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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung fiir die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Adriger ist das Mr VeröfieuttiSung Ler amtlichen Vekarmimochnngen der Amtshauptmannschast zu Kameny des Etadtrales KU PulsuM und des Gewemderstes zu -Ohorn '.behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält Bekanntmachungen des Amts- . gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes -n Mamenz bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis norm. 10 Uhr aufzugebe». — Vertag: Mohr S Hoffmann. Druck: Kari Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Harqrtschriftleiter: Walter Mohr, PulSnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnitz-, für Politik, Bilderdienst und den übrigen Test Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. V.: 2250 Geschäftsstellen Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 55t Dies» Leitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- »nd Feiertage. Ler Bezugspreis betrügt bei Abholung wöchentlich KV Rpf., bei-Lieferung frei Haus öS Rpf. Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Aritungtausgabe für Abholer täglich S—v Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen «ach Preisliste Nr. 4 — Für das' Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und au Nr. 134 Sonnabend, den 11. Juni 1938 90. Jahrgang Im Schatten Moskaus Mote Mehrheiten in den Skodarverken Wie die Polnische Telegraphcnagentur «wS Puag Eidet, habe» die MiWen zu Lden Betriebsrätrn Lu den Kriegöindustriewerke« Sko d a in Pilsen de« Komm«, rtisten einen Past einstimtuLgen Lieg gebracht. Die Kommunisten Hütten lßmntliche 20 ManLaLe A.nd leine Stimmenmehrheit von nahezu 99 v. H. erhalten. Die nationalistischen Gruppe« und .die VolkssozialistLn deck Shaatsprästdenten Benesch, Lie au den Wahlen auch leil- Nahmen, seien ohne Mandat geblieben. Einen ebenso großen Erfolg hätten die ÄLuunutüsten in dem zweitgröß- ten Werk der Kriegsindustrie, Kolben-Danck in Ostrau, Lappngctragen. Der Wahl,sieg der Kommunisten in Ler Kriegsindustrie habe sogar i« den Blinks eingestellten Krei sen. Her Negierungskoalition eine starke Beunruhigung hermsrgerufen. * Me rote Betriebswahl in den. Rüstungswerken von Sksda ist ein neuer Beweis für was bedrohliche An- wachssn des Sowjeteinflusses in der Tschechoslowakei. Da der roHe Zugriff auf Spanien sich -immer mehr als ein Fehlschlag erweist, will Moskau nun-die Moldaurepublil mit aller Macht zu einem neue» bolschewistischen Stütz punkt ausbauen. Das militärische Bündnis mit Prag gab dem Bolschewismus die Möglichkeit, auf tschechischem Boden Wen Fuß zu fassen. Die nach-Prag entsandten zahlreichen sowjetrussischen Militärabordnungen bildeten zusammen mit den Agenten der jüdischen Vowjetdiploma- tie die geeigneten Werkzeuge zur Bolschewisiernng des Landes, die, wie der Wahlausgang bei Skoda beweist, bereits dazu geführt hat, daß die gesamte tschechische '.Rüstungsindustrie dem Sowjeteinfluß verfallen ist. Auch Hinter den -kriegerischen Maßnahmen Prags und hinter Ler künstlichen Züchtung der gefährlichen -Kriegspsychose steht letzten Endes der Bolschewismus, der in den fanati sierten Tschechen ein williges Instrument für seinen neuen verbrecherischen Anschlag gegen den europäischen Frieder gefunden hat. Wenn sich jetzt die Prager Regierungskreise über den roten Wahlsieg.in der Kriegsindustrie beunruhigt zeigen, so haben gerade sie am allerwenigsten Grund dazu, denn ihre ganze Politik läuft ja gerade darauf hinaus, dem Bolschewismus in der Tschechoslowakei den Weg zn be reiten. Ebenso, wie sie dem Bolschewismus durch den Abschluß des Svwjetpaktes die Möglichkeit gegeben haben, Europa in neue Unruhe und Spannungen zu stür zen, so haben sie selbst durch ihre maßlose Haßpolitik ge gen die Sudelendeutschen bewußt den Bolschewisten in die Hände gearbeitet. Ganz konsequent haben die Tsche chen in dem sudetendeutschen Gebiet eine Massenarbeits losigkeit hervorgerufen und durch eine Ueberbesteuerune der deutschen Betriebe zahllose Existenzen zugrunde ge richtet, einzig und allein aus dem Grunde, um die Be völkerung durch systematische Verelendung der Proleta risierung und dem Bolschewismus in die Arme zu treiben. Zentrale her bolschewistischen Welthetze Die tschechische Hauptstadt ist heute bereits die Opc rationsbafis der bolschewistischen Welthetze. Im Pragci Smetana-Museum wird gegenwärtig eine sowjet russische Ausstellung unter dem Titel „Unser Verbündeter, die Sowjetunion" gezeigt. Du Veranstaltung steht unter dem Protektorat der „Gesell schäft für kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen mii der UdSSR." Bei der Eröffnung sprach u. a. der Vor- sitzende des Ausschusses, Abgeordneter Dr. David (!), der erst vor kurzem von einer Moskau-Reise zurückkehrte. Ueber dem Eingang grüßt die für das tschechische Hörig keitsvcrhältnis zu Moskau bezeichnende Aufforderung zum Beitritt zu der genannten Gesellschaft, die ,Mr Be festigung und Verkiesung des freundschaftlichen Verhalt uisscs" zwischen beiden Staaten Sorge trägt. Die-Ausstellung zeigt in reicher Fülle die schon bei der !k«tzten Pariser Wellausstellung selbst m französischen Kreisen so.peinlich:imL zahlreich bemerkten „Polemkinschen Dörfer". Die Agitati»n feiert in herrlichsten Farben ihre Triumphe. Wie lebt -er Mensch im heutigen Sowjetstaat? Diese Frage wird beantwortet durch tdie Darstellung von Bauern in Fest- Gewändern, rdie auf den Feldern hingestreckt ruhen und dort sie meuesten Zeitungsnachrichten studieren. Man sieht fei» säuberlich aufgeputzte Arbeiter, die den Anschein erwecken, als liefen sie als Kriseurmodelle herum, und Soldaten, so schön und strotzend,rwie sie normalerweise nur auf dem Parkett eine-r Operette zu -besichtigen sind. Auch die Steppen- und Tundren- Bewohner befleißigen sich einer zauberhaften Zivilisation, iu- dcm sie sich darstellen in -märchenhaft aufgeputzten National- trachten, wobei das frischgestärkte Hemd die Hauptrolle spielt. Bei den so zahlreich mtfgeführten „führenden Köpfen" der Sowjetunion wird leider nicht vermerkt, ob sie sich noch in .„Amt -und Würden" befinden oder bereits der Stalinschcn „Säuberungsaktion" anheimgefallen sind. Den Volkswirtschaft- ticken Aufschwung der UdSSR, dokumentieren hier lediglich Wie «erst jetzt bekanntwirh, kam es im Anschluß an eine WahlkundgekLtNg der Sudetendeutschen Partei in Neudorf bei SÄastiansberg im Bezirk Komorau am letzten Mittwoch wiederum zu unerhörten Ueberfällen ans Teilnehmer der Wahlkundgebung, die, wie ausdrücklich hervorgehobeu werden muß, von tschechischem Mi litär verübt worde« sind. Ein Sudetcndeutscher wurde, wie der Sudetendeut schen Partei aus Neudorf mitgctellt wird, auf dem nächt- lichen Heimweg von tschechischen Soldaten und einein Gcndarmcu belästigt und schließlich von einem Soldaten mit geballter Faust ins Gesicht geschlagen. Als der Ueber- fallcnc schließlich srcikam und einige Schritte weiter geeilt > ar, schaffen die Tschechen auf ihn. Eine Kugel ging dicht über feinen Kopf hinweg. Auch der Ortsleiter der Sudetendsutschen Partei von Neudorf wurde von tschechischen Soldaten mit Bajo netten bedroht und mit der Faust ins Gesicht ge schlagen. Dabei wurde ihm ein Bild Konrad Henleins abgenommen, das vorher im Wahlkundgebungsraum ge hangen hatte, und das er vorsorglich mit nach Hause neh men wollte. Weiteren Mißhandlungen mit dem Gewehr kolben, zu denen die tschechischen Soldaten Anstalten tra- fen, konnte sich der Bedrohte nur durch die Flucht ern- zichen. ' Nach diesen Vorfällen wurde von der Gendarmerie station an alle Bewohner von Neudorf die Aufforderung gerichtet, das Licht in ihren Wohnungen auszuschalten. Die Gendarmen zogen dann unter wüsten Schmährufen und Drohungen von Haus zu Haus, wobei sie mit Taschenlampen in die Wohnungen hineinleuchteten. Verstärkter Tfchechenterror vor -er Wah! Die polnische Presse berichtet eingehend über die Zu spitzung der Lage in der Slowakei. Dabei weist die Polnische Telegraphcnagentur darauf hin, daß sich der letzte Abschnitt des Wahlkampfes durch eine besondere Verbissenheit der einzelnen Gruppen auszeichne. Gleich zeitig werde, besonders in dkr Slowakei, von den Ver waltungsbehörden ein außerordentlich starker Druck auf die Bevölkerung ausgeübt. In den Dienst der Agitation würden die tschechischen Lehrer und Poli zisten eingespannt. Sie versuchten, Stimmen für die tschechische Liste dadurch zu erhalten, daß sie mit Zwangsmaßnahmen drohen. Die Abgeordne ten der Slowakischen Volkspartei würden nahezu täglich im Prager Innenministerium vorstellig, denn der gegen die Slowaken gerichtete Terror habe jetzt, vor den Wah- f Lie ebenfalls in Paris schon als reine Agitation festgeskellten graphischen Darstellungen in riesigen Ausmaßen. Die Ausstel lung berichtet auch über das Dasein der dem spanischen Volke von den Sowjets geraubten spanischen Jugend. Sie wird ge zeigt als die „Stoßbrigade gegen die Religion", indem man sie in Narrenkostümen um einen Ehrtstbaum tanzen läßt, und weiterhin ahnt man die Rolle, die diese unglücklichen Kinder einmal für Sowjetrußland spielen sollen, wenn man sie, mit Maschinengewehren und Gewehren bewaffnet, unter der sowjetspanischen Flagge auf den hier gezeigten Bildern „Krieg spielen" sieht. Es muß mit der Sowjethörigkeit der Tschechei schon sehr weit gediehen sein, wenn Prag ungeachtet aller Be sorgnisse über die beängstigenden Erfolge der Kommu nisten die Agenten Moskaus widerspruchslos Werbeaus stellungen veranstalten läßt, die mit einer Verlogenheit sondergleichen der Stützung der Legende vom Sowjet paradies dienen sollen. Prag gräbt sich sein eigenes Grab ... len ein noch nicht da gewesenes Ausmaß er reicht. Die Polnische Telegraphen-Agentur stellt fest, daß die Zeitungen der Volksgruppen in der Tschechoslowakei einem verstärkten Druck seitens der tschechischen Behörden ausgesetzt sind. In den letzten Tagen würden in der Tschechoslowakei täglich 30, 40, manchmal sogar bis zn 50 Zeitungen beschlagnahmt. Die Zensur richtet sich vor allem gegen die slowakische Presse mit ihrem Hauptorgan „Slovak". So wett ist er schon Tschechischer Wachtposten vor dem Schachteingang eines Bergwerks Auf dem Neuen Adler-Schacht in Unter-Reichenau, einer Braunkohlengrube bei Eger, lehnte die etwa hun dert Mann starke Belegschaft die Einfahrt in den Schacht ab, weil nachts am Schachteingang aus unbekannten Gründen zwei militärische Wachtposten aufgestellt wor den waren. Die Arbeiter brachten zum Ausdruck, daß es für sie unmöglich fei, unter der Erde zu arbeiten, ohne daß sie wüßten, was oben.in dieser Zeit geschehe. Der Abgeordnete der Sudetendeutschen Partei, Wollner, der sofort bei den zuständigen Stellen vorsprach, vermochte die Arbeiter zu bewegen, dennoch einzufahren. Er teilte mit, daß er sich inzwischen mit den Zentralstellen Prags in Verbindung setzen würde. Der Stellvertreter Konrad Henleins, Abgeordneter Karl Hermann Frank, sprach selbst sofort vor und erhielt die Zusage, daß die Militärposten, wenn auch nicht zurückgezogen, so doch so ausgestellt wür den, daß nicht der Eindruck entstehe, als stünde die Arbei terschaft unter militärischer Bewachung. Schlechter Bertuschoogsversoch Wüste Beschimpuug des Führers durch die Soldateska Prags Eine reichsdeutsche Zeugin des tschechischen Gewalt aktes gegen den Pfarrer von Ober-Moldau im Böhmer- Wald, Pfarrer Fischer, der am 26. Mai auf der Fahrt zu emer Sterbenden bei dem tschechischen Touristenheim ^Eleonorenheim" von tschechischen Soldaten von seinem Motorrad gerissen und verletzt worden war, ist inzwifchen Erpressungen ausgesetzt worden. Wie aus einem der Sudetendeutschen Partei vorlie genden Protokoll hervorgeht, ist sie bei Androhung der Entziehung der Aufenthaltsbewilligung mehrfach von tschechischen Gendarmen amsefordert worden, ihre Aus- Mit Bajonetten gegen Wühler So haust tschechisches Militär bet den Sudetendeutfchen