Volltext Seite (XML)
Leipzia. Die Z-IGug erscheint täglich. An beziehen bnrch nNe Pn». Lmter de»In- und Aublon- de«! In Nrankcetch durch G. St. Stlexaudre In Strnh. bürg, und bei Demseiden in Pari», >r. 23, run divrre vame <Is r^ULLrelUi Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» InEngland dinäMiM.»»« L Rrignte in Vrndrn, 14 Hennen».Street, irr- ncnl. Garden. Preis für das Vierteljahr 2 Tblr. JnsertionSgebüdr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Uevevbkick. Iveutfchlanb. ** Frankfurt a. M. Der Welcker'schc Antrag. — Abg. GiSkra. ff Dresden, II. Kammer. Interpellationen. Die Sendung von Truppen nach Schleswig-Holstein. * Dresden. Der AuSmarsch der Trup pen. *Äus Kaiern. Die bairische Finanzwirthschaft. — Erklärung von Reichsräthen. — Hr. v. Abel. Hannover. Die Abgeordneten. Stutt gart. Die II. Kammer, die Apanagen und Witthume. Daß Postrcgal. — Wiesbaden. Die Kammer. Truppen nach Schleswig. Frankfurt a. M. Die verfassunggebende Versammlung, f Detmold. Proceß. Untersuchun gen. Auswanderung. — Zustände in Schaumburg-Lippe. Arolsen. DaS Truppenkontingent. Schwerin Volksversammlung. X Gotha. Daß Wahlgesetz. Die Todes- und Prügelstrafe. Die Verantwortlichkeit der Minister. 0 Weimar. Entwurf zu einer gemeinschaftlichen Strafproceß- ordnung. — Exceß in Jena. * Altenburg. Die Militairpflicht. Die Ein kommensteuer. Daß Wahlgesetz. — Blutvergießen in Kernburg. S Mag deburg. Daß Ereigniß in Bernburg. Dessau. Feier. Hamburg. Am nestie. Die österreichischen Abgg. Füster und Bioland. Schleswig. Die Landcßversammlung, Freicorpß, Lootsen. — Die Schleswig-Holsteinische Zeitung. Capitain Donner. Hafencapitain Heesch. — Die Rcichßtruppen. — Dänisches Dampfschiff. Preußen. V Berlin. Der Adreßentwurf des linken Centrumß. s Ber lin. Die Parteien in II. Kammer. — Die Adrcßdeputation der I. Kammer bei dem König. * Posen. Truppen nach Schleswig. Die Russen. Handel «nb Industrie. fLeipsig« 18. März. Die Nachrichten aus Frankfurt a. M. reichen nur bis zum Vorabend der gestrigen Sitzung der Nationalver sammlung, auf deren Tagesordnung der Welcker'sche Antrag stand. Auch die heutigen berliner Morgenzeitungen enthalten keine Mitthei- lung über das in Frankfurt gestern Geschehene. Denn obgleich eine lelegraphische Verbindung auf allgemeine Unkosten besteht, ist die Be nutzung derselben doch nur eine exclusive durch die Behörden und etwa begünstigte Personen und Parteien, und keine zum allgemeinen Dienste -eSPublicums und mit denPflichten öffentlicher Einrichtungen zur Be förderung von Nachrichten gegen dasselbe. In der schleswig-holsteini schen Angelegenheit wird aus Frankfurt jetzt anscheinend die gestrige Nachricht darüber aus London bestätigend gemeldet, daß auf Lord Cow ley'- Andringen das Ministerium der provisorischen Centralgcwalt die Fortsetzung der Unterhandlungen mit Dänemark auf von Lord Palmer ston ausgegangenen Grundlagen angeordnct habe. Die Nachrichten aus Kopenhagen aber gefallen sich nach wie vor in kriegslustigen Ausfällen und gehen bis zur eventuellen Verwerfung der englischen Vermittelung. Zn Baiern sind die Finanzfragen und die Bedingungen des endli chen Abschlusses der Ministerkrise das Hauptthema unserer Korrespon denz. Die II. Kammer in Württemberg war zuletzt mit den An sätzen für Apanagen rc. und mit dem Postwesen beschäftigt, das man Thurn und Taxis aus der Hand zu nehmen fodert. Aus Weimar wird als sprechender Beweis für rüstiges Schaffen die Beendigung deS Entwurfs einer gemeinschaftlichen Strafproceßordnung für Thürin gen, der in kurzer Zeit auch ein Strafgesetzbuch folgen wird, gemeldet. Als ein trauriges Seitenstück zu der in Dessau begangenen Gcdächtniß- feier der friedlichen Umgestaltung der dortigen Landesvcrhältnissc wird gleichzeitig aus Bern bürg von Auftritten berichtet, bei denen Men schenleben verloren gingen und in deren Folge preußische Soldaten dort eingerückt sind und der Belagerungszustand proclamirt wor den ist. In Schwerin herrscht fortwährend Besorgniß vor Auflösung der Abgeordnetenversammlung. Die II. Kammer des Königreichs Sach sen verhandelte gestern über einen Antrag, die Absendung sächsischer Truppen nach Schleswig betreffend. Die dazu bestimmten Truppen werden sich demnächst um Leipzig concentriren. Aus Schleswig wird geschrieben, daß der Commissar der deutschen Centralgewalt angewie sen sei, den Zusammentritt der Landcsversammlung zu hindern. In Preußen hat der König gestern die Adresse der I. Kammer entge gengenommen. Die Parteistellung in der ll. Kammer und das Ver- hältniß des Adreßentwurfö der gemäßigten Linken zur Thronrede sind Gegenstände unserer Correspondenzen. Die heutigen berliner Blätter gedenken meist des 18. März als Jahrestag der berliner Revolution; di« National-Aeitung ist sogar mit einem Trauerrand und Trauer weiden. in Holzschnitt über den Gräbern der Gefallenen ausgestattct. Aus Oesterreich erhalten wir ein kaiserl. Patent über unentgeltliche Aufhebung des Jagdrcchts auf fremdem Grund und Boden und aller Jagdfrohnden und andern Leistungen bei der Jagd. In Siebenbürgen ist gegen die Insurgenten mit Erfolg die Offensive wieder ergriffen worden. Die geschehene Aufkündigung des Waffenstillstandes -durch Sardinien wird nun aus Mailand berichtet; man erwartete schon am 20. März den Wiederbeginn der Feindseligkeiten. In Rom sah man ohne Verbesserung der bisherigen Zustände der Intervention von Neapel und Spanien zu Gunsten des Papstes entgegen, lieber das Ultimatum fürSicilien wird Näheres mitgetheilt. Die französische Nationalversammlung hat nun das Wahlgesetz votirt, und wird danach am 28. Mai die neuzuwählende gesetzgebende Versammlung zusam- mentretcn. Deutschland. ** Frankfurt a. M., 16. März. Der heutige Ruhetag wird von allen parlamentarischen Parteien dazu benutzt, ihre Kräfte zu mu stern und ihre letzten Anstalten für die entscheidende Schlacht zu tref fen, die morgen beginnt, vielleicht sogleich zu Ende geführt wird. Wie man bis jetzt vernimmt, rechnet die erbkaiscrliche Partei auf beiläufig 250 Stimmen, was freilich, wenn ihr Anhang sich nicht noch bis mor gen vergrößert, keine imposante Mehrheit, sondern höchstens eine von 20—30 Stimmen erwarten läßt. Außer der im Weidcnbusch versam melten Partei soll der größere Theil der Westendhalle sowie die HH. v. Wydenbrugk und Schoder ins erdkaiserliche Lager bereits übergetreten oder doch zum Uebertritte sehr geneigt sein. Ein Gleiches behauptet man von einem Theile der bairischen Abgeordneten. Wenn indessen die linke Seite und die übrigen oppositionellen Elemente, wohin nament lich die Ultramontanen zu rechnen sind, Stand halten, so können sie immer noch eine ansehnliche Minorität von beiläufig 200 Stimmen inS Feld führen. Ob cs gegründet ist, daß preußische Abgeordnete selbst auf der Linken zu dem Wclckcr'schcn Anträge sich hinneigcn, können wir eben so wenig bestimmt angcbcn, als uns über das Verhalten der Oesterrcicher in der morgenden Debatte Zuverlässiges bekannt ist. Man glaubt indessen, daß mehre derselben sich der Abstimmung ganz enthalten werden. Die Rechte soll, im Bewußtsein ihrer numerischen Ueberlegenhcit, gesonnen sein, auf den Welckcr'schen Antrag in seiner ursprünglichen Form zurückzukommen und keine Trennung der einzel nen Antragstheile zuzulassen. Gegen Letzteres dürfte sich aber wol ent schiedener Widerspruch erheben. Ob die Abstimmung schon morgen er folgt, ist sehr zweifelhaft, obwol man von einer Seite her es gewiß darauf anlegcn wird, die Debatte möglichst abzukürzcn. Daß übrigens ein Beschluß, der nicht mit bedeutender Mehrheit und mit gewissenhaf ter Einhaltung aller Vorschriften der Geschäftsordnung gefaßt wird, in dieser hochwichtigen Angelegenheit nach keiner Seite hin volle Befrie digung gewähren und also auch eine definitive Erledigung unserer Ver fassungswirren nicht herbeiführcn würde, sicht wol jeder Unbefangene ein. — Die Kölnische Zeitung schreibt aus Frankfurt a. M. vom 14. März: Der hiesige Abgeordnete Giskra trägt die Abschrift eines Ver- haftsbcfchlS der österreichischen Regierung in der Tasche, die den Grenz beamten aufgibt, den Genannten im Betretungsfalle sofort zu verhaften. -ffDresden, 17. März. In der heutigen Sitzung der II. Kam mer antwortet nach dem Vortrage der Registrandc Staatsminister vr. Held auf die neuliche Interpellation des Abg. Blöde (Nr. 74) wegen der in Nr. 71 des Dresdner Anzeigers enthaltenen Adresse an den König. Wenn dem Ministerium verbrecherische Unternehmungen, welche die Krone oder das Eigenthum oder die Person gefährden sollten, bekannt würden, so würde es mit allen ihm zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln ein- schreitcn. Bloße Urtheile, Ansichten und Meinungen, welche in einer richtigen oder unrichtigen politischen Anschauung bestehen, habe die Re gierung dem Urthcile des Publicums zu überlassen, um nicht die freie Presse und das Petitionsrccht zu beeinträchtigen. Der Eine sehe ein Unheil für die Krone, der Andere ein Unheil für das Volk, je nachdem ihre Anschauung sei. Die Regierung stehe außerhalb solcher Kundge bungen der Parteien und der Auffassungen politischer Zustande.. Die