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Glbeblatt Disußag, dru 11. Deeember Der feurige Jüngling strebet Zu werden seiner werth; Im Schutze seiner Laren Baut sich der Mann den Herd. Im Frieden seiner Hügel Sucht sich der Greis ei« Grab, Legt hier, in Hoffnung, nieder Den motschen Pilgerstab. Gin Lied vom Vaterlande. Festgabe zum 12. December. Mel.: Ach weiß nicht, «a» soll «S bedeuten, rc. (Lorelei.) Ich weiß einen köstlichen Namen, Deß Klang gar hell und rein. Wie AeolSharfen tönen, Klingt er inS Herz hinein. Klingt um den Schnee der Wiege, Umtönt des Grabes Moo». Da ruht fich'S sauft und selig, Als wie im Mutterschvo». für Nies«, Strehla und deren Umgegend. 5i). DIostaa. »rv >1. Drcemier ll8§5 Den lallenden Säugling schirmet Sein Baterarm mit Lust; Und reiches, süßes Leben Entströmt der Mutterbrust. Das Spiel des kühnen Knaben, Den Traum der holden Maid, Bewacht sein treues Auge, Zu bannen jedes Leid. Pausitz. Frankreich und die neutralen Staaten. Bei dem feierlichen Schluffe der Pariser »In dustrieausstellung äußerte sich der Kaiser Louis Na poleon in Bezug auf die Kriegs- und Friedensfrage unter anderen bekanntlich auch in folgender Weise: „Der Frieden allein wird den Fortschritt der Industrie entwickeln. Sie Alle wünschen ihn, so gut wie ich. Aber damit der Frieden ein ernst, licher werde, muß er ein rascher und dauernder sein. Soll er rasch zu Stande kommen, so muß sich Europa aussprechen, denn ohne einen Druck der allgemeinen Meinung drohen die Kämpfe zwi schen den großen Mächten sich zu verlängern, wäh rend, wenn Europa sich entschließt, zu erklären, wer Recht und wer Unrecht hat, so wird dies ein gro ßer Schritt zu einer Lösung sein. Dem civilifi- renden Europa wird immer der letzte Sieg blei ben. Sagen Sie Ihren Landsleuten: Frankreich hege keinen Haß; Der Kampf gelte dem Recht und der Gerechtigkeit; sagen Sie ihnen: man müsse offen feine Wünsche aussprechen, für oder gegen uns. Gleichgiltigkeit ist eine schlechte -Rechnung, Schweigen ein Jrrthum. Was uns betrifft, so schmieden wir Waffen für den Krieg, wäh ren'' - die Werke des Friedens fo-rtsrtzen." Ich weiß einen köstlichen Namen, Deß Klang gar hell und rein. Wie AeolSharfen tönen, Klingt er ins Herz hinein. — Er schlinge fest und fester Um uns der Liebe Band; Es töne rein und reiner Der Name — Vaterland! Fritzsche. Es konnte nicht fehlen, daß dieser ziemlich Prä- nannte Passus die größte Sensation und lebhafte Besorgnisse in der Richtung hervor rief, daß eS in der Absicht der westmächtlichen Höfe liegen könne auf die bis jetzt neutralen Staaten und insbesondere auf die Staaten des deutschen Bun des einen, wenn auch nicht materiellen, sodoch mo ralischen Druck auszuüben, um dieselben zur Theil- nähme an den Kriege gegen Rußland zu zwingen. Der französische Minister des auswärtigen Graf, Walewsky, hat sich inmittclst beeilt, in einem Rundschreiben an die diplomatischen Agenten Frankreichs im Auslande der kaiserlichen Rede im Industrit-Palaste ein mildern Sinn unterzulegen und insbesondere die Versicherung hinzuzufügrn, daß Frankreich weit entfernt sei, irgend welchen Druck auf die neutralen Staaten auszuüben. Es fragt sich nun aber was man darunter versteht. Wir glauben, daß Frankreich eS aufge geben hat, die heutigen neutralen Staaten Etwv- pa's durch Drehungen und Einschüchterungen-zu einer Theilnahme am Kriege zu bewegen; wir glauben sogar, daß eine dahin zielende Absicht überhaupt nicht bestanden hat. Es giebt -her bekanntlich auch andere Mittfl, als Drohung