Volltext Seite (XML)
MlsdmfferTageblaii Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dar „Wilsdruffer Tageblatt' erschein« werklagS nachm 4 Uhr Bezugrpr. monall 2RM frei Haus, bei Posibestellung RM ,uzügl Bestellgeld Einzelnummer lv Rps Alle Poftanstalten. Postboten, unsere Austräger u Geschästsktelle 8ar7äb'°"re7Latt°^- Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Se^S gen bcttedi kein Anspruch " ' ' — auf Lieferunq der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises Rücksendung etngesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufltegender Preisliste Nr S. — Ztf'er-Gebühr: 2V Rpig, — VorgeschN» bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt — AnzetgSn-Annabm« bis vormittags lü Uhr .. Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermtt. FklNfprechkr: ÄM1 Wilsdruff 206 leiten Anzeigen überneh men wir keine Gewähr. ' ' » — Bei Konkurs unt Zwangsvergleich erlischt leder Anspruch aus Nachlaß. Dos Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und des Stadt rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. Nr. 250 — 95. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 24. Oktober 1936 Das deutsche Noch ein Volksgut Einige Betrachtungen zur Woche des dentschen Buches In der langen Entwicklung des deutschen Volkes zur bewußten, geschlossenen Nation kommt dem deutschen Buch wegbahnende Bedeutung zu. Damit es diese Wir kung in die Breite und Tiefe ausüben konnte, war die Er findung eines großen Deutschen, Gutenbergs Buchdrucker kunst, notwendig. Denn die geschriebenen Bücher des Mittelalters, von denen in den Klöstern immer wieder neue Abschriften angefertigt werden mutzten, erfatzten nur eng- begrenzte Kreise, Fürstenhöfe, Geistlichkeit und Ritterschaft. Auf der Schwelle der Neuzeit aber wurde das Buch volkstümlich, Volksgut, und half wesentlich dazu, daß deutscher Volksgeist sich offenbarte und entfaltete, sprachliche und seelische Einheit die politisch-nationale Eini gung vorbereitete. Doch wie jede Schöpfertai nur zu leicht mißbraucht wird, so auch diese. Neben wahrhaft beseelten Büchern, die werthaften Zielen und Empfindungen zu- lenkten, die deutsche Art bezeugten und weiterbauten, der Förderung von Volk und Heimat dienten, schossen durch all die Jahrhunderte wertlose, ja schädliche Bücher von Scheinkönnern auf. Sie trugen dazu bei, das ohnehin noch gespaltene deutsche Volk zu verwirren, es mit ausländischen Moden zu überfremden, Götzen von Ungeist und Unsitte aufzurichten. Leider war oft das allgemeine Urteilsver mögen nicht sicher genug, das Echte vom Talmi zu unter scheiden, wenn dieses mit gespreizter Mache oder gar unter falscher Maske aus den Büchermarkt geworfen wurde, auf oberflächlichen Geschnrack und niedrige Triebe spekulierte. So mußte das gute Buch großer Denker und Wertschöpfer gegen jenes Unkraut sich mühselig durchsetzen. Das nationalsozialistische Deutschland läßt solche Miß bräuche am Werkzeug deutscher Kulturpslege nicht mehr wild wuchern und überhaupt nicht aufkommen. Geschärfter und geschulter Unterscheidungssinn erkennt Vol^sverderb- liches leichter und wehrt ihm beizeiten, um sich desto be geisterter dem wertvollen Buch hinzugeben, das jeden inner lich bereichert, vaterländischem Empfinden, gesundem Emp finden, gesundem Heimat- und Naturgefühl verbindet. Solche Bücher wollen nicht bloß gelegentlich überflogen, sondern als gute Freunde, die man stets gern wiedersieht, vom eigenen Bücherbrett in Stunden der Besinnung aufs neue zur Hand genommen werden. Es sind die Werke, durch die der Geist deutscher Dichter und auch artverwandter Persönlichkeiten weht, die, wie das Buch unseres Führers, aus kämpferischer Lebens erfahrung bahnbrechender Volks- und Staatsmänner prophetische Lehren und Bekenntnisse an die Nation richten. Die Wirkungen solcher Vertiefung können bis in die Fasern des eigenen Wollens dringen, bei unseren Handlungen und Entscheidungen mitschwingen, so, wie Adolf Hitler selbst in Büchern von Bedeutung zu lesen Pflegt. Nicht fortwährend vermag der gewöhnliche Mensch Höhenpfade zu wandeln, weil das die rechte Stimmung und Sammlung erfordert. Wer von beschwerlichem Tage werk abgespannt heimkehrt oder Kümmernisse und Aerger bestehen mutzte, den können unterhaltsame Bücher ablenkend aufheitern, seine Widerstandsfähigkeit erfrischen. Dies gilt namentlich, wenn in ihnen die Wirrungen des Lebens mit Humor belichtet und durchleuchtet werden. Diese leichtere Spannung und Entspannung des Gemütes bedarf entgegen gewissen Meinungen nicht gehäufter Sensationen und aufregendster Situationen, die in lebensunwahre Ueberhitzung oder gar Zusammentraguug von Häßlichem, Niedrigem und Widrigem ausarten. Herbe Schicksalskämpfe wertvoller Menschen aber können aüfrichten und als ein Beispiel dessen nachwirken, wie harte Prüfungen würdig zu bestehen sind. Ein deutscher Dichter der Vergangenheit hat einmal gesagt, er wolle das deutsche Volk bei seiner Arbeit aufsuchen. Wie gilt dies erst recht für eine Gemeinschaft, die sich zur Arbeit als einem Band der Nation bekennt und nach geleistetem Werk wieder frohe Feste miteinander zu feiern weiß! Bücher, die diese wesentliche Seite des Volkslebens spiegeln, lassen es gleichsam zwiefach mit erleben. In der täglichen pflichttreuen und tüchtigen Ar beit jedes einzelnen sind Fachbücher unentbehrliche Be rater, je vielfältiger die Aufgaben werden, die eine sich emporringende Volksgesamtheit ihren Gliedern stellt. Von den wissenschaftlichen Bänden für Forschung und Unter richt zum handwerklichen Leitfaden hin verknüpft sie sämt lich bei aller Verschiedenheit von Gegenstand und Form gebung eine Ziellinie. Weihe- und Pflegestätten des deutschen Buches sollen in der ihm gewidmeten Woche (25. Oktober bis 1. Novem ber) als Vortrags- und Schauräume in jeder Gemeinde unseres Vaterlandes zur Verfügung stehen. Das gute Heimatbuch, das Geschichte und Gegenwart des Ringens von Geschlechterketten und ihrer jungen Sprossen innerhalb des engeren Umkreises erschließt, findet hier ebenso beispiel gebend seinen Platz, wie die Werke, in deren Würdigung und Wertschätzung sich alle deutschen Stämme begegnen. Insgesamt wollen die Wirkungen dieser Woche durch das ganze Reich und noch darüber hinweg ausstrahlen. Lese- abende in Familie und Kameradschaft, Er weiterung und Ergänzung der häuslichen, beruflichen und Die Gauwaltung Sachsen der DAF. gibt Rechenschaft. Die Arbeitstagung in Chemnitz eröffnet. Am Sonnabendvormittag wurde in Chemnitz die Ar beitstagung der Gauwaltung Sachsen der Deutschen Ar beitsfront eröffnet durch die Bekanntgabe des.Tätigkeits- und Leistungsberichtes über das vergangene Jahr durch Gauobmann Peitsch. Einleitend konnte der Gauobmann die Tatsache fest stellen, daß sich der Mitgliederbestand der DAF. im Gau Sachsen seit der vorjährigen Arbeitstagung um rund '100 000 aus 1 900 000 Einzelmitglieder erhöht habe. Der Gan Sachsen habe damit nicht nur zahlenmäßig son dern auch prozentual im Verhältnis zur Einwohnerzahl einen Stand erreicht, der nicht zu überbieten sein wird. Das Augenmerk sei aber nicht nur darauf gerichtet, tat sächlich den letzten schaffenden Volksgenossen, der noch ab seits stand, zu erfassen, sondern gleichzeitig die Organi sation auszubauen; denn das Entscheidende sei ja letzten Endes die Betreuung der Mitglieder nach den Richtlinien der Deutschen Arbeitsfront und den Grundsätzen der Be wegung. Die Betreuung erfolge in den Ortswaltungen und in den Betrieben durch 130 000 ehrenamtlich tätige Matter und Warte. Besonderes Augenmerk wurde im Rahmen der Organisa tionsarbeit auf die Uniformierung und Ausbildung der Walter und Warte gelegt. Im Gau Sachsen marschieren heute rund 25 000 uniformierte Walter und Warte der DAF. Gauleiter Mutschmann habe mehrfach Gelegenheit genommen, seine Anerkennung über den tadellosen Ein druck,den diese uniformierten Kameraden der DAF ge macht hätten, auszusprechen. An organisatorischen Veränderungen seien die Ueber- nahme der Betriebsgemeinschaft „Landwirtschaft" durch den Reichsnährstand sowie die Eingliederung der deutschen Arbeitsopfcrversorgnng in die DAF zu erwähnen. Von besonderer Bedeutung sei die Ueberführung des „Arbeits dankes" in die DAF. gewesen. Nahezu 800 Ortsarbeits- dankwalter ständen im Gau Sachsen den aus dem Arbeits dienst ansgeschiedenen Kameraden und Kameradinnen hel fend zur Seite. Der Gattobmann gab einen Ueberblick über die im ver gangenen Jahr geleistete Propagandaarbeit. So seien 33 000 Versammlungen und Kundgebungen der Ortswaltunaen, der Betriebe und der Reichsbetriebsge meinschaften mit etwa fünf Millionen Besuchern durch geführt worden. 8 700 000 Flugblätter, Broschüren und Plakate wurden verteilt, 9 250 000 Exemplare des „Ar- beitertum" und 2 500 000 Exemplare des „Aufbau" abge setzt. Das Monatsheft der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" erreichte eine Gesamtauflage von 2 250 000 Stück; außerdem wurden den Mitgliedern monatlich etwa eine Million Schulungsblätter zugestellt. Diese Zahlen bewie sen, daß alles versucht wurde, um im nationalsozialisti schen Sinn auf die schaffenden Volksgenossen einzuwir ken. Darüber hinaus erschienen monatlich zweimal Rund briefe zur Unterrichtung der Walter und Warte sowie 60 000 Betriebsführerbriefe, die dem Zweck der Anbahnung einer regen Verbindung zwischen Gauwaltung und Ve- triebsführung dienen. Der Tonfilmwagen der NSG. „Kraft durch Freude" konnte an 270 Spieltagen für 300 Vorstellungen eingesetzt werden. Pg. Peitsch erwähnte, daß der Reichsfender Leipzig in 53 Betrieben während der Arbeitspause Konzerte durchgeführt und aus 13 Betrie ben fröhliche Feierabend-Beranstaltungen übertragen habe. An der Volkssende-Aktion haben 1200 Volksgenos sen aus allen Teilen Sachsens in einer Sendezeit von sieben Stunden vor dem Bolkssender auf der Rundfunk- ausstellnng in Berlin mitgewirkt. Durch die planmäßige Arbeit der Propaganda-Abteilung und durch das Ver öffentlichen Bücherschätze, Beachtung der jungen aufstrebenden Talente neben dem Bewährten werden dadurch angeregt und angespornt. Doch auch an unsere Volksgenossen in fremden Ländern wollen wir denken. Sie brauchen auf verstreuten und vor geschobenen Posten d a s deutsche Buch als stär kende Seelenspeise und dazu Lesepaten der alten Heimat. Je begeisterter sich das deutsche Volk nicht nur in dieser Woche, sondern fortgesetzt zu einer Hauptseite seines kulturellen Schaffens und Empfangens bekennt, desto mehr werden schließlich Angehörige anderer Nationen aufmerk sam. Zu ihnen will das deutsche Buch ebenfalls und aber mals seinen Weg nehmen, um von unserem Fühlen und Streben ein wahrhaftiges Zeugnis abzulegen, Freunde zu gewinne« mrd mrs zu erhaltes. ständms der sächsischen Betriebsführer sei es gelungen, von den 8000 größeren Betrieben des Sachsengaues in nahezu 5000 die Anschaffung brauchbarer Rundfunkanla gen zu erreichen. Auch der Gedanke der Werkzeitung habe immer mehr Platz gegriffen; im Gau Sachsen sei die Zahl der Werkzettungen von 19 auf 34 gestiegen. Weiter würdigte der Gauobmann die Arbeit der Pro paganda-Abteilung im Hinblick auf die Werbeaktion, die von Mai bis September 145 000 neue Mitglieder brachte. Dank gebühre auch der sächsischen Presse für die rege Un terstützung. die sie der DAF. bisher zuteil werden ließ. Anschließend behandelte der Gauobmann die Tä tigkeit der Schulungs-Abteilung. In 627 Ortswaltungen des Gaugcbietes wurden sozialpolitische Lehrgänge durchgeführt, an denen 47 996 DAF.-Walter und Vertrauensmänner sowie 3639 Betriebssichrer regel mäßig teilnahmen. Besonders erfreulich sei die Tatsache, daß 5080 Betriebsführer die Soziale Fachschule besuch ten. Durch die Schulungsarbeit auf weltanschaulichem, vor allem fachlichen Gebiet wurden in Schulungskursen etwa 5000 Walter und Warte sowie Betriebsführer erfaßt. Oer Verwattungsbericht. Einen breiten Raum nahm die Berichterstattung Wer die Verwaltungstätigkeit der DAF. ein. Das Gesamtbeitragsanfkommen belief sich im Berichtsjahr auf 33 900 000 Marl. Es war also eine beachtliche Steigerung deS Beitragsaufkommens gegenüber dem Vorjahr zu verzeich nen. Diese Steigerung ergab sich nicht nur aus dem Mitglie derzugang sondern auch aus den teilweise besser gewor denen Verdienstmöglichkeiten der schaffenden Volksgenos sen. Während der Beitragsdnrchschnitt im vergangenen Jahr 1,49 Mark betrug, stelle sich dieser in diesem Jahr auf 1,57 Mark. Ein wesentlicher Teil des Beitragsaufkommens wurde wiederum für die Unterstützungszahlungen verwendet. Diese Unterstützungen erreichten eine Gesamtsumme von 11 627 713 Mark. Für die Auszahlung dieser Unterstüt zungssumme war die Bearbeitung von 330 716 Unterstüt zungsanträgen durch die Unterstützungsabteilung notwen dig. Ein wesentlicher Teil dieser Unterstützungssumme ent fiel auf die Jnvalidenunterstützung, und zwar belief sich der für Jnvalidenunterstützung ausgezahlte Betrag auf 5 924 779,72 Mark. Gauobmann Peitsch verwies auf die bedeutungsvolle und wichtige Arbeit, die die DAF. im Rahmen der Reichs betriebsgemeinschaften leiste. Die Reichsbetriebsgemein- schaften 1 bis 18 erfassen im Gau 489 623 Betriebe. Auch in den Kreisen des Handwerks und Handels sei es immer mehr selbstverständlich geworden, die Betreuungsarbeit der RBG. anzuerkennen. In diesem Zusammenhang erinnerte der Redner an das vom Gauleiter Mutschmann für die Bergarbeiter ge schaffene herrliche Bergarbeiterheim in Harten stein. Dieses Bergarbeiterheim sei inzwischen in den Be sitz der DAF. übergangen und nun ebenfalls eine Leistung der DAF. den Kameraden des Bergbaues gegenüber. Aus der Tätigkeit der S o z i a l a b t e i l u n g griff der Redner drei Hauptgebiete heraus. Einmal habe sie bei der Bearheitung aller Fragen, die mit der Bildung der Sachverständigenausschüsse beim Treuhänder der Arbeit Zusammenhängen und der Benennung der Beisitzer für die Krankenkassen und Versicherungsämter mitzuwirken. Eine andere Aufgabe sei die Unterstützung und Bergtung der Erfinder. In nahezu tausend Fällen hätten sich Erfinder an die Sozialabteilung gewendet. In einer ansehnlichen Zahl von Fällen konnten von der Sozialabteilung Pa tentanmeldegebühren darlehensweise gegeben werden. Segensreich habe sich auch die Tätigkeit der Svzialabtei- lung auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes ausgewirkt. Es war dadurch der DAF. nicht nur möglich, sich fast aller Unfälle umgehend anzunehmen, sondern auch in einem sehr starken Maß in Verbindung mit den Gewerbeaufsichts ämtern auf breitester Basis aufklärend und dadurch vor beugend zu wirken. 20 030 Unfälle wurden im Berichtsjahr bearbeitet. Die Unfälle schwerer Art machten erfreulicher- weise nur einen geringen Prozentsatz aus. Nachdem der Redner auf die Betreuung der berufs tätigen Frau hingewiesen und den unermüdlichen Einsatz der Frauenwalterinnen in den Betrieben-, Orts- und den Kreiswaltungen hervorgehoben hatte, kam er auf eines der wichtigsten Gebiete der DAF., die Jugendarbeit, zu sprechen. Der in Verbindung mit der HI. duLchaMtui-