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ErrgrbUolksfreund. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. lnURblNU für die königliche« ««d städtische« Behörde« i« Lne, Grünhai«, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Reustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg «nd Wildenfels. Expedition, v«rlag »ad Druck wa L. M. Gärt«« in Scha«b«g. Nr. 261. I I Dionst^ 1N Nn»s>r 1^1 iw«?«L§«W° I Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige. I f Inserate 2b Pfennige. SahrgMU. zum schwaosr toast«!«». Der Lontre-Admiral -Wer, L-e^dG deutsch«» Urbungvgeschwavec«, antwortete mit eine« Toast allein noch in der Reth», wird aber bald Nachfolgen, mutz sehr schlimm auesehen in dem großen Reiche, amtliche Welt von Petersburg soll nach Mittheilungen dortigen Berichterstatters ve» Londoner .Standard" beunruhigt sein über den Eindruck, den die Bericht« ES Di« d«« sehr au« Ja Chile ist der Kapitän George Msntt einstimmig Präsidenten gewählt worden. auf di« Stadt Lhrtniaata, während der degtsch« Kausal Baron v. Oertzea einen Toast auf di« norwegych« Dam« au«bracht«. Da« Berzeichniß der Keuerwehrdievstpflichtigev zu Lößnitz für da« Salender- gahr 1892 liegt vom 12 bi« 26. November d I. an RathSftell« zur Einsicht au«. Br- Der Rath der Gtadt. Zieger, Brgrm. daß er Leremouien, bejovders wenn er aufgebracht sei,, «r» abscheue, und es vergingen mitunter Wochen, eh« «c sein« gewöhnliche Stimmung wiederfind«. Daß der Fri«d« auf Jahre hinan« gesichert sei, soweit «» auf Rußland an komm«, unttrlirge keinem Zweifel, und den Zaren davon zu über« zeugen, daß Alle« schlagfertig sei, dürfte länger dauern^ al« sich di« hartnäckigste» Beamten einbtlden. Zudem fei fei« Mißtrauen gegen viele Beamten so tief gewurzelt, wie be rechtigt. Wer auch nur auf wenige Tage durch Rußland reise, wüste zu der Ansicht gelangen, daß das Land für viele Jahre nicht daran denken könne, Krieg zu führen. Im Stritte mit rem Senate über sein Vetorecht hat der Präsident der jungen Republik Brasilien, General ä» Roussos., sich einen klein«» Staatsstreich erlaubt, invM er den Congreß auflöst«, das Krieg-recht proklamirte und die Diktatur wird« «iuführt«. Was weiter geschah, entzieht sich jeder sicheren -enntniß, da der Trlegraph unter Leusur gestellt ist. ^Obwohl. daS-Eigdergybrüß. der Staatswahl«« in dm Bereinigten Staaten von Amerika noch nicht bekannt ist, so läßt sich au« den bisher eiagetcoffeas« Mttheilungen über de» Wahlausfall doch schon entaehmen, daß es den Republi kanern nicht gelungen ist, die Schlappe vom vorigen Jahre wieder wett zu machen. Die Strömung gehl trotz de» Sieges Mac Kinley» in Ofio nach der demokratischen Seite hin: denn auch der Si«g in Ohio ist nur mit «iaer Mehr heit errungen worden, die zu den republikanischen An strengungen und der Unterstützung der Bundesregierung in keinem Verhällniß steht. Dagegen find nicht nur nie für die Republikaner bei der Präsidentenwahl kaum entbehrliche« Staaten New-Jork und Iowa demokratisch geblieben, sondern »S ist noch Massachusetts hinzu getreten, die ehemalige fest« Burg der Republikaner. Geben di« StaatSwahlen in der Thai einen Maßstab für die Präsidentenwahl ab, so dürfen di« Dtmokraten daraus hoffen, daß im nächsten Jahr« «iaer der ihren in da» weiße HauS zu Washington einziehea werde. Der Rath der Stadt. Zieger, Brgrm. Norwegen. Christianis, 7. Nov. Zu Ehren dec Offizier« und Kadetten de« hier ankernden dtutschen UevunzSzeschwa- der« war gestern Abend von Setten der Stadtverwaltung «in glänzender Ball veranstaltet. Der Saal war mit deutschen und norwegischen Flagge» und Wappenschildern geschmückt. Um 10 Uhr sand «in Av,»dessen statt, bet von nationaler Eigenart und Begehrlichkeit weniger Bescheid wissen, wie der eigentliche LauvSmann, weit eher Gefahr laufen, sich von unberechtigten Strebungen in« Schlepptau nehmen zu kaffen, al« der Eingeborene, der in dem Maß«, in dem ihm außer der Ksnatniß von Land und Leuten auch da« Vertrauen der letzteren zur Seite steht, um so «her im Stande ist, sich Ansprüchen zu versagen, die er klar al« solche erkennt, durch deren Verfolgung er sich im Wider spruch bringt mit den Pflichten de« übernommenen Amte«." Ein schöner langer Satz, dessen Länge aber doch das Ko mische und die Logiklofigkeit de» Inhalt» nicht recht zu ver decken vermag. Unseren berühmten Landsmann Emin Pascha, gegen den sich in jüngster Zeit manche kritiklustige Stimme laut ge macht hatte, haben mehrere Afrikareisende, besonders Georg Schweinfurth, energisch in Schutz genommen. Nach dem Ur theil, welches Schweinfurth über die Wahrscheinlichkeit over Unwahrscheinlichkeit «ine« Lmin'schen Zuge« in'S Wadelal und übe? di« Drage abgiebt, ob dadurch «in« Rechttwer letzung entstanden ist, erscheint der groß« Lnksi^MgungSbrief der brutschen an die engllsche Regierung oha« groß« Noth, aber mit übergroßer Eile abgefaßl worden zu f«in. Die Verhandlungen der römischen AriedenSconferenz haben einen Verlauf genommen, von denen nicht abzusthen ist, daß er dem Frieden irgendwie dienlich sein könnte. Die französischen Besucher sind zum großen Theil fortgeblieben, da sie nach dem Rücktritte Bonghi» von der Oberleitung glaubten, den Congreß nicht für ihre Zweck« au»nutzen zu können. E» zeigt die«, welche Abfichten jene Theilnehmer beseelten. Das Austreten de» Irredentisten Jwbriani droht die Verhandlungen überhaupt zum Scheitern zu bringen. Die österreichischen Abgeordneten gehen bereit« mit der Absicht um, di« Lonftrenz zu verlassen; dir Deutschen desgleichen. Nach allevem scheint e«, daß die Sache der AriedenScongress« durch die römischen Tage nicht gefördert wird und daß man dem Frieden thalsächlich am besten dient, wenn man di«sen Vereinigungen fern bleibt, die überwiegend den friedeustören- den Elementen durch die Bekämpfung, welche man ihnen angedeihen läßt, «in R«li«f geben, auf das dieselben in keiner Weise Anspruch erheben dürfen. Man mag den Werrh von Monarcheabegegnungen so hoch oder so gering anschlazen, wie man will; die eine Folgerung muß aber au» dem Verlauf der Rückreise des Lzaren Über Danzig gezogen worden: daß unsere Beziehungen zu Rußland die mittler« Lini« äußerlicher Lorrectheit nicht überschreiten, und daß man über dieses Maß hinausgehende Akte internationaler Höflichkeit russtscherseit« nicht für zeitge mäß hält. LS ist jedenfalls ein beachtens wrrthrr Fortschritt in der politischen Bildung unserer Nation, vaß man sich über die Gestaltung einer Lzarenretse durch Deutschland in keiner Weis« ernstlich beunruhigt; man gönnt es dem Kaiser Ale xander von Hirzen, daß er unter dem Schutze eines Heere« von 30000 Soldaten glücklich am Ziele seiner Reise ange- langt ist. Da« russisch« Ausfuhrverbot ist auf all« Getrktvearten und deren Fabrikat« ausgedehnt; dasjenige auf W«iz«n fehlt schwerden über Aufnahme oder Weglassung find bet deren Verlust bi« längsten« 4. v«» c«wb«r d I. hier anzubringen. Di« Feuer Wehrdienstpflicht beginnt mit dem Kalenderjahr«, in welchem der Dienst pflichtige da« 28. Lebensjahr anfängt und dauert bi« zum Schluffe des Kalrnverjähre«, tu welchem er da« 50. Lebensjahr erfüllt. Dienstpflichtige, welche seither noch nicht «ingerelht gewrsen sein sollten und Die jenigen, welche wegen Erlangung de« Dt«nstpfltchtaltrrS für 1892 neu einzurethen find, werden andurch zur Vermeidung von 5 Mark Strafe aufgefordert, ftch bi« 26. Rovetuber d. I. hier zu melden. Lößnitz, am 7. November 1891. welchem der Generalarzt Thrulow auf den König Oskar, d«r Bürgermeister Christie auf Se. Majestät den deutsch«« Kaiser und d«r Kommovor« Lund auf da« deutsch« So- schwao«r toast«l«n. Der Lontre-Admiral Ksöster, Lhe^dG Deutschland. — Die „Köln. Volksztg" berichtet bezüglich de» stand rechtlich «schossenen Martnesolvattn daß derselbe z o«i Jahre bei der ersten Matrcsenvivlston diente unv auf der Rückfahrt von Jokohama nach Kiel bet einer Meuteret einen Deckoffi- zier erstochen halte. Der Erschossen« war in Kalk geboren. München, 8. November. Dir Prinzessin Avalbert proklamirte gestern b«fm Diner die Verlobung der Prinzessin Elvira mit dem ReichSgrafen Rudolf Wrbna-Freudenthal. — Der Herzog Max Emanuel stürzt« gestern aus der Hasen jagd mit oem Pferde und zog sich einen Schienbeinbruch zu. Oesterreich. Wien, 7. Nov. Präsident der diesjährig«» hster« reichtschen Delegation wild der Viceprästoent de» Herren hauses, Fürst Schönburg, wobei bemerkenSwerth ist, daß zum erst«» Male in der Aera Taaff« «in Mitglied der Verfassung-Partei d«S Herrenhaus«» für dies«« Amt auSer- sehen wurve. Zum zweiten Präsidenten dec Delegation wird Graf Dehm, zum Geaeralberichterstatter Biliu»ki gewählt werden. Die neuaufgestellte Liste der stimmberechtigten und wählbaren Bürger für dl« bevorstehende ErgävzuugSwahl der Stadtverordneten und deren Ersatzmänner liegt vom 12. bis 26. dieses Monats Während der LxpeditionSstuvden in d«r Rath«exp«dition zur Einsicht au«. Etwaig« Ein sprüche gegen die Liste find von den Bethriltgteo bi« zum 18. ds«. zu erheben. Lößnitz, am 7. November 1891. TageSgeschichte. Schneeberg, deu 7. November 1891. Wochenschau. Ihre Majestäten der König und die Königin trafen am Freitag Vormittag, von Baden Baden kommend, wieder in Sirrhltn ein. Der Reichstags-Präsident von Levetzow hat die nächst« Sitzung auf den 17. November angrsetzt. Auf d«r Tages ordnung dieser ersten Sitzung nach der Vertagung stehen, außer der ersten Berathung de« Gesetzentwurfs, betreffend di« Bestrafung d«S Sklavenhandels, vier schriftliche und drei Mündliche Berichte der PetilionScommisfiou. Von denselben betreffen die ersteren: die Ausdehnung d«S Kranken und UnfallverficherungSgesetztS auf die Insassen der Gefangenen , Besserung«-, rc.-Anstalten, die Revision de« WuchergefetzeS Dom 24. Mai 1880, die Privatarbeiten der Militärbüchse»' Machen und den Hand«! derselben mit Waffen und Muni tion, sowie Pis Beeinflussung der Gastwirthr in Bezug auf Versammlungen durch Amtsvorsteber und Landräthe. Man Hann an dem Thema zi«wlich genau erkennen, au« welcher Partei die betreffende Petition stammt. I« einer officiösen Berliner Mitlheilung heißt es, eine Vorlage für den preußisch«» Landtag über den Welfenfond« Hei dem Vernehm«» nach noch nicht auSgearbettet, strhe aber für den zwttttn Theil der Landtag-sesfion zu erwarten, wenn die Erhöhung d«s geheimen Fonds de» Auswärtigen Amte« auf Genehmigung im Reichstag« zu rechn«n habe. — Wir würden ein« solch« Verzögerung der WrlfenfondS- Äorlag« für äußerst unzweckmäßig halten, denn die Stellung der Partei«» zur GtheimfoadSsrag« wird wesentlich davon breinstußt werden, ob ihnen die bezüglich de» WekfenfondS bestehenden Pläne genehm sind. »Der zweit« Theil der Landtagesesfion" würde aber erst nach Ostern beginnen, bis wohin diesmal der ReichSelat hoffentlich erledigt sein wird. Wenn die Regierung nicht in eine parlamentarische Zwick Mühle gerathen will, muß sie di« WelfenfondSvorlage mög lichst gleichzeitig mit dem ReichSetat bekannt geben, jedenfalls müßte jene Vorlage dem. Landtage sofort bei seinem Zu sammentritt im Januar zugthen. Der Zusammenbruch der Berliner Bankfirma Hirsch selb und Wolff hat um so mehr Staub avfgewkbelt, als, wie man sagt, diesem einen noch verschiedene Bankerott« an anderen großen Plätzen folgen werven. Monsieur Wolff -von dem auserwählte» Volke hat e« verstanden, turch «in unverschämt luxuriöses Leben, während stine Jnsolv«nz schon lange an der ehrenwerthen Börse bekannt war, eine ganze Reih« von ihm anv«rtrauten Verwögen h«rvorrag«nder Per sönlichkeiten in Rauch aufgehen zu lassen. Dieser letztere Umstand wird hoffentlich dazu führen, daß man endlich dem betrügerischen Börsevtreiben gewisser, besonders nicht ger manischer Firmen ein bischen g«nau«r auf di« Finger sieht. Sonst werden auch die ehrlichen Geschäftshäuser unter dem -allgemeinen Haß und Mißtrauen schwer zu leiden haben, mit dem da« Publikum zur Selbsthilfe greifen muß. Wenn man außerdem heute, während Sparkassen 3'/, und mehr Procent« geben, die kleinen Kapitalisten zu bereden sucht, ihr Geld in 3procentizen Anleihen anzulegen, so ist es kein Wunder, wenn dieselben sich nach einem etwa« besseren Zinsfüße umsehen. Unsere» Trachten» lag in dem Auflegen Ler 3pro«ntigen Reicheanleihe nicht eben eine Aufforderung, da» deutsch« Kapital für deutsche Unternehmungen festzu- Hallen. Der bisherige Probst Dr. von StablewSki ist in ver That zum Erzbischof von Posen-Gnesen ernannt. Er ist micht der schlimmst« feiner Gesinnungsgenossen; aber schlimm genug ist seine Lruennung doch. Wenn man von den pol nisch«» unv klerikal««, sowie von einigen radikalen Blättern absteht, wird man in der deutschen Press« vergeblich «in« Stimme der Billigung suchen für dies« Politik de« Entgegen- kommen« gegen polnische Strebungen, welch« regi«rung»s«tttg jetzt für zeitgemäß erachtet wird. Nur di, halbofstciös« „Nordd. Allg. Ztg." meint, — und mau braucht da« wohl kaum ganz ernst zu nehmen —, „die Erfahrung hab» ge lehrt, daß gerade solche Persou«», die t» dem Getriebe Rußland aas den Zaren während seine» Aufenthalt« in Oänemarck gemacht haben. L« wurde ihm gemeldet, daß nicht allein die Resecvekornspeichrr in d«n Dörfern, nein, daß auch di« militärischen Getreidespeicher, welche von ihrem Urberflaß dem Volk hätten abgebe» sollen, leer ständen. Der Zar sei über dies« Mitlheilung sehr aufgebracht gewesen, und «ach den Bemerkung«», di« «r b«t di«s«r Gelegenheit gemacht habe, sei e« keine« weg« sicher, daß sich nicht die Pulver- und sonstig«» militärisch«» Magazin« in d«m gleichen Zustand«, wt« di« Getreidespeicher, befänden. Di« tief« Ntederg«schlag«nhiit unv der Mtßmuth v«« Zar«u erklärte« vielleicht, »««halb «r durch Deatschlano gereist sei, ohu« mit Kaiser Wilhelm zusammenzukomme». Et« a»d«rer Gruuv liege, soweit der Gewähr«mau« de« Berichterstatter« fest- stellen konnte, nicht vor. E« fei bezeichnend für d««Zar«a,