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Dienstag» Nr. 3. . 14. Januar 1879. Weißerih-Iettmrg. AmLs-Alatt für die Königs. Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königt. Gerichts-Aemter und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Amtlicher Theis. Voigt, Brgrmstr. Voigt, Brgrmstr. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten nnd die Agenturen. — Preis vierteljährlich I Mark 25 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. sür die Spalten-Zeite, oder deren Raum, berechnet. Bekanntmachung. Am 10. ds. Mts., Abends gegen 7 Uhr, ist aus dein Verkaufslocal eines am Oberthorplatz Hierselbst gelegenen Hausgrundstücks 1 Herrenschafpelz, dessen Ueberzug von schwarzem Halbtuch, dessen Besatz aber von gleichem Pelz, nur etwas lockiger ist, und welcher vorn mit zwei Henkeln versehen, gestohlen worden. Solches wird hierdurch behufs Ermittelung des Diebes und Wiederlangung des fraglichen Pelzes be kannt gemacht. - - Dippoldiswalde, am 12. Januar 1879. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Durch einen, anscheinend mit der Tollwuth behafteten Hund ist am Freitag hier ein sehr bedauerlicher Unfall vorgekommen. Der in der hie sigen Graupenmühle in Diensten stehende Fr. Aug. Köhler von hier sieht in einem Schuppen einen fremden Hund, den er davonjagen will; derselbe springt aber auf ihn zu, beißt ihm aus dem Daumen der rechten Hand ein Stück Fleisch sammt dem Nagel heraus und läuft nach der Stadt zu, wo er 6—8 Personen und Kinder, jedoch nur in die Kleidungsstücke, sowie ein, Hrn. Posthalter Flemming ge höriges Pferd in die Nase gebissen; auch ergab sich, daß er in der Graupenmühle die drei Hunde des Besitzers ge bissen. Der Hund ist dann nach Ulberndorf gelaufen und in Schmiedeberg erschlagen worden. Bei der Section des selben durch den kgl. Bezirksthierarzt Hrn. Lehnert ergab sich, wie schon das Benehmen des Hundes beim Leben ein der Tollwuth verdächtiges gewesen, daß er mit dieser Krank heit behaftet war. — Der Dienstknecht Köhler hat ärztliche Hilfe sofort gesucht und die Wunde ausbrennen lassen, ein Gleiches ist mit dem Pferde geschehen; die Hunde des Be sitzers der Graupenmühle sind erschossen worden. — Der tolle Hund war ein braun rind gelbbrauner Wachtelhund- Bastard, 37 Centimeter in der Schulterhöhe; er hatte weder Halsband noch Steuernummer, soll aus der Altenberger Gegend sein und sich schon zwei Tage in der hiesigen um hergetrieben haben. Dresden. Die Villa unseres Königs Albert in Strehlen, die im vergangenen Jahre zu einem recht an sehnlichen Schlosse umgebaut und erweitert wurde, bietet jetzt einen imposanten Anblick; zu dem alten einfachen Hause, jetzt der nördliche Flügel, ist ein geschmackvoller Mitteltheil und ein nach der Lockwitzer Chaussee hin liegender nörd licher Flügel gekommen, in dessen Parterre künftig die Wache gelegt werden wird. Bis zum Frühjahr hofft man das ganze Gebäude fertig zu stellen. — Vorige Woche fand auf dem, von Sr. Maj. dem König erpachteten Jagdrevier Mügeln und Umgegend die diesjährige große Jagd statt. Gegen 20 Schützen lagen mit Sr. Maj. und dem Prinzen Georg dem edlen Waid werk ob, was denn auch bei der geschickten Führung der Schußwaffen ein vorzügliches Resultat lieferte. Gegen 400 Hasen wurden erlegt, wovon der König allein 88 Stück schoß. Wie in den früheren Jahren, fand das Jagdfrüh stück bei Herrn Gutsbesitzer Schlesier in Mügeln statt, wo bei die hohen Herrschaften auch diesmal wieder in huld vollster Weise einen von Frau Schlesier selbst zubereiteten Kuchen freundlichst entgegennahmen. Bekanntmachung. Das hier in der Waffergasse unter Nr. 63 des Brandcatasters gelegene, bisher als Kinderbewahranstalt benutzte, mit einem Laasgarten verbundene Hausgrundstück nebst Hintergebäude, welches sich in gutem baulichen Zustande befindet und sich besonders zur Vermiethung an kleine Familien eignet, soll durch den unterzeichneten Stadtrath verkauft werden. Offerten sind baldmöglichst auf hiesiger Raths-Expedition abzugeben. Dippoldiswalde, am 12. Januar 1879.