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-WU s« WM WmM. Men. Menlehn md die NWtM-tk MnlsblM No. 146 Dienstag, den 16. Dezember 18SS ^stehende dem Verbote über» letzteren Ausnahme triebes dienende Waaren vertreiben, sollen Haupt nicht unterworfen werden. Bei der für dir Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, werden Montag», Mittwoch» «G Freitag» bis spätesten» Mittag» Uhr angenommen. )Nsertionspreis fOps. pro drei-«« spalten« Lorpuszeile. sein pflegt, während dafür eine Unmasse von anderen Dingen, die mit dem Etat nicht im Mindesten in Zusammenhang stehen, aufs Tapet kommen. So wirds sicherlich auch diesmal der Fall sein, zumal ja seit dem Schlüsse der vorigen Session sich eine ganze Reihe von Vorfällen ereignet haben, die einen prächtigen Stoff zum Durchhegeln im Reichstage abgeben, man braucht z. B. nur an die berühmte Hammerstein-Episode zu denken. Nach Schluß der Generaldebatte über den Etat kommt voraus sichtlich die erste Lesung des Börsenreformgesetzes und des hier mit zusammenhängenden Depotgesetzes an die Reihe. WaS dann der Reichstag nach der vorläufigen Erledigung der beiden letzteren Vorlagen bis zum Beginne seiner Weihnachtsfcrien noch leisten wird, dürfte nicht sonderlich belangreich sein. Die dem Reichstage vorgelegte Novelle zum Gesetze über die Erwerbs- u»d Wirthschasts genossenschaften ent spricht in ihrem Inhalte dem Wortlaute, wie er bereits ver öffentlicht ist. Es soll den Konsumvereinen verboten werden, an andere Personen als ihre Mitglieder oder deren Vertreter zu verkaufen und diejenigen Lonsumvereine, welche offene Läden haben, sollen verpflichtet werden, bestimmte Anweisungen hin sichtlich der beim Einkauf vorzuzeigenden Legitimation der Ver einsmitglieder zu erlassen. Bei Konsumvereinen ohne offene Läden ist eS als genügend befunden, wenn eine Bestrafung nur wegen wissentlichen Verkaufs an Nichtmitglieder erfolgt. Man ist mit diesen Bestimmungen vielfachen Wünschen aus Handwerker- und Kleingewerbetreibendenkreisen entgegengekommen. Landwirthschaftliche Genossenschaften jedoch, die ohne offene Läden ausschließlich den Bedürfnissen des Landwirthschaftsbe- Geschützstellung bei St. Loup die Vorstädte von Orleans be schossen wurden. Auf dieser östlichen Seite des ausgedehnten Kampfplatzes wehrten sich die Franzosen unter General Creuzvt zwar heftig, allein sie wurden über die Loire bis Mardie zurück geworfen. Im Zentrum ging das 11. Corps gegen die Be festigungen von Cercottes vor, das bald von den Franzosen ge räumt werden mußte. Energischen Widerstand leisteten die Franzosen dem deutschen Vormarsche vor Orleans, besonders im Bahnhof, sodaß hier vor Orleans der Kampf 'N der Dunkel heit eingestellt wurde. Weiter westlich ging ein Theil der großherzoglichen Armeeabtheilung auf Gidy, die Bayern über Jauvry, ganz im Westen die Division Graf Stolberg auf die Straße von Chateaudun auf Orleans vor. Um Bricy und Boulay, namentlich um letzteres entwickelte sich ein heftiger Kampf, bei welchem sich die Bayern hervorthaten. Die erwähnte vor geschobene Stellung bei Neuville hatten die Franzosen freiwillig geräumt; dagegen stand noch außerhalb des Kreises, der sich um Orleans zusammenzog, bei St. Päravy das 16. französische Chorps, gegen welches nun, nach Coinces zu, deutsche Truppen geschickt wurden. Es entwickelte sich hier, nach Westen hin, gleichsam abgesondert von den Umfassungsbewegungen der deutschen Armee ein besonderer Kampf; General Chanzy mußte schließlich den Widerstand aufgeben und zog sich auf Chateaudun zurück. Damit war die Theilung der Loire-Armec geschehen, so daß wir es fortan mit zwei Loire-Armeen zu thun haben. Die Bayern trafen um 6 Uhr an den Thoren von Orleans ein. Die 2. Cavallerie-Diviston Graf Stolberg kam bei La Chapelle an die Loire; sie brachte eine solche Panik in die französischen Truppen, daß diese in wilder Flucht nach Orleans eilten. Um 5 Uhr wurde seitens der Franzosen der Befehl zum Rückzug über die Loire gegeben; die massive Brücke sollte ge sprengt «erden, doch fehlte es an Pulver hierzu. Noch in der Nacht vom 4. zum 5. Dezember konnte der Einzug der deutschen Truppen in Orleans erfolgen, das nunmehr festgehalten wurde. Die zweitägige Schlacht kostete den Deutschen 123 Offiziere und 1623 Mann, den Franzosen 21000 Mann, davon 18000 Gefangene. Gambetta und Freycinet hatten durch ihren Ueber eifer das ganze Unglück verschuldet; doch durften sie das nicht zugcben und als ihr Opfer fiel General Aurelies de Belladine, d m das Commando abgenommen und General Chanzy an seine Stelle gesetzt wurde! Die beiden Schlachttage vor Orleans enthalten eine ganze Reihe interessanter Einzelheiten, auf welche hier jedoch nicht einge gangen werdenkann; erwähntsei nur, daß Gambetta nur mit knapper Noch der Gefangennahme entging. Wie wenig er und die Regierung in Tours die Sachlage richtig zu würdigen verstand, geht daraus hervor, daß am zweiten Schlachttage noch ein Zug von Tours in Orleans cinlief, in welchem sich Gambetta be fand. Dieser Zug lief mitten in die Schlacht hinein, kam natürlich übel genug weg und Gambetta rettete sich nur mit großer Geistesgegenwart. Tagesgeschichte. Der König von Sachsen trifft am 12. Dezember in Berlin ein, um an der am nächsten Tage im Grunewald stattfindenden Hosjagd theilzunehmen. ImReichstage beginnt an diesem Montag die General debatte über den Etat, bei welcher erfahrungsmäßig von dem eigentlichen Gegenstände der Berathung blutwenig die Rede zu Kolz - Versteigerung , auf Tharandter Staatsforstrevier. Im «»»tli«vl8« rur in sollen Freitag, de» 13. Dezember 189S, von Bormittags N Mr an . ,. . Nutz- und Brennhölzer, 'N», r. 2^"° 37 h. und 138 w. Klötzer, 28 h. und 3461 w. Stangenklötzer, 9 Rm. h. und 65 Rm. w. Brennscheite, 50 Rm. h. und 22S Rm. w. Brennknüppel, 01. y. Zacken, 109 Rm. h. und 227 Rm. w. Aeste versteigert werden. Näheres enthalten die bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegenden Orte aushängenden Plakate. Königs. IorstrevierverwaLtung und Königs. Iorstrentamt Warandt, am 5. Dezember 1895. Grssz. Wolfframm. D!° »'N dn Hi-Hm SMtz-m-md- «UM Bekanntmachung. l'l» Brau-reigruxdstücks hi-r, welche nicht mehr W Brauerei Zwecken benutzt werden, Wilsdruff am 9 Dezember ^895^"^ deshalb unter Mittheilung ihrer Gebote an den unterzeichneten Stadtgemeinderath wenden. Der Stadtgemeinderath. * Ficker, Brgmstr. ^lus Deutschlands grotzer Zeit, ^nnerungen zum 25jährigen Jubiläum des Krieges 1870/71. Von Eugen Rahden. k 45. Ler Krieg gegen die Loirearmeen V. (Orleans.) . Wennschon die Gerechte und Schlachten vor Orleans die Meearmee stark erschüttert hatten, so waren doch zur Zer- Mngung dieser Armee und zur Erlangung des wichtigen Stütz- Mktes Orleans noch bedeutende Anstrengungen nöthig. Auf ^ksehl des königlichen Oberfeldherrn sollte ein energischer Ge- iinwtangriff auf die vor Orleans stehende Armee gemacht werden, ^ dadurch die Entscheidung herbeizuführen. Es fanden dem- Drechende Truppenzusammenziehungen statt und auch fran- Mcherseits machte man sich auf die Angriffe den zu erwartenden ^tscheidungskampf, dessen Bedeutung man ebenfalls erkannte, v!sßt. Am 3. Dezember begann der Kampf der zweitägigen flacht bei Orleans, in welcher 92000 Deutsche mit 440 schützen unter Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen, >2000 Franzosen mit 561 Geschützen unter General Aurelleö I? Peladine gegcnüberstanden. Bei Chilleurs, nordöstlich von Kleans, griff das 3. deutsche Corps zuerst an und trieb, trotz Wger Gegenwehr, die Feinde immer weiter südlich vor sich auf Orleans zu ; das Corps kam, da der Wald bedeutende Wdernisse bot, erst abends 6 Uhr in Loury. 15 Kilometer vor Z^anö an. DoS 9. CorpS, welches rechts daneben bei Neu- ?, Angriff, fand so heftigen Widerstand, daß es nicht über .MN Ort hinauskommen konnte und bis zur Nacht daselbst blieb. Ein Theil des 9. Corps war in Verbindung mit " 85ern und 84ern weiter westlich auf Artenay zu vorge- und hatte die auf beiden Seiten der Bahnlinie liegen- Dörfer Dambron und Vilchat eingenommen Auch auf Linie zogen sich die Franzosen südlich zurück bis aufChe- verfolgt von den Hern und 85ern, die Autroches nahmen. Misch Chevilly leisteten die Franzosen noch einmal Wider- 7^, mußten sich schließlich jedoch hinter die bei dem Orte ^Morfenen Befestigungen zurückziehen. Noch in der Dunkel- wurde der Kampf fortgesetzt, Chevilly wurde in Brand "gossen und von den Deutschen besetzt. Noch weiter westlich die 17. Division über Orleans vorgerückt und ungehindert 'kwärts gekommen. Da« 1. bayrische Corps war auf Sougy ^gtschckt worden, hatte eine Menge Gefangene gemacht und dann bei Doncy und Trogny heiße Kämpfe zu bestehen Mt; den vereinten Anstrengungen der Bayern und der 17. Histon gelang es jedoch die genannten Dörfer zu nehmen und sogar noch weiter südlich in Hustre festzusetzen. Der Er- des Tages war somit bedeutend; nur noch bei Neuville 7>>d ein vorgeschobener Theil der französischen Armeen, im ,°rigen war diese bis auf 15 Kiliometer vor Orleans zurück- , 'ängt, in großem Halbkreise stand die deutsche Armee be- Orleans zu umfassen. Die Franzosen hatten ihre mißliche Lage erkannt und b-- ,Mssen, auf das andere Loire-Ufer zu gehen. Am 4. Dezember der Frühe begann der Kampf wieder, der sich zunächst gegen um Orleans von den Franzosen hergestellten Befestigungen Adelte. Das 3. Corps war um 2 Uhr bereits im Besitz Lillerö, ganz in der Nähe von Orleans, worauf au« einer Erscheint vächrnllich drrimal u. zwar DieNZ^ tag», Donnerstag und Sonnabends. Bezugspreis viertel), s Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen s Mk. 55 Pf. Einzelne Nummern j O Pf. ist man von dem Gedanken ausgegangen, daß der Bezug von Saatgut, Futtermitteln, künstlichem Dünger u. s. w. im Großen (z. B. in Waggonladungen) ländlichen Genossenschaften viel leicht nur dann möglich ist, wenn der Absatz auch an Nicht mitglieder erfolgen kann. Der Einkauf solcher Waaren im Großen durch Vermittelung ländlicher Genossenschaften ver dient aber Förderung nicht nur wegen des billigeren Bezuges, sondern besonders auch deshalb, weil solcher Einkauf bei er probten Lieferungsstellen und unter Prüfung und Gewähr leistung der guten Waarenbeschaffenheit erleichtert wird. Die Ausnahme erschien auch umso unbedenklicher und zweckmäßiger, als die Genossenschaften beim Bezüge in der Rede stehenden Waarcngattungen im wesentlichen dieselben Aufgaben erfüllen, wie die zur Zeit nicht unter das Verbot des Verkaufs an Nichtmitglieder fallenden Rohstoffvereine. Die Abgeordneten Or. Förster (D.-soc. P.) und Metzne (Centrum) haben mit Unterstützung von 50 allen Parteien an gehörigen Abgeordneten einen Antrag auf Aufhebung des Ge setzes über die Impfung mit Echutzpocken vom 8. April 1874 dem Reichstage unterbreitet. Magdeburg, 7. Dezember. Der Sturm, der gestern in den Nachmittags- und Abendstunden hier wehte, hat ver schiedentlich Schaden angerichtet. Leider ist hierbei auch der Verlust eines Menschenlebens zu beklagen. Der hier in einer Fabrik beschäftigte 17jährige Arbeiter Robert Fritzsche aus Groß- pößna ging gestern Abend durch die große Diesdorfer Straf.., als das vor dem Grundstücke Nr. 8 auf zwei Holzpfeilern an gebrachte Firmenschild von Brandt und Brunkow durch den Sturm umgerifsen wurde. Es fiel dem Fritzsche auf den Kopf, sowie für das Agl. Forstreniamt zu Tharandt. Druck und Verlag von Martin Berger in Firma H. A. Berger in KilSdruff. — Verantwortlich für die Redaktion H. A. Berger daselbst.