zug in die prächtig geschmückte Stadt und nahm in dem GouvernementShause Wohnung. Se. kaiserl. und königl. Hoheit der Kronprinz und die Prin zen deS königl. Hauses begleiteten den Kaiser. Um 1 Uhr begab sich Se. Majestät mit den übrigen Fürst lichkeiten mittelst Extrazugs nach Neufahrwasser, be stieg den Avisodampfer „Grille" und nahm eine Pa rade der Panzerstotte auf der Außenrhede ab. Die Rückkehr von dort erfolgte kurz nach 3 Uhr. Um 5 Uhr begab sich Se. Majestät zu dem von der Pro vinz Westpreußen im Artushofe veranstalteten Fest diner, an welchem gegen 300 Gäste theilnahmen. Den Toast auf den Kaiser brachte der LandeSdirector l)r. Wehr aus; Se. Majestät beantwortete denselben. Abends findet das selten der Provinz und der Stadt veranstaltete Fest im FranciScanerkloster Statt. — Die „N. A. Z." schreibt: In letzter Zeit haben in der Presse, namentlich in englischen und französischen Zeitungen, verschiedentlich Mittheilungen über angeb liche Beziehungen zwischen dem für München neuer- nannten Nuntius Roncetti und dem Reichskanzler Platz gefunden. Nach unseren Informationen ent behren alle diese Mittheilungen der thatsächlichen Be gründung. So viel wir wissen, ist in den entscheiden den Kreisen deutscherseits kein Anzeichen, geschweige denn eine Mittheilung bekannt, wonach der Nuntiu» Roncetti, gleich seinem Vorgänger, zu Unterhandlungen mit der Reichsregierung von der Curie überhaupt Auf trag oder Ermächtigung erhalten hätte. — Der „West fälische Mercur" veröffentlicht die Antwort deS Cul- tusministers v. Puttkamer vom 8. d. auf die Ein gabe des westfälischen Clerus betreffs der Schulen. Der Cultusmlnister hält m derselben da- Prmcip seines Amtsvorgängers, deS Ministers Falk, fest und spricht die Hoffnung auf eine spätere Mitwirkung der Kirche bei den Angelegenheiten der Schule aus. — Wie offi- cioS verlautet, wird die Generalsynode voraussicht lich auf den 10. October berufen, der Landtag etwa zum 23. October. — Der geh. Regierungsrath Wehren» Pfennig, Decernent für das technische UnterrichtLwesen im Cultusnunisterium, ist von seiner Dienstreise, die den Zweck hatte, die preußischen Gewerbeschulen zu inspicrren, zurückgekehrt. Nach dem Resultat dieser Inspektion sollen, der „Post" zufolge, diejenigen An stalten bestimmt werden, die demnächst in Massig« An stalten umgewandelt werden und daS Recht erhalten, daß ihre Abiturienten zum Studium an preußischen Polytechniken zugelassen werden. — Sr. Majestät Schiff „Prinz Adalbert", an Bord Prinz Hrin- deren Einfluß von Beleuchtung und enger Atelier- stimmung ausgeführt, und das übermächtige, kaum transportable Gemälde wird als Staffeleibild zu mo numentalen Dienstleistungen der Kunst verschleppt und ausgehängt. Diese irrthümliche Uebertreibung tritt un- ja sogar auch auf dem Gebiete der Landschaft entgegen. Da alles Wirken in der Kunst daS ihm eigenthümlich zu kommende Maß innehalten muß um nicht in Unschön heit oder gewaltsamen Ausdruck zu verfallen, so er wachsen der Oelmalerei auf diesem Wege mannichfache Nachtheile. Die Freude, den modernen Kunstgeniu» mit rüstig ringender Kraft in die Graßheit der Form und der Darstellung, einem erhabenen und großen Stoffe gemäß, eindringen zu sehen, muß selbstverständ lich sehr getrübt werden, sobald jene» Ringen nicht im rechten Medium vor sich geht. Die Schulen von Piloty, Dietz, Werner, die manierirt effectvollen Siege Makart'» und manch« andere Vorgänge haben die Uebertreibung de- Oelbildformat», ich möchte sagen die starre tobte Gigantik de» Staffeleigemäldes befördert. Auch bei den Franzosen, Holländern, Belgiern waren unglücklich ermuthigend« Beispiele der An zn verzeich nen. Noch vor zwanzig Jahren bekundete man iu dieser Angelegenheit überall einen natürlichen Durch- schnittStact. Man hi-ll Maß im Format, und der hauptsächlich von der Münchner «chule ausgehende Wiedergewinn deutscher Malerkunst hatte unter de« MScenat Ludwig » 1. bei der Uebung ,m Fre»co die Unterscheidung zwischen Monumentalbild und Staffelei bild nichl verlieren können. Da» Abwrichen davon hat sich selbstverständlich mit der fortschreitenden Bravourtechnik im Malen in übermüthiger Weis« g«-
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