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ThmM, DD, Menlkhn md die Umgegenden. für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogm Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Psg. pro drelgespaucne Corpuszeue. Druck und Verlag von Martin Berger m Wilsdruff. — Verantwortlich sm dw Redaktion H A. Berger daselbst. No. 7» Sonnabend, de« 27. Jnni 18S«. Mit der einstweiligen Besorgung der Geschäfte des Königs Friedensrichters Herrn Rittergutspachter Oberdörfer in Limbach ist am heutigen Lage Herr Aktuar Schneider in Wilsdruff bestellt worden. Königliches Amtsgericht Wilsdruff, den 25 Juni 1896 »o Ganglsff Bekanntmachung. , Auf Antrag der Erben des vorm. Gutsbesitzers Louis Ernst Weber in Herzogswalde, soll das zu dessen Nachlaß g Hörige Bauergut Fol. 3 des Grundbuchs, Nr. 3 des Brandcatafters für genannten Ort — 21 Hektar 25,33 Ar mit 711,25 St.-E. gewürdert auf 49500 Mark —., mit Inventar und anstehender Ernte verkauft werden. Kauflustige wollen ihre Gebote bis zum 15. Jnli -. I. au unterzeichnetes Amtsgericht eröffnen und sich wegen gewünschter Auskunft an dasselbe oder die Erben im Nachlaßgute wenden. Königliches Amtsgericht Wilsdruff, den 23 Juni 1896 I-r OSIIKloSl. für die Kgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Kgl. Forstrentamt zu Tharandt, ein. Dasselbe, als weitestverbreitetesin dem Kgl. Amtsgerichts bezirk Wilsdruff, erscheint MMinsnk - kiMW. Mit dem 1. Juli 1896 beginnt das dritte Quartal, und laden wir hiermit zum Abonnement auf das Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden, Ium 4. Sonntage nach Trinitatis. Jes. 19, V. 25. Der HErr Zebaoth wird sie segnen und sprechen: Gesegnet bist du, Aegypten, mein Volk, und du Israel, mein Erbe. ^'in Missionswort für Israel wie für die Heiden, M für die mühsame Arbeit unserer wackeren unter Heiden und Juden ist dieses Propheten - twntJ . verheißt der Heidenwelt (durch Aegypten ver- woss goldene Zeit, in der auch sie vom Gotte Js- eit ^rmd augeredet wird: „Mein Volk!" Es prophe- ein wonnevolles Zeitalter, in dem das auser- tram/ys K aus dem Munde seines göttlichen Königs die re Anrede empfangen wird: „Du, Israel, mein Erbe!" wöchentlich mit den Gratisbeilagen „JUustrtrteS UnterhiUtungsblatt" (wöchentlich) und der „Landwirthschaftl. Beilage" (vierzehntägig). Durch vorzügliche Verbindungen und Abschlüsse nach jeder Richtung hin ist dasselbe im Stande, über alles In teressante und Wissenswerthe stets rasch und zuverlässig zu berichten und sucht alle an ein Lokalblatt zu stellende Wünsche in bester Weise zu befriedigen. Durch politische unparteiisch geschriebene Artikel und aus der Tagesgeschichte und den vaterländischen Ereignissen wird dasselbe bemüht sein, stets das Neueste zu bieten; Me und sittlich reine Romane und Novellen sollen nament- uch den geehrten Leserinnen reichlichen Stoff zur Unter haltung bieten. . Bestellungen nehmen alle kaiserlichen Postanstalten wwie unsere Geschäftsstellen entgegen. . Der Preis stellt sich für ein Vierteljahr durch die Post Mögen frei ins Haus auf 1 M. 55 Pf., für die Stadt Wilsdruff durch unsere Expedition bezogen 1 Nik. 30 Pf. . Inserate bieten bei der ausgedehnten Verbreitung unseres Blattes eine beachtenswerthe Gelegenheit zu sicherer und wirksamer Insertion von Anzeigen jeder Art. Hochachtungsvollst Trpedition des Amts- und Wochenblattes - für Vitsdruff. Es ist die Weise der alttestamentlichen Prophetie, daß ihre Weissagungen sich stückweise erfüllen, nach und nach eintreffen, nicht auf einmal in einem Augenblicke. So ist auch diese Prophezeiung des Jesaias allmählich erfüllt worden, und ihre letzte vollkommenste Erfüllung steht immer noch aus: das Ende der Tage wird sie bringen. Aber schon eine oberflächliche Rundschau auf dem werten Arbeitsfelde der Mission würde den Leser belehren, daß Gott fleißig am Werke ist, Sein Wort wahr zu macheu. Für Tausende unter den Völkern im finstern Lande ist es heute schon Wahrheit, daß sie Gesegnete Gottes sind: nach jahrtausende langer Nacht ist ihnen das Evangelium er- schienen, der gnadenreiche Morgenstern. Und wenn auch die Judenmisston weniger reiche Ernte zu verzeichnen hat — Erstlinge aus Juda sind doch auch schon eingesammelt worden, die weitere Frucht hoffen lassen, damit es einst für das ganze Volk heißen dürfe: Gesegnet bist du, Israel, mein Erbe! Was uns das Wort der Ueberschrift sagen will? Zu erst ist es für jeden Christen eine Mahnung zu treuerer Fürbitte für die Mission. Betest dn täglich für die Aus breitung des Reiches Gottes unter Heiden und Juden? Hast du außer gefalteten Händen anch offene Hände für diese wichtige Reichssache unseres Gottes? Es gilt, den Sendboten draußen Hände und Herz zu stärken, damit sie nicht erlahmen und müde werden. Sie haben wahrlich Stärkung nötig, denn der Acker, auf dem sie arbeiten, ist dorniges Land, und auch Missionare sind schwache Menschen, gleichwie wir andern. Die beste Kraft reicht ihnen freilich der große Gott selber. Wo ein Bote des Evangeliums unser heutiges Prophetenwort liest, da soll es ihm in Anfechtung, in Mutlosigkeit, in Ent behrungen aller Art zur Kräftigung dienen. Die Arbeit ist nicht aussichtslos, die Mühe uicht vergebens. Was Gott zusagt, das hält Er gewiß. Die Heiden werden Sein Volk und Israel Sein Erbe werden. Die Lage -es deutschen Arbeitsmarktes. Der Aufschwung, den die deutsche Erwerbsthätigkeit auf industriellem und commerziellem Gebiete seit etwa zwei Jahren nach einer längeren Periode wirthschaftlichrn Niederganges ge nommen hat, hält erfreulicher Weise noch immer an, und nach Lage der Verhältnisse steht zu hoffen, daß unser wirthschaftliches Leben diese steigende Tendenz auch noch weiterhin beibehalten wird. Gewiß kann man noch lange nicht von neuen fetten Jahren für die vaterländisch- Industrie sprechen, und Klagen über mangelnden Absatz erklingen immer wieder, aber im Großen und Ganzen bessern sich die geschäftlichen Verhältnisse doch zu sehends, mögen sie auch im Einzelnen hie und da noch nieder- liegev. Selbst auf dem so wichtigen Gebiete der Textilindustrie, ans welchem bislang die geschäftliche Ungunst früherer Zeiten mit am Meisten zu spüren war, kann im Allgemeinen eine fortschreitende Gesundung verzeichnet werden. Nur in einzelnen Zweigen der Spinnerei und Wirkerei macht sich gegenwärtig eine Zurückhaltung der Käufer bemerklich, ein Umstand, der auf den Rohstoffmarkt und dann auch auf die für manche Textilgewerbe eingetretene stille Zeit zurückzuführen ist. Die Webereien sind meist voll beschäftigt und besonders erfreulich ist es, daß auch in der Hausweberei der eingetretene bessere Geschäftsgang anhält. Die Lage der Strumpfwirkerei nimmt sich unter Berücksichtigung der für sie gekommenen stillen Jahres zeit ebenfalls befriedigend aus und in der Handschuhindustrie herrscht sogar ein recht flotter Geschäftsgang. Die Verhältnisse in der Jute-Industrie sind dem äußeren Anscheine nach zwar gleicherweise befriedigend, da viele Jute-Etablissement- starke Betriebserweiterungen vorgenommen haben, indessen dürfte ein bedenklicher Rückschlag wohl nicht ausbleiben, wenn nur erst die eingestellten ca. 20,000 neuen Spindeln sämmtlich in Thätig- keit sein werden. Vortrefflich befindet sich der deutsche Maschinenbau beinahe auf der gesammten Linie, ebenso die Eisenindustrie, dort wie hier können die vorhandenen Aufträge manchmal selbst unter Vermehrung der Arbeitskräfte nicht in der ausbedungenen Frist auszeführt werden. Ebenso ist in den deutschen Stahlwerken noch auf Monat- hinaus die reichlichste Beschäftigung vorhanden. Mck der günstigen Lage der größeren Industriezweige hängt es zusammen, daß auch im Kohlenbergbau ungeachtet der wärmeren Jahreszeit fortgesetzt rege Thätigkeit herrscht, der Kohlenversandt b-w-gt sich durchgängig auf einer bedeutenden Höhe. Im Bau gewerbe ist ebenfalls der belebende Einfluß der sich hebenden übrigen wirthschaftlichen Verhältnisse zu spüren, desgleichen in der deutschen Glasindustrie, in der Schiffsbau-Industrie, in der chemischen Industrie rc. Dieser im Allgemeinen kräftig fortschreitenden gewerblichen Thätigkeit auf industriellem Gebiete entspricht es auch nur, w.nn der deutsche Ausfuhrhandel nach fast allen größeren Ab satzgebieten während der letzten Monate eine fernere Steigerung aufzuweisen vermochte. Gerade aber auf einem der wichtigsten Absatzgebiete für Deutschland, in Nordamerika, hat sich für manche unserer Exportwaaren eine Minderung der Aufnahme fähigkeit b-merklich gemacht, so namentlich für Webwaaren, Wirkartikel, Posamenten und noch andere Erzeugnisse des deutschen Textilgewerbes. Jedenfalls werden unsere Ausfuhrkaufleute, soweit sie hauptsächlich mit der nordamerikanischen Union Ver bindungen unterhalten, gut thun, die sich dort für sie zeigenden Schwierigkeiten scharf im Auge zu behalten. Sollte vollends Mac Kinley, der republikanische Präsidentschaftskandidat, bei der Wahl im November siegen, so würde der deutsche Ausfuhr handel noch mehr Anlaß erhalten, mit Besorgniß auf Nord amerika zu blicken, es wäre wenigstens nicht verwunderlich, wenn Mac Kinley als Staatsoberhaupt eine neue Aera des rücksichtslosesten Schutzzollsystems für die Union in's Leben rufen würde. Tagesgeschichte. Generalfeldmarschall Prinz Georg von Sachsen traf am Mittwoch Vormittag aus Dresden in Möckern bei Leipzig ein, um an der Festlichkeit theilzunehmen, welche das Infanterie- Regiment No. 106 anläßlich der Feier des 60jährigen Jubiläums des Prinzen als Chef der „106er" veranstaltete. Abends reiste der Prinz-Feldmarschall nach Salzwedel weiter, wo er am nächsten Tage der Festlichkeit des altmärkischen Ulanenregiments No. 16 anläßlich seines 25jährigen Jubiläums als Chef dieses berühmten Regiments beiwohnte. Der Präsident des Reichstages nimmt an, daß die gegenwärtige Tagung bis gegen Ende nächster Woche dauern wird, vorausgesetzt, daß das Haus nicht vorher dem Schicksale chronischer Beschlußunfähigkeit verfällt. Wenn die Vertagung des Reichstages anstatt des Sesstonsschlusses eintreten soll, so wird vorher noch ein Beschluß des Reichstags wegen dieses Vorhabens einzuholen sein. Nach der Verfassung kann der Kaiser den Reichstag ohne dessen Zustimmung nicht über 30 Tage hinaus vertagen. Diese Zustimmung ist im laufenden Jahrzehnt schon zweimal beantragt worden, und zwar innerhalb einer Session, der vom 6. Mai 1890 bis 31. März 1892 währenden. Damals waren es zuerst die Kommissionsvor- arb«ten für das Arbeiterschutzgesetz, sodann die für die Re vision des Krankenkassengesetzes, welche die Vertagung räthlich