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Freitag. Rr. 7N. 10. October 1873. Weißenh-Leitung. Amts-Matt fiir die Herichts-Aemter «nd Stadträtlje zu Dipxokdismatde und Ilrauenstein. Verantwottlicher Nedacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich zwei Mal: Dienstags und Freitags. Zn beziehen durch alle Post-Anstalten und die Agenturen. Preis vierteljährlich 12 Ngr. 5 Pfg. Inserate, welche bei der bedeutenden Auslage des Blattes eine sehr wirksame Vcr- breitmrg finden, werden mit 1 Ngr. für die Spälten - Zölle NrVchnöt. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Mit Rücksicht auf das Mißverhält nis welches durch das in neuester Zeit stattgcfundene Steigen der Materialienpreise und Arbeitslöhne zwischen dem gegen wärtigen Bauwerthe und den bei früheren Brandver sicherungs-Catastrationen angenommenen Neubau- und Zeit wert!) en der Gebäude entstanden, ist aus Grund städtischen Antrages durch Ministerial-Verordnung vom 17. Mai d. Js. den Gebäudebesitzern und Versicherten das Recht eingeräumt worden, auf eine anderweite Regulirung ihrer Ver sicherungen anzutragen. Diese anderweite Regulirung hat nach freier Wahl deö Versicherten entweder g) durch eine neue, ordnungsmäßig vorzunehmende Ab- und Einschätzung (Catastration), oder b) in der Weise zu erfolgen, daß die catastrirten Werth- futnmen unter Berücksichtigung der örtlichen Materialien preise und Arbeitslöhne, sowie der Abnutzung des Ver sicherungsobjectes, anderweit berechnet und durch ent sprechende procentale Zuschläge sowohl die catastrirten Werthe, als die zu leistende» Brandversicherungsbei träge festgestellt werden. Eine Regulirung dieser Art ist jedoch nur in dem Falle gestattet, daß die letztmalige Catastration der Versicherungs- Objecte vor deck Jahre 187! erfolgt ist, und daß deren Versicherung seit der letzten Catastration in einer und der selben Werthshöhe (Versicherungssumme) unverändert fortbe standen hat. Diese Versicherungsregulirung setzt einen darauf gerichteten besonderen Antrag des Versicherten voraus, und sind alle diese Anträge bei Verlust des Rechtes zur Antrag stellung spätestens bis zu und mit dem 1. November d. Js. bei der zuständigen Verwaltungsbehörde (Gerichtsamt oder Stadtrath) schriftlich oder mündlich zu Protokoll anzubringen. Auf diese Bestimmungen machen wir unsere Leser aufmerksam. (GeschäftS-Uebersicht des Borschußvereins für Dippoldiswalde und Umgegend auf Monat September.) Einnahme: 39 LM-15 — O Stammeinlagen. 11052 12 8 G Sa. der Einnahme. Ausgahe: 8415 M» — — HK gegebene Vorschüsse. 4066 - 20 - — - zurückgezahlte Spareinlagen. — 5 — N gezahlte Zinsen. 21 - — - — - zurückgezahlte Stammeinlagen. 12502 25 — N Summa der Ausgabe. Dresden. Unser König hat die Nacht zum Montag beinahe völlig schlaflos zugebracht, und die Kräfte wollen noch immer nicht zunehmen. Der hohe Patient wird in nächster Zeit die Residenz wieder bewohnen. — Es ist nunmehr von Berlin aus der auf Sachsen fallende Milliarden-Antheil an unser Finanzministerium gelangt. Derselbe soll im Verhältniß zu den, den Südstaaten zukommenden Raten, ungeachtet sehr bedeutender An-, Ab- und Zurechnungen ganz beträchtlich ausgefallen sein, und wird jedenfalls einen Glanzpunkt in dem, demnächst durch den Landtag zur öffentlichen Kenntniß gelangenden Budget bilden. — Nächsten Montag beginnt die Ziehung 5. Elasse der säcbs. Landes-Lotterie. Von der nächfwn 86. Lotterte äü wird die Zahl der Loose auf 100,000 erhöht; dann wird der 80,000 Thaler-Gewinn fortfallen und diese Summe in kleinere Gewinne von 5 ü 2000 Thaler, 50 ü 1000 Thaler bis zu 400 Thaler herab verwandelt werden. Berlin. Der Reichstag wird im Februar, spätestens im März zusammenberufen werden, und ist eine Verstän digung unter den Bundesstaaten dahin getroffen, daß eine Collision der Arbeiten der Landtage und des Reichstages ver mieden wird. — ES wird von Neuem versichert, daß der Kaiser die Absicht hege, dem König von Italien nn nächsten Frühjahre einen Gegenbesuch zu machen; doch soll nicht RM. sondern Florenz der Zielpunkt der Reise sein. Der Kaiser Mg mit dem Papst nicht zusammenkommen. — Am 7. October hat der Bischof Reinkens seinen Eid in die Hände der Staatsbehörde abgelegt, und somit sind die Alt katholiken in die Reihe der anerkatiNten Religions gesellschaften eingetreten. Die Vereidigung geschah im Kultus ministerium. — Argen die widerspenstigen Geistlichen geht die Regierung ickcker munterer vor. Erzbischof Ledochowsky ist wegen gesetzwidriger Anstellung von Geistlichen zu 600 Thlr. Geldbuße oder Monatlichem Gefängniß verurtheilt worden; das Oberpräsidium in Posen ist veranlaßt worden, ihn zur Niederlegung seines Amtes aufzufordern. Oesterreich. Je näher der Besuch des deutschen Kaisers in Wien rückt, desto roher und rücksichtsloser wird die ultramontane Partei und das Organ derselben, das „Vaterland." Die Hetzerei gegen den Besuch Vjctor Emanuels wird weit übertroffen von der gegen den Kaiser Wilhelm und den Fürsten Bismarck. — Äußer diesem Letztgenannten werden 3 3469 - 7 - 10 - 5 - 2 - Eintrittsgelder. Spareinlagen. 200 - s K Staatspapiere. 48 s 20 - s Zinsen hierauf. 7035 - — - B zurückgezahlte Vorschüsse. 67 s 18 - Ä - Provision. 189 - 1 - 8 - Zinsen.