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Wchmtz -ZitW Nr. 91 Donnerstag, den 10. August 1899. 65. Jahrgang ferner sowie iso Z0S 2" 3'° ZSS 421 der /L So'nderzug an allen Unter- der von ge- das Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithnc in Dippoldiswalde. Mit achtfeitigem „Jllustrirteu UuterhaltungSblatt". Mit land- und hauSwirthschaftttcher Monatsbeilage. ab Kipsdorf ab Schmiedeberg ab Dippoldiswalde in Hainsberg ab Hainsberg in Dresden-Altstadt Mit Ausnahme von Coßmannsdorf hält wegsstationen. Gewöhnliche Fahrkarten berechtigen zur Mitsahrt. Dresden, am 4. Juli 1399. Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen II. Abtheilung. Gasterstädt. «LoRales und Sächsische«. Dippoldiswalde. In den Nächten vom 8. bis 12. August wird man eine gröbere Anzahl von Stern schnuppen wahrnehmen, die aus dem Sternbilds des PerseuS austauchen. Da der Mond an diesen Abenden schon zeitig untergeht, io wird die Erscheinung nicht leicht zu übersehen sein, doch darf man nicht auf einen großen Sternschnuppenfall (wie im November 1866) rechnen, sondern nur aus ein reichlicheres Auf treten der Meteore. Das Auftreten dieser Stern schnuppen ist uralt; schon vor mehr als 1000 Jahren wurde es von den Chinesen beobachtet und ausge zeichnet, doch erschienen die Meteore damals um den 20. bis 25. Juli, und erst nach und rach ist die E - scheinung bis zum ersten Drittel des August zurück gewichen. In Europa ist man erst Mitte des vorigen Jahrhundert« auf diese Meteore aufmerksam geworden, und in der Volksanschauung wurden sie damals als die feurigen Thränen des hl. Laurentius bezeichnet, dessen Festtag auf den 10. August sällt. — Durch den Regen am Dienstag Abend und in der darauffolgenden Nacht hat die Temperatur endlich die erwünschte Abkühlung erfahren. — Geschäftsbericht des hiesigen Vorschub Vereins für Monat Juli. Einnahme: Stamm-Einlagen 300 Mark, Spar-Einlagen 10311 Mk. 42 Pf., zurück- gezahlte Vorschüsse 38716 Mk., Provision 540 Mk. 48 Pf., Zinsen 1173 Mk. 83 Pf. - Ausgabe: Vor- -schüsse 31383 Mk., Darlehne 8000 Mk., zucückgezahlle Spar-Einlagen 12996 Mk., Zinsen 61 Mk., Dividende .1932 Mk., Regie-Aufwand 152 Mk. 25 Pf. — Am Tage vor der auf den 21. September festgesetzten amtlichen Hauptkonferen, des Schul- inspektionSbezirkS Dippoldiswalde beabsichtigt die Lehrer schaft desselben im hiesigen Echützenhause ein großes OesangSkonzert zu veranstalten. — Nächsten Sonnabend, dem letzten Tage' der großen Schulferien, läßt dis Generaldirektion StaatSba'. nen Nachm. 1.50 einen Sonderzug Kipsdorf nach Hainsberg verkehren, zu dem die wöhnlichen Fah-karten gelten. — In der Zeit vom 16. bis 31. Juli wurde Auftreten deS Milzbrand in 8 Gehöften, der Tollwuh in 3 Ortschaften und der M.'ul- und Klauenseuche außer 9mal in Schlachthöfen noch in 197 Gehöften konstatirt. — Die Amtshauplmann.chaft Dippoldis walde ist vor ansteckenden Thterkrankheiten völlig ver schont geblieben. — Bekanntlich bestehen in vielen Städten strenge Kontcollbestimmungen für die zu verkaufende Milch, um den häufig vorkommenden „Milchpanischereien" vorzuveugen. Manche dieser Bestimmungen gehen allerdings zu weit und schließen vielfach für den milch? produztrenden Landwirth nicht zu rechtfertigende Härten in sich. Aus diesem Grunde hat jetzt das Ministerium „Grundsätze für die Milchprüfungen" sestgestellt, gemäß denen die in den Grmeinden bestehenden Bestim mungen nachzuprüfcn sind. — Die Stadtverordneten zu Sayda lehnten den Rathsbeschluß, die Erhöhung der Hundesteuer auf 10 Mark betr., ab, beschlossen aber, die Hundesteuer vom 1. Januar 1900 ab in der Weise einzusühren, daß für einen Hund 6 Mk., für einen zweiten Hund 10 Mark und für jeden weiteren Hund desselben Besitzers je 5 Mk. mehr erhoben werden. Kurhaus SeiferSdorf. Am vergangenen Sonn abend versammelten sich im Kurhause sämmtliche da selbst wohnenden Familien, um den Geburtstag Ihrer Majestät derKönigin gemeinschaftlich zu feiern. DerWirth, Herr Drechsler, hatte eine Illumination arrangirt, wo durch nicht nur der ausgedehnte Park, sondern auch sämmtliche Veranden und Felsengruppsn effektvoll be leuchte! wurden; taS Ganze gewährte so mitten im Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche UmtshauptmannschafL, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde Zwangs-Versteigerung. DaS im Grundbuchs aut den Namen Karl August Köhler einge tragene, aus Wohnhaus, Stall- und Epeichereigcbäude, Ntederlagsgebäude und Wagenschuppengebäude bestehende und mit Zweiggleis- und Weichenanschluß- anlage versehene Grundstück, Folium 802 des Grundbuchs Nr. 19 H, Abth. L deS Brandkaiasters, Nr. 219 des Flurbuchs der Stadt Dippoldiswalde, 18,» a — 103 UM. grob, mit 215,86 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 26300 M. —. Psg. toll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist Die ,.W«ißerttz -Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. L5 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatüch 42 Nka. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- ftalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Am letzten Sonnabend der groben Schulferien den 12. August I8SS wird folgender Sonderzug von Kipsdorf nach Hainsberg und von Hainsberg nach DreSden- Mtstadt abgeferiigt werden. Nachm. . soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und der Li. September 18SS, Vormittags 1v Uhr, als Anmeldetermin, -er 27. September L89S, Vormittags 10 Uhr, als Versteigerungötermin, -er LI. Oktober L8S», Vormittags 10 Uhr, als Termin zu Verkündung des VertheilungSplanö anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rang verhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Genchtsschreiberei des unter zeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Dippoldiswalde, den 5. August 1899. Königliches Amtsgericht. I. V.: Aff. vr. Rüger. Bekanntmachung. Wegen Vergebung der anläßlich des bevorstehenden Manövers erforderli Herr Fouragelieserung an Hafer, Heu und Stroh werden hierauf N.-flektirende aufge fordert, verschloffene unv als solche bezeichn te Preisangebote bis Freitag, den 11. Auguft Mittags in der Raths xpedition abzugeben. Dippoldiswalde, am 9. August 1899. Der Stadtrath. Voigt. Inserate, welch« bet d« bedeutenden Auflag« des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden^ werden mit 10 Psg. di« Spaltenzeile oder verm Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen »heile, die Spaltenzeil« 20 Pfg. Holz-Versteigerung auf dem Bärenfelser Staatsforstreviere. Gasthof zu Schmiedeberg am L7. und L8. August -. Z., jeden Tag von Borm. 10 Uhr an. Donnerstag, den 17. Auguft: 2813 w. Stämme, 29 h. und 9428 w. Klötzer und 60 w. Derbstangen; Freitag, den 18. August: 120 im w. Brennscheite, 1 im h. und 29,r rm w. Brennknüppel, 23 rm w. Zacken, 69 rm ta. Brennrinde, 1,s rm h. und 1,s rm w. Neste und 412 rm w. Stöcke in den Schlägen der Ablh. 8 und 64, im Einzelnen in den Abth. 51, 55, 56, 57, 60, 63, 6S, 67, 68, 77, 78, 79 und 82. Näheres ist aus den bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegenden Ortschaften aushängenden Plakaten zu ersehen. Königs. Forst-Revier-Verwaltung Bärenfels und Kömgl. Forst rentamt Frauenstein, am 5. August 1899. Böttcher. Krause. - ' Wald einen geradezu feenhaften Anblick, umsomehr als auch der funkelnde Sternenhimmel dazu leuchtete. Den Höhepunkt erreichte die Festlichkeit nach Vor tragung patriotischer Lieder seitens der Kurgäste durch das begeistert aufgenommene Hoch auf Ihre Majestät die Königin. Auch die im Höckendorfer Forst-Reviere arbeitenden königl. Waldarbeiter ließen es sich nicht nehmen, zu beiden Seiten des Parkes Freuoenfeuer auflodern zu lassen. KipSdorf. Nr. 5 der hiesigen „Fremden- und Kurliste" weist für die Sommerfrischen der ganzen Gegend einen Besuch von 739 Paffanten und 1841 Gästen aus. Altenberg. Bei dem am Sonnabend, den 5. August, Nachmittags nach 3 Uhr, bei meistentheils heiterm Himmel und völliger Windstille plötzlich auf tretenden kurzen Gewitter ist der hier wohnhafte, 51 Jahre alte Arbeiter Heinrich Fleischer, gebürtig aus Bärenfels, vom Blitze erschlagen morden. Fleischer war auf einem Felde in unmiilelbarer Nähe der Stadt, an dem Wege, der von der oberen Neustadt nach dem früher Büttnecschen Vorwerke und dem Geisingberg führt, gelegen, mit Grasmähen beschäftigt. Nach dem ersten Schlage Hai Fleischer seine Sense unter einem GraS- schwaden geborgen und Hal sich mit seinem ihn be gleitenden Hunde auf den Heimweg nach seiner un- w it gelegenen Wohnung begeben. Kaum hatte er jedoch die ca. 20 Schritt entfernte Straße betreten, da fuhr der Blitz nieder, der seinem Leben ein plötzliche- Ende bereitete. Der Blitz ist aus der rechten Kopf seite hineingesahren und hat seinen Ausweg durch den linken Arm, der verletzt w r, genommen und hat dann noch den Hund erschlagen. — ES ist hierorts seit Menschen gedenken nicht mehr vorgekomm-n, daß der Blitz einen Menschengetödtet hat, wenn auch bei Ein« schläzen in Gebäude dann und wann Bewohner mit verletzt wurden.