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«r. 10S. Dien-tag, veu v. Mai LV05. 4. Jahrgang. SWsche KoltrsMng «chei»t »»al« ch »ach«, mtt «uSnahow der Soim-,u,d ssesttage. !I! - . v ^ ^ ... . ! Inserate werden die Sgrspaltenk Pettczellr oder deren «a»m m i.^er8e>Mchen Po,wnstnlien lt °et>^n«meirl° Et^elnummer i v«c ! il. «uch^?Ser^^edak»to^^nud «'/schä^ ^tre«d-». Ne daMonr-Lprechsiund«: II I» Uhr. " ' tztUntNer «trat,« 4». - Fernsprecher «mt l Nr. «WS. »rschetat titalt ch »ach». mit Ausnahme der Sonn- >md Festtage. !Ii ^ d^e'rÄtttch^ ^ il. Inserat« werden die «gespaltene Petilzetle oder deren Na»m m 18 Ps. berechnet, bei Wiederholung bedeutender Nabatt. «uchdrutkerel, «edaktto» und «eschästSpele > »r«»d> Mlluttter Strati« 4tt. — Fernsprecher Amt I Nr. UMS. Bon einer drohenden Reichstagsauflösnng ist derzeit die Presse voll aus Anlaß eines Artikels in einem hervorragenden Zentrumsblatt. Man stellt sich teils ablehnend, teils zustimmen- zu der Aussicht, die hier erörtert worden ist. Nur wenige Blätter sind es, die diese Gefahr rundweg in Abrede stellen, und zwar finden sich diese nur im konservativen Lager. Ucker die Gründe für die Möglichkeit einer Reichstagsauflösung wird uns aus parlamentarischen Kreisen folgendes geschrieben: Wer die Verhältnisse kennt, wird das zugeben müssen, daß eine Reihe recht bedeutungsvoller Fragen zur Lösung bevorsteht und daß hieraus sehr leicht ein Konflikt ent springen kann, den dann der deutsche Wähler selbst ent scheiden muß. In erster Linie steht die schon so oft besprochene Berg- gesetznovelle; in der kommenden Woche wird es sich endlich entscheiden, wohin der Hase läuft. Eine Annahme der Kv-mmissionsbeschlüsse im Plenum hat die Folge, daß der preußische Gesetzentwurf als Jnitiativairtrag im Ple num des Reichstages erscheint. Wir wissen von dein Zeirtrrmisabgeordneten, der den Entwurf ausgearbeitet hat, daß diese Einbrinlgung ganz sicher ist; der Entwurf ist in allen seinen Teilen fertig, bis herunter zu den recht scharfen Strafbestiminungen. Der Reichstag wird den Entwurf noch vor Pfinsten erledigen können; es geht ihm deshalb um so leichter, weil das Zentrum an der Neil>e ist, um seinen Jnitativantrag fiir den nächsten Schwerinstag zu be stimmen. Da ist es ganz selbstverständlich, daß cs den Ge setzentwurf über den Bergarbeiterschutz vorschlageil wird. Dann geht dieser an die Kommission, die ihn in einigen Sitzimgen erledigt hat, und das Plenum kann ihn in zioeiter und dritter Lesung annehmen. Preußen wird gewiß all seinen Einfluß anfwenden, um im Bundesrat hierfür eine Mehrheit zu gewinnen. Wenigstens hat die „N. Allg. Ztg." gegen einen solchen Ge setzentwurf keine Bedenken erhoben. Der Konflikt in Preu ßen ist allerdings dann da; aber er wird nicht sehr lange dauern. Sollte jedoch Wider Erwarten Preußen nicht im Bundesrat für den Jnitativantrag des Reichstages ein- treten, dann würde der Konflikt im Reiche vorhanden sein; die Mehrheit des Reichstages könnte es sich nie bieten lassen, daß der verunzierte Kommissionsbeschluß des Abgeordneten hauses Annahme findet, der Neichstagsbeschluß aber in den Papierkorb wandern soll. Noch ernster aber wird die Situation, wenn man er wägt. daß omie neue Flotten Vorlage in Aussicht steht; im Oftober schon wird sie dem Reichstage zugehen. Welchen Umfang sic einnimmt, weiß noch niemand; Admiral Tirpitz ist wohl mit sich einig, aber der Flottenverein agi tiert in einer weiter gehenden Weise, so daß seine Pläne sehr schnell über den Haufen geworfen werden können. Komnrt nun die Forderung eines neuen Doppelgeschwadcrs, so ist es ganz ausgeschlossen, daß eine Verständigung erzielt wird. Dann muß eben das Volk selbst entscheiden! Die Parole: Vermehrung der Flotte! wird namentlich im Westen und Süden des Reiches sich als nicht sehr zugkräftig er- tveisen, besonders wenn man dort dem Volke noch erzählt, waS die Sache kostet. Die N e i ch s fi n a n z r e f o r m ist die dritte große Reibungsfläclfe, die sehr viel politische Elektrizität erzeugen kann. Im Bundesrat ist man der Vermehrung der in direkten Steuern sehr geneigt; der Reichstag kann hierfür keine Mehrheit stellen. Ob eine Rcichserbschaftssteuer kommen wird, ist noch ungewiß; im Neichsschatzamt arbeitet man wohl an dieser und hat sie bereits dem Preußischen Staatsministerium vorgelegt. Aber der Hindernisse sind sehr viele. Diese Frage ließe sich wohl sehr glatt erledigen durch folgende neue Steuern: 1. eine Neichserbschafts steuer; 2. eine Neichsumsahsteuer für alle Großbetriebe mit einem Umsatz von über 300 000 Mark; 3. durch eine Staffe lung der Brausteuer, die namentlich verhindert, daß die Großbrauereien das Geld einstecken, das dem Reiche gehört; 4. durch eine Verminderung und allmähliche Abschaffung der sogenannten „Liebesgaben" in der Branntweinsteuer gesetzgebung. Diese vier Steuern würden dem Reiche die nötigen Millionen ei «bringen! und auch eine Mehrheit im Reichstage ffirden. Aber der Bundesrat? Ist er geneigt, hier mitzugehcn? Nach unseren Informationen bis jetzt nicht! So entsteht auch hier eine Spannung. Und das Ende? Wenn um Weihnachten die Reichsfinanzreform, die Flottenvorlage und das Militärpensionsgesetz fallen, so kommt eS sicher znr Auflösung. Aus dieser Aussicht am politischen Himmel gibt es nur eine Lechre: Die Zentrumsorganisation bei Zeiten gut aus zubauen. Es fehlt hier noch so viel! Im Rheinlande be steht eine geradezu musterhafte Organisation; in Württem berg sucht man derzeit eine solche einzuführen, auch Baden und Bayern stehen geöffnet da. Aber sonst fehlt es noch viel. Versäume man ja nicht, in den ruhigen Zeiten die Lücken zu schließen: wenn es stürmt um- regnet, ist es zu spät und Uneinigkeit in den eigenen Reihen ist des Zen- trums Tod. Die Gegner spekulieren darauf; wir haben es in der Han-, durch ihre Rechnung einen Strich zu machen. Sorgen wir jetzt, dieses Frühjahr, daß unser Mobil- machungsplan tadellos ist; man kann ihn unter Umständen weit schneller brauchen, als manchen Leuten angenehm und lieS ist. Seien wir auf der Hut! Politische Rundschau. Dresden, den 8 Mai 1SOÜ. — Der Kaiser und die Kaiserin sowie der Großherzog, die Großherzogin, der Erbgroßherzog und die Erbgroßher zogin und Prinz Mar von Baden mit Gemahlin wohnten am Sonntag abend der Aufführung der Oper „Wasser- träger" von Cherubim im Hoftheater bei. Der Kaiser be suchte nachmittags die Grabkapelle des Prinzen Ludwig von Baden im Fasanengarten. — Abends 10 Uhr 20 Minuten ist die Kaiserin nach Gera abgereist. — Tie Karlsruher Studenten der Technischen Hoch schule haben das Ansuchen des Stadtrates, beim Kaiser- cmpfang Spalier zu bilden, ebne Angabe von Gründen abgelehnt. — In amtlichen Kreisen sieht man der Rückkehr des Generals v. Trotha in etwa zwei Monaten entgegen. Dann soll in Deutsch Südwestafrika die Zivilverwaltung einge richtet werden. — Die Versuche, die akademische Ortsgruppe de» Evangelischen Bundes als nicht konfessionell zu bezeichnen, sind geradezu kindisch. Es wird doch niemand leugnen wollen, daß der Evangelische Bund eine konfessionelle pro testantische Vereinigung ist Was aber der Houptverein ist, müssen naturnotweudig auch dir Zwcigvereiue sein. Auch wäre es interessant, wenn man. uns mitteilen wollte, wie viel Nichtprotestanteu in der Ortsgruppe sind. — Die Berggesetz-Kommission des Abgeordnetenhauses setzte am Sonnabend die Verhandlungen der 37 er Kom mission gegen das Zechenstillegen fort. Die Kommission begann die Spezialdiskussion des 8 66, der nach der Vorlage lautet: »Der BergmerkScigentümer ist verpflichtet, das Bergwerk zu betreiben, wenn der Betrieb Gewinn verspricht und der Unter, tassung oder gänzlichen oder teilweise« Einstellung des Betriebes überwiegende' Gründe des öffentlichen Interesses entgegenstehen. Liegen die Voraussetzungen des Abs. l nacb dein Ermessen des Obcrbergamtes vor. so hat diese Behörde die Befugnis, den Berg- werkseigcntümer nach Vernehmung desselben ouszufvrdern. binnen einer vom Oberbergamt zu bestimmenden Frist in einem dem öffentlichen Interesse entsprechenden Umfange das Bergwerk in Betrieb zu sehen oder den Betrieb fortzuführen." Non freikonservativer Seite wurde ein Antrag gestellt, wonach unverritztes Bergwerkseigentum von diesen Be stimmungen ausgenommen sei. Seitens des .Handels- miMsteriums wurde dieser Antrag als eine wesentliche Ver schlechterung des bisherigen Nechtszustaiides bekämpft. Man solle an den bestellenden Nechtsgrundsätzen nicht rütteln, wonach auch unberührtes, also erst gemutetes Bergwerks- eigentum in Betrieb genommen werden muß, wenn über wiegende Gründe des öffentlichen Interesses dafür sprechen. Der Antrag wurde auch abgclehnt. Der Absatz 2 des 8 65 wird in der Fassung der Regierungsvorlage angenommen mit einem von komtservativer Seite beantragten Zusatz, wo nach bei nicht betriebenem Derwerkseigentum (Mutungen) eine Fnst von 6 Monaten vom Tage der Aufforderung bis zu den: Tage, wo der Betrieb ausgenommen tverden muß. festgesetzt wird. — Ein von konservativer Seite gestellter Antrag, den Zwangsbetrieb und die Zwangsverivaltung zu streichen und nur eine Baubafthaltung des Bergwerkes bis zum Abschlüsse des Necküsniittelverfahrens zu statu ieren, wurde von der Regierung bekämpft. -- Ter Betriebs zwang und die Dauhastshaltung des Betriebes in 8 65 u wurde beschlossen, ebeniso die Bestimmung, unter welcher Voraussetzungen vom Oberbergamt die Aufforderung zur Fortführung des Betriebes zurüclzuziehen ist, mit den Stimmen des Zentrums und der Konservativen ange nommen. Es wurde dann der Antrag der Nationalliberalen und Freikonservativen, wonach bei Zlvangsbctrieb nicht der Eigentümer des Berglverkes, sondern der Staat die Kosten zu tragen hat, mit den Stimmen der Konservativen und des Zentrums erfreulicherweise abgelchnt. — Für den 8 65c: Absatz 1 der Regierungsvorlage, welcher lautet: „Beschließt das Oberberganit die Einleitung des Verfahrens auf Ent ziehung des Bergywrkseigentums, so kann es daneben den Bergwerkseigentümer durch Beschluß für verpflichtet er klären. sich auf seine Kosten den Zwaligsbetrieb des Berg- Parkes durch Fortsetzung oder durch Wiederaufnahme des Betriebes gefallen zu lassen," stimmten 12 Mitglieder, die Mehrheit der Konservativen und des Zentrums, dagegen stimmten auch 12 Mitglieder, die Nationalliberalen und Freikonscrvativen, während sich die beiden Freisinnigen der Abstimmung enthielten. Damit ist der Absatz des 8 65 e leider abgelehnt. Ferner fand gegen die Stimmen des Zentrums leider der nationalliberale Antrag Annahme: „Wird im Verwaltungsstreitverfabren rechtskräftig ancr- kannt, daß der Betrieb als rentabel nicht angesehen wer den kann, so hat für die Kosten des infolge der Verfügung des Oberbcrgwerks geführten Betriebes seit Zustellung der Aufforderung auf Grund des 8 .65 Abs. 2 der Staat aufzu kommen. — Die Kamerun-Eisenbahn, über welche wir unS in voriger Woche eingebend verbreitet hoben, ist nunmehr vom Bundeßrat genehmigt worden; der Reichstag dürfte dieselbe bald nach seinem Zusammentritt erhalten. — Die deutsche BetricbSmittelgcmeinschaft für die StaatSeisendahnen wurde vom Ausschuß der Regieruuqs- Vertreter drei Tage lang zu Freiburq vorberaten. Einzelne Fragen wurden, wie wir den ,.M. N. N." entnehmen, Unterausschüssen überwiesen, z. B. die Ausnützung des Wagenparks usw., überhaupt die ganze Verwaltungsnorm. Die organisatorische und finanzielle Frage wurde dem Hauptausschuß zur weiteren Durchberatung Vorbehalten. Ende Mai und Anfang Juni finden weitere Ausschutz beratungen in Berlin statt. — Nach dem Bescheid auf die Synodalbeschlüsse für 1904 betrug die Gesamtzahl der Evangelischen in Baden 701 964. Bei Mischehen mit Katholiken ließen sich von den 2097 bürgerlichen Eheschließungen 1038 evangelisch trauen, 738 katholisch, ungctraut blieben 306. Die Zahl der Geburten aus gemischten Ehen betrug 6371, davon wurden 3450 evangelisch getauft. Also bei der rmverhältnis- mäßig hohen Zahl von Mischehen hatte noch überdies der Protestantische Teil den größeren Vorteil nicht nur an Eheschließungen, sondern auch an Taufen. Angesichts der so intensiven Uebung der katholischen Religion muß ein solches Absterben vom auerzogenen Glauben recht bedenklich erscheinen. Der katholische Eheteil, der doch die strengen Vorschriften seiner Kirche kennt, sollte nach Eingehung einer Mischehe doppelt ängstlich bestrebt sein, wenigstens seine Kinder seiner Kirche zu erhalten. — Eine von etwa 2000 Studierenden der Technischen Hochschule in Charlottenbnrg abgehaltene Versammlung nahm einstimmig eine Resolution an. in der eS heißt, daß der Erlaß von Rektor und Senat vom 15. April die ,,ehrenrührige Beschuldigung" enthält, die Vertreter der Studentenschaft hätten ein dem Rektor gegebenes Ver sprechen gebrochen. Die gleiche Anschuldigung habe der Rektor durch Tageszeitungen verbreitet. Die Studenten schaft erklärt sich mit ihren Vertretern solidarisch und sieht die ihnen zugefügten Beleidigungen als die ihrigen an. Die Einberufung einer Studentenversammlung war von der akademischen Behörde untersagt worden. Deshalb wurde die Zusammenkunft als..Akademiker-Versammlung" bezeichnet. Wir sind also Dank der unverantwortlichen konfessionellen Hetze schon soweit, daß die Studenten den akademischen Behörden offen Hohn sprechen und dem Rektor vorwerfen, er habe ehrenrührige Beschuldigungen erhoben. Wohin wird es mit der Untergrabung aller Disziplin noch kommen, wenn die Unterrichtsbehörde die dreisten Schreihälse, die sich mit ihren Angriffen auf Anders gesinnte und auf ihre Vorgesetzten wichtig tun wollen, nicht endlich energisch am Kragen nimmt? Sie kann sich doch nicht fortwährend auf der Nase herumtanzeu lassen unter dem erlogenen Vorwände, daß die akademische Freiheit gefährdet sei! — Der Verband katholischer Studentenvereine hat am 3. Mai in einer Vortreterversammlung in Hannover nach mehrstündiger Beratung folgende Resolution angenommen: „1. Wir stehen auf dem Boden der akademischen Freiheit. 2. Wir verlangen die akademische Freiheit auch für die konfessionellen Korporationen und deshalb ihre Gleich berechtigung mit anderen Korporationen, insbesondere auch bei der Vertretung in den Ausschüssen für die gemeinsamen Interessen der Studentenschaft. 3. Wir betrachten es als Recht und Pflicht der katholischen Korporationen, bei allen gemeinsamen Angelegenheiten der Studentenschaft mitzu arbeiten. Wir Protestieren deshalb gegen jeden Versuch, die katholischen Korporationen in irgend einer Weise von dieser Mitarbeit auszuschließeu oder daran zu hindern. 4. Diese Pflicht haben die katholischen Korporationen seit ihrem Bestehen, also seit mehr als fünfzig Jahren, erfüllt und niemals den Frieden an den Hochschulen gestört." — Ein jüdischer „Fall Famcck" hat sich dieser Tage im nassanischen Städtchen Weilbnrg zngetragen. Tort war am 23. April der Ol jährige Makler Adam Kohn gestorben. Die israelitische Knltnsgemeinde hat min nach der Frank furter „Kleinen Presse" Nr. 99 die Bestattung der Leiche auf ihrem Friedhof verweigert, indem sie erklärte, Koh.r habe seit etwa 6» Jahren keine Knltnsstenern mehr bezahlt. Die Leiche wurde vorläufig ans dem christlichen Friedhofe beigesetzt. Die Judenpresse findet es ganz in der Ordnung, daß ein Mann, der wegen Nichtbezahlung der Abgaben beim Rabbiner kein Jude mebr ist. vom Judenfriedhof fernbleibt. Wenn die Katholiken nur Katholiken ans ihrem Friedhof beisetzen, dann schreit die ganze jnden-liberale Presse: „Ultramontanc Intoleranz!" — Die Verstaatlichnng des Kalibergbaues wird aufs neue von verschiedenen Seiten gewünscht und es lassen sich in der Tat recht erhebliche Gründe hierfür ins Feld führen. Kalilager finden sich in abbauwürdigen Mengen nur in Deutschland und zwar hauptsächlich in den Provinzen Aachen und Hannover, sowie einigen kleineren Bundes staaten. Deutschland ist zum Weltliefcranten für Kalisalze geworden. In demselben Maße, wie die landwirtschaft lichen Gebiete infolge intensiverer BewirtschaftnngSweise kaliärmer werden, wird es eine steigende Bedeutung für die Versorgung anderer Länder gewinnen. Gelingt eS dem ausländischen Kapital. in der deutschen Kaliindnstrie festen Fuß zu fassen, so müssen, so müßte ernstlich damit gerechnet werden, daß deutsche Kalisalze unter den günstigsten Be dingungen anSgcführt und dem Zwecke dienstbar gemacht werden, die auswärtige Landwirtschaft in den Stand zu setzen, den deutschen ErwerbSgenossen den ohnehin schon schwierigen Wettbewerb noch mehr zu erschweren Diese Zukunft der Entwickelung liegt klar auf der Hand, und deshalb muß Vorsorge getroffen werden! Diese liegt aller dings in der Verstaatlichung, da hierdurch jede erhöhte Einmischung des ausländischen Kapitals ausgeschlossen ist. Da der preußische Staat bereits sehr viel Kaliborgwerke UM V U I > I <6 ' 'io 1 Hfl