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Weißeritz-Ieitung Inserate werde» «it 2V Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschast mit 15 Pf. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 65 bez. 50 Pf. — Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Aus schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. Mit achtseitigem „Illustrierten llnterhaltungsblctt" und Unterhaltungsbeilage. Mür di» Ausnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tage« wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. - DK „Weiheriy-Zeitung" «scheint tüglichmit Aus- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr- lich einschliehl. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich 1,60 M., einmonatlich 80Pf. Einzel-Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. Tageszeitung M Anzeiger fiir TipPliiisVOe, Sljmieiieberg n. ll AmlÄItltt Mr die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. ' "'WM Nr. 60 Mittwoch den 13. März 1918 abends^ 84. Jahrgang an wlmlordsmlttslto rorsouou, die Spiritus unbedingt zu Loolunroobsa benötige« auck vL«druwolsou la Sor Lago »tack, zur Ausgabe. Berücksichtigtwerdendiesmalnur Personen milden Anfangsbuchstabe« L 8 und auch diese nur insoweit, als die zur Verfügung gestellte« Marken ausreichen. vroiwarkoa-LllsvolskLrto ist vorrulogou. Stadtrat Dippoldiswalde. ' LtMMt WW Ser Stadtllerorketkii z« UMMslilllile goouLdouck sau 16. Mirs 1918 sdso6s 8 Udr iw Litruuksrimwor üss Nstdsnsas Tagesordnung hängt im Rathause aus. Anonnspinißus- Nlsnleon gelangen Freitag den 15. Märe vormittags 11 Ahr im Rathaussaale Die dynastische Frage in Rumänien. Der Berichterstatter der „Erpreß-Korrespondenz" ersährt au» zuverlässiger Quelle, daß in dem Friedensprogramm der Mittelmächte Rumänien gegenüber die Frage der Dynastie nicht enthalten ist, da der Dierbund die Regelung dieser Frage Lem rumänischen Bolle selbst überlassen will. Da andererseip die Vertreter der Mittelmächte keine Bei- anlassung haben, sich für König Ferdinand besonders ein- zusetzen, gewinnt die auf die Abdankung des Königs ge- richtete Bewegung ständig an Boden. Die einflußreichsten Politiker in Sukarest und Jassy haben sich der Ansicht Carps und Mrghilomans angeschlossen und halten einen Thronwechsel mr unbedingt erforderlich, wenn die rumä nische Politik auf Grund der veränderten Verhältnisse in ganz neue Bchnen gelenkt werden soll. Unter den Kan didaten, die fir den rumänischen Thron in Aussicht ge nommen sind.sbesindet sich der Fürst zu Wied, der frühere König von Manien. Fall» König Ferdinand der ihm nahegelegten Aufforderung, in aller Form auf den Thron zu verzichten, nachkommen sollte, wird er sich voraussicht lich nach Lnglmd begeben. Auf Veranlassung der Königin ist der frühere Minister Take Ionescu, der gegenwärtig in London wellt, bereits mit den leitenden Stellen in Ver bindung getreten, um die notwendigen Formalitäten zu regeln. Vernünftige Worte eines Neutralen. Kopenhagen. „Sozialdemokraten" schreibt aus Anlaß des Jahrestages der russischen Revolution: Es ist eine ungeheure Heuchelei, wenn die Ententepresse dieser Tage über den entsetzlichen Machtsriedrn von Brest-Ltlowsk jammert. Dies ist ein milder Frieden im Vergleich zu demjenigen, welchen die Entente nach ihrer eigenen Ant wort an Wilson vom I I. Januar v. I. Deutschland und namentlich Oesterreich-Ungarn und der Türkei diktiert hätte, wenn diese besiegt worden wären Was jetzt von dem russischen Reiche abgetrennt wirb, ist kein eigentlich russi sches Land. Peter eroberte die Oitseeprooinzen von Schweden. Katharina ll. nahm Russisch-Polen. Finn land wurde von Schweden erobert. Dir Ukraine wurde nach der Schlacht von Poltawa erobert, Bessarabien Rumä nien fortgrnommen und Großrussisch Armenien der Türket. Im Mittelalter . wurden die Ostsee-Provinzen durch Deutsche kultiviert. Es waren umstrittene Grenzländer im Osten, wie es Burgund und die Niederlande im Westen waren. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wie im Vorjahre so sind auch jetzt wieder von der Stadtverwaltung Lieserungsverträge auf Gemüse (Kraut, Kohlrabi, Möhren, Zwiebeln, grüne Bohnen, grüne Erbsen usw) abgeschlossen worden. Hoffent lich ermöglicht der Ernteertrag den Lieferern die Ein haltung der Verträge, was leider im vergangenen Herbste infolge Fehlernte meist nicht möglich war. — Grenadier Kurt Schiffel, Sohn de» Tischler» Clemen» Schisse! hier, erhielt da» Eiserne Kreuz 2. Klasse. — Keine Tischtücher in Gastwirtschaften. Die Reich», bekleidungssteile beabsichtigt, da» Verbot, Tischtücher in Hotel» und Kalthäusern aufzulegrn, zum l. April zu er weitern. Bisher war e» möglich, Tischtücher noch zu be nutzen, wenn die Tische kein« gehobelte Platte hatten, sondern mit irgendeinem Bezug versehen waren. Jetzt soll «in allgemeine» Verbot bevorstrhen, das auch da» letzte Tischtuch vom Gasthausttsch verbannt. Allenberg. Auch in unserer Höhenlage hat man schon mit der Feldbestellung begonnen, da die Felder, wa» wohl seit Jahrzehnten nicht dagewesen ist, schon seit Wochen lchnee- und frostsret sind. Da» Wetter ist dabei recht fiühlingsmäßig, wenn auch dte Nächte noch kalt lind. Rehefeld-Zaunhaus. Im Krankenhause „Bethesda" in Elbers,Id starb am 5. März im Aller von 26 Jahren Schwester Bertha Kade«, eine Waldarbeiterstochter von hier, die sich vor 6 Jahren au» eigenem edlen Antriebe den Schwesternberuf al» Lebensberuf erwählt hatte. In der Kriegszeit gab sie sich in aufopferndster Weise draußen im Felde, wo sie selbst auch verwundet wurde, und in verschiedenen süddeutschen Lazaretten der Pflege verwun deter und kranker Krieger hin, bis sie selber «in Opser der Krankheit geworden ist. Die Kirchgemeinde ehrte am vergangenen Sonntage ihr Gedächtnis wie da» eines gefallenen Kriegers durch eine besondere Trauerseier in der Kirche zu Hermsdorf. Wilmsdorf. Die am vergangenen Sonntage unter Leitung unsere» Herrn Lehrer Höhne stattgesundene Wohl- tätigkettsaufsührung kann in allen ihren Teilen al» sehr wohlgelungen bezeichnet werden. Weit über 400 Besucher von hier und auswärts halten sich «ingefunden. Nach einer inhaltreichen, tiefempfundenen Ansprache des Herrn Pfarrer Nadier traten wiederum hiesige junge Damen, Jünglinge und Schulkinder in den Dienst der guten Sache. Es wurden zeitgemäße Gesänge und Lieder sowie zwei herrliche Theaterstücke: „Ueber dem Grabe des Helden" und das Märchen „König Bauer" musterhaft zum Dor trage gebracht. Reicher Beifall lohnte die viele aufopfernde Mühe. Auch der klingende Erfolg war ein überaus guter. Am nächsten Sonntag den 17. März soll eine Wieder- holung stattftnden, der wir wiederum guten Erfolg wünlchen. Rossen. In der hiesigen Gegend hat sich eine An zahl Landwirte zusammengefunden und die gemeinschaft- liche Benützung eine» Dampfpfluge» in» Auge gefaßt. Die Gründung gleicher oder ähnlicher Genossenschalten ist auch an anderen Orten in Aussicht genommen. Leipzig. Wie das Polizeiamt mitteilt, ist bei einem Einbrüche «in im Osten der Stadt Leipzig wohnender gutsituierter, bisher unbescholtener Hausbesitzer ertappt worden, al» er im Begrisfe war, einen Elektromotor und mehrere Treibriemen in den späten Abendstunden auf einem Wagen wegzuschaffen. — Zu den für Ostern 1018 geplanten Klassen für begabte Volksschüler an der Oberrealschule und Nikolai schule in Leipzig sind diesmal nur so wenig Anmeldungen eingegangen, doW die Klassen nicht errichtet werden können. Chemnitz. Der Rat der Stadt beschloß in seiner letzten Sitzung, von dem Vermächtnis des Geh. Kommerzienrats Vogt! in Höhe von 500000 M. die Zinsen so lange zum Kapital zu schlagen, bis an die Errichtung eines neuen Hospital» gtdacht werden kann. Thum. Eine Urberralchung wurde zwei Chorknaben zuteil, die sich auf dem Oberboden der Kirche befanden und durch den guten Geruch, der aus einem alten Schranke drang, aufmerksam gemacht wurden. Sie öffneten den Schrank und fanden zu ihrem Erstaun«» ein hübsches Quantum Schinken und Speck vor. Wie verlautet, ist bei einem Fleischer schon längere Zelt Fleischware ge stohlen worden, ohne daß man de» Diebes hätte habhaft werden können. Zwickau. Der Mehrbedarf der Stadtgemeinde an Anlagen im Jahre 1018 soll nicht durch eine gleichmäßige Erhöhung des jetzigen Gemeindesteuersatzes von 170 v. H. der Etaatseinkommensteuer, sondern durch gestaffelte Zu schläge zur Gemeindeeinkommensteuer und zwar in Höhe der Stass,lung der Kriegszuschläge zur Staatseinkommen- steuer aufgebracht werden. Danach bleiben Einkommen bi» zu 2200 M. jährlich zuschlagfrei, während bei den anderen Einkommen der Zuschlag je nach der Höhe des Einkommen» stasfelsörmig steigt. Ebersbech. Ein österreichischer Lokomotivführer ver- suchte im Wasserbehälter seiner Lokomotive 10000 Stück Zigaretten nach Oesterreich «inzuschmuggeln. Durch die Srenzschutzmann schäft wurde der Echmuggekversuch aufge- deckt und der ungetreue Beamte festgrnommen. Zittau. Vor. «inen Personenzug geworfen hat sich auf der Strecke Scheibe—Zittau der 18 Jahre alte Optcke» lehrling Johannes Kroschwald, Sohn de» Kantors Krosch- wald in Leutersdorf. Der junge Mensch wurde in« hie- sige Stadtkrankenhau« gebracht, wo er seinen Verletzungen erlegen ist. Der Hauptgrund der Tat ist in einer Nnrsd- lichkeit Angehörigen gegenüber zu suchen. * Die Sommerzeit in Oesterreich beginnt laut Bekannt machung in der „Wiener Zeitung" am 1. April 2 Ahr morgens und endet am 20. September 3 Uhr morgen«. Demnach tritt in Oesterreich diesmal die Sommerzeit 14 Tage früher in Krast al» bei uns. Es ist die Frage, ab diese Verschiedenheit nicht Verwirrungen im Greuzverkehr mit sich bringen wird. Bücherschau. Das deutsche Kolonialinstitut in Hamburg, da» sich durch die Herausgabe wertvoller Untersuchungen über die deutschen Kolonialsprachrn ein Hohr» Verdienst rrworben hat und erst kürzlich das gediegene Nyamwesi-Wörterbnch des Herrnhuter Misste na» Edmund Dohl verlegte, gibt soeben eine neue ähnliche Arbeit au» missionarischer Fed« heraus: „Das Deutsch-Herero-Wörterbuch" des langjährigen rheinischen Herero Missionar» I. Jole. Nach dem Urteil von Fachleuten ist das Buch, da» zugleich wertvolle Angaben für die Kenntnis von Land und Leuten enthält, ein Muster deutschen Fleißes und deutscher Wissenschaft lichkeit. letzte Machrichrev Fliegerangriff auf Mainz. Köln, 11. März. Die Stadt Mainz wurde mit Bombe« belegt. Militärischer Sachschaden wurde nicht angrrichwt, der private Sachschaden ist nicht nennenswert, dageg« sind 8 Personen tot, die zum größten Teil auf der Straß« von Bomben getroffen wurden. Eisbrecher „Hindenburg" auf eine Mine gelaufen. Stockholm, 12. März. Aus Amsterdam wird gemeldet, daß gestern abend der Eisbrecher „Hindenburg" vor Eckerö auf eine Mine lief und in 7 Minuten sank. Außer drei bei der Explosion umgekommenen Leuten ist die gesamte Besatzung gerettet. Die Räumung von Petersburg dauert an. Haag, 12. März. Drr Korrespondent der „DaNy News" in Petersburg meldet: In einem Abschnitt d« Nordfront dauern die Feindseligkeiten noch an. Die Räumung von Petersburg dauert fort. Berichte Iw« Luftangriffe auf die Hauptstadt werden von der überhitzt« Phantasie ersonnen. Russische Flieger werden für feind- liche angesehen. Die Ostfeeflotte ohne Bemannung. Aus Petersburg wird gemeldet: Dem Petersburg« Sowjet Ist die Mitteilung zugegangen, daß die ganze russische Ostseeslotte in Helsingfo» ltegt, aber von den Besatzungen verlassen ist.' Nur «ine Wache Ist noch «es jedem Schiss. Die Kreuzer „Aurora" und „Diana" liege« demobilisiert in der „Newa". Aller, was nicht niet- nnd nagelfest ist, haben die Matrosen gestohlen. Die englische Lebensmittelnot. ' Der „Lok.-Anz." meldet au, Basel: Das englische Krieg«, amt hat beschlossen, daß sür dir nächste Zett aller Schilf«- raum ohne Ausnahme für die Einfuhr von Brotg«1r«ide, Fleisch und Fett Vorbehalten werden müsse. Selbst Roh materialien für Munitionsfabriken und Viehfutt« mütztm dahinter zurückstehen. England gibt Gibraltar nicht her. „Daily Mail" meldet: In England denke kein »«fch an «ine Abtretung Gibraltars an Spanien. Wettervorhersage. ' Zeitweise heiter, keine wesentliche T«mpnat»ränd«nt»g, meist trocken.