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v«rlagr»rt Drod»». «nztig-np«q<! dl« Ispanig« rr «m dttii« s«n« I Mr sü« Faml»«n«n!«Ige» i PI» FH, Platzwll^ch« 0»!»» »t« t«!s« S«wtl-« l«P«s. «rlchtldi I «al »Sch-nMq. Monalllch«« V«zug»pl«I» durch Trlgri «Inlchl. «> Vst. »t«. Psg riügkilohn 170: durch dl« Poft 1.70 elnlchllebllch Vostübrrwellung^ibllhr, »ujllgllch dd «iS. Post-B«stellg«ld. «lnzkl-Nr. 10 Psg.. Sonn-Kind, und F«stt°r«-Nr. « Psg. «bbrltrllungen mvsi«a IvStrstrn« «In« Moch« u«r «blaul d«« B«,uz^«>t Ichrlltllch beim «erlag «Ingegange» sei». U«l«r« rrllge, dllrse, kl«, «bdepellunge, »lgegenn«-»«». . — Nummer147 — 37. Iahrg SüchMe volksMuns Schrllttellung: Dreaden.«.. «allechrai« 17. Feruruf »711 «. »101» TelMt,stell«. Druck und Verla,« Eermanla Buchdruck««» und v«rlag Ih. und <S. Winkel, PoNerstraz« 17. F«nrnq »101». «ostlcheck: Rr. IW, Bank: Etadlbank vr««d«n Rr. »17«7 Sonnabend/Sonnkag, 2S./2«.Juni 1938 Im gall« oan HSHerer Sewal«, ««rbal. «lnlrelend«, B«ttl«d» ftörungen Hal der Be,leh«r »d«r Werbunglreldend« l«ln« Anbrüche, fall, dl« Zeitung in belchidnltem Umiang«, u«r» Ipiltet oder nicht «rlcheinl tkrlllllungrarl ist Dr««»«». LehterAppellan dieVerkchrMinehmer Großzügige Aufklärungsaktion beginnt Dr. Goebbels eröffnete die große deutsche Verkehrunfallverhülungswoche VIW. «erlin, 24. Jun». Rcichsminifter Dr. Goebbels hirlt am Freitag von 19 bl» IS IS Uhr Uber all« deutsch«» Sender zur Berkrhrsunsallver. HUtungsattion vom 24. bis »ü. Juni «in« Red«, in d«r rr aus. führte: Ich wende mich heut« an Sie alle zur Klärung und Lösung eines Problems, das eines der wichtigsten und folgenschwersten des modernen Zusammenlebens der Menschen überhaupt ist. Ich appelliere dabei mit allem Ernst und mit aller Eindringlichkeit an die Vernunft, an die Einsicht und vor allem an dl« Disziplin des ganzen deutschen Volkes. Ich will auch keinen Zweifel mehr lassen üb«r die Entschlossenheit der drutsch«n Staatssiihrung. dies«» Problem mit ganzer Enrrgie in Angriff zu nehmen und es einer besrtedigenden Lösung entgegenzusühre». Jedermann in Deutschland muh sich also klar darüber sein, daß dieser Appell der letzte ist, der mit Klotzen Worten an die Oeffentlichkeit gerichtet wird. In Zukunft sollen diejenigen, die sich in dieser Frag« leichtfertig oder böswillig den Pflichten eines wahren deutschen Staatsbürgers entziehen, unnachsichtig zur Rechenschaft gezogen werden und die Streng« de, Gesetzes zu verspüren bekommen. Der moderne Verkehr hat gerade in den vergangenen fünf Jahren auf den Strotzen und Plätzen unsere, Lande» einen Um» fang angenommen, der, wirtschaftlich gesehen, autzerordentlich erfreulich ist, der aber andererseits eine Unmenge von Schwie rigkeiten und Problemen mit sich gebracht hat, die es nun energisch und mit aller Kraft zu lösen gilt. Ls ist nicht zu er warten, datz diese Frage sich von selber erledigt, da ja die Ver» kehrsentwicklung erfreulicherweise eine steigende und keinessalls eine rückläufige ist. und wir für die nächsten Jahre, vor allem, wenn einmal der Volkswagen unter die breiten Masten kommt, eine Verkehrsdichte zu erwarten haben, die unsere Heu- tigcn Vorstellungen in jeder Beziehung bei weitem übertrijst. Wir haben uns deshalb entschlossen, eine srotzzügig« und intensive Ausllärungsaktion im ganzen deutschen Volke zu veranstalten, deren Ziel und Zweck es ist, jeden Deutschen mit den allgemeinen Regeln des Ver- kehrs bekannt und vertraut, ihm dann aber auch die Innehal tung dieser Regeln zur strengen und harten Pslicht zu machen. Ganz Deutschland wird in den kommenden acht Tagen im Zeichen dieser Aufklärungsaktion stehen. Sie soll eine der verhängnisvollsten Gefahren unseres modernen Zeitalters energisch zurückdämmen und uncrmctzliche Schäden, die der deutschen Volkskraft und dem deutschen Volks vermögen täglich und stündlich zugefügt werden, auf ein Mindest mast herabschrauben. (Fortsetzung auf Seite 7.) Auf der Flucht vor der GPLt Der ehemalige Sowjetgesandle ln Sofia AaSlolnikoff in Paris entdeckt Sofia. 25. Juni. Der frühere Sowjetgesandt« >n Sofia. Raskolnikosf, der vor drei Monaten spurlos aus der bulgarischen Hauptstadt verschwand und dessen Entlassung aus der Sowsetdiplomalie bereits am nächsten Tage von der Agentur „Tatz" gemeldet worden war, soll sich nach einer aufsehenerregenden Meldung des„Udro" in Pari« bejinden. Der Par'ce Korrespondent des bulgarischen Blattes, der Raskolnikofs persönlich von Sofia her kannte, trak ihn zu fällig In den Anlagen einer Pariser Vorstadt. Als sich Raskol- nikofs beobachtet fühlte, versuchte er sich in grotzer Aufregung dem Korrespondenten zu entziehen, den er offensichtlich für einen Agenten der GPU hielt. Schlietzlich verschwand der «hc- malige Sowjetdiplomat in einer Vorstadtkneipe, wohin ihm auch der Korrespondent folgte und wo er ihn in ein Gespräch zog. Als Raskolnikofs verstand, datz er einen bulga» schen Jour nalisten vor sich hatte, atmete er erleichtert auf. Er berichtete dem Korrespondenten, datz er sich nicht wie der aus Bukarest geflüchtete sowjetrussische Geschäftsträger Budeniw gegen die Moskauer Regierung erklärt habe. Er sei weder Trotzkist noch zum Faschisten geworden, so datz Moskau keinen Anlatz habe, ihn zu verfolgen. Der Korrespondent bezeichnet diese Erklä rung, die in Widerspruch zu dem plötzlichen Verschiv'iwcn Ros- kolnikosss aus Sofia und zu seiner Weigerung, nach Moskau znrückzukehren, steht, als verwunderlich und wenig glaub würdig. In Sofioter politischen und diplomatischen Kreisen ist man der Meinung, datz Raskolnikosf mit diesen Acntzernngen um Gutwctter bei den Moskauer Machthabern bittet und sich dämit vor der Verfolgung der GPU sichern wollte. Nach Aeutze- rungen in Bulgarien lebender russischer Flüchtlinge, die Ros- kolnikoss noch aus der Revolutionszeit her kennen und ihn beschuldigen, datz er als Vorsitzender des baltischen Soldaten rates Tausende von Menschen niederinctzeln Uetz, gehört Nas- kolnikoff zu jenen gestürzten Sowjctgrötzen, die, um ihr er bärmliches Leben zu retten, vor der GPU um Gnade winseln. Aeuer polltWer Mord ln Schanghai Der Direktor des Reistrustes aus osfener Straße erschossen Schanghai, 25 Juni. Die vlanmätzigen Ermordungen japanfreundlicher oder auch nur mit Japan zusammenarbeitender Ehinesen dauern in Schanghai rveiter an. Sonnabend früh erschossen vier Chinesen auf osfener Slratze -en Direktor des Rcistrustes in Schanghai, ein führendes Mitglied der japanischen Zivilverwaitung. Die Terroristen, die zweifellos dem nationalen chine- fischen Geheimdienst angehören, sind unerkannt ent kommen. Dieser Mord Ist der siebente In einer Woche. Die Terror akte der Chinesen stellen eine Teilaktion des Guerilla-Krieges hinter den Hauptfronten dar. Santa» unter dem Druck der japan. Erfolge England und Frankreich sollen helfen. Japan» Kriegs ziel« unverändert. . Tokio. 25. Juni. Die japanische Presse beschästigt sich am Freitagabend sehr eingehend mit Nachrichten aus China, die Uber eine rege diplo matische Tätigkeit der Hankauregierung im Auslands, vor allem in London und Paris, zu berichten wissen. Der Zweck dieser Geschäftigkeit soll die Herbeiführung von VermittlungsakUonen dritter Staaten noch vor dem Fall Hankaus oder wenigstens die verstärkte Lieferung von Kriegsmaterial sein. Die politischen Kreise Tokios erblicken hierin ein Zeichen der Schwäche Han kaus, das durch die militärischen Erfolge Japans und das Nachlassen der ausländischen Unterstützung ausgelüst worden sei. — In politischen Kreisen wird betont, datz die japanische Regierung einen län-""'en Kriegszustand bereits organisatorisch vorbereitet habe und sest entschlossen sei, den Konflikt bis zum Ende durchzuführen. Die militärischen Operationen würden, wenn nötig, aus alle Teile Chinas, insbesondere auch auf Süd- china ausgedehnt in-rd-'n. um den von Tfchiangkaischek mit Hilfe gewisser dri'^r Staaten organisierten Widerstand end gültig zu brechen. Mit Tschiangkaischek zu verhandeln, bedeute Verzicht auf das mit grotzen Opfern zu erkämpfende Krieos- zicl, nämlich des antijapanischen Regimes und damit die end gültige Befriedung des Fernen Ostens. Probeabschuß eines neuen AtlanLll.Mgzeuges Höchstgeschwindigkeit »9« bis S25 Kilometer Hamburg, 25. Juni. In Bremerhaven wurde von dem Katapultschiff .Schwabenland" der Deutschen Lufthansa der erste Probeabschutz mit dem Flugzeug „Ha 139 b" vorgenom men. Das Flugzeug ist eine Weiterentwicklung der durch ihre erfolgreichen Nord- und Siidatlantikiibcrguerungcn bekannten Flugzeuge .,Ha 139". „Nordmegx" und Nordwind", und wurde ebenfalls auf der Hamburger Werft von Blohm u. Votz erbaut. Die Höchstgeschwindigkeit des Flugzeuges, dessen Probcabschutz glänzend verlies, wurde von 3»g aus 325 Kilometer gesteigert. Die Äanga.varbat.Expedttion im Sauptlager München, 25. Juni. Infolge neuerlich elngetretener Schneefälle sind die Berg- steiger der Nanga-Parbat-Expedition vom Lager 3 in das Hauptlager abgestiegen. Am 22. Juni besserte sich das Wetter zwar, doch wird noch das Abflauen der Lawinen tätigkeit abgewartet, bevor der neue Aufstieg beginnt. Roosevelt schasst eine Aeronautische VundeSbe-örde Newyork, 25. Juni. Präsident Roosevelt ermächtigte die Bundesregierung, eine Aeronautische Bundesbchörde zu errich ten, der das gesamte ntchtmilitärische Flugwesen unterstehen soll. Die neue Behörde wird aus 5 Mitgliedern und einem Bundesoerwalter bestehen. Sie übernimmt die bisher vom Büro siir Lustwirtschast im Wirtschaftsministerin»! und teil weise von der zmiscipnistaotlichen Handciskommission ausgeüb ten Befugnisse, hat also das Recht, Fluglizenzen für Flug linien zu erteilen und zu widerrufen sowie Fracht- und Pasfa- giertarise festzufetzen. Schach -em Verkehrsunfall Die letzte Juniwoche steht im Zeichen einer wichtigen Aktion. Schach dem Verkehrsunfall! — so lautet die Losung, und es wird keinen Volksgenosten geben, der sich dieser Aufforderung entziehen wollte. Bedarf es der Hin weise aus die ungeheuer grotzen Opfer an Blut und Gut, bedarf es der Erinnerung an fo viel Tränen und zerstörtes Lebensglück? Das deutsche Volk l>al sich schon häufig zur Bekundung feiner Solidarität zujammengcsunden, es wird auch diefes Mal mitgehen, wenn es hcitzt, durch die Ueber« nähme kleiner Pflichten die Zahl der Opfer der Verkehrs- Unfälle einzujchränken auf jenes Matz, das auch menschliche Vorsicht und Voraussicht nicht abwenden kann. Vorsicht und Voraussicht können gerade hier viel ver hüten. Es gilt jetzt durch eine si)sicmatifche Verkehrs erziehung jene Verkehrsdisziplin zu ick-asien, die Voraus- fctzung dafür ist, datz man gegen die Pflichten des Verkehr« Entwurf: VicichSarbcillgrmcinschas, L^öcttocrl>...inia- Zeichnung: Hahn. Erst« pstichi 0«r Krastsahr»: VoNobu aibun un» bkaLlenl vr- lende«« voi SauiMwks, die «e- lennzrichnel lindi auch dann verstösst, wenn man glaubt, es ohne eigene oder fremde Gefahr tun zu können. Die Befolgung Der Ver- kehrsgrundjätze mutz jedem jo in Fleisch und Blut über gehen, datz er gar nicht anders kann, als so und nur fo zu handeln. Erst, wenn erreicht ist, datz jeder Verkehrs teilnehmer diese Verkehrsgrundsätze als bindend für sich erachtet, erst dann wird man von jener vorbildlichen Ver kehrsdisziplin sprechen können, ohne die der gegenwärtige Verkehr bereits undenkbar ist, deren Beachtung aber für die Entwicklung des zukünftigen Verkehrs geradezu natur notwendig ist. Es kommt nicht nur darauf an, diegrobe Fahrlästig keit zu bekämpfen, ebenfo notwendig ist es auch, der leich teren den Kamps anzufagen, denn es hat sich heraus gestellt, datz gerade die meisten Verkehrsunfälle auf kon kurrierendes Verschulden zurückzuführen sind und datz ge rade in den Fällen konkurrierenden Verschuldens aus kleinen Ursachen, scheinbar unbedeutenden Versehen, grotze Wirkungen, schwere Unfälle sich entwickelten. Es bedarf nicht des besonderen Nachweises, datz die meisten Verkehrs unfälle — wie Unfälle überhaupt — durch Fahrlässigkeit verursacht wurden und mithin vermeidbar gewesen wären. Ueberhaupt ist die Unterscheidung zwischen einfacher und grober Fahrlässigkeit eine sehr überflüssige, denn alle Fahr lässigkeit beruht daraus, datz man jene Sorgfalt nutzer acht liitzt, die das Zusammenleben in der menschlichen Gemein schaft dem einzelnen — und zwar jedem von ihnen, gleich gültig, ob er Automobilist oder Radfahrer, Fußgänger oder Fuhrwerkslenker ist — zwingend vorschreibt. Wer fahr lästig handelt, verfrüht gegen seine Pflichten gegenüber dem deutschen Volk. Jeder von uns kennt jene — sagen wir — sorglosen Zeitgenosten, die ihren Leichtsinn mit der be quemen Formel: „Bisher ist es schon immer glatt gegan gen, also wird es auch diesmal glatt gehen", bemänteln. Nur umgekehrt bekommt die Formel ihren Sinn. Sie muß daher heitzen: „Wenn es auch bisher immer glatt gegangen ist, so mutz ick damit rechnen, datz es einmal schief gehen kann, und auf dieses eine Mal mutz ich mich emsteklen!" Es ist ganz klar, datz den Bequemen solche Ueberlegungen eine Last sind, aber ebenso selbstverständlich ist, datz di« Allgemeinbett von jedem erwarten kann, datz er sich ver gegenwärtigt, welche Folgen ein Verstof gegen die Ver- tebrsreaeln haben kann.