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12. Jahrgang. Nr. 3. Donnerstag» äen 4. Januar 1S17. Sie vobniMa käst gänrM vom feinäe gesäudert l. U'.»! Mer Tageblatt Mzeiger für -as ErIgebirge MM mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. WMWMD SprechftunS, »er Neüaktton mit -iu-nahm, Sn Sonntag» nachmittag« 4—3 Uhr. — Teiegramm.fidress, r Tageblatt ^ueerzgedtrg». Zernfprechrr SS. tra^.r M Ziir unverlangt »ingesanüte Manuskrivt» kann Sewühe nicht geleistet werden. °,dm.n °-.g«llunä"n IUM für Nnz«1g«n au, flu, UN» - -n »r,trk Schwarz,übrra ir vfg. "wörNu, Nnzrja,» Lu pfg., . für flu, un» »,n ,lrk Schwarz,nb«rg4»pfa.,sonst Sf.S«IorS8,r«nstbschlUst-n,nt. - ech,n»«r Nadatt. stnz,!g,»an» >km, bis spüt«st,n, »>/, Uhr vor« Ntog«. LÜr;«hl«r tm Satz kann NI »««"flufgadr' ü,r slnz«'^ Sprechstunde -er Redaktion mit Ausnahme -er Sonntage nachmittag» 4—s Uhr. Zür unverlangt »ingefandte Manuskript» kann Sewühe nicht geleistet werden. Zur Mahnung -es ZrieSensangebotes Surch unsere Zein-e. — Die fein-Uchen Verluste an Kriegsschiffen. — Vie Servaffnung üer feindliche« Handeis-arnpfer. — Englands Schkffsraumnöte. — Matschin un- ^ijilo in -er Dobru-scha genommen. Aarum wir unsere frieliensbeSingungen uicdt bekünntgeben. Zn dem Verlangen englischer Blutter, unsere Frie- üentzbedingungen bekannt zu geben, schreibt der Berli ner Lvk.-Anz.r GS kann selbstverständlich, nichr die Rete ^avon sein, daß wir nach dieser Note, die von uns grundlegende Zugeständnisse verlangt, die nur wir zu rordern haben, nämlich, Sühne und Bürg^a.re.», u.»d die wir nur deshalb nicht fordern, weil wir ste Gott sei Tank schon besitzen, unsere Bedingungen nennen, uevor sich die Vertreter des Zehnverba^e. ntt. uns an inen Tisch gesetzt haben, wie Zules Favre mir Vis- uiarck im Zähre 18/0 und Witte mit den Japanern im Zähre 1005. Die zehn Männer, die sich trotz ihrer tteberzahl und trotzdem sie ruhmredig verkünden, Hitl er unserem Friedensangebot verberge sich nichts als Schwache und Verzweiflung, vor dem Strick fürchten, -en wir ihnen nach dem so beifällig ausgenommenen Biwe Lloyd Georges um den Hals legen werden, müssen ihr Angstgefühl überwinden und sich dazu entschließen, unsere Bedingungen auf dem Wege Mündlicher Verhand, Zungen zu erfahren, denn eine Bekanntgabe un serer Bedingungen nach dieser Note wäre würdelos. Sie würde aber auch nicht den ge ringsten Zweck haben, und zwar aus Mgen'dem Grunde: Im sralizösischen Senat ist am 23. Dezem ber eine Tagesordnung eingebracht worden, deren erster Satz lautet r Ter Senat erklärt, daß Frankreich Hünen Frieden mit einem Feinde machen kann, der sein Ge biet besetzt Hält. Briand erklärte sich, mit dem In halt dieser Tagesordnung einverstanden. Ihr oben mit geteilter Satz wurde darauf unter stürmischem Beifall durch Erheben von den Sitzen einstimmig angenommen. Dadurch wurde Briand verpflichtet, mit Deutschland und seinen Verbündeten nicht in Friedensverhandlungen einzutreten, bevor wir unsere Truppen aus Frankreich zurückgezogen hätten. Die Räumung des französischen Gebietes ist dadurch zu einer Vorbedingung für die Fric- deusvertzandlungen gemacht worden. Wenn Briand in die Antwort auf unser Friedensangebot diese Vvrbedin, gung nicht aufgenommen hat, so ist daS nur geschehen, um die Schuld um Fortsetzen deS Mordens dem Um stande zuschreiben zu können, daß Deutschland feine FriedcnSbedingungen nicht bekanntgegeben . hat. Diese Möglichkeit.hätte er sich verschlossen, wenn er in der Note gleich, erklärt hätte, daß er auch nach der Bekannt gabe unserer Friedensbsdingvngen selbst wenn sie ihm als Grundlage zu emer Verhandlung geeignet erscheinen sollten, erst die Räumung der von uns besetzten Gebiete fordern würde. Wenn aber diese Vorbedingung auch nicht in der Note steht, so ist sie doch vorhanden, und darum sind eS der französische Senat und die französische Regierung, die die Mitteilung unserer Friedensbedingungen unmöglich g e m ach t haben. Sie haben durch diesen Beschluß j e - de Brücke zu wetteren Verhandlungen ab gebrochen, und jedem Neutralen, der c-r wagen soll, te, uns zuzumuten, daß wir die Worte der Note: Eine Anregung ohne Bedingungen für Eröffnung Ker Ver handlungen ist kein Friedensangebot — als Einladung betrachten sollen, müssen wir untük HinwöN guf die sen DsnaLFbefchltch dis Lik Me Friedensbewegung tn Rc-vtettsHr« Kadlkyng. Nach einer Meldung des Reutsrschkn Büros haben die Alliierten die Jriedsnsnste deS PrKsidmäen Wllsen noch nicht beantwortet, sie Härten es für wünschsnswert gehalten, daß zwischen die Erwiderung ruf die deutsche Role und die Antwort an den Präsidenten der Ber einigten Staaten ein angemessener Zwischenraum falle. Die A n t w o r t no t e an Wilson sei indes im Ent. Wurf fertiggestellt und würde jetz-t,erörtert; sie wvrde wahrscheinlich in einigen Lagen abgesandt werden. Reu. Gr weist sodann dcnauf hin, daß Spanien und Hol land sich dem Schritt Amerikas nicht anschließen, und bemerkt, daß die Versuche, Südamerika zur Mitarbeit zu gewinnen, keinen großen Erfolg gchabt hätten. Ar- genttnien, Brasilien und einige klein« Staaten würben keinen Schritt unternehmen. Die amerikanischen Vertreter in den verschiedenen Hauptstädten hätten I!!i!!IIIMi!III!I!!!!I!Ii!IIII!!II'II!!IIII!!!iIii!IIIi!I>iI'Il!i!II!!I»I!I»IIII!i»!!iI!»»»I!»iiiIi!!i»I!I!iI»I! WMmchl Ski W Wg!lW Amtlich wird aus Berlin vom Aden- -es :r. Ja nuar gemeldet: In der Tiobrudscha sind Matschin und Jijila genommen. (W. T. B.) MMtWMMWWWe (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 4. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. Bet Regen und Nebel geringe Gefechtstätigkeit. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold do« Bayern. Nordwestlich von lftiiuaburg drangen Kompagnien de» oldeudurgische« Reserve-Jnfanreri^RagimentS Nr. 25S über da» Tünacis und entrisse» de» Russe» eine Insel. Ueber 40 Gefangene «md m-chsere Maschiveugo- wshre wurde» zuriicktzefMrt. Front des Generaloberst Erzherzog Josef. I« de« Waldkarpathe» gelang e» russischen Abtei lungen sich i« der vorderen Stellung nördlich von Me- sticanesti scstzusetzen. L^utschp und tzsterveiHisch-unga. rische Truppen nahmen nördlich! der OttoMeraßo und beiderseits von Loveja (im Susitatal) mehrere Höhe« tm Sturm und hielten sie gegen starke Angriff« der Gegner. Front des GeneralfcldmarschuuS von Mackensen. Oberhalb von Ddobests nordwestlich! von FoesanS ist de« Mileofu-Abschuitt überwuude«. Westlich der BuKauhnündun« dedsuchta stark« russi sche Kavallerie vorzudrtvgM. Sie wurde »urückgesch«*- gen. Schulter an Schulter habe» deutsch« und bulga rische Regimenter die hartnäckig verteidigten Ort« Ma- ein und Jijina gestürmt. Bisher sind etwa 100 Ge- sängene und zehn Maschinengewehre «ingebracht. Tie Dovrnoscha ist damit bis ans die schmale gegen Galatz verlaufende Landzunge, auf der noch! russische Nachhu ten halte», vom Feind« gesäubert. Mazedonische Front. Keine besondere,» Ereignisse. Der erste Generalquartiermristet (W. T. B). Ludendorsf. inzwischen noch gewiss« mündlich« Mitteilung*» gemacht, um unklar« Punkte zu «.-Mutern. Weiterhin verbreitet das Reutsrsche Büro eilte Zusammenstellung von amerikanischen Blätterstimmen zur Antwortnote der Alliierten, die einseitig für dfe Alliierten Partei er greife. Einige dieser Blätter suchen dir Lag« so darzu stellen, al- ob die ablehnend* Antwort her Entente einen Schritt zum Frieder, bedeute, weil Deutschland Frieden haben müsse. Newport Tribun« hingegen be tone, daß der Krieg Wettergehen müsse, und der Ver such der Vereinigten Staaten, den Frieden herbetzuführen, durch die Sntentsnote endgültig abge schlossen sei. Schließlich verbreitet Reuter eine Pole mik der Westminster Gazette, in welcher ein Rechtfer tigungsversuch für die von den Alliierten in thron Kriegszielen beabsichtigte Vergewaltigung der Türkei und die bereits in die Wege geleitete Ver gewaltigung Griechenlands gemacht wird. Tas englische Regierungsblatt empfindet es peinlich, daß die angeblichen Verfechter -er Rechte der kleinen Na tionen und der Nationalitäten in so fragwürdigem Lichte erscheinen, und gibt diis Erklärung, daß die Unter tanen der Türkei von dec Tyrannei befreit werd«, muß. ten, was nur dadurch geschehen könne, daß Rußland die Herr schäft in Konstantinopel erhalte. Wäh rend für Konstantinopel der russische Absolutismus als Befreiungsmittel gepriesen wird, sucht die Westnrjnster Gazette die Vergewaltigung Griechenlands damit zu be schönigen, daß man dies Land nur davor bewahren wolle, eine absolute Monarchie zu werden. (W. T. B) «Uso»« Friedensaktion. Eine Newhorker Meldung der Pariser Presse vom Sonntag besagt, daß laut United Preß die Washing toner Regierung den Kriegführenden amtlich mitteilte, daß die Auffassung von ihrer Pflicht zur FriedenSoer- mittlung auch die Uebermtttlungi etwaiger gehei mer Vorschläge in sich begreif«. Wilson hat alle Verpflichtungen rückgängig gemacht und verbleibt im Weißen Hause, wo W täglich Befprtzchllngen mit Lansing hat. Wilson erklärte, seine ganze Aufmerksamkeit gelte jetzt nur der yrkdensfrage. Die Haltung der Mittelmächte. Nach einer NewhorS«: Meldung -8» Daily Expreß schließt man, daß die ZentrMmKch'Ls dße Antwort der Verbündeten auf di« Not« Wilsons abwarten wollen. Wilson sei möglicherweise bereit, einen Ge dankenaustausch zu eröffnen. Me BediNWuge» dss Viekvcrbandes. Ter Manchester Guardian und Daily MvS melden übereinstimmend, daß die Alliierten ihre eigenen Be dingungen zu FriedenSerörterungen in ihrer Note an Wilson mitteilen werden. Vie Kriegslage r«r See. Stockholms Lagblad untersucht die Kriegslage zur See und ihr« Einwirkung auf dpn Friedsnsgedanken. Die Zeitung meint, heute Muß sich England sagen, daß die deutsche Kriegsflotte mit ungebrochener Kraft au» einem Hauptkampf mit der englisch«» lläbermacht (Skagerrak) hervorgegangen ist. Lite deutsche Handelsflotte liegt zum großen Teil in deutschen sd«r neutralen Häfen, be reit, den Wettstreit mit der während des Krieget stark Verringerten englischen HandMfwtte aufzunehmen. Die deutsche Industrie arbeitet mit der gleichen ungebroche nen Betriebsamkeit. Lis MsP«rruttgsmatznahmen haben sie nur gezwungen, neue Auswege zu finden, durch die sie ein mindestens ebenso gefährlicher Konkurrent wie vor dem Kriegsausbruch ist. Schon da- dürste genü gen, um zu verstehen, daß der Frtqdensgedanke für Eng. land zu früh gekommen ist. Aber noch andere Gründe treten hinzu. Militärische Niederlagen kann man ver gessen. Aber man muß sich in England sagen, daß da deutsche Volk nie die Hungerjahr* mit ihren Leiden ver gessen wird. VS kann nie vergessen, daß die englischen «timtsmänn-r vUkerwchllich« De-rsinbarungen zerrissen, die ff« selbst vor wenigen Iaht*» mit dem größten Wftr Mstsn-e gebrockt hatten, daß sie mit kalwm Blut ein ganz«* Bott zum Hungertod« verurteilen konnten. Aus ihrer eigenen, Gffchichtr Msftn di« Engländer wis sen, daß Deutschland in Versuchung kommen kann, dir erste Gelegenheit, da England in Schwierigkeit gerät, zu benutzen, um sich von seinem jetzigen Todfeind zu befreien. Deshalb wagt England nicht, Frieden zu schließen, so lang« Deutschland tm vollen Besitz seiner maritimen Kraft ist. Daher gilt eS für das Jnselretch, auszuhalten und die Verbündeten so lange anzufeuern, wie noch die Möglichkeit besteht, den end gültigen Sieg zu erringen. Wenn man auch vom preußi schen Militarismus spricht, so ineini man doch sn eng lischen Kreist«, die.wir meinen, tm Grunde, daß d,e deutsch« Flott« und die deutsch« Industrie vernichtet werden müssen, um England Ruhe zu ver schaffen. (W. L. B.)