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18V Sonnabend, den 21. Juli Forwerg. Für dcn Minister: I)r. Wcinlig. Tagesgefchichte. Sachfen. Nächsten Sonntag soll das dem verstorbenen Anstalto-Direktor Braun von einer Anzahl seiner ehemaligen Zöglinge errichtete Mevaillonbildniß in der Anstalt zu Klcin- struppen unter angemessener Feierlichkeit enthüllt werden. Leipzig wird bis zum September 1870 mit den nächstge legenen zahlreich bevölkerten Ortschaften mit Pferdc-Eisenbahnen verbunden sein. Die Concession zu Errichtung dieser Verbind ungen ist einem Consortium, bestehend aus dem Ritter v. Drcy- hausen in Wien, Graf Diodali und Consul Scheck, beide ui Genf, vom Naihe zu Leipzig crtheilt worden. Bedingung ist, daß die Bahnen bis September 1870 in vollen Betrieb gesetzt werden. Es mag noch erwähnt sein, daß zu dem Betrieb zu nächst über 300 Pferde verwendet werden sollen und das Unter- nehmen wird so ausgedehnt, daß alle 5 Minuten nach allen Stationen ein Wagen gehen soll, so daß jeder, der die Fahrt benutzen will, nicht länger als 5 Minuten zu warten braucht. Sächsische MMung Amtsblatt .. Köttial. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau, sowie für deu f„r da« s Stadtgcmciadcrath,,, Hohnstein. Rundschau. Daö war eine gefährlich ausschcnde Frage, welche Napo leon wegen der französisch-belgischen Eiscnbahnangclegcnhcii in den ersten Monaten dieses Jahres aufgeworfen haue, ehe noch die kaum minder gefahrdrohende griechisch-türkische geschlichtet war. ES handelte sich darum, durch eine von der französischen Negierung bezahlte Eisenbahngesellschaft (die französische Ost- bahn-Gesellschaft) die belgisch-luxemburgische Eisenbahn ankau- fcn zu lassen, dann sie für dcn französischen Staat zu erwerben und so innerhalb Belgiens strategisch festen Fuß zu fassen. Daö Ucbrige müßte sich dann bei passender Zeit und Gelegenheit von selbst finden. Und welch' Mäuslein hat dieser kreisende Berg geboren? Es sind durchgehende internationale Züge verabredet worden, wie diese schon vielfach anderwärts bestehen und deren noch stärkere Vermehrung wünschcnswerth erscheint. Anfäng lich freilich — das darf nicht verkannt werden — war daö Ab sehen stark auf die Unabhängigkeit Bclgienö gerichtet, seit der Rückkehr dcö tüchtigen belgischen Ministers Fröre-Orban von Pariö aber die politische Gefahr beseitigt. Nun, Belgien, Deutschland und Europa mag sich Glück wünschen, daß alle Befürchtungen unnöthig waren. Napoleon hat allerdings gegen wärtig nothwendigerc Dinge und zwar im eigenen Hause, zu thun, als sich mit AnnerionS-Gedanken zu tragen. Er muß seinen Franzofen, die seiner Diktatur oder Alleinherrschaft herz lich müde sind, wieder gute Laune beibringcn. Und die jüngst verflossenen Tage haben uns gelehrt, daß er, unähnlich den Bourbonen, die nichts lernten und nichts vergaßen, allerdings aus den Wahlen sich eindringliche Lehren gezogen hat. Er hat cmgeschcn, daß alle besonnenen, besitzenden Leute in Frankreich Nicht d,c Republik, nicht eine Wiederherstellung der Bourbonen, sondern die Erhaltung dcö Kaiserthumö aber auch zugleich den dem Volke gebührenden Einfluß und die nothwenbige Theilnahme "" Bestimmung seincr Geschicke wünschen. Er ließ dcßhalb "" ücsetzgcbcnden Körper verkünden: Der gesetz gebende Körper (2. Ka,„„,^o ^llt selbst seine Gcschäflsvrd- """6 ?? und erwählt seinen Borstand; seine Rechte werden er- weitert bezüglich der Amendements der auswärtigen Verträge, L^anfS, Budgets uno der Interpellation. Die Minister Abgeordnete sein. Alle Minister sollen wieder in der Kammer anwesend sem, und die wichtigsten öffentlichen An gelegenheiten im Ministerrathe verhandelt werden. Der Senat soll zusammenberufen werden, um diese Neuerungen zu prüfen. — ES liegt zu Tage, daß, wenn Napoleon ernstlich will, der Senat diese Neuerungen ganz vortrefflich finden werde. Der Senat ist zu diesem Ende für den 2. August cinberufcn, der ge setzgebende Körper biö auf eine spätere, noch zu bestimmende Zeit vertagt. Wenn Jules Favre diese allerdings ziemlich form los erfolgte Vertagung in heftigen Ausfällen tadelte, so gehört er eben zu denen, die mit nichts zufrieden sind, und will nicht begreifen, daß die Vertagung nöthig war, da sämmtliche Mi nister um ihre Entlassung gebeten haben. Die Franzosen haben durch ihre feste Haltung bei den Wahlen mehr erreicht, als durch eine Revolution, da nunmehr zu einer parlamentarischen Negierung ihnen wenig mehr fehlt, als der Name. Der Kaiser Hal nachgegcben, soweit man cS billiger Weise erwarten durfte. Wenn nur.auch die Abgeordneten, überhaupt die Franzosen, die selbe Mäßigung wie der Kaiser bewahren und die friedliche Ent wickelung der Verfassung nicht durch hitziges Anstürmen und Drängen gefährden. Denn Aufstände würben nur die Besitzen den besorgt machen, die gewährten Verbesserungen aber leicht wieder einer strammeren Negierung den Platz räumen. Bekanntmachung, die neuerdings ausgebrochene Maul- und Klauenseuche betreffend. Nackdcm an verschiedenen Orten deS Landes nenerdingS unter dem Rindvieh die hitzige Maul- und Klauenseuche auSgebrochen -a e» Nnd-t das Ministerium deS Innern veranlaßt, die Viehbesttzer auk die in der Bekanntmachung deS unterzeichneten Ministeriums vom -r E vom Jahre 862 Seite 16) erwähnte „neue Belehrung über die hitzige Maul- und Klauen- und insbesondere auf die Seite 23 derselben zur Verhütung der Wcitcrvcrbrcilung dieser Seuche empfohlenen Maßregeln anderweit aufmerksam z^ Bemerken, daß besondere Abdrücke der fraglichen Belehrung von der Hofbuchdruckcrci von Meinhold Se Söhne in Dresden^ zu ^ezichen^ iggg, Ministers U M des INne r N. „ erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch die Expedition dieses Blattes für I<) Nar., durch Die --SächMche Elb.Zc^ A ^hc.,. Inserate für daS Mittwochsblatt werden biS Dienstag früh 1) Uhr, für das Sonn- die ywst für 12 Ngr. » angenommen: spater eingehende Inserate können erst in der folgenden Nummer Aufnabme finden. - abendSbla t b,S M^ag Hesse in Hohnstein, sowie die Annoneen-DurcauS von Hi Engler, E. Fort, Sachse »Co. Inserate für die 6 Leipzig, und das Annoueen-Burcau von W. Saalbach in Dresden.