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In diesem Augenblick und an dieser Stelle erscheint cs mir allerdings nicht genug, nur vom Jahre 1914, dem Sieg der 8. deutschen Armee und dem Feldhcrrcntnm Hindenburgs und Ludendorffs z» sprechen. Dieser Boden ist ein alter gcschicht- licher und, was ich in starker Betonung euch allen noch einmal sagen will, ein alter deutscher Boden. Hindenburg wusste, um was es sich handelte, als er sagte, es gelte „das alte Prenßenland wirklich und völlig zu befreien": Preußcnland — deutsches Land! Eine Parole geradezu für die Tanncnbcrgfahrt der Kriegsschulen im Jahre 1939! Eine Antwort aber auch an diejenigen, die vcrmcinttichc Rechte auf diesen uralten, in tausendjähriger Tradition mit deutschem Wesen und deutscher Geschichte verbundenen Boden jetzt fest- stcllen und glauben machen wollen, daß die Kraft zu seiner Behauptung nicht mehr die alte sei! Ein Irrtum, den ein Soldat nicht gern mit dem Wort widerlegt! Ich brauche nur auf euch Fähnriche des Lehrgangs 1939 zu blicken, um zu wissen: Ihr verkörpert das gleiche Soldatentum, das hier so tapfer kämpfte, das, an Zahl seinem Gegner unterlegen, dennoch siegte! Ihr würdet, wie eure Väter auch mit Freuden euer Bestes, euer Blut für Volk und Führer hingebenl Wir suchen den Kampf nicht, wir fürchten ihn aber noch viel weniger." In Erinnerung an seine eigene Dienstzeit als Komman dierender General und Befehlshaber im Wehrkreis I zeichnete Generaloberst von Vrauchitsch vor dem Ofsiziernachwnchs ein Bild von dem ostpreußischen Land, seinen Menschen und seinen Soldaten, um dann die Gedanken der Fähnriche aus die Tat von Tannenberg zu lenken. An der Persönlichkeit des Feld- Herrn, wie sie von Hindenburg und Ludeudorss beispielhaft ver- körpert wurde, gab Generaloberst von Vrauchitsch den Humen (Fortsetzung auf Seite 2) Im stillen Gedenken an die Gefallenen der Wintcrschlacht in Masuren weilten die Fähnriche der Kriegsschulen auf dem Heldenfriedhof Johannesburg, wo vom Kommandeur, Generalmajor Wetzel, der selbst au der Schlacht beteiligt ivar, ein Kranz niedergelegt wurde. (Scherl Bilderdienst, Zander-Multiplex-K.) rs SechtMge» der Einkreiser, die chne Lis SeiWM Asis gsmeHt sind chitsch, schreitet durch daS Spalier vorbei an der verstärkten Ehrenwache in die Hindenburg-Gruft, wo er am Sarkophag des verewigten Gencralseldmarschasts einen großen Kranz des Heeres nicdcrlcgte. Zur gleichen Zeit wird von den Kriegs schulen je ein Kranz an den beiden Gräbern der Unbekannten Soldaten nicdcrgclcgt. Dann spricht Generaloberst v. Vrauchitsch zu den deutschen Fähnrichen. „ENgllsche Lomber über MM Es ist schon zur Tradition geworden, das: alle Kriegsschulen .5 Heeres am Ende ihrer Ausbildungszeit eine Schlachtfeld- reife nach den historischen ostpreußischeu Kampfgebieten um Tannenberg durchführen. Den Höhepunkt der diesjähri gen Fahrt bildete ein feierlicher Appell im Neichsehrenmal Tannenberg, auf dem der Oberbefehlshaber des Heeres, Ge neraloberst von Brauchitsch, der selbst lange Zeit Komman dierender General des l. Armeekorps war, zu den Fähnrichen von diesem historischen Schlachtfeld sprach und scharf mit allen denen abrechnete, die vermeintliche Rechte aus diesen uralten deutschen Boden festficllen zu können glanbc». Strahlenförmig sind die einzelnen Führungsgruppen von Ihren Standquartieren nach dem Mittelpunkt des Schlacht feldes, dem Neichsehrenmal Tannenberg, marschiert. Nach all den Eindrücken, die die Kriegsschüler auf dem Schlachtfeld ge wonnen haben, ist jclst im Angesicht des großen verewigten Feldherr» der Tannenbergschlacht eine Stunde der inne ren Sammlung gekommen. Diese Stunde bringt neben seinem Bild starken deutschen Soldatentums gleichzeitig eine ernste Rückschau auf die heldenhaften, siegreichen Kämpfe in diesem Ostpreustenkande. Im offenen, dem Achteck des Neichs- ehrcumals angepassten Viereck sind die Fähnriche der Kriegs schulen Dresden, München, Hannover, Potsdam und Wiener Neustadt angetrelen. Kurz und klar sind die Kommandos, als der Oberbefehlshaber des Heeres das Neichsehrenmal betritt, wo er die Meldung des Kommandierenden Generals des I. Armeekorps und Befehlshabers im Wehrkreis I, General der Artillerie von Küchler, cutgcgennimmt. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst v. Brau- MM UM die „Friedensfront" Große Töne «M Wsrschim — Aber mil dem mOschen Kredit kloppt es nicht Die Besprechungen General Ironsides in Warschau werden von der Londoner Presse entsprechend den An regungen der polnischen Presse optimistisch geschildert. An gesichts der Meldungen anderer Blatter, daß England noch nicht in der Lage sei, ausreichend Waffen zu liefern, ist die im Gegensatz zu den bckamuen großsprecherischen polnischen Er klärungen stehende Mitteilung ves „Daily Hcrald" bemerkens wert, Polen habe Artillerie, Maschinengewehre, Flakgeschütze und andere Wassen dringend nölig. Das Blatt findet dann eine bezeichnende und interessante Umschreibung der ausschließlich englischen Interessen dienenden Einkreisung, indem es mit bei den englischen Flugzeugen. Hinzu kommt aber noch eine weitere Erfahrung aus dem Spauienkricg, die allen Kriegs hetzern zu denken geben sollte: Die deutsche Flakwaffe Hai eine Leistungsfähigkeit erreicht, die unbedingt einmalig ist. In Spanien haben die roten Flugzeuge jeweils nur einmal versucht, die von deutschen Flaks beschützten Stellungen an- zugreifcn. Entweder wurden sämtliche Angreifer abgeschosscn oder aber diejenigen, die noch fliehen konnten, hatten für immer die Lust verloren, sich dem vernichtenden Wirkungsfcuer unserer Flakkanoniere auszufetzen. Folglich kann man auch die bestellten Anfragen im eng- lischcn Unterhaus über diese Flugdcmonstrationcn entsprechend werten. Da wurde beispielsweise vorgeschlageu, die englischen Propagandaflüge nicht nur nach Polen, sondern auch nach Rumänien und der Türkei auszudehnen. Schließlich fiel auch das Wort von der Stationierung eines Teils der britischen Luftwaffe in Polen. Da hätten wir also wieder einmal das berüchtigte „Flugzeugmutterschiff", dcsscu Aufgabe nun Polen übernehmen soll, nachdem mil der verblichenen Tscheche! solche Sachen nicht mehr möglich sind. Ganz besonders wollen wir uns aber die eingangs erwähnte Betrachtung über Bomben flüge nach Berlin merken. Da hat man doch wieder ein mal verfrüht die Katze aus dem Sack gelaßen. Es wird zweck- mäßig sein, sich dieser und ähnlicher Betrachtungen in der westeuropäischen Presse zu erinnern, wenn mau sich später viel leicht einmal wieder zu sanfteren Tönen uns gegenüber ver anlaßt sieht. Daun wissen wir wenigstens bei dieser Erinnerung genau, was wir vou den guten Nachbarn tatsächlich zu halten baden. frommer Miene veyauptet, den „frteditevendcn Nationen" würde mehr geholfen sein, wenn die „Ostfront" durch große Lieferungen an Polen gestärkt werden könnte! ES würde auch eine englisch-französische Militärmission daun nach Polen gehen, nm die Polen in der Handhabung der gelieferten Waffen zu unterrichten. Erinnert dieser Vorschlag nur zn verdächlig an die englische Hebung, aus Verbün deten Vasallen zu machen, so deckt das Blatt schließ lich die Karten völlig aus, wenn eS scheinheilig davon spricht, diese Vorschläge Ironsides hätten „selbstverständlich" nichts mit den NüstungSanlcihcn zu tun, sondern wären „zusätzlich" gedacht. Das wird ganz besonders verständlich, wenn man hört, daß die polnisch-englischen Kredilverhandlungen in London in sofern ins Stocken geraten sind, als England wohl bereit ist, an Polen Nüsluugskredite zu geben, man cnglischcrseits jedoch darauf besteht, daß diese Kredite ausschließlich in England verwendet werden dürfen, während die Polen infolge von Licscrungsschwicrigkeitcn auf das Recht drängten, auch an andere Länder, vor allem die USA., Austrägern vergeben. Vernon Bartlett zeigt sich in der „News Ahronicle" tief erbost darüber, daß man englischerseits, wie er sich ausdrückt, „den polnischen Stilz so tief verletze, indem man Polen schlecht behandle". Die Polen würden nur allzugern die britische Forderung, daß die polnischen Rüstungsaufträge ausschließlich au England vergeben würden, aunchmcn, wenn Aussicht dar aus bestünde, daß mau auch tatsächlich liefern könnte. Das sei aber im Augenblick nicht der Fall, und die Art und Weise, in der man die Polen behandelt habe, habe tiefstes Mißtrauen bei ihnen hervorgerufen. Wenn man cnglischcrseits jetzt sort- sahrcn würde, die Verbündeten wie arme Verwandte zu behandeln, daun werde es bald aus sein mit der so viel gepriesenen „Friedensfront". Krieg wegen Danzig — llnsmn! Zur Danziger Frage schreibt die englische Zeitung „Dailn Erpreß", man solle endlich die Tatsache» sehe», wie sie seien! Gewisse Leute erklärten, daß es zu einem euro päischen Kriege wegen Danzig kommen werde, zn einem Kon flikt wegen des Einschlusses dieser deutschen Stadt von 4001100 Einwohnern ins Deutsche Reich. Die britische Oeffeutlichkeit werde das aber nicht glauben. Die Welt von heutzutage wisse allzu genau, was Krieg bedeute. Wenn man einen Krieg sür unvermeidlich halte, habe man die letzten Hoffnungen der Mcnkcbbeit auf Frieden aufaeaeben. Ore Enkrersungsanleihe an Posen Wie Lord Stanhope im Oberhaus mitteilte, wird das Oberhaus am 4 August in die Ferien gehen. Es sei „mög lich", falls inzwischen eine Einigung erzielt würde, daß man vorher noch das Gesetz über die Nüstungsanleihe an Polen beraten müsse. Im Zusammenhang mit dem erneuten Provokationsslug van hundert britischen Maschinen über französischem Gebiet schreibt der Pariser „Jonr", es handle sich hierbei um regel rechte Manöver, die die Besatzungen und Maschinen vor Auf gaben stellen, wie sie im „Ernstfälle" augetroffen würden. M Man brauche nur darauf hinzuwciscn, daß die schweren Wellington-Bomber mit einer Bombenlast die Entfernung L o n d o n — B c r l! u und zurück, die kaum 8000 Kilometer betrage, „leick. durchstchen" könnten. DaS Blatt ergeht sich daun in einem Lob sür die britischen Maschinen, ohne allerdings zu erwähnen, daß diese englischen Nckiamcvrrnnftaltuiigcn i n keiner Weise fliegerische Leistungen darstcllen. >s Es ist nur zu leicht ersichtlich, welchen Zweck diese groß artigen Ankündigungen haben. Man will einerseits die öffcul- liche Meinung weiter auspcitschen und andererseits über die eigene Sicherheit beruhigen. Dabet ist man sich ganz genau bewußt, daß diese Art von FlugdemonstraNouen keinen praktischen Wert besitzen. Denn die gleiche Leistungs fähigkeit müßte man ohne weiteres dem „gegnerischen" Flug- zcugmaterial zutraucn, ganz abgesehen davon, daß die einzig artige Leistungsfähigkeit dcr deutschen Luftwaffe in aller Wclt bekannt ist. Die regelmäßigen deutschen Kurierflüge nach Spanien, die jahrelang zweimal in der Woche auch unter schwierigsten Bedingungen dnrchgesührt wurden, sollten allen, die es wissen wollen, gesagt haben, daß die deutschen Bomber notfalls mich nach London und zurück fliegen könnten, wobei sicher die mitzunchmcnde Bombenlast noch größer wäre, als