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1888 IM Sonnabend, den 23. Juni. ' Amtsblatt -er Kömgl. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadlrats M FrMkenberz «.Krahnert, o so 9.25 . )0 205 i» «« ler ter ter was wir Vrr- nur hierdurch rdigung erfolgt ü, Nachno U innerSdarf, ad. r Anberg,Lich- !I. Juni IM n Kinder, lkinder nebst r. ^anzchr. rbends ^9 Uhr : Krankheit uu- cgende Mutier, und Schwester, IrUlint täglich, «it ««»nahm- der Sonn- und Festtage, Midi sUr den sok- gkndcn Taz. Preii vint-lsährlich l M. so Pk„ monatlich so Psg., Linjtl-Nm. s Psz. veitkUungcn v,Innen alle Post- aniialtm, Postdeleir und die Au-jgabe- stellen dej Taz!- dlattes an. ObiS !0 - 0 - !v - 9.60 pr.M S.Ä- - 6.90° - 6.90° - 6.85 ° ° 6.50 ° ° Inserate werd« ' «tt s Pfg. für diir gespallem Korpu» geile berechnet. Kleinster Inserate« betrag so Pfg. koiapltziertrimbt»- tellarische Jnsera« , «ach besondere« Tarif. Inseraten-AmnchiiS für di« jeweilig «bend^kuouner »it! vormittag» lo U-L ^ezrrksu^^ Mit". 9 Uhr mlung nothwendig. Vorstand. mitee-Mü- lte, Donuer- remslocal ein- Genehmigung: OrtSstatut sür Gornau. Nachtrag zur Feuerlüjch- ordnung sür Dittersdorf und Besitzveränderungsabgabenreoulativ für Plaue. — Dem Gesuche de» I. F. H. Scholz in Chemnitz, in GunnerSdorf eine Abdeckerei errichte» zu dürfen, wurde unter Stellung der von den Sachverständigen vorxeschlagenen Bedingun gen stallgegeben. — Konzessionen wurden erleilt dem Gastwirt Harzer in Zägerhos zur Ausübung der GasthofSgerechtigkeit (Ueber- tragung), dem Fabrikbesitzer Haugk in Eppendorf zum Bier- und Kafsecschank an seine Aroeiter, dem Gastwirt Louis Wenzel in Kunnersdorf zur Abhaltung von Singspielen lUebenragung). Mangels Bedürfnisses abgelehnt wurden das Gesuch Oskar'Wag ner» in Grünhainichen um Ucbertragung der Konzession zum Brannnveinlleinhandel und da» Gesuch M. G. Weise» in GvrberS- dors um Erteilung der Konzession zur Schank- und Speisewirl- schaft. Zwei DlSm-mbralionSgcsnchc au« den Orlen Leubsdorf und Epp-ndors wurden genehmigt, Gesuch K. Th. Weißer» in Kunnersborf, Errichtung einer Schlächlercianlage delr., von der TagcSordnnng abgcsetzl. Sodann sand nochmal» geschlossene Sitzung stall, zu welcher eine Anzahl emgegangener Anlagenrckurje Veranlassung gab. f Ebersdorf. Sonntag, 8. Juli, wird HcrrPre- diglamlökandidat Paul Jäßwg als Pfarrer hier durch Herrn Superintendent Michael unter Afsistenz der Herren Pastoren Kummer in Flöha und Unger in Nicdcrliqlcnau eingefühn werden. Derselbe ist 1864 in Lichtenwalde geboren, hat das Bitzthumsche Gymnasium in Dresden besucht, hat nach Bollendung seines Studiums in Leipzig als Freiwilliger in Chemnitz gedient und hat sich dann auf der Pfarre zu Röhrsdorf bei Meißen zu seinem zweiten Examen vorbereitet. Bon dort wurde er zur teilweisen Mitverwaltung des erledigten Pfarramtes hier durch Herrn Superintendent Michael berufen. — Gestern, Donnerstag, abend, wenige Minuten vor Mitternacht, verschied auf Schloß Albrechisberg Frau Prinzeß Marie von Sachsen-Altenburg, geborene Prin zessin von Preußen. Sie war vor 14 Tagen von einer gesunden, sehr kräftigen Prinzessin entbunden worben. Schon von Anfang an erschien das Befinden der hohen Wöchnerin nicht unbedenklich, da eine große Schwäche cingclreten war; eine erfreuliche Wendung zur Besserung hielt leider nicht lange an; cS stellte sich heftiges Fieber ein, auch trat eine Rippenfellentzündung hinzu, welcher Lie Kranke erlag. Heute, Freitag, sollte mittags ^12 Uhr nach Ankunft Les Herzogs von Altenburg am Sarge Ler Mutter d:e Taufe der Prinzessin staltfinden und eine Stunde später die Einsegnung der L-iche vor deren Uebersührunz nach Altenburg den Schluß einer noch maligen gottesdienstlichen Trauerfewr bilden. — Neueren Nachrichten zufolge wird die Ueversührung der Leiche der Frau Prinzeß Marie von Sachsen-Altenburg am Sonn abend früh 6 Uhr von Schloß AlbrechlSderg erfolgen. Die fürstlichen Herren begleiten die sterblichen Uederreste im Eisenbahnzugc nach Altenburg, wogegen die hohen Damen bereits am Freitag nachmittag zu den Beisetzungs- fcierlichkeiten nach Altenburg abreisen. — Sicherem Bernehmen nach werden die Sitzungen der diesjährigen dritten ordentlichen Sitzungsperiode des kgl. Schwurgerichtshofes zu Chemnitz, im ganzen 8 an der Zahl, unter dem Borsitze des Herrn Landgerichts präsidenten Brückner am 5. Juli 1888 ihren Anfang nehmen und sich auf die Dauer von 7 Sitzungstagen, sonach bis zum 12. Juli 1888, erstrecken. — Die Unler- tunnelung des HauptvahnbofeS in Chemnitz macht rüstige Fortschritte; der westliche Eingang ist im Oberbau fertig ; das Gewölbe ist Ziegelrohbau, die Berblendung aus Elbsandstein. Aufgegraben ist bereits bis unter den Riesa-Hainichener Perron, und die Riesaer Linie liegt schon auf eisernen Trägern. Bis jetzt arbeitete man unter dem Leipziger Perron; die Leipziger und Limbacher Personenzüge mußten indes an der Annaberger Kopfsta tion ein- und ausfahren. Die Arbeiten werden möglichst beschleunigt. — Am schwarzen Brette des Reichsgerichts in Leip zig ist soeben der Aushang betreffs des nächsten Lan desverrat-Prozesses erschienen. Derselbe lautet: „Ter- Örtliches mW Sächsisches. Frankenberg, 22. Juni 1888. 7 Am gestrigen Tage, den 21. Juni, früh 12 Uhr 59 Minuten trat die Sonne in das Zeichen des Krebses und damit hatte der Sommer begonnen. Der gestrige Tag war aber auch gleichzeitig der längste Tag dieses Jahces, welcher uns dadurch mahnt, daß eS nun binnen kurz:ut, wenn auch vorläufig noch sehr langsam, wieder abwärts geht mit der sogenannte» schönen Jahreszeit. 7^ Der Bezirksausschuß der kgl. Amtshauptmann- schall Flöha hielt am 21. d. M. zu Flöha unter Bor sitz des Herrn AmtShauptmann 1)r. v. Gehe eine Sitzung ab, in welcher zunächst umcr Ausschluß der Oeffent- Utlnt üb-r da« Gcinch der Firma König und Nebenlijch in Eppm- dors, belr. die Errichtung einer Spiclwarensabrik in Kruncher- iiWdors bez. Gewährung eine» Darlehen» hierzu au« Bezirks- mitteln verhandelt und der Beschluß gesaßt wurde, das Gesuch der nächsten B-zirlSv-rsammlung befürwortend vorzulegen. In öffent- kicher Sitzung wurde sodann über Verteilung einer nachträglichen Weg-baunnlerstützung beraten. Statt der im Bczirkshaüshattplan vorgesehenen 6i.OO M. SlaatSbeihilse zu Wegebauunierstüyungen sind von der Negierung 8000 M. bewilligt worden und belchließi ter WzirkSanSjchuß, die überschießenden 2000 Al. in der vom Herrn Ännshauptmann vorgeschlageuen Weese zur Verteilung ge- Ungen zu laßen. Der dritte Punkt der Tagesordnung betras die Anlegung einer neuen Wegeverbindung zwischen Dittersdorf, Kennan und bez. Burkhardtsdorf uu Zwönitzthale. Diese Orte, welche zusammen ca. 8000 Einwohner zählen und in welchen ein r-g-S gewerbliche» und industrielles Leben herrscht, sind unterein ander nur durch in äußerst schlechtem Zustande befindlich-, viel umsührende Wege verbunden und haben deshalb die beteiligten Gemeinden schon mehrmals die Herstellung einer besseren Wegc- verdindung angcstrebt. Auch haben dieselben vor einigen Jahren bereits eme Petition an die Regierung um Erbauung einer sis- lalijchen. Chaussee e,«gereicht, da« Bedürfnis einer solchen wurde jetoch mchl anerkannt, doch sprach da« Finanzuiluisteriuin sich da- hm an«, daß e« nicht abgeneigt sei, fall» die Anlegung eines ÄommunilaiionSwegeS in» Auge gefaßt werden sollte, eine Beihilfe zu gewähren. Diesem Projekt ist man jetzt näher geireleu und haben auch schon diesbezügliche Verhandlungen stattgesunden und sollte sich der BezirlSauSlchuß heule über die Bedürsnissrage äußern. Nach längerer Debatte wurde beschlossen, vorerst bei der Regierung anzusragcii, welchen Betrag dieselbe zur AuSsührung des kommuni- lalianüMge« beizusteuern gedenke. Sodann bringt der Herr AmlS- haupttnann in Anregung, aus jeder Gemeinde des Bezirk« mehrere hierzu geeignete Leute zur ersten Hilseleiftung und Anlegung von Nalverbänden bei Unfällen ausbiwm zu lassen; er habe deren« hierüber Rücksprache mit verschiedenen Aerzlen de» Bezirk« genom men, van denen mehrere in znvoriommendcr Weise sich bereit er- lläcl hätten, dieSbezüglichc AuSbttdungslurse unenlgettlich abzuhol- len. ES sei jedoch ersordcrttch, jeden der Auszubildenden mn einem lntsaden, welcher ermöglichen solle, das Gehöcie zu repelieren, zu Väschen, auch müßlen zu den Vorträgen erläuternde Wandlaseln, siwil Berbandmalerlal beschafft werden. Diese unumgänglich nol- wendigim Ausgaben schlägt der Herr AmiShauptmann vor, aus LezirlSmltleln zu bestreiten. Der Ausschuß erklärt sich mit den geplanten AuSdttdungSlnrjen vollständig einverstanden und bewilligt vorbehaltlich der Genehmigung der BezirlSversammlung die Uebcr- nahmc dec erwähnten Ausgabe bi« zur Höhe von 300 M. aus die Bijirisiasse. — Das von der kgl. Amlöhanptmannschasl im vori- gen Jahre erlassene neue Taiizregulaliv enthält leine Bestimmung, ab van den Gastwirten bei öffentlichen Tanzmusiken Eintrittsgeld erhaben werden darf oder nicht. ES wurde beschlossen, jedem Wirte die Erhebung vou Eintrittsgeld sreizustellcn. — Lurch ArealauS- lausch zwischen der Gemeinde Memmcndors und dem Besitzer des Niltergnies Börnichen bei Oederan wird eine Aenderung der Gren zen des Gemeindebezirks Memmendors und des selbständigen GmS- Rzirks Börmche» bedingt, zu welcher der Ausschuß seine Geneh migung erteilt unter der Voraussetzung, daß die noch schwebenden Dissereuzen bezüglich Ausgleichs der Steuereinheiten d-S auszu- lauschendcu Areals ihre Erledigung finden. — Der Memmendorser Hebamme, welche in dem ihr zugewiesenen Bezirk durch Hinzn- zichmtg benachbarter Helferinnen in ihrem Erwerb geschädigt wird, wild das Recht zugcsprochen, in solchen Fällen eine UmgehungS- enlschädigung von 3 M. von bemittelten, bez. 2 M. von weniger bemittelten Leuten einzuheben. — Ein Gutsbesitzer in Ebersdorf, Mitglied de« dortigen Gemeinderat«, welcher wegen verschiedener unberechtigter Beschuldigungen de» Gemeindcvorstande« eine Frci- heiisstrase sich zugezoge» hatte und nach Verbüßung derselben au» dem Gemeinderate ausgeschloffen worden war, Hane gegen diesen letzteren Beschluß bei der kgl. AmtShauplMannjchast Rekurs erhoben. Der Bezirksausschuß beschloß jedoch nach eingehender Prüfung der Verhältnisse, den Rekurs zu verwerfen. — An gemeindebehürdlichrn Satzung»! resp. Regulativen kamen zur Beratung und fanden UW. m Schützen- D. B. Lhemnitz W. - - 4.20 - - - ° 3.10 - - w - 3.00 - - 80 - 2.60 - l mi» zur Hauptverhandlung vor dem vereinigte» 2. und 3 Strafsenate des Reichsgerichts am 2. Jult ff- 'M Saale des hiesigen kgl. Landgerichts gegen L. den Hilfs- klbreiber Mar Dietz aus Straßburg, Elsaß (Verteidiger Rechtsanwalt am Reichsgericht vr. DüßX 2. dessen Ehe- krau Karoline Dietz (Verteidiger Rechtsanwalt am Reichsgericht Hacke), 3. den Färbereibesitzer Karl August Appcll aus Siraßburg, Elsaß (Verteidiger Rechtsanwalt am Reichsgericht Haber und Rechtsanwalt ^-. Reinhard aus Straßburg) wegen Landesverrats bez. Beihilfe zum Landesverrat u. s. w." . _ — Während der gegenwärtig, wie bereits mitgeterlt, in Zwickau fiattfindenden Konferenz der deutschen Me« thodistengemeinden, welche 6 Tage währt, findet all abendlich Gottesdienst statt, bei denen je zwei Metho- distengeiflliche predigen. Der Zudrang ist ein sehr leb hafter. . . , . — Am Sonntag nachmittag gelang es endlich der Gendarmerie, unter Zuziehung der Ortspolizeidiener, in Oberplanitz bei Zwickau den Mörder der Nötzold in Eibenstock, Jugelt, auf freier Straße zu ertappen und festzunehmen. Derselbe wurde sofort der kgl. Staats anwaltschaft in Zwickau überliefert. Die frühere Mit- teilung von dessen Ergreifung bei Eibenstock beruht auf einen Irrtum und erklärt sich daraus, daß im Laufe voriger Woche ein steckbrieflich Verfolgter in dem Walde vei Eibenstock aufgegriffen und eingeliefert worden ist. Es halte sich deshalb die Nachricht verbreitet, man hätte Len Juzeli gefangen, was sich jedoch nicht bestätigte. — Aus dem oberen Erzgebirge wird geschrieben: „Dis in der Gegend von Annaberg und Buchholz seß- Hase gewordene Posamentenindustrie, die große Wett kämpfe mit den böhmischen Nachbarn auf dem Welt- markie auszuführen hat, verlangt alljährlich weitere Ver vollkommnung und größere Vertrautheit mit den Stoffen und den kunstmäßigen Ausführungen- der Besätze nach schönsten Mustern. Aus diesem Grunde hatte schon die Chemnitzer Handelskammer beim Ministerium die Frage angeiczi, ob es sich nicht empfehle, die Klöppelschulen aufzuheben und dafür Posamentierschulen cinzurichten. Wenn nun auch die Aufhebung der Klöppelschulen nicht sür zeitgemäß erachtet wurde, so ist doch der Gründung von Posamentierschulen näher getreten worden. Eine solche Anstalt wird jetzt in Annaberg errichtet. Das Ministerium gewährt für das laufende Jahr eine Bei hilfe von 500 Mark. Daß in einer solchen Schule so wohl Lehrlinge der Posamentenarbeiter, wie auch junge Kaufleute, welche später größere Posamentengeschäfte letten wollen, ihre fachmännische Vorbildung finden, hat man von vornherein beabsichtigt. Ein Hauptgewicht wird aufs Zeichnen zu legen sein, da gerade in Besatz stoffen alljäorlich Hunderte von neuen Mustern auszu führen sind." — Durch das Auffinden einiger neuer gewinnver- hsißenden Kohlenflötze eröffnen sich für das Steinkohlen werk „Deutschland" im Oelsnitzer Revier recht günstige Betriebsaussichten, was im Interesse der dortigen Ar beiterbevölkerung nur freudig zu begrüßen ist. — Vor einigen Tagen verunglückten in einem Stein bruche bei Schwarzenberg zwei Arbeiter dadurch, daß ein „sitzengebliebener Schuß" sich unvermutet löste. Die Arbeiter erlitten durch die gesprengten Steinmassen Arm brüche und ganz bedeutende Verletzungen des Kopfes, sodaß sie mittels der Bahn nach Zwickau gebracht und im Kreiskrankeninstitut ausgenommen werden mußten. — In den Nachmittagsstunden des letzten Mittwoch hat sich in Bautzen ein recht bedauerlicher Unglücksfall zugetragen. Die achtjährige Tochter einer dortigen Färbersfamilie hatte ihre Mutter, welche Wäsche zu spülen beabsichtigte, bis an den Spreefluß, unweit der Gasanstalt, begleitet. Plötzlich stürzte das Kind in daS Nkickision IlV sollen von Nachmittags 2 Uhr an im v-usgrundstück SO in Sachsenburg Kleider, - Sekretär, Nähmaschine, Betten u. A. m. öffentlich an die Meistbietende» versteigert werden. Sachsenburg, den 22. Juni 1888. Nach utschen und vsierreichychen Bädern, Sommerfrischen rc. liefern wir das „r. Tageblatt m allabendlich 7 Uhr hier abgehenden Kreuzbandsendungen und berechnen Hausgrundstück SO in wir dafür insgesamt 40 Pf. für die volle Woche. ' Lie LrpeMog äe« krsnkenderxer laxe bl Lite 8.