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WM« sm MküM WmM, Wn. Menlehn md die NWtMdt». ImtsölM 18SS No. 41 Donnerstag, den 4. April s meinem «tsenfest, dran heißt i Mann. weites diese rgen diesi it gedeiht, Herr. !- stolz Lichen- Sismarck. lin. . 86. Friedrichsruh, 1. April. Fürst Bismarck hatte wieder eine gute Nacht und befindet sich wohl. Se. Majestät der Erscheint wöchentlich dreimal u. zwar DienL^ tags, Donnerstag und Sonnabends. Bezugspreis viertelj. f Mk. 20 Pf., durch die Post bezogen f Mk. 55 Pf. Einzelne Nummern s0 Pf. nach Ostern zur zweiten Lesung in der Commission gelangen, sie wird indessen schwerlich zu Stande kommen, da sie bei der ersten Commisstonsberathung gerade in den wichtigsten Punkten gescheitert ist. Ungewiß ist zum Mindesten noch das Schicksal der Finanzreform-Vorlage, in deren Berathung die Commission erst nach Erledigung des Tabaksteuer-Entwurfes eintreten kann. Ueberhaupt noch nicht zur Berathung im Plenum gelangt ist der Gesetzentwurf zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes, dasselbe güt von den später eingegangenen Gesetzentwürfen, betr. die Bekämpfung des Sklavenhandels und betr. die Abänderung des Branntweinsteuergesetzes. Jedenfalls harrt des Reichstages auch nach Ostern noch tüchtige Arbeit, zudem wird erst der nach österliche Sessionsabschnitt die eigentlichen Entscheidungen in den das Parlament beschäftigenden wichtigen Fragen bringen. Inserate werben Montags, Mittwochs urtb Freitags bis spätestens Mittags s2 Uhr angenommen. Insertionspreis s 0 Pf. pro dreige spaltene Lorpuszeile. Ueber den Empfang der Reichstagspräsidenten Frhrn. v. Buol und Spahn durch den Kaiser berichtet die „Germania", die Präsidenten seien kurz vor Beginn der Galatafel dem Kaiser durch den Reichskanzler vorgestellt worden. Der Kaiser be grüßte sie huldvoll und freundlich und drückte den Wunsch aus, der Reichstag möge unter ihrer Leitung eine energische Thätig- keit entfalten. Der Empfang dauerte nur wenige Minuten. Das Gerücht, der Kaster habe den Präsidenten sein Bedauern ausgedrücki, daß sie aus so trüber Veranlassung den Reichstag bei diesem Feste vertreten, entbehre vollständig der thatsächlichen Unterlage. Königliche Amtshauptmannschaft VUI» lenschild; ld, Bekanntmachung, die Stutenmusterung und Fohlenschau betr. Die diesjährige Stutenmusterung und Fohlenschau soll für das Zuchtgebiet Altlommatzsch, am 22. A ril dss. Js., Vormittags 10 Uhr ohne Prämiirung in Lommatzsch, Groszentzain, am 24. April dss. Js., Vormittags 9 Uhr ohne Prämiirung in Grstzenhain, Zella, am 4. Mai dss. Js., Nachmittags 3 Uhr ohne Prämiirung in Zella, Äesselsbsrs, am 9. Mai dss. Js., Vormittags 9 Uhr mit Prämiirung in Kesselrdors, Msritzbnra, am 20. Mai dss. Js., Vormittags 9 Uhr mit Prämiirung in Moritzburg stattfinden. Indem dies hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gelangt, wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß auf Anordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom Jahre 1885 an für alle nicht im Zuchtregister eingetragene Stuten ein um 3 Mark erhöhtes Deckgeld zu zahlen ist und ebenso für eingetragene Zuchtstuten, sobald ihre nachzuweisenden Produkte im ersten oder zweiten Jahre bei den Fohlenschauen nicht vorzestellt werden. Diejenigen Züchter also, deren Stuten nicht im Zuchtregister ausgenommen sind, die sich aber fernerweit das bisherige niedrigere Deckgeld von 6 Mark sichern wollen, müssen ihre Stuten bei der nächsten Stutenmusterung zur Eintragung in's Zuchtrezister vorstellen und ihre Produkte seiner Heit im ersten oder zweiten Jahre zur Fohlenschau bringen. Eine Anmeldung des Fohlens zur Schau bat nur stattzufinden, wenn Prämiirung angesazt ist und das" Fohlen als concurrenzfähig erachtet wird. In diesem Falle muß die Anmeldung auf einem bei jeder Beschälstation zu entnehmenden Formulare bis zum 16. April dss. Js. an das Königliche Landstallamt erfolgen. , Hiernächst werden die Herren Bürgermeister von Wilsdruff und Siebenlehn sowie di- Herren Gemeindevorstände des hiesigen Bezirkes veranlaßt, die Pferdebesttzer ihres Orte« auf die obengedachte Stutenmusterung und Foblenschau in ortsüblicher Weise rechtzeitig aufmerksam zu machen. Die Königliche Amtshauptmannjchaft erwartet um so gewisser, daß dieser Weisung gehörig nachgekommen werde, als in den früheren Jahren Klagen darüber laut geworden sind daß verschiedenen Interessenten der Tag der Schau nicht bekannt gemacht worden sei. Meisßen, am 5. März 1895. Sonnabend, Sen «. April dieses Jahres, 3 Uhr Nachmittags gelangen in dem Dorfe Kesselödorf 1 Kommode, 1 Sopha und 1 Kommode mit Glasauffatz gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Bieterversammlung in der Böhm schm Schankwirts schäft daselbst. Wilsdruff, den 1. April 1895. Sekr. «Eli, G.-V. betreffenden Commissionen stecken, außer der Novelle zum Zoll-! glieder des Bundesrathes und die Präsidien des Reichstages- tarif ist die „Umsturz-Vorlage" in der Commission zur Erledig- hes Herrenhauses und des Abgeordnetenhauses theil. Der ung gelangt, und zwar mit dem überraschenden Erfolge, daß in! Kaiser brachte den Toast auf den Fürsten Bismarck aus, welcher der zweiten Lesung eine ganze Reihe von Bestimmungen, deren ein dreifaches Hurrah ausklang, in welches die Musik mit Schicksal nacy der ersten Lesung höchst zweifelhaft war, doch " noch genehmigt worden sind, wenngleich theilweise in sehr ver/ änderter Gestalt. Die Tabaksteuer-Vorlage dagegen wird erst Fanfaren einfiel. Nach dem Festmahl begaben sich die kaiser lichen Majestäten mit den Festtheilnehmcrn nach dem königlichen Schauspielhaus, woselbst Festvorstellung stattfand. Die „Berl. N. Nachr." veröffentlichen nachstehenden Wort laut des gestrigen Telegramms des Kaisers an den Fürsten Bismarck: „Ew. Durchlaucht möchte Ich, wie am 26 Män an der Spitze der Vertretung Meiner Armee heut- nochmals tiefbewegt den Dank Meines Hauses, sowie den Dank der deutschen Nation für Alles aussprechen was S e ?eams Mannes, welcher immer der Stolz bleiben wird. Ihr dankbarer Wilhelm." Malestat die Kaiserin sandte gestern Abend dem Fürsten Bismarck ein überaus herzliches Glückwunschtelegramm. Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Auf das Glückwunsch telegramm, das der Staatssekretär des Reichspostamtes Dr. v. Stephan namens der 150,000 Beamten der Reichspost- und Telegraphen - Verwaltung dem Fürsten Bismarck als dem Be gründer der deutschen Reichspost zu seinem 80. Geburtstage übersandt hat, ist an den Staatssekretär folgende Antwort ein gegangen: „Verbindlichsten für die freundliche Begrüßung eines alten Mitarbeiters! o. Bismarck." äußerte Glück« meinem worden nguini- erS ar- >er, ihn r, aber Häuser ieit uud mt des Gleich- m über : diplo- : Wahr geboten se doch, Wahrheit de das cde stets )n nicht Glück den — hat er sjahren )es, ich ter Herr Leibarzt bereits s nicht Lr ver- wenig- deshalb egenheit fache'zu war für pperlein urch be tete, gut hr stark t helfen, ;er kam. beinahe agte den stöhnte, Diese mt, und rwidertc >n einen braucht fragen." Zrobheit rotz der aicr bis Partamentarische Rückblicke. Im Zeichen des Antrages Kanitz auf Verstaatlichung des Handels mit ausländischem Getreide ist der Reichstag am Sonn abend in die Osterferien gegangen, womit sich der erste große Abschnitt seiner laufenden Session erfüllt hat. Die zweitägigen Verhandlungen des Reichsparlamentes über den vielgenannten Antrag des Abgeordneten Grafen Kanitz haben zu dem Für und Wider in dieser Frage mchls sonderlich Neues mehr hin zufügen, was bei einem jo vielfach schon in der öffentlichen Meinung, dann im Staatsrath und zuletzt auch iw preußischen Landtage erörterten Thema auch erklärlich erscheint. Nur die in der Freitagsdebatte abgegebenen Erklärungen des Reichs kanzlers Fürsten Hohenlohe verdienen hervorgchoben zu werden, denn in denselben hat der leitende Staatsmann scharf und klar die zurückw-isende Stellungnahme der Regierung gegenüber dem Anträge Kanitz unter Betonung der wesentlichsten Gründe für eine solche Haltung gekennzeichnet. Wenn trotzdem vom Reichs tage zunächst Commisstonsberathung beliebt wordrn ist, so kann schließlich doch das Schicksal des Antrages Kanitz als besiegelt gelten, denn er würde vom Bundesrathe auf alle Fälle abge lehnt werden. Der für den Reichstag selber wichtigste und bemerkens- wertheste Vorgang in dem jetzt vollendeten Sesstonsabschnitte war die durchgreifenede Umgestaltung des Präsidiums, die direkte Folge des ablehnenden Votums des Reichstages vom 23. März m Sachen der Bismarckehrung. Die Rechte und die National- liberalen verzichteten bei der infolge des Rücktrittes der Herren Levetzow und Dr. Bürklm von ihren parlamentarischen Ehren posten nothwendig gewordenen Neuwahl des Präsidiums voll ständig aus Betheiligung an dem Acte, so daß also jetzt ein aus zwei Centrumsmänneln und einem Freisinnigen zujammen- gejetzter Vorstand an Stelle des bisherigen Präsidiums ander Spitze des Reichstages steht. Auf die Dauer kann ein Zu stand, welcher zwei der größeren Reichstagsfraktionen gänzlich unvertreten im Präsidium des Reichstages läßt, schwerlich halt bar sein. Vorerst stellt sich indessen der Wechsel im Präsidium als ein Vorgang dar, der trotz seines weite Kreise der Nation tief erregenden eigentlichen Anlasses zunächst nur eine häusliche Angelegenheit des Reichstages bildet, auch bildet das Ereigniß um so weniger einen zwingenden Grund für eine von vielen Seilen erwünschte Auslösung des Reichstages, als von eventu ellen Neuwahlen keineswegs mit Sicherheit eine wesentlich ver änderte Zusammensetzung des Parlaments zu erwarten stände. Ueberblickt man nun die bisherigen positiven Leistungen des Reichstages in seiner am 5. Dezember 1894 eröffneten Session, so wird man zugeben müssen, daß es hiermit recht mäßig bestellt ist Abgesehen von einer allerdings nicht unbe trächtlichen Anzahl von Initiativanträgen, Interpellationen, Re solutionen usw., sowie von einigen kleineren Vorlagen, hat der Reichstag von den ihm unterbreiteten größeren Vorlagen bis fitzt nur den Etat völlig erledigt. Von den übrigen wichtigeren Gesetzentwürfen läßt sich nur sagen, daß sie meist noch m den' Tagesgeschichte. Allenthalben in Deutschland bereitet man in diesen Tagen dem Fürsten Bismarck Huldigungen, wie sie noch keinem Staats manns je in der Welt von dankbaren Volksgenossen bereitet wurden. Die 163 Vertreter des Parteigeistes, die sich :m Reichstag zu einer Mehrheit vereinigten, um den Ausdruck eines höflichen Glückwunsches an den achtzigjährigen Staats mann zu unterdrücken, werben sich in diesen Tagen recht ein sam fühlen. Denn draußen im Lande übt weder der fraktionelle Haß der Payer und Richter, noch das klerikal-polnische Partei dogma, ja nicht einmal der sozialrevolutionäre Gedanke einen so unwidersteblichen Druck aus. Die Volksmasse — auch in den Arbeiterschichten und dort erst recht — empfindet ursprüng licher, denkt politisch aufrichtiger und lebt in anderen Umgangs formen, als die Lieber, Richter und Singer. Das haben die verflossenen Stunden in überraschender Weise offenbart und di- Helden des 23. März werden am 1. April in ihrer Verein- «... » - — samung eine bedauerliche Rolle gespielt haben. Schlimm genug,! Kaiser richtete heute an den Fürsten Bismarck ein längeres daß es Mitglieder des deutschen Reichstages sind, denen solches Glückwunschtelegramm. Der König von Württemberg sandte widerfahren muß. Doch behaupten sie ja, daß sie ihren Be- ein herzliches Glückwunschschreiben. Namens des Sultans be- schluß mit voller Ueberlegung gefaßt haben. Wenn das richtig/ glückwünschte der türkische Botschafter den Fürsten. Es herrscht dann müssen sie nur genau so viel Unmuth des deutschen hier ungeheuer reges Leben und Treiben. Sämmtliche Züge Volkes ertragen, als sie selbst verschuldeten; dann ist auch die bringen Gäste von überall her. Um 11*/4 Uhr traf die Depu- Befürwortung mildernder Umstände nicht am Platze. s tation der Seydlitz-Kürrassiere ein, etwas später die Professoren- Berlin, 1. April Im Weißen Saale des königlichen deputation kurz darauf die Deputirteu des Senats der Städte Schlosses fand heute Abend 6 Uhr zur Feier des Geburtstages Hamburg/ Bremen und Lübeck. Diese Vertreter der Freien des Fürsten Bismarck eine Festtafel zu 140 Gedecken statt. Reichsstädte, sowie andere Deputationen wurden der Reibe nach An der Tafel nahmen außer dem Kaiser und der Kaiserin vom Fürsten v. Bismarck empfangen. Der telegraphische Glück- sämmtliche Prinzen und Prinzessinnen, der Reichskanzler, die wünsch des Königs Oskar ist in überaus herzlichen Worte ' Minister, der gesammte Hofstaat, die Generalität, die Mit- abgefatzt und preist den Fürsten als den Schöpfer der deutsche für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. Druck und Verlag von Martin Berger in Firma H A. Berger m Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion H. A Berger daselbst.