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MMMTageblati Nr. 300 — 98. Jahrnanq Wi lsdrufs-Dresden Diahtanschrist: „Tageblatt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und deS Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 23. Dezember 1939 va» „Wilsdruffer Tageblalf" erschein« werNa»? 16 Uhr vezugrprei» mona» r RM frei Sau», bei Postbestcllung l,So RM ,uzügl Bestellgeld Sin,elnummer lv RPI Alle P-NanftaU-iv Postbolen, unsere AuiirLger u Gclchätökirllr nehmen zu jeder geil Be- ... .. . ,, „ ftellungen entgegen Im Kalle höherer Gewalt oder W'0cheNblatt fÜk B-ilsdrUff U. UMgkgeNd sonstiger Bciiiebrstörun- gen besteht kein Ausbruch aui Lieferung der Zet- «ng oder Kürzung dell Bezuglvretset Rücksendung elngesandter CLrtflNLck« erfolgt nur. wenn Rückporto belltest Anzeigenpreise lauf ausliegender Preillliste Ar s. — gtsser-Gebühr: 20 Rpf. — Porgeschri» bene Erscheinungitage und Piahwünschr werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahm, bir vormittags 10 Uhr ee »rrrr stör die Richtigkeit der durch Fernruf übermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 testen Anzeigen Lberneh. men wir keine Gewähr ' — Bet Sonkur« und Zwangövergleich erlischt ieder Anspruch auf Rachlab Deutsche Kriegsweihnacht Weihnacht und Krieg! Es gibt keinen Deutschen, der Die Gegenüberstellung dieser beiden Worte nicht als eine schmerzliche Dissonanz zwischen Ideal und Wirklichkeit empfinden würde. Weihnacht! Die letzte, höchste Mensch- heitsforderung: Friede auf Erden! Krieg! — der un erbittlichste Ausdruck des Dernichtungswillens und der Zerstörung! So unvereinbar diese Gegensätze auch sind, so wollen wir gerade im Krieg festhalten an den Idealen unserer Seele. Wir feiern eine Kriegsweihnacht, die alle Deutschen miteinander verbindet, und diese Kriegsweihnacht ist für uns das Fest der d-eu Ischen Zuversicht und des deutschen Glaubens. Vor unseren Augen steht das Bild der deutschen Familie auf. Da sehen wir ein Volk, das keine anderen Ansprüche an das Leben und an die Welt stellt, als in Frieden und Freiheit in einem einigen Grotzdeutschen Reich seinen ganzen Fleiß und sein Genie einzusetzen für den Fortschritt der Menschheit auf allen Gebieten der Zivilisation und Kultur. Der Kampf des nationalsozialistischen Deutschland kannte und kennt kein anderes Ziel, als dem deutschen Volk sein Recht und seine Freiheit und damit sein Glück zu geben und damit ihm alle Segnungen eines wahrhaft sozialistischen Staates zu schenken. Das deutsche Volk brauchte für seinen Frieden Arbeit und Lebensraum, und es suchte diesen Lebensraum, ohne die Rechte anderer schmälern zu wollen. Zu jeder Stunde war Deutschland bereit, auch an gerechten fried lichen Beziehungen der Völker Europas mitzuarbeiten, die durch den Vergewaltignngsfrieden von Versailles ge legten Brandherde zu beseitigen und die noch ungelösten internationalen politischen Probleme einer für alle Teile tragbaren dauernden Lösung entgegenzuführen. Wir wissen heute, daß die konstruktiven Friedens- Pläne des Führers durch die Böswilligkeit und Hinter hältigkeit der Kriegshetzer in England und Frankreich in verantwortungslosester Weise sabotiert worden sind. Unsere Feinde haben ihre Vernichtungspläne gegenüber Deutschland enthüllt und diesen. Krieg durch ihre syste matische unterirdische Wühlarbeit herbeigeführt und i« Polen die ungeheuerlichste Blutschuld aus sich genommen. Angesichts dieser durch nichts hinwegzuleugnenden Tat sachen hat sich noch vor wenigen Tagen der englische Ministerpräsident Chamberlain nicht gescheut, die Weih nachtsbotschaft für seine Kriegspolitik in Anspruch zu nehmen, und hat behauptet, England kämpfe „für die Verteidigung der Prinzipien und Ideale, die vor 2000 Jahren die Gedanken der Menschheit inspirierten und aufrichteten'. Wir wundern «ns nicht im geringsten mehr über die geradezu gotteslästerliche Verlogenheit und Heuchelei dieses Deutschenhassers. Wir aber stellen diesen Geiferern Wider Deutschland unsere deutsche Kriegsweihnacht ent gegen. Wir heben die Herzen hoch im Glauben an das Licht und lassen die Liebe nicht versinken. Gerade diese Kriegsweihnacht ist in der Notzeit, in der wir sie feiern, zu einem gewaltigen Ausdruck der unverbrüchlichen Gemeinschaft unseres Volkes geworden. Das Licht der Weihnacht ist im Grotzdeutschen Reich bis in die letzten Winkel gedrungen und ist auch bei unseren Soldaten in den vordersten Stellungen lebendig, leuchtet in den Herzen aller Deutschen. Die Heimat kann dieses innigste deutsche Fest in Zuversicht feiern, weiß sie sich doch gesichert in dem starken Schutz unserer Wehrmacht. Unsere Soldaten draußen aber, die unzähligen Väter, Brüder und Söhne an der Front, stehen fest im Glauben an ihr Vaterland und im Glauben an eine frohe Zukunft, weil sie sich aller Sorgen enthoben wissen um die Lieben daheim, die unter dem Schutz der Volksgemeinschaft stehen. Das Kriegs winterhilfswerk hat es ermöglicht, Weihnachtsfreude über allhin zu tragen. Por allen Dingen aber ist in dieser Kriegsweihnacht für die Kinder der Soldaten gesorgt worden. Die deutsche Volksgemeinschaft hat sich bewährt und um Front und Heimat ein unzerreißbares Band der Treue geschlungen. Das deutsche Volk aber weiß, daß es den Frieden nur durch Kampf gewinnen kann. Es gibt sich nicht mehr jener romantischen Illusion hin, daß es als Volk der Denker und Dichter allein leben könnte. Ge länge unseren Feinden ihr Vernichtungswerk, dann wäre der Frieden des deutschen Volkes für immer dahin und die Zukunft unserer Kinder für ewig verloren. Das deutsche Volk würde langsam absterben und alles, was es bisher für die Menschheit getan und geleistet hat, würde nur noch als die Geschichte einer nicht mehr existie renden Ration fortleben. Das deutsche Volk aber ist eisern entschlossen, das Vernichtungswerk der Feinde zuschanden zu machen. Es ist von dem einzigen heiligen Willen be seelt, die Zukunft seiner Kinder und Kindeskinder für immer sicherzustellen. So wie die Weihnacht mit ihrem Tannengrün und Lichterglanz mitten im kalten Winter die Hoffnung auf-, erstehen läßt in den Herzen der Menschen, so möge die deutsche Kriegsweihnacht uns alle zusammenfübren in dem Glauben an Deutschlands Sieg. G. B. Unsere tapferen Soldaten an der Front erwarten von Euch, daß Ihr dem Kriegs-WHW in diesem Jahre noch größere Opfer bringt denn je. Sic wollen ihre Angehörigen in einer groben Schiüsalsacmcinschaft geborgen wissen. Der Sieg ist uns gewitzt Die WeihnaÄtSanwrache von Reichsminister Dr. Goebbels Im Reichsministerium für Volksaufklärung und Pro paganda faird eine Feierstunde statt, zu der Reichsminister Dr. Goebbels Rückgeführte und Rückwanderer aus den Baltenländern eingeladcn hatte. Im Rahmen dieser Feier hielt der Minister eine Ansprache, die vom grotzdeutschen Rundfunk übernommen wurde. Reichsminister Dr. Goebbels führte u. a. folgendes aus: Meine deutschen Volksgenossen und Volksgenossinnen! In dicsein Jahre feiern wir ein ernsteres Weihnachten alS in allen vorangegnngenen Jahren des nationalsozialistischen Regimes. Es ist ein Kriegsweihnachten, ein Weihnachten der geschloffenen und entschlossenen Bereitschaft eines ganzen Volkes. Das deutsche Volk ist erst recht in diesen wenigen Kriegs monaten eine Gemeinschaft der Brüderlichkeit und der Zu sammengehörigkeit geworden. Vielfach wird das im Ausland gar nicht richtig erkannt und eingeschätzt Denn wie sollte man es sich sonst erklären, daß in den feindlichen Ländern immer wieder Versuche ge macht werden, das deutsche Volk vom Führer zu trennen? Demgegenüber können wir zu unserer Freude und zu unserem Stolz feststellen, daß die nationale Solidarität noch niemals so stark und so für jedermann verpflichtend geweserz ist wie gerade in dieser Zeit. Daß diese Ereignisse von uns den Einsatz der ganzen Ration erfordern werden, ist für jeden klar, der offenen Auges die Lage überprüft. Vielfach allerdings wird das bei den Unbelehrbaren noch gar nicht richtig erkannt. Sie wollen nicht einsehen, daß Krieg Krieg ist, wo und mit welchen Mitteln er auch immer geführt wird. Es wäre für unser ganzes Volk verhängnisvoll, wenn wir uns darüber irgendeiner Täuschung hingeben wollten. Vor allem in der Heimat gibt es Menschen, die da zu glauben scheinen, datz das Leben an der Front beute jenseits jeder Gefahr sei. So ist das denn doch nicht. Der Soldat tut seine harte Pflicht; selbst in dieser Zeil, in der der Krieg noch nicht in voller Schärfe entbrannt ist, fordert sein Leben ungleich viel größere Opfer von ihm als das Leben in der Heimat. Gewiß tun wir in der Heimat alles, um ihm seine Last zu erleichtern, aber es bleibt davon noch so viel übrig, datz er genug und übergenug zu tragen hat. Datz wir für ihn nach besten Kräften einzutreten versuchen, ist unsere elementarste Pflicht und gar nichts Besonderes oder Rühmenswertes. Es geht um unsere Existenz Deutschland führt heute einen totalen Krieg, der Front und Heimat wenn nicht mit denselben Opfern, so doch mit denselben nationalen Verpflichtungen umfaßt. Es geht in diesem Krieg um unsere nackte Existenz. Wenn in diesen ersten Wochen dieses Krieges die maßgebenden eng lischen Politiker noch versucht haben, dein deutschen Volk ein zureden, sie führten nur Krieg gegen den Hillerismus, ohne dem deutschen Volk Schaden zufügen zu wollen, so machen sie heute kein Hehl mehr daraus, daß es ihr Ziel ist, Deutsch land niederzuschlagen, es als Nation zu zerstückeln und aus- znteilen und damit in politische und wirtschaftliche Ohnmacht zurückzuwerfen. Es handelt sich also nicht etwa um eine Art Kartoffelkrieg, den. Deutschland heute führt, und es gebt auch nicht um Weihnachlskerzen grüßen die Reisenden. Wie alljährlich sind auch diesmal wieder auf den großen Ber liner Fcrnbahnhöfen Weihnachtsbäume ausgestellt, die — strah lend im Lichterglanz — die ankommenden und abfahrenden Reisenden erfreuen sollen. (Welldild - Wagendorg M.) Premgetragen von mevr oder minder großer Bedeutung. IM Gegenteil, in diesem Krieg wird die geschichtliche Ent scheidung über unser zukünftiges nationales Schicksal ge fällt. Wir müßten entweder als Großmacht abdanken und als Volk zugrunde gehen, oder wir gewinnen diesen Krieg. Es ist dabei auch für unsere nationale Zukunft ziemlich unerheblich, wer im einzelnen aus der Gegenseite diesen Krieg gewollt bat und ob das englische oder das französische Volk ihn gern und mit Freuden führt. Sie führen ibn: das ist ausschlaggebend Es ist auch ein Irrtum, anzunehmen, die Kriegshetzercligue etwa in Paris wollte uns mehr schonen als die in London Die eine ist in ihren ofsen verlautbarten Zielen genau so brutal und zvnisch wie die andere. Das heißt also, die pluiokro tische Welt Hai sich in ihrer Gesamtheit gegen das deutsche Volk in seiner sozialen Gemeinschaft erhoben und will es niederschlagen und vernichten. Abwehr gegen nationale Bedrohung Wir aber sehen uns dagegen zur Wehr, und zwar al- geeintes Volk, denn wir wissen, worum es gehl. Bei uns hat der Krieg nichts mit einer kapitalistischen Führungsschickst zu tun Er ist ein Volkskrieg in des Wortes wahrster Bedeutung. Das deutsche Volk setzt sich in seiner Gesamtheit gegen diese internationale Bedrohung zur Wehr, und zwar verteidigt eS nicht nur seine Ehre, feine geistige Welt, seine sozialen Vor- stellungen und Errungenschaften oder seine soziale Gemein schaft — nein: es verteidigt sein Leben! Wir unterschätzen die Träger dieses Kampfes auf der Gegenseite nicht Wir kennen aus das genaueste ihre Hilfs mittel und Methoden. Sie kommen zu uns mit verlogenen Phrasen, aber sie sind reißende Wölfe. Weil wir sie kennen, deshalb überschätzen wir sie ledoch auch nicht Sie werden fallen, wenn wir ihnen mit der geballten Kraft unseres Neunziamillionenvolkes gegenübertreten. Wir haben sie vor sieben Jahren zusammengeschlagen, als sie uns in unserem innerpolitischen Kampf von der Macht zurückstoßen wollten. Und wie sie damals ihre letzte Hoffnung darauf setzten, die nationalsozialistische Bewegung vom Führer zu trennen oder sie doch zu zerspalten, so setzen sie heute ihre letzte Hoffnung darauf, das nationalsozialistische deutsche Volk vom Führer zu trennen oder es doch zu zerspalten. Es wird ihnen dies mal sowenig gelingen, wie es ihnen damals gelungen ist. Frieben erst nach dem Giege In dieser inneren Verfassung begehen wir das WeihnachtS- fest 1S3S. Wir feiern es in einer ernsten Entschlossenheit. Der Sieg wird unser sein. Das hoffen wir nicht nur, das wisse» wir auch. Wir versprechen der kämpsenden Front, gewissenhaft dar über zu wachen, daß die Heimat genau so ihre Pflicht erfüllt wie sic. Wo Lasten und Opfer gemildert werden können, habe» wir daö getan und werden wir es auch in Zukunft tun; wo sie unvermeidlich sind, werden wir sie gemeinsam tragen, damit sie leichter werden und jeder tm Nebenman« etn Bet- spiel und Vorbild erkenne. Vom Frieden aber, der immer noch der Inhal» des Weihnachtsfrstes war, wollen wir erst nach dem Siege reden. So wende ich mich an Sie, meine Volksgenoffen aus dem Baltendeutschtum und aus dem Saargebiet. Auch Sie haben in den letzten Wochen und Monaten Opser bringen müssen. Sie solgten dem Ruf des Reiches, und das Reich nahm Sie nun in seine Arme ans. Seien Sie uns willkommen mit Ihren Kindern, die nun zu der Millionenkinderschar unseres Volkes hinzuireten, für die und für deren Leben und Zukunft unsere Soldaten die Massen tragen und führen. Stellen wir uns bei dieser Kriegsweihnacht alle feß und geschlossen hinter den Führer und zeugen wir mit «hm in Deutschlands großer und schwerster Zeit für unsere- Reiches Zukunft und unseres Volkes Ewigkeit. Kinderbefcherung bei Or. Goebbels Auch in diesem Jahre hatte Reichsminister Dr. Goebbels eine Anzahl von Volksgenossen mit ihren Kindern zu einer Weihnachtsfeier diesmal in die Räume seines Ministeriums am Wilhclmplatz eingeladen Männer. Frauen und Kinder von Rückgeführten aus dem Saargebiet und Deutsche aus dem Baltikum und Wolhynien sanden sich tm Theatersaal des Reichsministeriums für Volksausklärung und Propaganda zu sammen Von dieser Weihnachtsstunde, die Reichsminister Dr. Goebbels den Erwachsenen und Kindern bereitet hatte, wurde die Ansprache des Ministers über den Rundfunk zu den zahl losen Parallelfetern übertragen, in denen sich ebenfalls die aus der Fremde znrückgefühnen Volksgenossen und die von der Saar mit ihren Brüdern und Schwestern tm Reich versammelt hatten Dr. Goebbels, ver zusammen mir seiner Frau und seine» Kindern erschien, wurde bei seinem Eintreten freudig begrüßt. Es folgten dann mancherlei Ucberraschungen, die Dr. Goeb- bels für seine großen und kleinen Gäste vorbereitet batte. Ein Pastorale aus dem Weihnachtsorawrmm von Johann Seba stian Bach leiiete die Stunde ein Dann sang ein Kinderchor weihnachtliche Lieder, vie mit stürmischem Beifall ausgenom men wurden. Der Jubel der Kinder steigerre sich noch als die Hohnsteiner Puppenspieler ein lustiges Kasperletheater auf- isihnen. Musik aus Humperdincks ..Hänsel und Gretel' schloß diesen Teil der Feier ab Dann erschien der Weihnachts mann in höchsteigener Person und lud die Kinder und Er wachsenen zur Bescherung in den Kursürstensaal oes Ministe- riums Wohl selien Hal hier solch etn Jubel und so fröhliche Begeisterung geherrscht wie letzt als die Kinder aus der Land von Dr. Goebbels ihre Weihnachisgeschenle erhielten