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Großenyalner MerhMnzs und AMgeblatt Nedaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. L8S» Donnerstag, den 7. August Bockwitz, Nef. Wtzschl. Franke, stellv. Bors. w- Wtzschl. nn Der Bericht der SpecialuntersnchungScommission, wel- Bon den 6 Läufen des Revolvers waren noch 5 geladen. wt ;r. nd i»e befreit worden ist. -er mit der interimistischen Leitung herrschende orcauartige Sturm die stärksten Bäume ent- i des Konsulats betraute Sohn Spottoruo's ist allerdings wurzelt und umgebrochen. ! mit Mord und Braud bedroht, diese Drohung jedoch keines- Am u- >er 2 itt bst ^s- n- in mf r. rse Äßunnement: Vierteljährlich 10 Ngr. tz- in Der Rath daselbst Franke, stellv. Bors. Inseratellannahme: Bis Tags vorher spätestens früh 10 Uhr. Der Oberwerftdirector, Corvetteucapitän Przewisiuski ist von Wilhelmshaven abgegangen, nm das Kommando des deutschen Geschwaders in den spanischen Gewässern an Stelle des von dort abbcrufenen Kapitäns zur See, Wer ner, zu übernehmen. Die Gesammtausprägung der Neichsgoldmünzen stellt sich bis zum kV. Juli d. I. ans 776,926,590 Mark, wovon 650,263,960 Mark in Zwanzigmarkstücken und 126,662,630 auf dem Schloßteiche zu Chemnitz zwei Architekten im Alter von 21 und 26 Jahren, von denen der Letztere verheirathel Inseratenpreis: Für den Raum einer Spalt- zcile l Ngr. Mark in Zehnmarkstücken bestehen. (Auf Dresden kommen , Sicherung der Ausführung dieser Weisung Contreras als davon 1,320,620 Mark in Zwanzig- und Zehnmarkstücken.) ! Geißel bis nach geschehener Rückkehr der Jnsnrgentenschisfe Erscheinen: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mit Ausschluß der Feiertage. Die den Dienstknecht Friedrich Wilhelm Müller aus Fraueuhain betreffende, unter z dem 17. vorigen Monats erlassene öffentliche Vorladung hat sich durch dessen Gestellung, erledigt. Großenhain, am 4. August 1873. , w. tir en Das Königliche Gerichtsamt Pechmann. Bekanntmachung. Am 22. dieses Monats ist zwischen Dresden und Großenhain im Dampfwagen oder auf dem Wege vom Bahnhofe bis in die Stadt eine rothbraune Brieftasche von Leder, enthaltend 135 Thlr. in diversen Cassenscheiuen, verloren gegangen. Wir bringen Solches mit dem Ersuchen zur öffentlichen Kenutniß, Wahrnehmungen, welche zu Ermittelung dieser Brieftasche bez. des Geldbetrages führen könnten, uns mit- theilen zu wollen. Großenhain, am 31. Juli 1873. ! bestimmte Gesetzesvorschläge behufs Regelung des Eisen- Im Laufe der letzten Tage ist von dem Gerichtsamt bahnaetienwesens zu sormuliren. war. Beim Wechseln der Ruderplätze kam der Kahn so sehr ins Schwanken, daß Beide ins Wasser stürzten und ertranken, da keine Hilfe in der Rahe und die noch mit größter Anstrengung sich im 5tahn erhaltende Dame, zum Tode erschrocken und einer Ohnmacht nahe, vollständig außer Stande war, zu helfen. Am 5. August früh gegen ^8 Uhr fand in einem ÄrbeitSraume des Kratze'schen Feuerwerkslaboratoriums in Gohlis bei Leipzig eine Explosion statt. Mit einer furcht- Am 3. August trafen per Extrazug weitere 32 Mill. Francs der französischen KriegScontribution in Köln ein, ! und zwar waren davon 22 Millionen in Gold und 10 Mil lionen in Silber. Preußen. Se. Majestät der Kaiser ist auf der Reise j nach Gastein am 3. August Abends 7 Uhr in Regensburg ! und am 4. Nachmittags 5 Uhr in Salzburg eingetroffen. Se. k. und k. Hoheit der Kronprinz, welcher gegenwärtig ! nebst Familie auf der Insel Föhr weilt, hat am 3. August der feierlichen Grundsteinlegung zu dem neuen Universitäts- Bekanntmachung. Ein junger Mensch, welcher gewillt ist, sich dem Schreibfach zu widmen, kann in hiesiger Rathsexpedition Anstellung und Beschäftigung finden. Großenhain, am 4. August 1873. volver aus die Bahnhossköchin, wohl in der Absicht, sie zu gebäude in Kiel beigewohnt, lösten, ohne sie jedoch zu treffen. Der Thäter, welcher in i Haft genommen wurde, stand mit derselben in einem Liebes- cher am 17. Juli dem Kaiser überreicht wurde, ist dem Verhältnis; und hatte mehrfach erklärt, sie erschießen zu wollen. StaatsmiM mit dem Befehle remittirt, nunmehr Frankreich. Die „Corresp. universelle" bespricht die Beziehungen Frankreichs zu Spanien und hebt in dem an scheinend officiösen Artikel die strenge Neutralität hervor, welche Frankreich sowohl gegenüber den Earlisten, als auch den südspanifchen Insurgenten beobachtet und ferner beobach ten weroe. Die Madrider Regierung sei von Frankreich nicht anerkannt; man unterhalte nur officiöse Beziehungen und gute Nachbarschaft. Im Innern hätten die Consuln bei einem Angriffe oder Bombardement die französischen Laudesangehörigen nach den Grundsätzen des Völkerrechts zu schützen. Jusurgeutenschiffen gegenüber sei ein Ein schreiten nur daun geboten, wenn außerhalb der spanischen Gewässer auf offener See ein Eonflict mit französischen Handelsschiffen entstehe: Veranlassung dazu liege nicht vor. Diese Nichtiuterveutionspolik harmonire mit der auswärtigen Politik Frankreichs überhaupt. Die Geistlichkeit giebt sich alle Mühe, die Pilgerfahrt uach Notre Dame de Liesse möglichst glänzend in Scene zu setzen, weil sich daran die arbeitende Elasse der großen Städte besonders betheiligen soll. Am 17. August sollen sich Deputationen von allen katholischen Arbeitervereinen zu Liesse versammeln, jede Deputation mit ihrer besonderen Fahne und alle Theilnehmer durch ein rothes Kreuz auf der Brust ausgezeichnet. Die Arbeitervereine von Paris, Lille und Rheims sollen die Prozession anführen. Das Städtchen Liesse liegt zwischen Rheims und Laon: eö war vor Zeiten der Hauptwallfahrtsort der Champagne und Picardie. Der Nus desselben datirt aus der Zeit der Kreuz züge und die Legende erzählt, daß vier christliche Ritter, welche von einem Sultan gefangen waren und weil sie aus keine Weise ihren Glauben abschwören wollten, hingerichtet werden sollten, zur heiligen Jungfrau um Hilfe gebetet hätten, worauf diese sie während ihres Schlafes auf wun derbare Weise nach Frankreich trausportirt habe, so daß sie zu Liesse, ihrer Heimath, erwachten. Dies Wunder ist freilich viel bedeutender, als die Wunder von Lourdes und La Salette, es ist aber nicht recht einzusehen, welche nähere Beziehung dasselbe zu katholischen Arbeitervereinen haben kann. Wie dem auch sei, so ist die Pilgerfahrt von Ar beitern aus den großen industriellen Mittelpunkten von Frankreich ein merkwürdiges Zeichen der Zeit. Spanien. In der Eortessitzung am 2. August wurde ein Gesetzentwurf über Trennung der Kirche vom Staat und eine Vorlage über Requisition von Pferden in den baskischen Provinzen und dem Militärdistrict von Burgos eingebracht. Die Regierung machte Mittheiluug von mehreren ihr zugegangeneu Telegrammen, wonach der „Bigilaute" an Spanien zurückgegeben ist und die Nachricht von dem Vor gehen der Eommandirenden der fremden Geschwader vor nn w- >r- m. Bekanntmachung. In den nächsten Tagen werden wir sämmtliche Blitzableitungen in hiesiger Stadt durch unsern technischen Sachverständigen einer Prüfung unterwerfen lassen, worauf die intercssirten Gebäudebesitzer mit dem Bemerken aufmerksam gemacht werde«, daß für diese Prüfung eine Gebühr zur Sportelcasse erhoben werden wird. Großenhain, am 4. August 1873. Malaga bestätigt wird. Die letzteren haben darnach nicht blos das von den Jnsnrgeutenschiffen beabsichtigte Bom bardement von Malaga verhindert und dieselben veranlaßt, sich nach Cartagena zurückzubegeben, sondern auch zur Adv. Kretzschmar in Stellv, des Bürgermeisters. Wtzschl. I baren Detonation wurde das ganze Dach der betreffenden ! Pibce abgehoben und fortgeschleudert. Auf welche Weise die Entzündung der in dem Raume vorhandenen Feuerwerks körper und Pulvervorräthe entstanden sein mag, ist noch nicht zu ermitteln gewesen. Leider wurden dabei auch zwei Arbeiter ganz erheblich verbrannt, so daß sich deren Unter bringung im Kraukenhause uothweudig machte. Auf dem Bahuhofsplatze zu Werdau schoß am 1. August j Abends in der zehnten Stunde ein 30 Jahre alter, wie eö ! scheint geistig gestörter Mann aus Zwickau mit einem Re- Amtsblatt des Königlichen Gcrichtsamts und Stadttaths zu Großenhain ZU Grimma eitt Handarbeiter aus Trebsen itt Haft ge nommen worden, welcher in dringendem Verdacht steht, seine 6 Jahr alte Stieftochter in der rohesten Weise derart mißhandelt zu haben, daß sie bald darauf gestorben ist. In Niederruppersdorf bei Herruhut ist in der Nacht zum 3. August im Wohnhaus des Garteuuahrungsbesitzerö Israel Feuer ausgebrochen und sind durch dasselbe auch die umfangreichen "Nebengebäude zerstört wordeu. Mehrere Familieu sind dadurch um den größten Theil ihrer ohnehin nicht bedeutenden Habe gekommen. Das Traurigste aber ist, daß das Jsrael'sche Ehepaar, welches man schon beim Ausbruch des Feuers vermißt hatte, später zur Unkennt lichkeit verkohlt aus der Asche gezogen wurde. Der Ehe- marm war 30, die Ehefrau aber, welche iu den allernächsten Tagen ihre Niederkunft zn erwarten hatte, erst 28 Jahre alt. Ihr einziges fünfjähriges Kind wurde aus der Wohu- stube, wo mau cs aus dem Sopha liegend fand, glücklich gerettet, lieber die Entstehung des Feuers mw deu Tod der Unglücklichen tauchten sofort allerlei bedenkliche, durch verschiedene sonderbare Beobachtungen veranlaßte Gerüchte auf, über deren Begründung oder Nichlbegrüudung aber wohl auch durch gerichtliche Erörterungen schwerlich etwas ermittelt werden dürfte. Bei einem Umbaue der ^chloßbrauerei zu Riesa fand ein Arbeiter am 2. August einen irdenen Topf mit einigen Hundert Thalern in preußischen, hannöverschen und säch sischen Silbermünzen, welche die Jahreszahlen 1730 bis 1753 trugen. Deutsches Neich. Die „N. A. Z." bringt nach stehendes officiöses Communiqua: Verschiedene in- und ausländische Blätter bringen neuerdings Auszüge aus dem Madrider „Jmparcial" über die iu Cartageua anläßlich der Wegnahme des „Vigilante" durch deu „Friedrich Karl" gegen den dortigen deutschen Consul und dessen Familie angeblich beabsichtigten Maßnahmen. Diese Nach richten sind übertrieben. Zur Richtigstellung der Thatsachen sei hier bemerkt, daß nach uns aus gutuuterrichteter Duelle zugeheuden Nachrichten der deutsche Cousul Spottoruo nie seiner Freiheit beraubt, also auch nicht erst infolge von Bedrohungen der Aufständischen mit Repressalien wieder am Vormittag des 5. August erschienene Bulletin lautet: „Die Nacht war eine gute, Se. Majestät der König haben den größten Theil derselben geschlafen, fühlen Sich aber trotzdem heute früh wenig gestärkt." Das bei St. Privat errichtete Sachsen-Denkmal, bei dessen Enthüllung am 31. Juli der Oberpfarrer Schelle (während des Krieges Feldgeistlicher) die Weihrede hielt, steht vor einem Masseugrabe der Sachsen und bezeichnet ungefähr die Stelle, wo die sächsischen Truppen mit äußer ster Kraftanstrenguug im Verein mit ihren Waffenbrüdern, den preußischen Garden, sich auf die starke Stellung von St. Privat geworfen haben. Den Haupttheil des Mouu- meutes bildet eine mächtige abgestumpfte Pyramide, welche von einer andern Pyramide gekrönt, auf zwei Sockel» ruht. Der unterste Sockel ist äußerlich mit Ouadern von schwar zem belgischen Granit bekleidet, während der obere Sockel mit den andern steinernen Theilen des Denkmals aus großen polirten Blöcken desselben Materials gebildet wird. Der eigentliche Schaft des Monumentes, die mittlere große Pyramide, verjüngt sich, so daß mit der oberen Pyramide der Steinbau eine Höhe von 5 Metern erreicht. AIS Krö nung trägt die Pyramide, auf Eichenlaub liegend und umgeben von einem Lorbeerzweig nnd einem Palmenzweig, einen mächtigen heraldischen Wettinerhelm von Eisen. In die Vorderseite der mittleren großen Pyramide ist eine schwarze eiserne Tafel eingefügt, welche in goldenen Lettern folgende Widmung trägt: „Uns IDmigl. 8üelw. XII. Oorps 8einou N0L00NXX—0XXI »ul dom Uelde clor Ulna Lwllliedoueu Kameraden." Die Rückseite enthält eine analoge Tafel mit dem Spruche: „Olle»ll..1o!unn>is II. 0»i>. X. V. II. 8. 8ei getreu bis iu de» 4od, so xvill ieli Oir die Krone des Nellens gelle»/" Die Decoration der beiden anderen Sei ten besteht aus Wehrgehängen mit Schwert und Schild und sächsischen Wappen. — Die EntlMungsfeierlichkeit fand unter überaus großer Theilnahme statt. In Dresden (und zwar zum größten Theil auf der Gerbergasse) siud vom 31. Juli bis 4. August im Ganzen 42 Erkrankungen an der Cholera vorgekommen, von denen 20 tödtlich verlaufen sind. Vom 4. Mittags bis 5. Mit tags sind 6 neue Erkrankungsfälle und 8 Todesfälle der i bereits früher Erkrankten amtlich angezeigt worden. Aus Oschatz, Mügeln, Oederan, Altenberg, Brand und Hartmannsdorf bei Burgstädt wird berichtet, daß am I. Aug. i durch Schloßenscblag bedeutender Schaden an Feldfrüchten! nnd Fensterscheiben verursacht wurde. Auch hat der dabei > Tagesnachrichten. Sachsen. Das Gesammt-Ministerium macht uuterm 3. August bekannt, daß Se. Majestät der König in Folge Allerhöchstihrer gegenwärtigen Erkrankung Se. königl. Hoheit den Kronprinzen zu Allerhöchstdero Stellvertreter bezüglich aller Regieruugsgeschäfte bis auf Weiteres zu bestellen Allerhöchst Sich bewogen gefunden haben. Neber das Befinden Sr. Majestät des Königs wurde am 4. August Morgens folgendes Bulletin veröffentlicht: „Se. Majestät der König haben ziemlich gut geschlafen, und haben sich dadurch die Kräfte etwas gehoben." Das !. August Mittags verunglückten beim Kahnfahren wcgs ausgeführt wordeu. Der Cousul selbst ist bereits : wieder von Madrid iu Cartageua eiugetrofsen.