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Juni 1SS8 2» Fall« »«» hdh«i«r »««all, B«rbdl, «IuI,«I«»der B«trt«d» -örung«u h«t d«r v,jleh«r «d«, ««rbun-trild'ru»« Uw« «»Iprilch«. fall, dl« Z«Uun, In «IchrluN«» Um»«»»«. «» fpitrl °d«r ulchl «rlchtlul S r»«llt l, Dr,,»«». tteberMe emes Tschechenlorvorals Er drohte Arbeitern mit Erschießen Pirna, 11. Juni. In Schreckenstein bei Aussig tat sich in den letzten Tagen wiederholt der tschechisch« Korporal Koula, Komma», dant der Aussiger Brückenwach«, durch brutale» Auftreten gegenüber sudetendeuschen Arbeitern und jungen Sudeten, deutschen hervor. Korporal Koula marschiert« Freitag früh mit mehreren Soldaten durch Schreckenstein. Plötzlich lietz er dl« Soldaten gegen sudetendeutsche Arbeiter Front machen, die einander mit erhobener Hand grüßten. Er gab den Befehl, dl« Ge. wehr« schußfertig zu machen und ließ sie gegen die Arbeiter in Anschlag bringen. Nur der Beson. nenheit «Ines Sudelendeutschen ist e» zu verdanken, datz un absehbare Folgen verhindert wurden. 'Ain Donnerstag hatte derselbe Korporal, als er mit der selben Abteilung am Morgen nach Schreckenstein marschierte, mit vorgehaltenem Revolver zwei Sudetendeutsche, die sich ebenfalls mit erhobener Hand grüßten, angehalten und mit Fußtritten mißhandelt. Einigen Arbeitern, die den Bedrohten zu Hilfe eilen wollten, stellte sich ein Soldat der Abteilung Koulas mt schußbereitem Gewehr entgegen. Aber nicht nur an sudetendeutfchen Arbeitern kühlte der Tschechenkorporal sein Mütchen, sondern er vergriff sich auch an sudetcndeutschen Jugendlichen. So bearbeitete er am Mitt- woch dieser Woche einen jungen Mann, der mit erhobener Hand eine» Kameraden grüßte, mit Faustsch lügen und würgte ihn. Am selben Tage befahl Koula, als er sich bei der Aussiger Brückenivache aufhielt, einem vorübergehenden Lehrling, einen Brief in das Sokol-Haus zu bringen und dann sofort zurück- zukehren. Der Lchrherr, der Aussiger Drogist Tianeschek, mel- dete der tschechischen Staatspolizei in Aussig den Borfall durch Erstattung einer Anzeige und untersagte dem Lehrling, dem Befehl des Korporals nachzukommen. Einige Zeit später er schien der Korporal mit einer Militärpatrouille mit ausge- pslanztcm Seitengewehr und wollte ihn verhaften. Tianeschek war aber gerade abwesend. Als nun dem Korporal gesagt wurde, man habe den Vorfall mit dein Lehrling der tschcchi- frl)«n Staatspolizei gemeldet und diese habe erklärt. Militär- Personen dürften keine Befehle an Zivilisten geben, schrie der Korporal wütend: Die Staatspolizei hat gar nichts zu sagen. Tianeschek soll sich sofort aus der Wachstube melden, sonst wird er was erleben. Ein paar Tage vorher hatte Koula einen Fleifchermeistcr aus Schreckenstein auf das roheste mißhandelt. Diese unerhörten Ausschreitungen und Ucbcrgrifse des Tschechenkorvorals Koula haben die Bevölkerung Aussigs und Schreckensteins stark erregt. Ihre Empörung wird noch dadurch gesteigert, daß Anzeigen bei den tschechischen Behörden über diese Borfälle bisher völlig wirkungslos geblieben sind. Die Abgeordneten der Sudetendeutschen Partei Mai und Richter haben gegenüber den Behörden jede Verantwortung abgelchnt und die sosortige Entfernung und Bestrafung des rohen Tschechenkorporals verlangt. Wer tschechisch stimmt, kriegt Zucker Warschau, 11. Juni. Die polnische Presse berichtet heute In großer Aufmachung und anhand zahlreicher Einzelheiten über den Terror, der auf die polnische Bevölkerung von Seiten der Tschechen unmittel bar vor den letzten Gemeindeivahlen angewandt wird. Die Polnische Telegraphenagcntur schildert eingehend, zu welchen unglaublichen Methoden auf tschechischer Seite Zuflucht ge nommen wird, nur um im polnischen Siedlungsgebiet Stimmen für die tschechischen Listen zu erpressen. Besonders stark sei der tschechische Druck ln Freistadt. Der tschechische Spitzenkandidat — es handelt sich um beiz Direktor der Krankenkasse — versuche, dadurch Anhänger zu ködern, datz er an Personen, die ihn in dienstlichen Angelegen heiten aussuchen, Zucker und Geld verteile. Er verspreche, bei den Behörden ein gutes Wort einzulegen, für Strafmilde rungen einzutreten. Erleichterungen zu verschaffen usw., astes selbstverständlich unter der Voraussetzung, datz für die tschechi- schen Listen gestimmt wird. In asten Bergdörfern der Kar- pathen seien es die tschechischen Lehrer, die diese üblen Methoden begeistert mttmachten. Sie erzählten den Kindern, daß nur darum Not im Hause sei und Vater keine Arbeit habe, weil die Eltern für die polnischen Listen stimmten, (!) In dem einen polnischen Dorf habe der Lehrer Strümpfe und Mühen an die Klicker verteilt und ihnen weitere Geschenke versprochen, ivenn ihre Eltern für die tschechischen Kandidaten stimmten. Auch von der Nationalgarde würden die Polen mit Terror- matznahmen bedroht, wenn sie es wagen sostten, ihre Stimmen für die polnischen Listen abzugeben. Tschechische Kommunisten überlasten eine» sudetendentschen Amttwalter Pirna, 11. Juni. In Sandau bei Böhmisch-Leipa wurde der Amtswalter der SdP Gustaf Reichest Freitag früh um 6.80 Uhr beim Ver teilen von Einladungen zu einer Wahlversammlung der SdP von dem tschechischen Kommunisten Sligure ohne jeden Grund überfallen und niedergeschlagen. Als sich Reichest wieder er heben wollte, wurde er von dem hinzugcetlten tschechischen Kom munisten Koste mit einer Hacke angegriffen. Reichest erlitt schwere Verletzungen und einen Bruch des rechten Unterarms. Auf seine Hilferufe eilten Fußgänger herbei und brachten ihn ins Krankenhaus. O Tschechische SrpreffungSversuche bei Vernehmungen Prag, 11. Juni. Eine reichsdeutsche Zeugin des tschechi schen Gewaltaktes gegen den Pfarrer von Ober-Moldau im Vöhmerwald, Pfarrer Fischer, der am 26. Mai auf der Fahrt zu einer im Sterben liegenden Frau bei dem tschechischen Touristenhcim „Eleonorenheim" von tschechischen Soldaten von seinem Motorrad gerissen und verletzt worden war, ist inzwi schen Erpressungen ausgesetzt worden. Wie aus einem der Sudetendeutfchen Partei vorliegen den Protokoll hervorgeht, ist sie bei Androhung der Entziehung der Aufenthaltsbewilligung mehrfach von tschechischen Gendar men aufgefordert worden, ihre Aussage über den Tatbestand zurückzuztehen und der tschechischen Darstellung, nach der der Pfarrer mit seinem Rade ins Schleudern geraten und dadurch zu Fall gekommen sein soll, zuzustimmen. Als sie diesem Ver langen nicht nachkam, hat man der Reichsdeutschen staatsfeind liche Aeutzerungen vorgeworfen, weil sie es nicht für angängig gehalten hatte, datz einem Sudetcndeutschen seine weitzcn Strümpfe mit Gewalt ausgezogen wurden. Ein tschechischer Gendarm, der an diesem Erpressungsmanövcr gegen die reichs deutsche Frau beteiligt war, hat dabei wüste Beschimpfungen gegen das deutsche Staatsoberhaupt ausgestoßen. Schließlich erklärte er: „Wir werden die Hitler-Anhänger verfolgen, und wenn es bis zum Galgen ist . . ." Wahlen unter wachsendem Druck Sandschak-Bevölkerung verliert Vertrauen zu Genf. der gegenwärtigen Vor stimmungen des Sand rung verlier» daher „ >ie Türkenltste durch die vehör- ernatlönale Kommission sei selbst Zeug« äste und ihrer eigenen Ohnmacht, die Ve- chakstatuts durchzusetzen. Die Bevölke- hr Vertrauen auf Genf, in dem sie bl« Ntchttürktsche Sandschakkrelfe lenken die Aufmerksamkeit auf den wachsenden Wahldruck, der von behördlicher Seite aus geübt werde und der nur durch eine geheime französtsch-tllrktsche Abmachung zu erklären sei. Die vereinigten nichttürkischen Sandschak-Gemeinden und -Parteien übergaben der internationalen Sandschak-Kommission eine Eingabe, in der sie feststesten, daß trotz der bereits vorge brachten Proteste der Druck auf die ntchttürktsche Bevölkerung zugunsten einer Eintragung in ol —- - -- den andauere. Die in ernatlona äste und ihrer eigenen chakstatuts durchzusetz« ....... hr Vertrauen auf Gei . jetzt noch eine Verkörperung der Gerechtigkeit gesehen habe. Leben und Verkehr im Sandschak seien nicht mehr normal, die Spannung wachse minütlich, es herrsche bereits heute Unordnung und Gesetzwidrigkeit, und morgen werde der Sandschak der Schauplatz von Aufruhr und Metzeleien sein. Fasts bis Sonn abend früh 10 Ukr der behördliche Druck aus die nichttürkische Bevölkerung nicht nachgelassen habe, werde hierdurch beantragt, den Wahlgang zu unterbrechen. Die Eingabe Ist unterzeichnet von den Vorsitzenden der arabischen, christlichen, armenischen und kurdischen Parteien. Arabcrdors tm Sandschak niederaedraimt Jerusalem, 11. Juni. Das Sandschakdorf Arabt Scharkt, das bereits vor kurzem von einem türkischen Trupp überfallen worden war, wurde in der Nacht zum Sonnabend von dem gleichen Trupp wiederum angegriffen und niedergebrannt. Zusammenarbeit der Sghpttschen und tudtschen Nationalisten Kairo, 11. Juni. Der indische Nationaststenführer Gawahar lal Nahru kam bsi einer Zusammenkunft mit dem Wafdführer Nahas Pascha mit diesem überein, eine engere Zusammenarbeit zwischen den ägyptischen u. indischen Nation. Bewegungen zu bciverdstelligen. Während der Inder zusagt«, aus dem national-ägyptischen Kon greß zu erscheinen, wist der Aegypter aus dem indischen Nanonalkongreß zugegen sein reichenden Lebensstandard sichern, der ihnen den Einsatz ganzen Arbeitskraft in unseren Betrieben und ein menst würdiges Darin ermöglicht: wir wollen die echte W< Kurzberichte aus -er Tschechoslowakei Sudetendeutscher Glückwunsch an di« Slowaken. Anläßlich der großen Kundgebung der Slowaken sür die Autonomie der Slowakei übersandte der Stellvertreter Kon rad Henleins, Abg. Karl Hermann Frank, dem Präsidium der Slowakischen Bolkspartei ein Glückwunschschreiben, in dem es u. a. heißt: „Im zwanzigsten Jahr des Bestandes der Tschechoslowakei stellen Sie den Pittburger Bertrag in den Mittelpunkt Ihrer Eedcnkseier. Das ist wohl für all« Bölker unseres Nationalitätenstaates ein willkommener Anlaß, sich gemeinsam mit Ihnen der Boraussehungen zu erinnern, die zur Gründung des Staates geführt haben. In diesem Ver trag«, dessen Original Ihre Volksgenossen Ihnen aus Ame rika in die Heimat brachten, sehen Sie die Rechtsgrundlage sür den Kampf des slowakischen Volkes und die ihm ge bührende Stellung im Staate. Das Sudeten- und Kar patendeutschtum übermittelt Ihnen zum heutigen Tage auf richtige Glückwünsche. Ihre Feierlichkeit bedeutet für Sie und für uns die erneute Bestätigung der Erkenntnis, daß Friede und Fortschritt in unserem Nationalitätenstaat nur aus dem ehrlichen Zusammenwirken der als Rechtspersönlich keit anerkannten und mit Autonomie ausgestatteten Völker und Volksgruppen erwachsen kann, — eine Erkenntnis, der sich auch die maßgebenden Kreise des In- und Auslandes immer weniger werden verschließen können." Auch die ver- einigten magyarischen Parteien und die Vertreter der pol nischen Minderheit in der Tschechoslowakei haben an die Slowaken ähnliche Glückwunschtelegramme gerichtet. Zum tschechischen Schulbesuch gezwungen. „Die Zeit", das Zentralorgan der Sudetendeutschen Partei, verössentlicht eine Statistik über -13 deutsche Ge meinden in Böhmen, in denen jeweils 30 bis 40 Tschechen, aber viele hundert Deutsche leben. Obzwar in diesen Ge meinden kaum mehr als 4 bis 5 tjchechisck-e Kinder vorhanden sind, haben die tschechischen Schulbehörden überall tschechische Schulen eingerichtet. Die Kinder von deutschen Eltern, die in irgendeinem Abhängigkeitsverhältnis von Staat oder von öffentlichen Unternehmungen sind, werden in diese tschechi schen Schulen gepreßt. So sind z. B. in den armen Holz« arbeitergemeinden im Böhmer Wald, Pollmau, Fichtenbach, Obervollmau und Stubcnbach mehr als zwei Drittel der Schüler in den tschechischen Minderheitsschulen deutsche Kin der. Die einklassige tschechisch Mindcrheitsschule in All- Hütten im Böhmer Wald wird ausschließlich von deutschen Kindern besucht. Die armen deutschen Kinder in diesen Böhmer Waldorten werden zum tschechischen Schulbesuch ge zwungen, widrigenfalls ihren Vätern die Arbeitsplätze in den durch die Bodenreform enteigneten Wäldern genommen werden. Die Aufgaben der sudetendeutschen Industrie. Der Hauptverband der sudetcndeutschen Industrie wählte in seiner letzten Sitzung den Reichenberger Großindustriellen Theodor Liebig zu seinem Vorsitzenden, der nach seiner Wahl eine grundsätzliche Ansprache hielt, in der es u. a. heißt: „Als deutsche Industrielle können wir selbstverständlich nicht an der politischen Entwicklung der jüngsten Zeit vor übergehen, die unserer deutschen Volksgruppe die Einigkeit gebracht hat. Wir hassen zuversichtlich, daß sich die Führung des Sudetendeutschtums der lebenswichtigen Bedeutung unserer Industrie voll bewußt ist, und erwarten daher, daß sie di« gerechten industriewirtschastlichen Forderungen stet» nachdrücklich vertreten wird. Es ist ebenso selbstverständlich, daß auch die Industrie immer ihre Verpflichtungen gegenüber der Volksgemeinschaft zu erfüllen bereit ist. Wir sind nicht irgendeine Vereinigung von Industriellen zum Schutz pri vater Interessen; wir wollen vielmehr als der deutsch« Hauptverband der Industrie auch mit der Gefolgschaft unserer Betriebe aus das engste zusammenarbeiten. Mr wollen unsere tüchtigen und treuen Angestellten und Arbeiter anständig bezahlen können, wir wollen ihnen einen aus reichenden Lebensstandard sichern, der ihnen den Einsatz der ganzen Arbeitskraft in unseren Betrieben und ein menschen würdiges Darin ermöglicht; wir wollen die echte Werks« gemeinschaft chaffen und stärken. R cht einmal ein halbe» Prozent... Die sudetendeutschen Tageszeitungen veröfsentlichen eine umfassende Darstellung des Anteiles der Sudetendeutfchen in den autonomen Landesdiensten, denen auch die Verwal tung und Betreuung der Humanitären Anstalten in Böhmen obliegt. Obzwar die Deutschen 33 Prozent der Bevölkerung Sühlen, sind nach dieser genauen Darstellung nicht einmal ein halbes Prozent der Stellen mit Deutschen besetzt, während cki« tschechischen Beamten und Angestellten mehr als 99,S Dozent besetzt halten. Die sudetendeutschen Zeitungen ver» weisen darauf, daß diese Tatsache ein eindeutiger Beweis für die Benachteiligung und Unterdrückung des bodenständigen deutschen Elements in der Tschechoslowakei ist.