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Der Thäter ist unbekannt. — Der Verwalter des Salzmagazins für den Bezirk Chemnitz ist verhaftet worden, nachdem einige Tage vorher sein Sohn als Hilfsarbeiter wegen ahnsehnlicher Kaffendefelt: den Händen des Gerichtes überliefert worden war Leider stellt sich heraus, daß nicht der Sohn, sondern der Vater den Anfang der Veruntreuung gemacht hat. — Der gestern erwähnte Pulvertransport, befand sich nicht unmittelbar im Hause der Gasthosis „zur Stadt Plauen^ son dern auf einem von genanntem Gasthofe stehenden Geschirr, von wo aus es weiter transportirt wurde. — Bezüglich der Eröffnung der neuen Dampffähre erfah ren wir, daß die Herren Techniker fast Tag und Nacht in voll ster Thätigkeit sind, um dieselbe in den ersten Tagen des Monat Oktober in Gang zu bringen Die Verzögerung der ganzen Angelegenheit ist, wie wir hören, nicht in der Verschleppung seiten der Unternehmer und der Verfertiger zu suchen, sondern di; behördliche Genehmigung soll sehr lange haben auf sich warten lasten. Die sämmtlichen Elbberglrr und Einwohner dor tiger Vorstadt sehen der Eröffnung mit Freuden entgegen. — s. Was jahrelanges Raisonniren nicht vermocht hat, das bewiikte am Freitag ein einfacher im Durchgehen begriffener Wagen, der an den an der Ecke der Töpfergaste und des Neumarkts btfindlichen Prellkegel anrannte, daß er sofort umgeriffen wurde und jetzt wie vom Erdboden wegrasirt scheint. Hoffentlich wird nun bald menschliche Hand den an der andern Ecke be findlichen Kegel, schon der Symmetrie halber, ebenfalls beseitigen. UebrigenS ist bei der erwähnten Affaire der Obstkram der neben dem Prellkegel sitzenden Höckerin natürlich nicht unverschont ge blieben. — g. Die letzte Gartenversammlung der „Flora" fand beim Herrn Hosgärtner Mieth im Königl. großen Garten statt. Derselbe ist ursprünglich vom Kurfürst Johann Georg H. als Fasanengehege angelegt worden, wovon noch Ueberreste vorhan den find Von den beiden prachtliebenden Augusten wurde er wesentlich vergrößert und verschönert, hat aber im siebenjährigen Kriege, wie im Jahre 1813 viel gelitten. Seinen jetzigen aus gezeichneten Zustand verdankt er besonders der unermüdlichen Pflege, des erst in diesem Jahre im hohen Greisenalter ver storbenen Hosgärtner Mieth und seines in gleichem Geiste wir tenden Sohnes. Besonders anmuthig und geschmackvoll sind! die Blumenanlagen auf dem Fre»platze vor dem Palais. Unter! diesem tritt wieder vorzüglich die schöne Malvengruppe hervor,' welche die Marmorgruppe von Boleston — die Zeit die Schön heit entführend — umgiebt. Nicht minder beachtenswerth ist die in unmittelbarer Nähe befindliche Gehölz- und Baumschule, die bei reicher Auswahl kräftige und gut eultivirte Exemplar in Menge darbietet. — Mit Genuzthuung erfahren wir, daß der in der hiesigen musikalischen Welt bestens acereditirte Musiklehrer, Herr Rißmann, besten Tüchtigkeit als Organist und Orgelbauer längst rühmlichst bekannt ist, am vorigen Sonntage, den 4 Septmiber, in einem Orgelconcerte in der an demselben Tage eingeweihten Kirche zu Lengenfeld außerordentlichen Beifall erngrerntet hat. Schon in den Tagen vorher weilte Herr Rißmann in Lengenfeld, um die von Jehmlich in Zwickau gebrute Orgel zu prüfen und zu übernehmen, wofür er besondere Befähigung hat, da er von dem verstorbenen Hoforganist Schneider sckon seit einer Reihe von Jahren in dieser Branche als Assistent verwendet worden ist, wie er denn auch seit vielen Jahren in der evangelischen Hofkirche in Behinderungsfällen des großen Orgelvirtuosen spielte. — j Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 10. September. Es ist heut über zwei kleine Hauptverhandlungen zu berichten, die sich um verschiedene Diebstähle und Diebstahls- Versuche drehen. Der erste Angeklagte ist schon zweimal wegen Diebstahls und 1860 wegen Unterschlagung mit Gefängniß be straft. Christian Gottlob August Weise aus Meißen wohnte bet der verehelichten Häufig, Rosengaffe 28 parterre in einer Kammer, die an ihre eigene Wohnstube grenzte und nur durch eine Thür von ihr getrennt war. ES war am 5. Juli, da hatte die Häufig 1 Thlr. 15 Ngr. in ihrer Stube liegen und die zur Kammer Weise'- führende Thür zufällig nicht ver schlossen, wohl aber die nach außenhin führende Hauptthür. Das mußte wahrscheinlich Weise wissen. Er war früh weg gegangen und kam Mittag- um 12 Uhr wieder, gekleidet in seine Arbeit-fachen. Er sticg zum Fenster ein, blieb etwa eine halbe Stunde in der Wohnung und kcoch dann wieder auf demselben Wege heraus, den er zuerst benutzt hatte. Das kann er nicht wegleugnen; denn ein Zeuge, der zu jener Stunde zum Fenster heraussah, hat den Weise hinein- und herauSklettern sehen. Der Häufig fehlten 45 Neugroschen, die sie kurz vorher bei ihrem Weggänge noch gesehen halte, und Weise wird dieses Diebstahl- beschuldigt. Natürlich stellt er Alles in Abrede, nur da- nicht, daß er zum Fenster ein- und ausgestiegen sei. Das giebt er wohl zu, sagt aber, er hätte die Thür verschlossen ge funden, und nach Hause mußte er, da blieb ihm kern andrer Weg, als der durch's Fenster übrig. Gestohlen habe er nichts. Die verehelichte Häufig giebt zu, daß sie die Thür verschlossen habe, aber das Geld sei einmal weggewesen. Weise ist Hand arbeiter und soll stets in Geldverlegenheiten gewesen sein. Er hört sehr schwer und kann daher die Anklagebank nur selten benutzen, er muß meistens vor dem GerichtStische stehen und die linke Hand an'S Ohr legen, um den Herrn Gerichtsrath Groß, der übrigens laut genug sprach, zu verstehen. Weise spricht