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Sächsische MMung. AmtrMM für das MicMc Äiiitsgericht «ad den Sladlralh ja Zihmdan, sowie snr den Kladlgcnieindcraih je helpislci«. ' -E- Achtunddrcißigster Jahrgang. ^^ (^0 Schandau, Sonnabend, den 1. December Amtlicher Bekanntmachung. Sonnabend, den 1. December ds. Js. Vormittags ll Uhr gelangt in Krippen in der sogenannten Hiegclschennc eine Ziege zur öffentlichen Vcrslcigcrimg. Schandau, am 29. November 1894. Schollig, Gerichtsvollzieher. M ekann 1 machung. Im neuen Winterhafen in Dresden-Friedrichstadt können von jetzt ab ki« F« IS i» IlioNv znr Ucberwinternug ausgenommen werden. Bis znm Erscheinen einer nencn HafenordttttNg und eines neuen Tarifs bleiben die bisher siir de» Pieschener Winterhafen giltig gewesenen Bestimmungen in Kraft. Dresden, 23. November 1894. Königliche Amtshnnptmnnnschaft Dresden-Neustadt als Elbstromamt. von Hliirlttii, Geheimer Ncgicrnngsralh. Königliche Straften- und Wasser-Baninspection l. Königliche Banverwaltcrei II. l8«I>»«Lvi. (II). 23999.) Theil. Ackannlmachimg, die Wiedereröffnung der Sachs. Schifferschuleu betr. Mit Genehmigung des Königlichen Finanz-Minislcriumö wird in diesem Winter an den Königstein, Mehlen nnd Pirna in den znr Ausübung des berufsmäßigen Schisfergcwcrbeö ei forderlichen Lchrgcgcustandcn Unten ich^cr^ ^,h^,^!cu Schiffsmanrrschaflen hiervon irr Kenntnis; gesetzt werden, insbesondere aber diejenigen, welche sich zu der abznlcgcndcn StenermattttSprnstt«»g vorzubercilen gedenken, werden dieselben gleichzeitig zum fleissigen Besuch des bevorstehenden UnlerrichiSkurscs ansgcfordert. Die Anmeldung znr Thcilnahmc am Unterricht Hal bei den Localvorständcn, welche mit der Spccialanfsicht der einzelnen Schrfserschnlen betraut sind, zu geschehen und zwar: in Schandau bei dem SlaUonsvorstand der Nordwest-DampsschissfahrtSge^ Herrn C. Hering in Schandau, irr Königstein bei Herrn Schissöcigncr Wilh. Hötttl in Könrgstcin, in Mehlen bei Herrn Schiffseigner Fr. Adolph Hähne in Wehlen, in Pirna bei Herrn Schiffseigner Hermann Prasser in Pirna. Bei der Anmcldnng ist der Betrag von 3 Mark zu entrichten. Der Tag des Beginnes des Unterrichts sowie die Zeit der Unlcnichlöstnudcn werden von den Localvorstäudeu noch besonders bekannt gemacht. Dresden, am 1. December 189-1. Weber, Obcrbanralh n. Wasscrbandirekror. Zum ersten Advent. sOriginalbericht). Wiederum hat ein Kirchenjahr seinen Kreislauf vollendet nnd wir treten ein in die Advcntszeit des neuen Kirchenjahres. Adventszcit ist fröhliche Zeit und wir be grüßen sic mit hoher Freude. Das Kommen des Königs der Ehren ist ja der lichte Faden, der sich durch sie hin- durchzieht. „Der Herr ist nahe!" So klingt es durch die Christenheit und bald singen wir deu Weihuachtssaug: „O du fröhliche, v du selige, guadeubriugende Weihnachts zeit!" Ist der Herr denn aber nicht immer nahe? Gewiß, aber es gibt Zeiten, in denen seine heilige Nähe znr allernächsten, Unmittelbarsten Gegenwart wird. Solche Zeiten sind die festlichen "Tage der Kirche; eine solche Zeit ist die Weihnachtszeit,' au deren Schwelle wir jetzt stehen. O so rüste dich, ihm einen würdigen Empfang zu be- rciteu! Er will Einzug halten und seine Verheißung, daß er Wohnung bei uns machen will, anfs Nene an uns erfüllen. Has Dach deiner Hütte ist ihm nicht zn niedrig, deine Kammer nicht zn arm nnd klein, dein Herz nicht zu elend uud sündhaft — der Herr aller Herren will Einzug halten. „Siehe, dein König kommt zu dir." Dein König! Merke auf! Ein König ist's, der Held ans Davids Stamm. Willst dn ihm nicht mit liebevollem Herzen huldigen? „Machet die Thore weit nnd die Thüren iu der Welt hoch, daß der König der Ehren eiuzichc." Macht hoch die Thür, die Thor' macht weit! Es kommt der Herr der Herrlichkeit, Ein König aller Königreich', Ein Heiland aller Welt zugleich, Der Heil und Leben mit sich bringt; Derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sei mein Gott, Mein Schöpfer reich von Nath. Darum: „Du Tochter Zivu, freue Dich sehr, und du Tochter Jerusalem, jauchze!" Alles iu der Adveuts- zeit ist freudiger Erwartung nnd Thätigkeit. Die Kinder lernen ihre Advents- und Äeihuachtslieder nnd sehnen sich nach dem heiligen Abend oder Festtagsmoraen, da sich die Thüre öffnet und der Helle Glanz des Weihnachtsbaumes auf die Gaben der Liebe fällt. Den Eltern uud Groß eltern wird das Herz wieder jung, wenn sie ans den Tag, da Kinder nnd Enkel anfjubelu, rüsten uud erfahre»: „Gebe» ist seliger deu» uehmeu"; unwillkürlich treten da liebe Bilder vor ihre Seele, wie sie selbst einst Kinder waren, Advents- nnd Weihnachtslieder saugen und daun reich beschenkt wurden. Und das bürgerliche Leben ent faltet in Handel und Wandel eine Rührigkeit, wie sonst nie nn Jahre. Könntest dn dir ein so reges Leben er klären, wenn dn nicht wüßtest, daß das bevorstehende Fest einem Könige, ja dem Könige aller Könige gilt? O so freue dich iu dem Herrn alle Wege! Nicht bloß, wenn die Glocken znr Kirche rnfeu; auch auf den Weg in die Arbeit der Woche, in die Pflicht des Berufes, 'des Hauses, des Lebens soll dich die Frende begleiten uud alles eine Rüste werden: „Der Herr ist nahe!" Freue dich, auch auf dem Schmerzeuswege, auch dann, wenn die Armuth auf dir lastet und du wenig hast, um deinen Kindern den Baum zu schmücken. Freue dich, auch auf dem Wege vom Friedhöfe, wen» du att dem Grabe derer geweint,' die im vergangenen Jahre noch das Fest mit Nichtamtlicher Theil. dir feierten und deren Platz am Weihnachtstische nun leer bleibt. Sie feiern seligere Weihnachten denn dn. Uud freue dich, auch auf dem'Wege, auf dem du im Geiste dciu eigenes Grab schanst, weil dein Haar erbleicht, deine Kraft gebrochen ist und eine Ahnung dir sagt, daß dn vielleicht das letzte Mal hienieden Weihnachten feierst. Was bringt er dir, der Herr, anfs Neue? Als Fürst des Friedens will er in dein Hans, in deine Seele Frieden bringen. Gottlob! Unser Vaterland hat den Frieden nach außen bewahrt; aber in seinem Innern, ans dem Boden des Staates nnd der Kirche ringen feindliche Gewalten mit einander. Wer kann sie versöhnen? Allein der, über dessen Kripfoe die Engel gesnugen: „Friede auf Erden!" uud der mit dem Auferstehuugsgruße „Friede sei mit euch!" zu deu Seinen kommt. Und er will es. In den tobenden Kampf der Gemüther, in die Znknnst, die verhüllt vor nns liegt, läuten die Advents- und Weihnachtsglockeu so hell und so freudig: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt;" aber auch: „Das Reich Gottes ist Gerechtigkeit nnd Friede und Freude iu dem heiligen Geist." Er ist ein Herrscher ohne Heere, Ei» mächl'ger Kämpfer ohne Speere, Ein FnedcnMest von großer Mach!. ES wollen ihm der Erde Herren Den Weg zn seinem Thor versperren, Doch er gewinnt ihn ohne Schlacht. Sein Reich ist nicht von dieser Erden, Doch aller Erde Reiche werden Dem, daS er gründet, nnterthan: Bewaffnet mit deö Glaubens Worten Zieht seine Schar nach den vier Orten Der Welt hinanS nnd macht ihm Bahn. Wohlan dcnu, rüstc dich festlich zn seinem Kommen! „Hosianna dem Sohne Davids! Gelobt sei, dec da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!" So ries einst das Volk. Das fremde Wort berentet: „Hilf doch!" Der, welcher in diesen Gnadeuwvchen wieder zu uns kommen will, bedarf dieses Gebetsrufes nicht. „Sein ist das Reich nnd die Kraft nnd die Herrlichkeit." Aber wir bedürfen des Flehens, wir alle. Darum: Herr, hilf uus! Herr, hilf uus! So möge er denn kommen, der Adveutsköuih, nnd wieder einkehreu in unsere Hänser, in unser aller Herzen. Hosianna Davids Sohne! Der soll hochgclobct sein, Der bei uns jetzt kehret ein, Kommend von des Höchsten Throne. Durch die Welt erschall und geh - Hosianna in der Höh! Locales und Sächsisches. Schandau. Au den letzten vier Sonntagen vor Weihnachten dürfen Eß- nnd Materialwaarcn von ^8—'/.,<) Uhr früh und von I I Uhr vorm. bis 8 Uhr abends, alle anderen Waarcn aber von 11 Uhr vorm. bis 8 Uhr abends öffentlich fcilgcboten werden. — Der nächste Bortragöabend deö hiesigen Gcwcrbe- vercinö findet Donnerstag, den 6. December statt. Herr Bürgcrschnllchrer Zimmer spricht über das Thema: „Käthe Bühcr, das Bild einer dentschen Hauöfran." — Alle diejenigen, welche gesonnen sind, ihren Lieben znm Wcchnachtöfcstc durch Ueberrcichnng ihrer Photographie eine Freude zu bereite», seien auf das am hiesigen Platze befindliche photographische Atelier des Herrn E. LieSke ans- merksam gemacht. Jeder wird hier bei sehr mäßigen Preisen, wie anö dem Inserate in der heutigen Nummer ersichtlich ist, auf das vorzüglichste uud reellste bcdieut. Herr LieSke, der im Besitze der ucucsten photographischen Apparate ist, vermag mit jedem gleichartigen Geschäfte der Großstadt erfolgreichst in Coucurrcn; zn treten. .In welcher künstlerisch vollendeten Weise die Bilder in diesem Atelier augcferligt werden, lehrt ein Blick in das Schaufenster be ziehentlich iu die Schaukästen deö Herrn E. LieSke. — Laut einer Donnerstag erlassenen amtlichen Be. kanntmachnng können im nencn Winterhafen zu Drcödcu- Friedrichstadl von jetzt ab Schiffe bis zu 12 Meter Breite zur UebcrwüUerung anfgeuommeii werden. Bis znm Er scheinen einer neuen Hafcnordnung nnd eines neuen Tarifs bleiben, wie dann weiter znr öffentlichen Kcnnlniß gebracht wird, die bisher für den Pieschcncr Winterhafen giltig gc. weseucn Bcstimmnngcn in Kraft. — Am vergangenen Mittwoch wurden in das hiesige Amtsgericht sechs Zigeuner, die einer Bande, welche schon seit etlichen Tagen unsere Gegend durchstreift, angchörlcu, em- gcliefert. Vom Betteln nnd Wahrsage» sich »ährend, hatten dieselben einem Einwohner von Allendorf bei ihrem Besuche eine silberne Taschenuhr und einem zweiten einen Thaler anö dem Glaöschranke entwendet. —- Der heutigen Gcsammtanflage liegt ein Prospcct der cschandaucr Ausstellnngö-Lollcrie bei. Loose sind in fast alle» hiesigen Geschäften zn haben. — Die in verschiedenen Blättern verbreitete Notiz, daß in Folge der Insolvenz der Pirnaer Berciusbank ein Gläubiger einen Schaden von 300,000 Maik erleidet, ent spricht nicht de» Thatsachcn. Die höchsten Dcposilcn-Ein- lagen betragen nur etwa 40,000 Mark. Um die Eröff nung deö Concnrscö zn vermeiden nnd eventuell im Inler, esse der Gläubiger eine cwßcrgcrichllichc Regelung herbei- führen zn können, billcl die gegenwärtige Direction alle Gläubiger der Bank, wegen ihrer Forderungen Gcstuudnug bis znm 2. Jannar 1895 zu geben. — Nach einer ans der Reichöhauptstadt vorliegenden Meldung soll mit dem Erlaß der kaiserlichen Verordnung, welche zur Inkraftsetzung der Sonntagsruhe für Industrie und Handwerk erforderlich ist, so lange gewartet werde», bis die Bestimmungen für sämmtlichc Gcwcrbczwcigc im BundcSrathc dmchberalhcn und fcstgcstcllt sind. Dann wird die Sonntagsruhe für alle zn einem Zeitpunkte iu Kraft treten. Wann dies geschieht, darüber ist znr Stunde noch nichts Näheres zu sagen. — Im Laufe der letzten Wochen sind an verschiedenen Orten einzelne falsche Ziuöschcine von Schuldverschreibungen der 3proccntigcn Anleihe deö deutschen Reichs znm Vor schein gekommen. Hierdurch entstehen denjenigen Personen, die solche Scheine in Zahlung nehmen, leicht Verluste, da die NcichsschuldcnverwaUung hierfür unter keinen Umstän den Ersatz leistet. Eö wird daher darauf hiugcwiescn, daß für Niemand eine Verpflichtung besteht, derartige Scheine bei Zahlungen auzuuehmen. — Als Wegweiser für daö brillant anögestattcle kaust- gcweibliche Magazin des Kgl. Hoflieferanten, Friedrich iu Dresden, Schloßstraße, ist soeben eine llmslnUc Wcihnachlöniisstcllungö-Zcilmig erschienen, die