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Ottendorfer Zeitung a Bezugspreis: vierteljährlich I,2O Mark frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel- Malich i Mk. Einzelne Nummer ,o pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. — Ü Untertiattungs- unä Anzeigebkatt rlnz«t§»»pr«t>: Für die kleinspaltig« Korpn».Heile »der deren Raum w pfg. — Im Reklameteil für die kleinspalttge Petit-Helle rs pfg. Anzeigenannahme bi»lr tthr mttteG». Siilagegedichr nach v»r«t«bar,»ß. AM wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Windel' „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Daack WI- Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Vkrilbt. Verantwortlich für die Redaktion H. Richte in Groß-GkrGa. Nummer sOY Mittwoch, den s?. September MZ s2. Jahrgang Amtlicher Teil. Nscheichung betr. Die Nacheichung der Maße, Gewichte, Wagen und Maßwerkzeuge, die im öffent lichen Verkehr verwendet werden, findet Dienstag, den 28. d. M., Vorm, von 11—12 Uhr» nachm. von 2—4 Uhr, Mittwoch, den 24. d. M. Vorm, von 8—11 Uhr im Gasthofe zum schwarzen Rotz statt. Alle Handel» und Gewerbetreibenden, sowie Landwirte, welche Maße, Gewichte, Wagen und Meßwerkzeuge im öffentlichen Verkehre benutzen, werden hiermit aufgesoadert, dieselben in reinlichem Zustande innerhalb der vorgedachten Zeit im angegebenen Lokale den Eichungsbeameen vorzulegen. Die Nacheichungsgsbühren sind sofort zu entrichten. Hierbei wird darauf hingewiesen, daß wenn nach Beendigung des Eichungs geschäftes bei einem Handel- oder Gewerbetreibenden oder Landwirt Maße, Gewichte u. s. w. vorgefunden werden, welche nicht das Nacheichungszeichen tragen, mithin nicht zur Nacheichung vorgelegt worden sind, außer der Bestrafung der Betreffenden nach 8 3 69 Ziffer 2 tes Neichsstrafgesetzbuctes, noch die Nacheichung oder Einziehung der ungeeichten bez. unrichtigen Meßwerkzeuge veranlaßt werden wird. Ottendorf'Moritzdorf, den 16. September 1913. Der Gemeindevorstsnd. Richter. Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, ^6. September M3. —Der Einkauf der Winterkartoffeln ist für jede Hausfrau eine wichtige Sache, weiß sie doch sehr wohl, daß ihrem Ehe liebsten kein Mittagessen mundet, wenn die Kartoffeln etwas zu wünschen übrig lassen. Will die sorgliche Hausmutter nicht erst im Hause eine Probe kochen, ehe sie den Vorrat kauft, so kann sie auf eine andere einfache Art prüfen, ob die Kartoffeln gut und mehlig sind. — Man schneidet eine Knolle in zwei Stücke und reibt beide Teile aneinander Kleben die beiden Stücke leicht zusammen und z-igt sich an der Oberfläche und an den Rändern ein weißlicher leichter Schaum, so sind die Kartoffeln gut, und die Hausfrau kann ruhig davon kaufen. — Von großer Wtchngkeit ist es dann aber, die Kartoffeln, gut aufzuheben; hat man keinen geeigneten Raum, so kaufe man lieber seinen Bedarf nach und nach vom Händler, der gute Aufbewahrungsräume besitzt. Am besten halten sich die Kartoff-ln, wenn man sie im Keller auf eine Schicht Torf legt, und auch an den Seilen Torf aufbaut, die so ausbewahrten Kartoffeln bleiben bis in den Frühsommer vorzüglich und keimen fast garnicht. — Hyazinthen als Gartenschmuck sind kostspielig. Selbst ein kleines Hyazintcn- beet wird teuer, wenn Volizwiebeln dafür angeschafft werden. Die großen Hyazinten machen dann noch besondere Arbeit da durch, daß im Frühjahr jeder Blumen kolben an einen Stab geheftet werden muß. Für Blumenfreunde, die ihren Garten mit den vornehmen Frühjahrsblumen schmücken wollen, erscheint ein Vorschlag beachtens wert, der im praktischen Ratgeber gemach« w'rd: nicht Vollzwiebeln, sondern nur Miniatur-Hyazinthen zu kaufen. Diese Mmiatur-Hyazullhen sind Hyazinthen, die ein Jahr vor dem handelsüblichen Fertig sein verkauft werden. Sie sind im Preise bedeutend niedriger ars die Volizwiebeln. Man darf sich aber darunler nicht etwas Minderwertiges vorstellen; sie erreichen die Höhe von anderen Hyazinthen und haben nur nicht die dicht mit Blüten besetzten Kolben. Bei der Bepflanzung von Gruppen ist dies eher ein Vorteil. Die Blütenschäfte dieser Mgeren Hyazinthen zwiebeln erscheinen leichter, lockerer und graziöser. Die Färbung ist ausgeprägt rein und die Haltung ihrer Blütenschäste ist und bleibt bis zum Ende ihrer Blüte zeit tadellos und bedarf zur Aufrecht erhaltung keinerlei Stütze. Noch einen großen Vorteil haben diese Hyazinthen: sie können auch im zweiten Jahre wieder auf Gruppen gepflanzt werden. Die Blüte ist wie im vorhergehenden Jahr. Blumenfreunde können vom Geschäftsamt des praktischen Ratgebers im Obst- und Gartenbau in Frankfurt a> O. eine Nummer mit Aufsätzen über Hyazinthen kostenfrei erhalten. Eme ganze Familie Hal Freude und Nutzen durch di« vielseitige Unterhaltung und praktische Belehrung, die jedes Heft der be liebten „Modeii-Zeilung fürs Deutsche Haus" vietet. Der Haussrau ermöglicht diefes Blatt zahlreiche Ersparnisse durch erprobte Koch- iizepte, durch praktische hauswirtschastliche Ratschläge sowie durch Anleitung zur Selvst- anferligung der Garderobe und Wäsche für sich und ihre Kinder. Die Heste bringen wöchentlich abwechselnd: 1) Moden sür Er wachsene und Handarbeitsvorlagen, 2) Moden sür Kinder und Wäiche sür Erwachsene und Kinder mit gebrauchsfertigem Schnittmuster- bogen in jedem Heft. Gediegene Romane der beliebtesten Schriftsteller und belehrende illustrierte Artikel aus allen Gebieten des Wissens sowie Lektüre sür die Kinderwelt bieten jedem Familienmitglied Unterhaltung und geistige Anregung. Die Beilage „Illustrierte Chronik der Zeit" bringt die interessantesten Zeitereignisse im Bilde. Bei aller Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit kostet die „Moden-Zeilung fürs Deutsche Haus" nur 15 Psg. wöchentlich oder 1,80 Mark vierielflhrtich. Damen, die auf den unter haltenden Teil weniger Werl legen und nur Moden, Wäsche nnd Handarbeiten wünschen, bestellen die „Praktische Damen- und Kinder- Mooe" (vierzeynlägtlch 25 Psg. oder 1,50 Mk. meneljäyit'ch.) Alles Nähere wolle man aus vem unsrer heutigen Nummer beiliegenden Prospekt ersehen. Abonnements nehmen sämtliche Buchhandlungen und Postanstalten entgegen. Lausa. Am Sonntag abend gegen 10 Uhr rötete ein gewaltiger Feuerschein dis Höhen nach Klotzsche-Langebrück. In der großen Sch.une des Gutsbesitzers Talheim in FriederSdors war Feuer ausgevrochen, welches aalt» auch auf daS Wohnhans übersprang und infolge der reichen Nahrung die' in Brand geratenen Objekte völlig einäscherte. Obgleich der weithin sichtbare Feuerschein alle Feuerwehren der ganzen Umgegend alarmiert hatte, die auch in den dortigen Mühlteichen den Besitz des der Nacht zum bei Kälbern und Schafen mittel. M Erbteils zu kommen. Neustadt i, Sa. Zn Gchlachtviehmarkt z« Dresden am 15. September 1913. Montag hat sich hier ein Doppelmord zu- getragen. Der 19 Jahre alte Buchhalter Albert Georg Willi Benicke aus Meerane und das 17 Jahre alte Dienstmädchen Johanna Elisabeth Heinke aus Niederneukirch hatten seit kurzer Zeit ein Liebesverhältnis. Beide trafen am Sonntag abend auf dem Tanzboden im Gesellschaitshaus zu Neustadt den früheren Geliebten des Mädchens, den 18 Jahre alten Fabrikarbeiter Otto Hertwig. Auch diesen Abend widersetzte sich das Mädchen den Be werbungen Hertwigs und ging später mit Benicke nach Hause. Inzwischen hatte sich Hertwig im Garten des Grundstücks Ost. straßs 106 c versteckt. Als das Paar ankam, stürzte Hertwig aus Benicke zu und tötete ihn durch einen Stich in die Halsschlagader. Dann ging er aus das Mädchen los, riß ihm den Mantel voin Leibe und führte einen Stich nach dem Herzen, der ebenfalls den sofortigen Tod zur Folge hatte. Hertwig wurde ver haltet und ins Amtsgerichtsgefängnis abgefuhrt. Das zur Tat benutzte Instrument ist ein dolchartiges, etwa 25 cm langes Messer, das der Mörder vor der Tal noch geschliffen hat. Es scheint also vorsätzlicher Mord vorzuliegen. Bautzen. Am Sonntag nachmittag wurde der auf Anregung des Königlich Sächsischeu Vereins für Luflfahrt ins Leben gerufene erst fächsifche Flugstützpunkt mit Flugzeughalle und Ab- und Anflugplatz eingeweiht. Ober bürgermeister Dr. Küubler hielt eine Be grüßungsansprache und übergab namens der Stadt Bautzen die Halle nebst Flugplatz dem Königlich Sächsischen Verein für Luftfahrt und brachte ein Hoch auf den König aus. Nach der Einweihungsfeier begann ein Fliegen, zu dem sich die Flieger Erich Schmidt mit Sachseu-Doppeldecker, Karl Schall mit Grade- reichlich Wasser fanden, wurde doch noch nachts in der zwölften Stunde die Hilfe der Dresdner Feuerwehr erbeten. Diese entsandte sofort einen Dawpfspritzen-Aulomobillöschzug, welcher bei der großen Entfernung um Mitternacht an der Brandstelle eintraf. Die Dresdner Dampsspritze nahm Ausstellung am sogenannten Mittelteich und setzte zwei Schlauchleitungen in Betrieb. Erst am Montag früh kehrte die Dresdner Feuerwehr wieder zurück. Der Schaden ist ein sehr erheblicher, wurde doch die ganze Ernte mit vernichtet. Die Ursache des Brandes dürfte auf Brandstiftung zurück- zusühren sein. Dresden. In dem Krug-V.-Nidda-Ver- pfleghaus in Saalhausen erschien am Freitag abend ein junger, gut gekleideter Mann, der eine Visitenkarte vorzeigte, die aus den Namen Ernst Max Schade, (Dux), Beamter der K. K. Dux-Bodenbocher Bahn, lautete. Der junge Mann bat, seine Tante Fräulein Edlich sprechen zu dürfen. Da man keinen Argwohn schöpfte, wurde der Bitte stattgegeben und dem jungen Mann in einem Privatzimmer mit seiner Tante eine Unterredung gewährt. Da Schade gebeten hatte, mit der Tante allein zu sprechen, so blieb die Pflegerin auf dem Korridor.. Plötzlich ertönte aus dem Zimmer ein Schuß. Als das Pflegepersonal in das Zimmer eindrang, lag das Fräulein Edlich blutüberströmt und schwerverletzt auf dem Fußboden, während sich der Täter ruhig fest nehmen ließ. Die sofort am Tatorte ein- getroffene Gendarmerie brachte den Täter nach dem Döhlener Amtsgerichtsgebäude, von wo aus er der Staatsanwaltschaft Dresden zu- gesührt wird. Der Täter ist 1891 in Brüx geboren. Er war früher bei der K. K. Dux- Bodenbacher Bohn angestellt, wurde aber ent- lassen. Nach feinem Geständnis hat er die Tat schon lange vorbereitet. Er hoffte durch den Tod seiner Tante in AerksnpknKssk «sie beete lülienmi!lsi-5eik «so 1 ko-, N»ck»b«ul. NU »rt«. vÄ- Nimt <»<t bl«v6«oä «cköo.L v«wt, d Ltücl. 30 ?i. 0b«r«U ru d»b»a. »iv^ori Eindecker und Bruno Hanuschke mit Hanuschke- Eindecker beteiligten. Es fand ein Ein weihungsfliegen sowie ein Bombenwettbewerb iatt, wobei sehr gute Resultate erzielt wurden. Der Veranstaltung wohnte eine nach Tausenden zählende Zuschauermenge bei. Leisnig Ein Betrüger machte seit iniger Zeit die Umgegend von Leisnig, Colditz, Döbeln, Roßwein und Nossen unsicher. Er trat insbesondere mit Frauen in Verbindung und bot ihnen unter dem Namen eines Dentisten Müller (Döbeln) allerhand Artikel an. Als er am Sonnabend im benachbarten Zschoppach austrat, wurde er verhaftet. Er unternahm einen Fluchtversuch, der aber miß lang. In dem Betrüger wurde der angebliche Dentist Robert Müller aus Dresden, geboren am 6 Oktober 1876, ermittelt. Bielau. Beim Hüpfen mit einer sogen. Sprungschnur hat sich die 13 jährige Tochter des Bergarbeiters R. durch einen unglücklichen Fall eine Rückgratverstauchung zugezogen, so baß ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte. Der Zustand des Kindes verschlimmerte sich jedoch so, daß es im Krankenstift Zwickau unterzebracht werden mußte. Plauen. Vom Glück begünstigt war der Inhaber des Radeberger Hutlagers, Herr Emtl Schneider in Plauen, auf der Baufach ausstellung in Leipzig. Er kaufte sich dort drei Ausstellungslose, übergab davon zwei seiner Frau, während er dos dritte sür sich behielt. Beim Oeffnen sah er, daß auf seinem Lose eine Nummer verzeichnet stand, seine Frau dagegen zwei Nieten hatte. Zu seiner Freude und Ueberraschung entfiel nun auf fein Gewinnlos ein Gutschein für eine Zeppelin-Fernfahrt im Werte von 200 Mark. Der Gutschein ist bis 1914 gültig. Aus- trieb Stück Tiergattung Marktpreis für bO Lx Lebend- Schlacht- Gewicht I 180 Ochsen 35-54 74-99 224 Bullen 42—53 81 -97 205 Kalben und Kühe 35-54 75-98 179 Kälber 48—65 90—106 881 Schafe 40—52 77—102 2210 Schweine 53-61 72—78 Oe chäftsgang: Bei Ochsen, Bullen, Kalben und Kühen und Schweinen langsam,