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-Krsch«t»t: «Wich früh 7 vhr. S«serate «erdmaugenommm: «t,«end»«.«on». ü»ü« tt, Mittag» 1» Uhr: Martenftraße 1». >^«ig. t« dies. Blatt« Md« «wr erfolgreich« verSrettoug. >»flag«: .13,000 Tageblatt für Aatcrhaltung «ab Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Arabisch. ««-ltichrach»»»-. »ei «»»tgeldlicherÄ«» fern», t»'« HaM. Durch dt« Köaigl. ME. »Kt^ahrltch««gr. «tn,«l»e «mm«» 1 Agr- der Heraue-ebrr: tklkpsch öl Nrtchardt. — verastwortlichrr Redactem: IllttU» ReßchnrU» Anservten preis«: Für den «amn «t«, gespaltene» A«il«: INgr. voter„ving». s-lldt" di« Zeit« r «gr. / Dresden, den 2. April. — Se. Maj der König hat vorgestern den großherzoglich und herzoglich sächsischen Ministerresidenten, Oberhofmetster und Kammerhena v. Löwenfel«, in einer Partieularaudienz ewpsan- gm und av« dessen Händen da« Schreiben enlgegengrnommen, durch welches derselbe in gleicher Eigenschaft seiten Sr. Durch, laucht de« Fürsten Neuß ält. Lin. am sächsischen Hofe beglau. bigt wird. — Der zeitherige Vorstand des GerichtLamt« Remse, Gerichtsamtmann Emil Franz, ist zum Gerichtkrathe bei dem Bezirksgericht Annaberg und der zeitherige Gerichttamttactuar Eonrad Emil Hugo Rüger zu Hainichen zum TerichlSamtmann bei dem Gerichtsamt Remse ernannt worden. — Dem Kaufmann und Haupteollecteur Earl Gustav Dölzig in Leipzig ist für die von ihm am 9. Mai v. I. in Connewitz «it eigner Lebensgefahr bewirkte Rettung eine« Kin» de« vom Tode de« Ertrinken« dt« LebentrettungSmedaille in Silber «it dem Befugnisse zum Tragen am weißen Bande, de« Ortsrichter Carl August Kämpfe in Thiemendorf die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber und dem königl. Bergfactor, Gemeiadevorstand, OrtSrichter Christian Carl Gott» lieb Schubert zu Erandorf aus Veranlassung seine» 50jährigen BergmannLjubiläumS die zum Albrecht-Orden -«hörige Medaille in Gold verliehen worden. — Se. Exc. der Herr Justizminister vr. Schneider hat sich gestern nach Chemnitz begeben. — Se. K. H. der Kronprinz von Sachsen wurde bei sei» «er gestern Vormittag erfolgten Ankunft in Berlin auf dem Bahnhofe von Sr. K. H. dem Kronprinzen von Preußen, dem königlich sächfi chen Gesandten v. Kanneritz, dem Staatsminister Fveiherrn v. Friesen und sämmtlichen sächsischen Reichstag«» abgeordneten bewillkommnet. Nachmittags fand im königlichen PrlaiS zu Ehren de« Kronprinzen Albert ein Diner statt, an de« auch der Srbgroßherzog von Weimar theilnahm. (Dr. I ) — Vom I. April ab hat Dresden folgende Garnison: Stab der I. (früher 2.) Infanteriedivision Nr. 23, Stab der l. (früher Leib.) Jnfanteriebrigade Nr. 45, 1. (Leib-) Grena dierregiment Nr 100, au« 13. und 14. Jnfanteriebataillon gebildet, Stab- und 3 Bataillone, 2. Grenadierregiment Nr. 101, au« 15. und 16- Jnfanteriebataillon gebildet, Stab und 3 Bataillone. — Stab der 2. (früher 1.) Infanteriedivision Nr. 24. — Stab der Reiterdivision. — Stab der 1. Brigade Nr. 23, Gardereiterregiment Stab und 1 Schwadron. — Ar- tilleriecorpScommando. — Stab de« FeldartillerieregimcntS Nr. 12. — Stab de« Festungkartillerieregiment« Nr. 12, 2. Fe> siungSeompagnie. — Pionnierbataillon. — Trainbataillon. — — Behufs Einführung der Landwehrinstitution wird da« Land in 12 LandwehrbataillonSbezirke, » 4 Compagnlebezirke, eingelheilt werden. Es umfaßt vom 1. Landwehrbataillonsbezirk Zittau 1 Compagnie die Gerichtsämter: Bernstadt, Ostritz, Reichenau; 1 Compagnie die Gerichtsämter: Zittau, Groß- Schönau; 1 Compagnie die GerichtSämter: Löbau, Herrnhut, Weißmberg; 1 Compagnie die Gerichträmter: SchirgiSwrlde, Neusalza, EberSbsch — 2. LaüdwehrbataillonSbezirk Bautzen: 1 Compagnie B idiffin, KönigSwartha, 1 Compagnie Kamenz, KöaigSbrück, Bischofswerda, 1 Compagnie Radeburg, Radeberg, Pulsnitz, Schönfeld, 1 Compagnie Stolpen, Neustadt, Sebnitz, Schandau. — 3. Landwehrbataillonsbezirk Dresden: 4 Com pagnien Dresden. — 4. Landw.-Hrbataillonsbezirk Freiberg: 1 Compagnie Königstein, Pirna, Gottleuba, 1 Compagnie Lrumstein, Dippoldiswalde, Altenberg, 1 Compagnie Döhlen, Tharand, Frauenstein, 1 Compagnie Freiberz, Brand. — 5. Landwehrbataillonsbezirk Annaberg: 1 Compagnie Sayda, Lenge- feld, Zöblitz. 1 Compagnie Jöhstadt, Marienbevg, Wolkenstein, EhrensriederSdorf. 1 Compagnie Annaberg, Oberwirsenthal, Scheibenberg. 1 Compagnie Geier, Grllnhain, Stollbrrg. — 6. Landwehrbataillontbszirk Chemnitz: 2 Compagnim Chemnitz, 1 Compagnie Z chopav, AugustuSburg, Oederan, 1 Compagnie Krankmberg, Mettweidr, Hainichen. — 7. LandwehrbataillonS» bezirk Zwickau: 1 Compagnie Johanngeorgenstadt, Schwarzen berg, Eibenstock, 1 Compagnie Schneeberg, Kirchberg, Wilden- frl», 1 Compagnie Z vickou, 1 Compagnie Krimmitzschau, Wer dau. — 8. Lan^wehrbataillonSbezirk Plauen: 1 Compagnie OelSnitz, Adorf, Markneukirchen, 1 Compagnie Klingenthal, Echbneck, Frlken stein, Auerbach, 1 Comprgni« Plauen, Pausa, Elsterberg, 1 Compaznie Reichenbach, Treuen, Lengenseld. — H. Landwehrbotaillontbezirk Glauchau: 2 Compagnien die Re- «ßherrschaften, 1 Compagnie Remse, Limbach, Pmig, 1 Com pagnie Burgstädt, Nochlitz, ErringSwalde. — 10. Landwehr- baiaillonSbezirk LciSnig: 1 Compagnie Mügeln, Döbeln, Wald- Heim, Hartha, 1 Compagnie Leisnig. Kolditz, Geithain, Froh- bürg, 1 Compagnie Borna, Laufigk, Grimma, 1 Compagnie Taucha, Brandt«, Wurzen, Dermsdorf. — II. Landwehr- bataillonkbezirk L.ipziq: 2 Compagnien Leipzig I, I Comprgni« Leipzig 1 Compagnie Markranstädt, Zwenkau, Rötha, Pe- gau. 12. Landwehrbataillonsbezirk Mißen: 1 Compagnie Roß- wein, Nossen, Wilsdruff, 1 Compagnie Meißen, Moritzburg, 1 Compagnie Großenhain, Riesa, 1 Compagnie Oschatz, Strehla, Lommatzsch. — Bis zur Aufstellung sämmtlicher zwölf Land wehrbataillone sind jedoch je drei derselben zu einem Land wehrregimentsbezirk zusammengefaßt wordm und bilden da nach das 1., 2. und 3. Landwehrbataillon den 1. proviso rischen Regimentsbezirk mit dem Stabsquartier Budissin, das 4., 5. und 6 Landwrhrbataillon den 2. provisorischen Re- gimentLbezirk mit dem Stabsquartier Freiberg, das 7, 8. und 9. Landwrhrbataillon den 3. provisorischen Regimentsbezirk mit dem Stabsquartier Zwickau und das 10., 11. und 12. Land wehrbataillon den 4. provisorischen Negimenttbezirk mit dem Stabsquartier LeiSw'g. — Die höchst amnuthige jugendlich« Darstellerin der Camilla in de« gleichnamigen Stück, Fräulein Sommer, hat heute im zweiten Theater eine Benefizvorstellung, wo das mit großem Beifall gegebene Charaktergemälde: „Eine Muckerfamilie, oder: die Zaunhrxe" wiederum in Scene gehen wird. Eine lebhaftige Betheiligung von Seilen der Publikums würde der talentvollen Benefiziantin nicht nur höchst erfreulich, sondern auch eine Anregung mehr sein, auf der Bahn vorwärts zu streben, welche sie mit Gluth und Begeisterung für die Kunst begonnen, und sicher dereinst zu einem schönen Ziel gelangen wird. — Berliner Briefe. E» giebt Reichstag«-Bienen und es giebt auch Reichstag«.Drohnen. Zwar müssen alle Abgeordneten in dem Zellensystem auf der Leipzigerstraße an der Bereitung de« parlamentarischen Honig« mit arbeiten, sie thuns aber auf verschiedene Weis«. Die Arbeitsbienen halten früh von 9 Uhr ab Clubbfitzungen, gehen dann um 10 Uhr in den Reichstag, harren unverrückt aus, wmn auch dir Wässer der Bercdtsamkeit immer seichter fließen, pimmm womöglich nie für den Schluß der Debatte, und wenn um 4 Uhr der Prä sident di« Versammlung entläßt, speisen st« im FraetiovS-Kaffee haus, essen ihr Beefsteak mit Betrachtungen, sei ei über einen Witz von Bismarck, sei e« über die Hartnäckigkeit der Schles wig-Holsteiner oder Hannoveraner, trinken ihren Kaffee mit Seufzern über das unerhörte Hetzen und begeben sich um 6 Uhr wieder in die Fraetionsfitzunz, um die Anträge auf mor- gm zu formulirm, mit ander« Parteien über Unterstützung von Anträgen zu schachern, sobald jme ihrer Partei wieder in anderen Punkten nachgeben wollen re. Anders die Reichstags» Drohnm! Altvater Göthe hat einmal ein reizende« Gedicht ge schrieben: „Dir Lustigen von Weimar". Es beginnt unge fähr so: Heute geht» nach Belvedere^ morgen gchts nach Tiefurt fort, Denn das ist, bei meiner Ehre, ein ganz allerliebster ^Ort. Säße er heute als diätenloser Abgeordneter ia Berlin,' «a» würde er über die Festlichketten sagm, mit welchen manche Ab geordneten gequält «erden, resp sich quälen lassen? Heute zu Bismarck zum Diner, morgen zu Roon zum Souper, übermor gen erst zu Savigny und dann in die Soir« zu Prinz So und so. Ach! Manche verdauen die Gänseleberpasteten an dm fürst lich dotirtm Tafeln besser, als da« Publikum manche Beschlüsse de« Reichstag« selbst. Die letzte Woche hat zwar manche Be- schlüffe gebracht, mit dmm auch für die freiheitliche Entwicklung der Verfassung etlichen Wünschen de« Volkes Rechnung getragen ist, anderseits ist eine rechte Liebe für dm Reichstag unter den Berlinern nicht zu spürm. Wmiger deshalb, weil er die Wünsche nach freiheitlicher A chtung wmig befriedigt, al» wett er immer noch nicht genug cmtralifirt. „Einheit, Einheit — weg mit dm kleinm Staaten!" da« predigen die Sperlinge von den Dächern; alle» Andere findet sich dann schon, meint man fast überall hier. Welche Stellung die preußische Regierung diesem Sturme gegenüber etnnimmt, da« hat sie schon ein paar Mal verkündet; sie hält an den Verträgen fest und da die National- Liberalm das partout gicht glauben Wollten, endlich ober be lehrt wurden, daß es nicht anginge, „reine Wirthschaft", wie sie'« nennen, zu machen, so suchen sie dem Ding auf eine andere We^se beizukommm. — Sie haben jedenfalls außerhalb Berlins Mühe gehabt, sich in die verzwickten und ermüdenden Debatten vom Dienstag und Mittwoch hineinzufindm, wo iS sich um dm „Bundeskanzler" handelte. Die Sache klärt sich einfach so auf: Die Nationalliberalm suchen jetzt, da sie offen nicht dm Einheitsstaat erstreben dürfm, allerhand harmlos auSsehmde Dingerchen von Anträgen in die Verfassung zu schmuggeln, dl« die Annexion dadurch anbahnm, daß sie die Bundesgewalt in all« Befugnisse eine« einzelnen Staate» eingreifm lassen. So wollten sie dem Bundeskanzler eine Mrng« Eigenschaften geben, mit Hilf« derm die Sinzelstaaten so gut wie gar nicht« für sich behieltm. Um die« zu verhüten, blieb dm Lonservrtivrn nichts übrig, als dm ganzm Bundeskanzler, d h. dm Präsidenten de« BunoeSratheS, au« der Verfassung de« BundeSrathe« berauSzu- werfen. Nun braucht man aber dm Bundeskanzler in Nord deutschland, wie da« liebe Brod, folg! ch wurde er am Mitwoch wieder in die Verfassung hineingeworfm. Um ihm aber nicht die gefährlichen Attribute zu geben, welche die Nationale« rollen, schickten die Cmservativen Botm zu allen ihren Getreuen und so wurde der LienStagS mit einer Stimme Majorität hinan»' ^ geführte Annexion-Kanzler feierlich mit 16 Slimmm Mehr heit als Bundesstanskanzler am Mittwoch wieder hereinzeho't. Dieser Erfolg ist nesmtlich den energischen Worten Bismarck» zuzuschreiben. In de, Debatten hierüber thatm nun die Ra tionalen so, als verstanden sie gar nicht, wa« Graf Bismarck eigentlich wollte und wacum er ihnm mtgegentrat; die Brock- haus'sche Zeitung bezeichnte diese Debatten als „Comvdie der Irrungen"; wer aber di«Augen offen haben will, sieht recht gut, daß Bismarck sein ga»«» LerfaffungSwerk scheitern sehe» würde, wmn er nicht solche«, ich will nicht sagm verschämten; aber verblümten Tendenzen ettgeaentrete. — Doch amua vo» Politik l lieber die sonstigen Dbaltm will ich mich nicht ver breiten, nicht« sagm über dm Nichtauöschluß der Bmmtm, nicht« über die Diäten. Lufgefall^ jst xg aber, daß tretz der sehr lebhaften Befürwortung de« Abschlusses der Beamten von dem Wahlrecht Prinz Friedrich Kar für die Wählbarkeit d« Beamten stimmte. Man konnte dieser Theil der Bismarck,'chm Red« nicht glücklich, wmn auch sehr erhjternd nennen. Prome- niren wir lieber etwa» in dem Garten, dr hinter d-- v" saale liegt. Die Frühlingssonne scheint, et« Cigarre thut selbst einer Lunge wohl, die soebm eine Viertelstunde von der Tribüne , über die Diäten- um nicht zu sagm Gehässigkeit der Abge ordneten gesprochen. Eia großer, robuster, «thbäckiger Herr bittet um „ä lüttje Bitten Füer". Es ist einer von dm Leide» Dänen. Diese kommen wir, wenn sie so ruhig m der Thüre, wo ihr Platz ist, fitzen, immer vor wie ein Paar verschlagene Seemöven; sie lassen die Flügel hängen, schielen höchsten« ein mal über die Versammlung «eg nach dm Polen zu oder Lenke» an ihren Freund Louis in Paris. Der ganze Reichstag küm mert sie nicht, wenigster» thun sie so; um sie kümmert sich auch Niemand sehr. Beide« find schleSwigsche Bauern ; der kleiner«, etwa» struppig auSsehmde Kihzer scheint mir der verschmitztere zu sein. Vorüber! Da sömmern sich eia paar Landräthe «u» Preußisch. Polen, glücklich, die Zeit in der Residenz verlebe« zu können; dort kommt der bewegliche Schulze, der klein« Laßker drängt sich mit der seiner GlaubenSgmossenschaft eigmm Be- hmdsamktit durch, der alle Waldeck mit weißem Haar, verbun denem Auge und einem Sammetkäppchm kommt auch. Ach, wie viele Illusionen schwinden, wmn man diesen gefeierte» Größm näher kommt, sie öfters hört! Sie machen g« lei» Hehl daraus, daß der Einheitsstaat ihr Ziel ist; die schöne» Worte von Freiheit von ehedem sind längst vergessen, denn ihre freiheitlichen Tendenzen lassen sie doch immer fallen, wen» e» sich handelt: Freiheit oder Einheit! Weil sie in dem Preuße» vor dem Kriege nicht das Ministerium stürzen konnten, bilde» sie sich ein, in dem vergrößerten, mächtiger au« dem Kriege her vorgegangenen Preußen da» leichter erreichen zu könnm. Ber» hängnißvoller Jrrthum, der ihnm dm reichlichsten Spott vo» Seiten der Conseroativm einträgt. Bei Letzterm weiß man doch, wa« Fleisch und Fisch ist! Auch die Beredsamkeit der Herren klingt in der Feme etwas anders, als in der Nähe. Waldcck hat sich überlebt, er spricht in lauter Aperyne«, oha« Faden und Zusammenhang; gern eitirt er einen Göthrsche» Vers. Twesten gleicht einer Sanduhr; ein Wort rinnt gerade s« heraus, wie da» ander«, von Interpunktion und Betonung ist keine Rede. Wmn Twesten auf die Tribüne tritt, läuft da« halbe Hau« frühstücken. Er spricht sehr fließend und glatt, gleicht aber mehr einer Redemaschiae, welche ebenmäßige Sätze liefert, alle recht fein und sauber, jeder so groß und klein wie der ander«, al« eine« Volksredner. Er liest sich biss«. Hin- gegen macht Schulze den Eindruck eine» Tribünenhrldm. ,Er antwortet schlagfertig au« dem Stegreif, e» ist nicht« studimch er improvistrt und Wiewohl sein Eatzbau nicht elrgimt, sei er doch sehr wirksam. Eine außerordentliche Beweglichkeit, Pu scharfer Acemt, lebhafte Gesten unterstützen dm EindruL — Doch, welch ein« Nachricht läßt die Gesellschaft in Le» Sitzungssaal plötzlich Wiederkehr«? Bennigsen steht auf der Tribüne. Er ist die erste rednerische und ÜaatSmänai^che Kraft am Parlament», die« Zrugniß geben ihm selbst seine politischen Gegner. Ueberhaupt stellen die anneetirtm Neu» preußm durch ihre Begabung die Aiipreußen oft in dm Schat-1 len. Sollt« daher ein Wmig de« Zorne» über die kleinm Staaten fließen? v. Bennigsen ist eine hohe, stattliche Figur; ein voller schwarzer Bart verleiht ihm, namentlich in der Kern«; viel Imposante». In der Nähe stören di« geröthetm Auge» etwa». Wa» er spricht, hat Hand und Fuß. Ein etwa« schn»- dige«, nordische« Organ, eleganter d»ortraz, leicht bewegt dmch eine klug angebrachte Betonung, vorzüglicher Eatzbau, abge rundete Perioden nehmm unwillkürlich für ihn ein. Er »Hß seine Doctrinm von hohen staalSmänmschrn Gesichtspunkten av» zu beleuchten, seine Gedanken entwickeln sich logisch und sicher au« seinm Vordersätzen, er wird nie im Vortrag verletz«, « sucht die Gegner zu gewinnen und er gebraucht dieMach^ Lft