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Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmaun Wüller in Dresden. Jnserate«- Annahmestelen: Die Arnoldische Buchhaudluna, Jnvalidcndank, > HaasenstcinL Vogler, Rudolf Mosse, G. L. Daube L Eo. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Fraulfurt a/M. u. s. w. Hptd. u. Redaktion rreSSen-Neustadl kl. Meißner Hasse 4. Lie Zeitung erscheint Tienstag, r»««erfta» und eannadend früh. «»»nnemeut«- Preis: »ltNtljährl.Mk.1,50. Zu beziehen durch tie kaiserlichen Post» wstaltcn und durch unsere Boten. sei freier Lieferung in» Haus erhebt die M noch eine Ge» tÜst von 25 Psg. Die Pflegekinder des KommercienrathS. Novelle von Carl Hartmann-Plön. l2. Fortsetzung.) »Oder auch " „Was meinen Sie?" „Nichts, nichts!" erwiederte Katharina und bog sich auf den Teppich nieder, um einige lose Blätter aufzu heben, die sie in den Korb warf. Nachdem sie sich wieder aufgerichtet, sagte sie: „Die Guirlande ist doch recht hätzlich und geschmacklos geworden, jetzt, da sie befestigt ist, siebt man eS erst — bitte, Martin, nehmen Sie dieselbe wieder herunter!" „Häßlich sollte sie sein, Fräulein Katharina? Nein, gewiß nicht! Ein Kunstgärtner hätte sie nicht hübscher winden können! Und wenn sie wirklich geschmacklos wäre, der Heinrich wird darin einen Gruß deS Will kommens erblicken und Ihnen dafür herzlich danken! Doch hören Sie eS? Das ist unser Wagen, der Hein- rich kommt! Jetzt wäre eS doch zu spät, den Kranz zu lösen, denn ich muß hinunter und den jungen Herrn begrüßen!" Er nahm den Korb, worin die Guirlande herauf gebracht war und verließ eiliast das Zimmer. Katharina legte die Hand an die Stirn und blieb mehrere Sekunden regungslos stehen, darauf verließ auch sie das Zimmer deS Pflegebruders, in welchem das Gespräch zwischen ihr und dem Komptoirdiener und HauSfakiotum Martin Schultze stattgefunden hatte. Landbesitzer ihm ihre überschüssigen Kapitalien anver trauten, die er ihnen verzinste und mit denen er weitere Geldgeschäfte machte. Nach einer Reihe von Jahren hatten diese sich so sehr vermehrt und an Umfang ge wonnen, daß er sich ihnen fast ausschließlich hinyab und alle übrigen Geschäfte nur noch nebenbei betrieb, bis.er letztere am Ende ganz aufgab. In der Gründer zeit erwarb er den größten Theil seines Reichthums, doch nicht dadurch, daß er sich an schwindelhaften Unter, nehmungen betheiligte, sondern er Hat, was damals alle Welt that, er spekulirte an d« Börse und mit großem Glücke. Herr Gustav Brauer war etwas eitel, mochte mit seinen erworbenen Reichthümern gern ein wenig prahlen und hatte von jeher den stillen Wunsch gehaot, mit Personen in Verkehr zu treten, die höher in Rang und Ansehen standen, als er. Schon längst wären oahin- gehende Versuche von ihm gemacht worden, wenn seine Frau nicht entschieden erklärt hätte, daß sie keine Neigung dazu verspüre und in ihren bisherigen Verhältnissen verbleiben wolle. Er würde auch nicht ibre Einwilli gung erlangt haben, ihr Geburtshaus in der Vorstadt zu verlassen und ein größeres in der Stadt zu beziehen, wenn nicht ihr einziges Kind, ihre achtjährige Tochter, an der DiphtheritiS gestorben wäre und sie die Ueber- »eugung gehabt hätte, daß sie in den Räumen, wo die Verstorbene gelebt und durch ihre kindlichen Spiele sie beglückt hatte, nie wieder ihres Lebens froh werden würde. So wurde denn in der Hauptstraße ein große», wenn auch alterthümlicheS Hau- gekauft und den Wünschen ihres Mannes, die Zimmer reich und mit modernem LuxuS auszustatten, setzte sie diesmal kein angeblich bevorstehenden Rücktritte deS Statthalter- Fürsten Hohenlohe ist zur Zeit zwar wieder ver stummt, aber die Betrachtungen, die durch jenes Gerücht angeregt wurden, sind darum doch nicht ganz gegenstandslos geworden. Es scheint nemlich so, als ob man sich von der Thätigkeit deS Statthalters größere Erfolge versprochen hat, als bislang erzielt wurden und das legt die Frage nahe, ob man nicht zu viel von dem Staatsoberhaupte in Elsaß-Lothringen verlangt, wenn man ihm zumuthet, lediglich durch seine persönlichen Fähigkeiten die wieder gewonnenen Reichslande mit den neuen Verhältnissen auszusöhnen. Der Hauptgrund für die Unzufrieden heit der elsaß-lothringischen Bevölkerung liegt in der zur Zeit bestehenden wirtschaftlichen Kalamität. Die Landwirthe, die Weinbauern, die Hopfenproducenten sind zwar durch die Annektion der Reichslande seitens Deutschlands nicht geschädigt, ja sie scheinen sogar besser daran zu sein als früher, da Wein und Hopfen im Preise gestiegen sind; es ist aber auch durchaus keine Gehässigkeit gegen die Deutschen in diesen Kreisen der Bevölkerung vorhanden. Ganz anders gestaltet sich die Sache jedoch für die Handwerker und Fabri kanten, welche plötzlich mit den viel billiger produ- cirenden Deutschen zu konkurriren haben. Mit den Pariser Fabrikanten konnten die elsässischen Gewerbe treibenden es aufnehmen, ohne sich sonderlich anzu strengen: die Deutschen arbeiten und liefern jedoch unendlich viel billiger, als die Franzosen. Da heißt eS, mehr arbeiten und weniger verdienen und die Folge davon ist schlechte Laune. Es giebt in Elsaß- Lothringen, wie man sagt, keine Socialdemokraten; es wäre jedoch falsch, daraus schließen zu wollen, daß es dort auch keine unzufriedenen Arbeiter gäbe. Unzufrieden ist hier nicht allein der Arbeiter, sondern auch sein Brotherr; der Feind heißt nicht Kapitalist, sondern der Deutsche oder „Schwob"; die Mißvergnügten nennen sich nicht Socialdemo kraten,, sondern Protestler. Eine eigenthümliche Art der Steuervertheilung trägt außerdem noch zur Verstimmung der Gewerbtreibenden bei. An der allgemeinen Steuer, dem Oktroi, sind Alle betheiligt und dieselbe wird fast von allen Gebrauchsgegenständen erhoben. Eine Einkommen- oder Klassenfteuer giebt es dagegen nicht; deren Stelle vertritt die Mieths- steuer. Wenn es einem Millionär einsällt, seine Rente in einem einzelnen Zimmer zu verzehren, so zahlt er 5—8 M. Steuer pro Jahr. Dagegen sind die Gewerb- treibenden infolge der Besteuerung ihrer Geschäftsräume unverhältnißmäßig hoch belastet. Es ist ihnen daher nicht möglich, ihre Waaren so billig zu verkaufen, wie der Privatmann dieselben von auswärts per Postpacket Politische Weltschau. Deutsches Reich. In den diplomatischen Kreisen zu Berlin soll die deutschfeindliche Sprache, welche der russische Großfürst Nikolaus Michailowitsch gelegentlich eines an Bord eines französischen Dampfers abgehaltenen Bankettes geführt hat, nicht die geringste Aufregung hervorgerufen haben. Seit Jahr und Tag ist man dort vollständig im Klaren über die Gesinnungen, die in den hohen Petersburger Kreisen gegen Deutschland gehegt werden und Niemand täuscht sich darüber, daß heute oder morgen der Augenblick kommen wird, wo man in Berlin gezwungen sein dürfte, auf die Heraus forderungen Rußlands die gebührende Antwort zu geben. Die Offenherzigkeit, mit welcher jenes Mitglied des russischen Kaiserhauses aus der Schule geplaudert hat, kann nur dazu dienen, bei den wenigen, wenn auch einflußreichen Personen, die noch immer an die freundschaftliche Gesinnung Rußlands Deutschland gegen über glauben, diese Meinung von Grund aus zu zer stören. Unter diesen Umständen muß man deutscher seits dem russischen Großfürsten für seine Herzens ergießung in der That noch dankbar sein. Fraglich bleibt es jedoch, wie die russische Regierung zu der gegen alle Formen des internationalen Verkehres verstoßenden öffentlichen Kundgebung eines Mitgliedes des russischen Kaiserhauses sich verhalten wird. Das officiöse „Journal de St. Pötersbourg" wird kaum umhin können, zu jenen Aeußerungen des Großsürsten, der gegen ein mit Ruß land noch im Frieders lebendes Land den Krieg predigte, Stellung zu nehmen. — Neuesten Nachrichten zufolge veröffentlicht die „Abence Havas" eine ihr zugegangene Mittheilung der russischen Botschaft in Paris, worin die dem Großfürsten Nikolaus Michailowitsch zugeschriebenen deutschfeindlichen Aeußerungen formell dementirt und als eine burleske und phantastische Erfindung bezeichnet werden. Trotz dieses Dementis glaubt man an maaß- gebender Stelle in Berlin aber doch, daß der Großfürst wirklich jene Rede gehalten hat. ' Prinz Wilhelm von Preußen wird im kommenden Winter mehr, als es bisher der Fall war, in den Vordergrund treten, da er dem Kaiser die Last der Repräsentationspflichten erleichtern soll. Von dieser Last macht sich das große Publikum keine rechte Vor stellung; Eingeweihte hegen ebenso hohe Bewun derung für die Pflichttreue, mit welcher der Kaiser diese Last auf sich nimmt, wie für die Kraft, mit welcher der im 91. Jahre stehende Monarch sie trägt. Jetzt aber haben die Aerzte den Kaiser gebeten, sich im kommenden Winter zu schonen. Der Monarch willigte auch darin ein, indem er sagte: „Der höheren Pflicht müssen ge ringere weichen". Wo die Anwesenheit des Kaisers Sie lenkte aber nicht, wie der Letztere, ihre Schritte in's Parterre hinunter, um den Zurückkehrenden auf dem Flur zu empfangen, noch begab sie sich in's Wohnzimmer, sondern wanderte noch eine Treppe höher und betrat gleich darauf ihr eigenes Zimmer, wo sie eine Zeit lang schweigend auf- und abschritt; dann trat sie vor den Spiegel, ordnete das leicht gekräuselte Haar, daS in regellosen Löckchen einen Theil der marmor weißen Stirn bedeckte, warf auS den großen dunklen Augen einen prüfenden Blick auf ihr Gesicht und ging nun erst in den ersten Stock wieder hinab, um den Pflegebruder zu begrüßen. Zweite- Kapitel. Der Kommercienrath Brauer hatte, wie man zu sagen pflegt, von der Pike auf gedient und war nach und nach erst ein wohlhabender, dann ein reicher Mann geworden. In einem kleinen Kramladen in einer Vor stadt der Hauptstadt der Provinz hatte er seine Karriere als Lehrling vegonnen und später, nachdem er KommiS geworden und zu einem ganz hübschen jungen Manne sich entwickelt, die einzige Tochter seines Principal- geheirathet, nach besten Tode er Inhaber deS Geschäfts wurde. Sobald er selbstständig geworden, fing er sogleich an, dasselbe zu erweitern, schaffte sich alle möglichen Artikel an, die von Landleuten gebraucht wurden und diese, die tagtäglich an seinem Hause vorbeifuhren, wenn sie zur Stadt wollten, wurden bald seine besten Kunden. Dabei fing er einen Kornhandel an, der anfangs nur Nebengeschäft, später aber zum Hauptgeschäfte wurde. Der Ruf strengster Rechtlichkeit bewirkte eS, daß die in der Umgegend wohnenden, größtentheilS wohlhabenden somit nicht absolut nothwendig sein wird, werden wir den Prinzen Wilhelm im kommenden Winter das Reich repräsentiren sehen. Or. Mackenzie ist nunmehr aus Italien nach Lon don zurückgekehrt und hat sich über das Befinden des deutschen Kronprinzen folgendermaaßen ausgesprochen: Gewisse Erscheinungen geben allerdings zu Äesorgnissen Anlaß. Der chronische Kehlkopf-Katarrh zeigt nemlich Neigung zu akuter Luftröhren - Entzündung und an dieser, begleitet von starkem Fieber, litt der Kronprinz während der letzten Tage seines Aufenthaltes in Tob- lach. Diese akute Luftröhren-Entzündung wurde aller dings dank sofortiger vorzüglicher Behandlung beseitigt; allein eine derartige Entzündung wiederholt sich leider nur zu leicht und ergreift dann auch die tiefer liegen den Gewebe unter den feuchten Schleimhäuten. Die Hauptaufgabe der Aerzte ist nun die Verhütung einer abermaligen Entzündung der Luftröhre, wozu vor Allem warmes Klima und Enthaltung vom Sprechen nothwendig sind. Wahrscheinlich wird der Kronprinz sich in Kurzem nach San Remo oder Nervi begeben. Augenblicklich besteht die Krankheit in einem chronischen Kehlkopfkatarrh von ziemlich hartnäckigem Charakter. Viel zur Hoffnung auf baldige Genesung trägt das vorzügliche Allgemeinbefinden des Kronprinzen bei. Sowohl Dr. Schrader wie vr. Hovell, die beiden Aerzte, welche den Kronprinzen begleiten, sind tüchtige Mediciner, welche in etwaigem Plötzlich vorkommenden Falle ihre Pflicht nach jeder Richtung hin erfüllen werden. Nachdem nunmehr sämmtliche preußische Minister, mit Ausnahme des Fürsten Bismarck, nach Berlin zurückgekehrt sind, haben auch die Gesammtsitzungen des Ministeriums wieder ihren Anfang genommen. Es be stätigt sich übrigens, daß der Reichstag bereits im November einberufen werden wird. — Den: Bundes- rathe ist seitens des Reichskanzlers eine Vorlage zuge gangen, wonach der Hafenort Geestemünde, sowie der Flecken Lehn baldmöglichst dem Zollgebiete einverleibt werden sollen. Der preußische Kultusminister hat an die Pro vinzial-Regierungen einen Erlaß gerichtet, worin es u. A. heißt: „Die ungewöhnliche Steigerung der an Lehrer und Lehrerinnen auszuzahlenden Pensionen ver anlaßt mich, den Provinzial-Regierungen nachdrücklich zur Pflicht zu machen, die Versetzung der Lehrkräfte in den Ruhestand nur bei vorliegender zwingender Noth wendigkeit eintreten zu lassen, da andernfalls eine übermäßige Belastung der Staatskasse mit Pensions zahlungen erfolgen würde." Ueber die augenblicklich in Elsaß-Lothringen herrschende Stimmung schreibt man von dort: Das vor einigen Wochen aufgetauchte Gerücht von dem