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Movauer V Lageblatt und Anzeiger dar „Zschopauer LageblaU und Ameiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugrprei» 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Anzeigenpreise: Vie 4b mm breit« Milllmeterreil« 7 Pf.; die 40 mm dreit, Millimet«r;eil« im Lextteil 25 Pf.; Nachlohstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. -uriigllch Porto. Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger' ist da» ;ur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrot» ;u Zlöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseitr bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinan;amte» Zschopau — Bankkonten: Volkrbank Zschopau, ». 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Sie warfen einen Kreuzer der Bork- Klasse in Brand, zerstörte« sechs Jagdflugzeuge vom Muster Hurricane am Boden und setzten sechs Flakgeschütze außer Gesecht. Im Scegcbiet um England vernichteten Kampfflugzeuge südwestlich Weymouth ei» britisches Unterseeboot und be schädigten in Milford Haven ein großes Handelsschiff schwer. Bei Vorstöße» gegen die englische Südkttste schoflen beut» sche Jager in Lnftkämpfe» sechs britische Jagdflugzeuge ««d ein Kampfflugzeug ab. I« der letzte« Nacht griffe« Kampf flugzeuge Hafenanlagen an der Süd- und Südostküste Eng lands an. In Rordasrika beiderseitige Spähtrupptätigkeit. Der Feind flog weder bei Tage »och bei Nacht in daS Reichsgebiet ei«. MarsaNalrul und Tobruk erfolgreich bombardiert Ausgedehnte LrSvde Hervorgemse» , Zn vfiasrila den Gegner ans-genommenen Steltnnge» zurllügeworsen Rom, 20. Mai. (HS.-T'.-.^.ng.) L^r italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat sollenden Wortlaut! Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt; I« Nordasrika habe« wir a« der Tobruk-Front kleine gegnerische U»ter»ehm««gen im Keime erstickt und dabei Ge fangen« gemacht. > Verbände unserer Luftwaffe habe» Marsa Matruk und Tobruk bombardiert, wodurch ansgedehnte Brände hervor« gcr«se« wurde«. Der Fet«d hat «l«e» Einflug ans Bengasi dnrchgeführt. In Ostafrika hat im Abschnitt von Gandar «in eigener entschloffener Gegenaugriss am 19. Mai de« Feind a«S de« Stellung«« geworfen, i« d«««« er am 17. ««d 18. Mai hatt« Fuß saffe« kö««««. Die de« Feind -«gefügte« Verlast« si«d beträchtlich, auch bi« eig««e« Verlust« find empfindlich. Deutschland kann nicht ausgehungert werden Die englische Lage ist dagegen unendlich schwieriger, geftehi „Financial News" Neuyork, 20. Mai. sHS.-M«lbung). In der englischen Presse mehren sich immer sichtbarer die Zeugnisse dafür daß die Ernährungslag« der Insel zu ernst haften Besorgnissen Anlaß gibt. In einer Veröffentlichung der „Financial News" in der auf die Lage Englands hin sichtlich seiner Ernährung hingewiesen wird, wird sogar — »um erstenmal in dieser Offenheit — das Eingeständnis ge macht, daß die englischen Blockaöehoffnungen auf «ine Aus hungerung Deutschlands off«nsichtlich zum Scheitern ver urteilt sind. Das englische Blatt sagt wörtlich: „Die Frage der Nahrungsmittelzufuhren ist jetzt so dringend, daß wir es uns auf keinen Fall leisten können, irgendwelche Maß nahmen zu unterlassen, die geeignet sind, unsere einheimische Bersorgupgslage zu verbessern. Wir können in diesem Kriege Deutschland nicht besiegen, indem wir seine Zivil bevölkerung wichtiger Nahrungsmittel berauben, denn Deutschlands Agrarpolitik ist seit Jahren auf den Kriegs fall zugeschnitten und stellt die Lieferung des notwendigen Bedarfs sicher. Unsere eigene Lage ist dagegen unendlich schwieriger. Die Nazi-Handelsstörer überfallen jetzt unsere Leeoerbindungen und bombardieren unsere Lagerhäuser in einem Ausmaße, das 1918 unmöglich gewesen wäre. Die von uns zu ernährende Bevölkerung ist erheblich angewach- len, und unsere Kricgsmaterialeinfuhr (die «ine Beschrän kung d«r Lebensmittelzufuhren bedeutet) ist weit dringender als im Weltkriege". Die kommenden Wochen u«d Monate werden diese Schwierigkeiten in einem Ausmaße anwachsen lassen, daß man in England offenbar, wen» auch vereinzelt, schon lange z« ahnen beginnt. Lächerlicher Prahlhans Neuseelands Ministerpräsident schlägt jeden Feind. We daS englische Nachrichtenbüro Neu ter aus Kairo meldet, erklärte der Ministerpräsident Neuseelands, Frazer, in einem Presseinterview, er habe gelegentlich eines Besuches bei den neuseeländischen, australischen und britischen Truppen -alle Soldaten davon überzeugt gesehen, daß sie in der Lage seien, sich allem entgcgenzustellen und alles zu schlagen, was die Achsenmächte auch aufstellen könnten'. Weiter sagte er. »ein kommandierender General der neuseeländischen Armee habe ihm erzählt, er hätte niemals gehofft, während des Rückzuges den Kanal von Korinth noch überschreiten zu können. Der Rückzug der britischen und Empire-Streitkräfte sei ein» äußerst schwierige Ausgabe gewesen. Alle Verbände Hütten jedoch die ganze Zeit vollkommene Einigkeit und Int- tiative bewiesen'. Leu Frazer siebt seinen Londoner Meistern im Prahlen und Ausschneiden nicht nach. Er will schon wieder „alles schlagen', während er sich noch lächerlich bemüht, die ^Ini tiative' seiner Truppen bei der letzten jämmerlichen Flucht herauszustretchen. Londoner Illusionen von der „Schlacht von Berlin- Ein englischer Unteroffizier, der sicher nicht in Norwegen, in Dünkirchen und in Griechenland dabeigewesen ist, hat im Londoner Rundfunk großschnäuzig erklärt, daß eS die britische Infanterie sei, die schließlich die „Schlacht von Berlin' gewinnen werde. Derartige Renommistereien sind schon den Polen und Franzosen sehr schlecht bekommen, und eS wird den Engländern nicht anders ergehen. Wenn sie Berlin sehen sollten, so nur als Gefangene Deutschlands. Großmäulig ist aber in Wirklichkeit nur noch die britische Agitation, denn die Stimmung im englischen Volke selbst ist mehr als pessimistisch. Zerbröckelndes »riten-Jmverium Minen erhebt Ansprüche — Ibn Saud fordert Der Iman des Minen bereitet, in Damaskus eingetrof- fenen Nachrichien zufolge, eine Nole an die britische Regierung > vor, die den Anspruch des Minen aus verschiedene Gebiete der britischen Kolonie Aden -klarstellt. : Wie aus der saudi-arabischen Hauptstadt El Riad berichtet > wird, ist von verschiedener Seite an König Ibn Saud die ; Aufforderung gerichtet worden, jetzt auch den saudischen An spruch aus den unter englischer Kontrolle stehenden lransjorda- nischen Hasen Akaba geltend zu machen. Akaba wurde im Jahre 1925 von England durch Gewalt aus dem saudischen Hoheitsgebiet herausgerissen. Ibn Saud aber hat den engli schen Anspruch nie anerkannt und wiederholt die Rückgabe von Akaba gekordert. England muh Trnnven in Traar- jardanie« verstärken Mehrheit der Bevölkerung englandfeindlich Zur Lage in Transjordanten erfährt man. daß die große Mehrheit der Bevölkerung sowohl gegenüber England als auch gegenüber Emir Abdullah feindlich eingestellt ist. Es kommt häufig vor, daß Vie Eingeborenen »rotz guter Löhne es ab lehnen. für Engländer zu arbeiten. Man bestätig« ferner die Tatsache eines Anschlages aus Emir Abdullah, der aber mißlungen ist Die regulären Truppen in Transsor- danien wurden in den letzten Tagen nm einige tausend Mann verstärkt, da die Engländer zu den eingeborenen Truppen kein großes Vertrauen zu haben scheinen. Die Beduinen haben die Oellettung in Palästina zerstört und Brände verursacht, die drei Tag» andauerltn. Washingtoner Nebelwolke« Der berüchtigte Londoner Nebel hat in der Kriegführung bei weitem nicht die Rolle gespielt, die man in England von ihm erwartete. Als „General Nebel" hat er versagt. Das beweisen die Ruinen in vielen Häfen, Städten und Industrieanlagen in England. Nur in der Londoner Pro paganda hat dieser Nebel sich durchgesetzt, dort allerdings in seiner schwärzesten und undurchdringlichsten Form, und nun sind die Amerikaner (anscheinend auf der Basis der englischen-amertkanischen Gemeinschaftsarbeit) immer mehr dazu übergegangen! in ihren politischen Kundgebungen eben« falls die gröbsten Einnebelungsmethoden anzuwenden. Roose« velt und Hull haben sich wieder einmal vernehmen lassen, und der Zweck ihrer Botschaften und Reden waren offen« sichtlich nur darauf abgestellt, die sogenannte öffentlich« Weltmeinung gründlich zu vernebeln und eine Begriffs« Verwirrung zu schaffen, die ihnen eine bessere Plattform für ihre Einmischungspolitik geben soll. Bisher haben sie dazu meistens die Phrase benutzt, daß die Demokratien durch die autoritären Mächte bedroht seien. Dieses Kinder« Märchen wirkt nicht mehr, wie es wirken sollte, und nun sind die Herren in Washington dazu übergegangen, an dis wirtschaftlichen Interessen ihrer Landsleute zu appellieren, indem sie die Behauptung aufstellen, die Weltwirtschaft sei durch die autoritären Länder in Unordnung gebracht worden, und die Demokratien seien dazu berufen, sie wiederherzustellen. Nachdem Roosevelt in einer Botschaft zur amerikanischen Außenhandelswoche die erste derartige Lanze für die liberal« Wirtschaftspolitik gebrochen hat, ist sein Außenminister Hull bei der gleichen Gelegenheit ebenfalls auf den Plan g« treten und hat versucht, den wirtschaftlichen Verstand der Amerikaner noch weiter einzunebeln. Er hat ein Programm von fünf Punkten ausgestellt, welches nach seiner Meinung für den wirtschaftlichen Wiederaufbau nach dem Kriegs maßgebend sein soll. Darin steht, die bereits von Roosevelt fälschlich aufgestellte Behauptung an der Spitze, es dürf« dem extremen Rationalismus nicht wieder erlaubt werden, Handelsbeschränkungen herbeizuführen. ES war aber in den Jahrzehnten nach dem Weltkriege gar keine Rede davon, dag nationale Kräfte «inen Einfluß aus die Weltwirtschaft und den Welthandel gehabt hätten. Wenn Hull weiterhin sagt, der international« Handel müsse ohne Unterschied der Nation durchgeführt werden, so stellt er «ine Forderung auf, di« gerade von uns immer vertrete::, aber bei den Angelsachsen stets verweigert worden ist. Andernfalls wären ja die krass sen Unterschiede zwischen Besitzen und Habenichtsen niemals! entstanden, die eine der stärksten Ursachen der Internationa« len Spannungen geworden sind. Noch heuchlerischer aber ist es wenn Hull ferner proklamiert, die Rohstoffvorräte müßten allen Nationen ohne Unterschied zur Verfügung stehen. Gerade das ist ja «in wesentlicher Punkt der Neus ordnung, die erst durch den Sieg über den anglo-amerikas Nischen Kapitalismus und Imperialismus verwirklicht wer« den kann, weil England und Amerika die Alleinherrschaft über die großen Rohstoffquellen selbst beanspruchen. Die Demokratien haben in der Nachkriegszeit ganz allein die Grundlinien der Weltwirtschaft bestimmt. Das Ergebnis war eine riesige Armee von Arbeitslosen, die in den USA auf 12 Millionen Mann angewachsen ist. Nur die autoris tären Länder haben die Wirtschaftskrise zu überwinden ve« mocht, und keine Vernebelungstaktik aus London oder! Washington wird beweisen können, daß die Demokratien jemals in der Lage wären, deL Weltwirtschaft zu eine« neuen Blüte zu verhelfen. „Patriotische MWerftrölli«se- Als neue und anrüchige Blüte am Baum einer nord amerikanischen Hetzerclique erscheinen jetzt die .patriotischen Sträflinge'. Wie „New Bork Times' aus Atlanta (Gorgia) in großer Aufmachung zu melden weiß, haben die Sträflinge dei dortigen Bundesstrafanstalt „die Produktion für die Rüstungs werke in patriotischer Anwandlung verdoppelt'. Wie man hört, stellen di« vorbildlichen Sträflinge, die hiet aus durchsichtigen Gründen der Masse der Unbestraften USA^ Bürger als Musterknaben präsentiert werden, in der Haupt- fache Körbe her. Nachdenklich stimmt, daß sich die „Elite', dt4 der nordamerikantschen Arbeiterschaft als Vorbild und An sporn demonstriert werden muß, aus Verbrecherkreisen rekru- tiertl Australien darf bluten und bezahlen Wie Reuter aus Sydney meldet, dürsten sich die KriegS- ausgaben Australiens im neuen Haushalt gegenüber dem vor hergehenden um 180 Millionen Pfund erhöhen. „Allem An schein nach', so bemerkt Reuter, „werde der neue Staat ein Rekordbrecher sein.' Nach dem militärischen „Rückzugsbrecher' in Griechendland der pekuniäre „Rekordbrecher'! Die australische Oesfentlichkeik wird sich freuen, daß di« Londoner Kriegshetzer sie so blutig einzuspannen wissen. 75M syrische Mund für den 8ral Das syrische Rote Kreuz hat eine Zeichnungsliste zugun sten der irakischen Kriegsverwundeten ausgelegt. Bisher sink 75 000 syrische Pfund gezeichnet worden. England bombardiert syrische BevStterun- Drei englisch« Flugzeug« haben Damaskus überflogen und. mit Maschinengewehren auf die Zivilbevölkerung geschossen, ohne daß glücklicherweis« Opfer zu beklagen find. Bet der Bombardierung «tneS syrischen Flughafens gab eS Opf«r unter den französischen Soldaten und der Zivilbevölkerung.