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38 OM 703 Kälber zusamt" für je so -40 Mk., alben und . Schlacht' bendgewicht -69 M, Schlacht' lendgewicht 4 63 bis —64 Ml-' Gefestigt. her, neuer, 172 bis rikanischer bis 20S, 1000 kg 38 — 140 weußischer terste, pc» 5, schle' ische und 26—140 )er, alter, russischer, kz netto j obkörnig, . — — . Buch- ländischer 1000kg 190 bi» aat, pro !0—23b . Laplata böl, pro , RapS, 1, rund, l. 16,50 to ohne -13,20- e Sach Roggen- - 12,20. Artikel jen sich Die „Dttcndorfer Zeitung" erscheint Dienstag, Donners- iag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich , Mark. Durch die Post bezogen l,20 Mark. Annahme von Inseraten bi, vormittag w Uhr. Inserate werden mit w Pf. für die Spaltzeil» berechnet Tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck und Verlag von Hermann Rühle in Hroß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. Nr. 69. 4. Jahrgang Freitag, den 9. Juni 1905. Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, 8. Juni ig05. — Mit der Vermessung der zu ver breiternden Straße der Gemeinde Groß- Dkrilla, welche die Radeberger Straße mit ber Königsbrücker Straße verbindet, wurde <ün heutigen Vormittag begonnen. — Als unverdrossener Selbstmordkandidat ingte sich vor einigen Tagen ein hiesiger Anwohner. Nachdem derselbe sich an einem Schuppen aufgehängt hatte, wurde er von Hausleuten bemerkt und aus der Schlinge befreit, jedoch kurze Zeit darauf versuchte er es in der nahe gelegenen Waldung zum Seiten Male, aber auch hier wurde er von hinzukommenden Leuten wieder losgemacht >md seiner Wohnung zugeftthrt. — Nach den heißen Tagen, die wir in der ^ten Zeit gehabt haben, entlud sich gestern Nachmittag ein ziemlich heftiges Gewitter über Unserer Gegend. Ein Blitzstrahl traf das Troßmann'sche Haus im Obcrdorfe und richtete chne zu zünden einige Verwüstungen an. Starke Regengüsse brachten endlich die ersehnte Kühlung der Luft. — Das liebliche Pfingstfest ist nun wieder 'm Anzüge, und es werden in dieser Wache bi- Pfingstbirkcn — von Pfingstmaien kann "ton wohl in diesem Jahre mit dem un- ÜWöhnlich späten Fest kaum sprechen — in Ss°ben Mengen zum Verkauf gebracht. . Der Wald wird geplündert, säst so stark wie vor Weihnachten, wenn die Tannenbäume in den sorgen überall geschlagen werden. Als so Mich sich die hochgestapelten Wagen voll ^irkenrciser in der Stadt auch machen, so soll Maa doch nicht vergessen, daß die Zweige den Mmen geraubt werden. Glücklicherweise ist Ms Birke ein Baum, der den Verlust schnell gelier einbringt Kein Baum wächst so rasch sie und besitzt eine so große Fruchtbarkeit Samens. Schlank und schwank wachsen mr Stämme empor, und die zierlichen Biättw den dünnen Zweiglein sehen, wenn sie im Winde flattern, aus, wie langes, weiches ^lock. Die Birke besitzt in ihrer Erscheinung Mchen den kräftigeren Waldbäumen etwas Mädchenhaftes, Scheues und Bräutliches. Mr Gestalt wiegt sich im Winde, die Farbe MS Stammes bleibt auch den Sommer Hin sch von einem matten Grün und verwandelt ^7 im Herbst in ein leuchtendes Gelb, sodaß Zweige mit den verfärbten Blättern fast wie die Blütentrauben des Goldregens. Landschaft gereicht sie zum malerischen ÄMuck, und das Frühlingshafte ihres z lms ist auch den abgeschnittenen einzelnen Trigen eigen. .Dresden. Beim Anfahren von Asche in des hiesigen Pestalozzi-StifteS geriet das ^läsirr eine Vertiefung, schlug um und auf den Kutscher Bormann, den man, nach- er m kurzer Zeit von den auf ihn liegenden befreit worden war, tot vom Platze LMen. Nach ärztlichem Ausspruche ist der infolge Erstickung nach Bruch der HalS- ^belsäule eingetretcn. Die Erörterungen die Schuldsrage sind noch nicht ab- Der Ausstand der Zigarettenmacherinnen insofern an AuSdehung zu. als die dandsleitung der Metallarbeiter beschlossen Ä Zigarettenfabriken für Mechaniker, Dosier, sowie Metallarbeiter so lange zu als der Generalstreik andauert. "eck > . aus Zigarettenmaschinenfabriken haben diesem Beschluß ebenso wie die Monteure i Arbeit zu verrichten. Ferner hat man "eiteren Nüttel, die Fabrikbelriebe zu und. deren Leiter sich gefügig zu ihz^"' ^griffen. Die hiesigen Streikleiter di, s! .'ich nämlich nach Berlin gewandt, wo i^"neiiden Zigaietlenarbeitcr und -Arbeiter- schlossen, nicht eher die Arbeit wieder "chmen, big tzje Forderungen der Dresdner Arbeiterinnen erfüllt sind. Außerdem will man von Berlin aus seitens des Tabak- arbeiterverbandeS, der die ganze Bewegung veranlaßt hat, dadurch einen Druck auf die Dresdner Arbeitgeber ausüben, als die Berliner Gewerkschaftskommission die dortige Arbeiter schaft veranlassen soll, über die Fabrikate der Dresdner Zigarettenfabriken den Boykott zu verhängen. — Wie der „Dr. Anz." schreibt fand vor dem Königlichen Amtsgerichte Dresden die Zwangsversteigerung der auf den Namen der Frau Auguste verehel. Roßberg in Klotzsche eingetragenen und zum Betriebe einer Schank wirtschaft, die den Namen „Gasthof zum Schänkhübel" führt, dauernd eingerichteten Grundstücke, bestehend aus einem allseitig frei stehenden Gasthofsgebäude mit Tanzsaal und Anbauten, Nebenwohngebäude mit angebauter Asphaltkegelbahn, Wirtschafts-, Mangelkammer- Gartenschank- und gewölbten Stallgebäude, Turnhallengebäude mit Anbau, sowie Hof raum, Restaurationsgarten und einen mit Ostbäumen bestandenen Garten, statt. Die Grundstücke liegen an der Königsbrücker Straße in Klotzsche, umfassen einen Flächen inhalt von 61,1 Ar und sind als wirtschaftliches Ganze auf 146 400 Mark von dem gerichtlichen Sachverständigen geschätzt worden. Das Schank wirtschaftsinventar ist auf 6869 Mk- 50 Pfg. bewertet. Belastet waren die Grundstücke mit 204000 M. Hypotheken. Da die Inhaberin der dritten Hypothek, Frau verehel. Speck in Dresden, Hopfgartenstraße 29, betreibende Gläubigerin war, so blieben von der Ver steigerung unberührt 68800 M. Hypotheken an den Grundstücken bestehen, während der bar zu zahlende Teil des geringsten Gebotes auf 2004 M. 8 Pfg. festgesetzt wurde, Für das Meistgebot von 69700 M. erhielt die betreibende Gläubigerin den Zuschlag und er warb sonach das Grundstück für ungefähr 142000 Mark. Ausgefallen sind außer 43000 M. Braucretgeld-rn noch 21500 M. Privatkapital Potschappel. Montag nachmittag kurz nach i/r 1 Uhr ist auf dem Bahnhofe Potschappel der Potschappel—Nossener Güterzug bei der Vorfahrt nach dem Hauptgleise infolge falscher Weichenstellung auf die auf den Ladegleise stehenden Wagen aufgefahren, wodurch die Lokomotive und fünf Güterwagen beschädigt wurden. Personen sind bei dem Unfälle nicht zu Schaden gekommen. Der Güterzug konnte nicht abgelassen werden, auch erhielt der Nachmittags-Personenzug von Potschappel nach Wilsdruff eine etwa stündige Verspätung. Radeberg. Dienstag vormittag wurde hier die diesjährige Diözesan-Versammlung der Ephorie Radeberg abgehalten, die sich eines zahlreichen Besuches erfreute und von Superintendent Kriser-Radeberg geleitet wurde. — Die Dresdner Zigarettenfabrik „Kosmos" beabsichtigt, in Hohenleipisch eine Filialfabrik zu errichten. Meißen. In der Nähe der „Karpfen schenke" sank am Dienstag Mittag ein mit Steinen beladener Kahn des Schiffseigners Finke ln Dresden. Das Unglück soll dadurch entstanden sein, daß der Kahn dort Anker werfen wollte, und zwar soll der Anker zu zeitig geworfen worden und der Kahn auf ihn gefahren sein, was ein Leck und das Sinken des Hinteren Teiles des Kahnes verursacht hat. Der gesunkene Kahn, der am linken Elbufer liegt, beeinträchtigt den Schiffsverkehr nicht. — Die Reben in unserem Weinbergen sind in den letzten 14 Tagen so in der Ent wickelung ^vorgeschritten, daß fast in allen Bergen in dieser Woche mit der Rebenbreche begonnen worden ist und diese noch vor der Rebenblüte, wie es am vorteilhaftesten für die Neben ist, zu Ende geführt sein wird. Die Rebblüte dürfte bei fortgesetzt heißem Wetter vielleicht schon in acht Tagen eintreten Nossen. Durch die Einverleibung des Seminars in die Stadt, ist nun Nossen in die Reihe der Städte getreten, welche über 5000 Einwohner zählen, denn am 31. Mai betrug die Einwohnerzahl 5112. Riksa. Hier sind am Sonntag ver- schiedentliche Diebstähle ausgesührt worden. Aus der Garderobe des Fußballklubs wurden von einem Unbekannten ern Paar Stiefeletten im Werte von 9 Mk., aus einem Portemannaie 10 Mk. 40 Pfg. in bar, eine Remontotruhr und ein Portemonnaie mit 50 Pfg. Inhalt gestohlen. In dem Hausgrundstück Poppitzer- straße 25 hat sich ein Einbrecher nachmittags in der 6. Stunde durch Nachschlüssel oder Dietrich Eingang in die Wohnung der zweiten Etage verschafft, dann in den Zimmern mittels etwa 1*/, Zentimeter starken Stemmeisens ein Pult, Sekretär, Kleiderschrank, Kommode rc. erbrochen und nach Geld durchwühlt, solches aber nicht gefunden und außer einem Paar Stiefeletten nichts gestohlen. In gleicher Weise ist der Einbrecher in eine Wohnung der dritten Etage eingedrungen, hat daselbst ebenfalls verschiedene Möbel erbrochen und nach Geld durchsucht, solches hier ebenfalls nicht gesunden und außer einem Schlüssel auch nichts -mitgenommen. Den Einbruch verübt zu haben ist ein junger Mensch, der in ' dem Hause gebettelt hat, dringend verdächtig. Freiberg. Eine auswärtige Kellnerin er schoß sich in der Wohnung eines Freiberger Einwohners, mit dem sie ein Liebesverhältnis unterhalten hatte. Ostritz. In den Kreisen der deutschen Be völkerung unserer Stadt herrscht großer Un wille über die seit längerer Zeit systematisch betriebene Tschechisierung der Gemeinde durch ein großes industrielles Etablissement. Die in Frage kommende Spinnerei, eiu bedeutendes Aktienunternehmen, erhält infolge der bei ihr herrschenden niedrigen Lohnsätze keine ein heimischen Arbeiter und hat daher tschechische Arbeiter eingeführt. Dies ist mitunter sogar durch nach Böhmen gesandte Anwerber besorgt worden. So ist es gekommen, daß bereits heute etwa 1000 Tschechen in der 3000 Ein wohner zählenden Stadt zu finden sind. Auch die Ansiedelung tschechischer Handwerker und Kaufleute hat hier begonnen. Die Gemeinde verwaltung, an deren Spitze kein berufsmäßiger Bürgermeister, sondern ein Baumeister steht, nimmt gegenüber der Tschechenzuwanderung eine völlig gleichgültige Stellung ein, So wird eö, wenn nicht bald etwas geschieht, nicht mehr lange dauern, bis in Ostritz, der östlichsten Stadt Sachsens, der Kampf zwischen Deutschen und eingedrungenen Tschechen in recht un angenehme Erscheinungen tritt. Frankenberg. Unterhalb des Schlosses Sachsenburg hat die dort mit starkem Gefälle fließende Zschopau das den Fluß in seiner ganzen Breite durchschneidende Mühlenwehr durchbrochen. Die Oeffnung ist 8 bis 10 m breit und dadurch hat der Wasserstand dort nahezu dasselbe Niveau erreicht, wie in dem ungewöhnlich trockenen Sommer 1904. Durch den Wasserfall ist aus dem angrenzenden mit Fischbrut reichbesetzten Fischteiche der gesamte Fischbestand in das freie Wasser geführt worden und abgeschwommen. Der Schaden ist beträchtlich. Da die Reparaturen und Neu bauten an dem zerstörten Wehr etwa zwei Monate andauern werden, erwächst der Betriebsleitung der hauptsächlich mit Wasser kraft arbeitenden Spinnerei von C. G. Reichelt großer Schaden- Chemnitz. Die Holzarbeiter haben in einer Versammlung mit großer Mehrheit be schlossen in eine Lohnbewegung einzutreten. Leipzig. Unter sehr starkem Andrange begann am Montag vor der zweiten Straf kammer des Landgerichts der Prozeß gegen den Pastor Ebeling von der hiesigen Nikolai- gemeinde; Die auf Beleidigung lautende Anklage, welche Oberstaatsanwalt Böhme in eigener jPerson vertritt, ist im öffentlichen Interesse erhoben worden; als schwer in ihrer Ehre angegriffen und gekränkt haben sich Geheimrat Prof. Dr. Wach, Geheimer Kirchen rat Dr- Rietschel und Pastor Rausch von der MarkuSkirche in Reudnitz dem Verfahren als Nebenkläger angeschlossen. Dem Pastor Ebeling wird der Vorwurf gemacht, den Geheimrat Wach dadurch beleidigt zu haben, daß er im Heft 11 des vo» ihm herausgegebenen „Haus vater" diese Rücksichtslosigkeit nachsagte, sowie ein provokatorisches Auftreten; auch war in dem betreffenden Artikel „Der Meißner Dom bau" gesagt worden, gegen den Vorwurf deS Hochmutes habe jemand den Geheimrat Wack vergeblich in Schutz genommen. Vom Geh. Kirchenrat Rietschel hat der „Hausvater" und ein Flugblatt Ebelings gesagt, er habe ein brüskes Auftreten gezeigt, er sei ein un zuverlässiger, nicht einwandfreier Zeuge und habe sich einen fahrlässigen Falscheid zu schulden kommen lassen. Dem Pastor Rausch ist vom Pastor Ebeling vorgeworfen worden, er habe mit der Aussage einer Frau B- ein unwürdiges Doppelspiel getrieben. Die Ver teidigung des Angeklagten liegt in den Händen der Rechtsanwälte Dr. Drucker hier und Dr. Giese aus Dresden; die Nebenkläger werden vertreten von den Rechtsanwälten Dr. Peter und Dr. Mittelstädt hier. Von dem Landeskonsistorium ist als Vertreter der Konfistorialrat Knauer aus Dresden gesandt worden. Die Verhandlungen, zu welchen dreißig Zeugen geladen sind, werden voraus sichtlich, nachdem Einigungsversuche scheiterten, sechs Tage in Anspruch nehmen. Pockau-Lengenfeld. Einen teueren Spaß erlaubte sich ein Ausflügler am Sonntag früh auf der Station Pockau-Lengenfeld. Infolge des übermäßig großen Andranges fand eine unliebsame Verzögerung der Abfahrt nach Olbernhau statt- Da erscholl der Ruf „Ab fahren" und erlöste die Ungeduldigen von ihrer Qual. Aber o weh! Der Herr Assistent rief mit lauter befehlender Stimme: „Wer war das?" Die Coupös wurden aufgerissen, der falsche Stationsvorsteher wurde bald ausfindig gemacht, aus dem Wagen herausbefördert und in Bureau hinein Um 5 Mk. Ordnungs strafe erleichtert verließ er dasselbe und nach weiteren 10 Minuten Pause setzte sich der Zug, nachdem das „Abfahren" des richtigen Beamten erklungen war, endlich in Bewegung. Eiben sto ck. Hier wurde der Bauunternehmer Anton Schimana verhaftet, .weil er verdächtig ist, seinen am 6. Dezember' niedergebrannten Geräteschuppen, dessen Inhalt mit über 8000 Mk. versichert war, vorsätzlich in Brand gesteckt zu haben oder durch eine dritte Person haben anzünden zu lassen. Falkenstein. Nach anhaltend heißen Tagen ging am Montag mittag in hiesiger Gegend ein schweres Gewitter nieder, begleitet von einem Hagelschlag, wie wir ihn seit Jahren nicht so heftig hatten. Eiskörner fielen in der Größe von Taubeneiern, so daß der an gerichtete Schaden nicht unbedeutend sein wird. Von den Bäumen wurden ganze Zweige, Blätter und Blüten abgeschlagen und in den Gärten die Pflanzen abgebrochen. Zwickau. Die hiesige Strafkammer ver urteilte den 38 Jahre alten Senfhändler Klotz aus Mülsen St. Micheln, welcher am 27. März das wertvolle Pferd des Boten fuhrmanns Schumann aus Mülsen St. Jakob ohne allen Grund durch einen Stich mit dem Taschenmesser am Halse schwer verletzte, sodaß es dauernd minderwertig geworden ist, zu neun Monaten Gefängnis. Plauen i. V- Ein Gewitter mit schwerem Hagelschlag suchte am Dienstag das Vogtland heim. Es erstreckte sich über Reichenbach, Lengenfeld, Treuen, Falkenstein, Adorf Getten- grün und Plauen. In Gettengrün wurden zwei große Bauerngehöfte und in Treuen das große Pammlersche Gut mit allem Zubehör durch Blitzschlag eingeäschert. >0 Kilo 5. Heü iO-33-