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Dieses Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgetntng ,m Lagt vorher bereit» al« 53. Jahrgang. ^ 267. vefngSgebühr dtertkljährl. fUr Dres den bet iasiltch t»vei- waligerAutraqungsai» Lonn- und Monlaqen nur einmal ^ 2 bO Mk., durch auswärtige Nom- ,nij,,oi»are L.bU Mt. rr»n einmaliger Zu- siellung durch die Post !iM.(ohne Bestellgeld). Die den Lesern von Dresden u. Umgebung am Lage vorher -u- geftellten Abend-Aut- goben erhalten die auS- waniaen Bezteber mit der Morgen > Ausgabe zusammen -ngesteUt. Stachdrurtnur mtt deut licher Quellenangabe i^DreSd. Nachr.") zu lässig. — Unverlangte Manuskripte werden nicht ausbewahrt. Mentl-Msgabe zugestellt, während e» die Post Abonnenten am Morgen in einer AesamianSgade erholten. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Sonntag, 26. September 1S6S. Druck und Verlag von tiepsch 6c Reichardt in Dresden, ksauxtgcscbäftsstelle: Mar-ienstrasie 38/^0. 11 Fernsprecher: » 2«»« « »««1. Anzeigen-Darts Annahme von Ankün digungen bis nachm. N Uhr, Sonntags nur Marnnstraße :ttt von N bis ' Uhr Tie einspaltige SrundzeUe <ca. 8 Ltlben) LL Ps , Familien-Nachrichten aus Dresden 20 Ps - stleschaits-Anzeigen aus der Privatseite ^eile NO Pf.; die zweispaltige Helle a. TexlseiteOOPs. In Nummern nach Sonn-u. Feiertagen: zr ile liOPs ., aus Privat st ne 40 Ps., Familien- die (yrundzeUe 2b Ps. — Auswärtige Austrage nur gegen Vorausbe zahlung. — Jedes Be- »egblatt kostet 10 Ps. WsiiZsiisnclsis -Vuswalil in : Qsbrauetis- dmcj : l-u x u s - l-6 c! s r w a re n Qrössiss l-s6srvisÄrsn- : ZpeDiLlßsscliäft rk pklizer ÜNM rr>. ILrv eikrgo Lofov. Der Zusammentritt des sächsischen Land tages wird am g. November, die feierliche Eröffnung durch den König am 11. November erfolgen. Die Internationale Berliner Fjugwochc ist heute früh eröffnet worden. Der französische Lenkballon „La Röpnblique" ist beute früh in 100 Nieter Höhe geplatzt und her ab ge stürzt, wobei die ganze Besatzung getötet wurde. Professor Äkacinilla», der Begleiter Pearys, hat in der Näh« des Nordpols Reste von Tropenkultur ge sunden. Neuerte vrahtmelclungen vom 25. September. Luftschiffahrt. Ter französische Lcnkballon „La Nöpnblique" vernichtet. La Palisse. Der Lcnkballvn „La N 6 vub! > - a u c", der heute vormittag 7 Uhr 80 Mi», mit vier Per sonen nnsstieg, ist in der Luft zwischen Trövvl und Villcncuve geplatzt und ans einer Höbe von 10U Nietern herabge stürzt. Die Gondel siel ans die Strafte. Die ganze Besatzung wurde getütet. Paris. Aus La Palisse wird über die Ballon- kakastrophe. welcher der Ballon „La Rsvubliaue" und seine Besatzung zum Opfer fielen, noch gemeldet: Ter Ausstieg des Luftschiffes erfolgte bei schönem Wetter. In der Gondel befanden sich Hanptmgiin Marechat, Lentngnt Eljarr und zwei Unteroffiziere. Um 8 Uhr 25 Min. pas sierte das Luftschiss Monlins in einer Höhe von 120 Nietern, wrbei die Leichtigkeit, mit der es manövrierte, und seine aufteruidentliche Stabilität deutlich in die Erscheinung traten Die gesamte Bevölkerung war ans die Straften geeilt und bereitete de» Luftschiffen! lebhafte Huldignn gen, die von der Gondel aus mit Grüften erwidert wurden. Alles liest erwarten, das, die Heimfahrt glücklich vvnstatten gehen werde, als plötzlich die Ixreits gemeldete Katastrophe eintrat. Internationale Berliner Flugwoche. Berlin. (Pri,v.--Tcl.) Die A v ia t i k e r w och c, die aus dem Flugplätze bei IohanneStal siattsindct, und bei der die bedeutendsten Flieger des Auslandes, wie auch Deutschlands, teilnehmcn, ist heute vormittag durch eine Besichtigung für die geladenen Vertreter der Presse er öffnet worden. Auf der Südseite des im ganzen 000 Morgen nnisasscnden Geländes liegen die Tribünen, zwei grvfte, gedeckte -Hallen mit dem Kaiservavillvii und aufter- dcm eine riesige vssene Halle. Das Gelände ist auf eine zehnjährige Verpflichtung hin gepachtet worden, um dem Aeroklub sowie den aeronautischen Vereinen zur Ver fügung gestellt zu werden. In der Mitte des Platzes befin det sich die 152 Meter breite und 2(F Kilometer lange Flug bahn, die vorzüglich planiert ist. um bei eventuellen Stür zen die Gewalt des Fluges abzumindern. Die Vertreter der Presse wurden durch den Bevollmächtigten der Flng- vlatzgeiellschaft Eschebach empfangen, der in seiner An sprache etwa folgendes gusführte: Infolge der gewalti gen Fortschritte, welche die Aviatik in Frankreich genom men hat, war man auch in Deutschland dazu gekommen, das Fliegen in jeder Weise zu fördern. In diesem Zwecke unter nahmen im März dieses Jahres Major von Tichuoi und Kapitänlentnaiit -Pnstan und der Redner Studienreisen nach Frankreich. Es wurden der Flugplatz bei Reims und Isle des Mvnlineanx besucht. Man fand dort überall die weitestgehende Förderung der Aviatik durch die öffent lichen Behörden und die Minister und die Gesellschaft wandte sich daher in diesem Sinne auch an die deutschen Staats behörde». Das schnelle Gelingen des Planes sei beson ders dem E i n g r eisen d e s K aiscrs zu danken. Ter Kaiser -habe den ihm unterbreiteten Ausführungen groftes Interesse entgegengcbracht und die zuständige» Behörden angewiesen, der Gesellschaft gegenüber das denkbar mög lichste Entgegenkommen zu üben. Besonderer Tank ge bühre auch dem Estes des Zivilkabinetts v. Valentin!, der den Kaiser sür die Angelegenheit interessiert habe, sowie auch dem LandwirtschaitSminiitcr und dem KriegSminister, die auf Anregung des Kaisers hin dem Projekte weitest gehende Förderung angcdeihen lieben. Dann gab -Hanptmann Hildebrandt Auskunft über die technischen Einrichtungen. Es find im ganzen 13 Flieger- schuppcn vorhanden, die jedoch nicht anöreichen. In so lg: der nachträglich ei «gegangenen Meldungen werden noch einige Zelte errichtet werden. Bei dem Ban der Schuppen ist, wie dies auch auf anderen Flugbahnen geschehen, ans die Windrichtung keine Rücksicht genommen worden. Die Flieger müssen alte in gleicher Richtung den Schuppen ver lassen und.die gleiche Flugbahn nehmen. Es sind vier Pylone» errichtet, um welche die Flieger hcrnmfahren müssen. In jedem Phloncn fitzen drei Zielrichter, die eine genaue Kontrolle ausüben. In der Mitte des Platzes ist ein Ziel-Schuppen erbaut, der durch Tcl-ephon mit den Ph- lonen verbunden ist und nach welchem die Nachrichten über die -Vorbejsahrtszciten bei den Pylonen angegeben werden. Neben -dem Zielschnppe» erhebt sich ein Signal»,ast, an dem durch Flaggen Angaben über die Flugveranstaltnnge» gemacht werden. Eine weifte Flagge bedeutet „wahrschein lich fliegt er", eine schwarze Flagge „er fliegt nicht" und rote Flagge „er fliegt". Unter dem Flieger versteht man die Maschine, während der Insasse Führer heisft. An dem Sig- nalmast wird angegeben, welcher Flieger aufsteigt und welcher Führer ihn steuert, ferner mit welcher Geschwindig keit die Maschine fliegt und ob der Apparat Passagiere mit führt oder nicht. Auch werden alle ett,getretenen Störungen signalisiert, die Beschädig»«« der Schraube, Weiizinmangel und Zündni'gsdesckt. Ferner wird an der Tasek das Er scheine» des Kaisers aiiaezeigt werden. Zn jedem Apparat gehört ein Unparteiischer, der sich mit dem Führer zu per ständigen hat, -die Benzinzusuhr veranlasst und darüber wacht, daft der Motor die vorschriflSmüftig angegebene Stärke hat. Bei dem folgenden Frühstück für die geladenen Gäste weihte Direktor Müller der Bedeutung der Presse sein GlaS. Unter stürmischem Beifall ivnrdc folgendes Tcle- g ra in m d e S G r a f e n Z evpeli » ans Friedrichs-Hasen verlesen: „Stifte den ersten Belastnn-gsprcis in Höhe von 8000 Mark." Ebenso hat ein Herr Alters zu den bereits 100 000 Mark betragenden Geldpreisen eine goldene Uhr im Werte von 12 000 Mark gestiftet. Die offizielle Starterlistc nm-saftt 13 Bewerber um die reichen Preise. Es sind dies Henry F-arman (Zwei decker), Orville Wriglft (Wright-Ziveidecker), Sanchez Veza (Voisin-Zweidecker), Hubert -Latlnnn lRntoinettc-Eindecter). Henri, Roiigier sVoistn-Zweidecker), Emile Edwards (Bvi- sin-Zwcideckerj, Louis Blöriot (Vlöriot-Eindeckcr), de Ea- iers (Voisin-Ziveideckerj, Alfred le Blaue iVlerivt-Ein- decterj, Alfons Dusvur iFarman-Zweideckerj, Otto Schuber: Schubert-Eindeckern Hermann Torner (Eindecker eigener Konstruktie-nj und Molo» (Blörivt-Eindeckerj. Evangelischer Bund. Ma n n he im. Tie 22. Generalversammlung des Evangelischen Bundes wurde heute in der Mujen- hallc des Rosengartens erössnet. Der festliche Raum war dicht gestillt. Nach einleitenden Gesängen folgten die Be grüftnngsreden hiesiger und auswärtiger Vertreter, ans die der Vorsitzende des Zentralverbandes, Exzellenz von Lessei, mit einer bedeutsamen, ans die Verhältnisse und Er eignisse der Gegenwart Bezug nehmenden Ansprache er widerte. Ein holländischftchwedischer Zwischenfall. Amsterdam. Das Fischerboot „Vlaardingcn 51" begegnete am 21. September in der Nordsee unter dem 52. Grad 28 Minnten nördlicher Breite und 3. Grad 50 Minuten östlicher Länge dem schwedischen Unter seeboote „Hvalcn", das durch Signale um Hilfe bat, weil es einen Schaden am Steuerruder hatte. Tie beiden Kapitäne sollen vereinbart haben, daft die „Vlaardingen" das Unterseeboot gegen eine später festzusetzcnde Ent lohnung in den Waterwcg schleppen sollte. Vor der Ein fahrt in den Waterwea muffte die „Vlaardingen" wegen Windstille vor Anter gehen. In dem dortigen ruhigen Wasser gelang es der Mannschaft des Unterseebootes, das Ist»der in Ordnung zu bringen, und als die „Vlaardingcn" am anderen Tage die Reise svrtsetzen wollte, rift die Tchlepp- trossc. Das Unterseeboot lehnte es nun ab. wcitcr- geschleppt zu werden, und fuhr davon. An Bord der „Vlaardingen" stellte man fest, daft die Schlepptrosse durch schnitten war, und das Boot snhr nach Vlaardingcn, um den Behörden den Vorfall zu melden. Inzwischen hatte sich der „Hvalen" nach Bmnidcn begeben, wo man sest- stelltc, daft das Steuerruder noch defekt war. Ter Reeder der „Vlaardingen" beauftragte ans die Nachricht von der Ankunft des Unterseebootes einen Rechtsanwalt und einen Gericlftsdiencr, das Unterseeboot mit Beschlag zu belegen. Tic beiden Herren wurden aber vom Kapitän weggewicsen. In Begleitung des schwedischen Vizekonftils in Nmuidcu begab sich der Kapitän nach dem Haag, um sich bei dem schwedischen Gesandten zu beklagen. Heute nnn haben der schwedische l'-ftschäslSträger und der Kapitän dein Mini sterium des Aenneren einen Besuch abgcslattct, wo der Ver treter des Ministers des Innern ihnen vorläufig sein Bedauern ausiprach »nd die Versicherung gab, daft eine Untersuchung über den Vorsatt cingclcitct werden soll. Marokla. Paris. Ans Tanger wird gerüchtweise gemeldet, daft Mnlcy Hasid den Auftrag gegeben habe, die 150-Mil- livncn-Anlcihe ungefähr ans der Grundlage der in Paris vereinbarten Bedingungen anznnehmen, nämlich 75 Mil livnen zu 5 Prozent, die durch die marokkanischen Zoll- crträqnissc garantiert werden, und 75 Millionen zu 3 Proz., für die Frankreich die Garantie übernehmen soll. Neste von Tropcntnltur am Nordpol. London. <Priv.-Tcl.) Professor Macmillan, der Be gleiter Pearns, hat die Entdeckung gemacht, das; sich in der Nähe des Nordpols interessante Ucberrestc von Tropen kn ltur befinden. Er fand einen Steinabdruck, mächtige Tropensgrrenkrüuter, auch fossile Ucberrestc tropischer Tiere. Berlin. Die Schauspielerin Hedwig Wangel vvm Deutschen Theater teilte der Direktion dieses Theaters M>>» ifu»5l «nä Plmenrckatt. Mochen-Spiclplan der Königl. Hofthcatcr. Opcrn- ha u S. Svnniag: „Elektra". U/sZ.j Montag: „Der flie gende Holländer". lsst8.j Dienstag: „Zar und Zimmer- mann". 1'/s8.) Mittwoch: „Die Afrikanerin". (7.) Don nerstag: „Hoismanns ErzcHlungen". Freitag, I. Oktober: „Der -Enangclimann". (>-,8.j Sonnabend: „Tannhänser". i7.i Sonntag s3.t: „Das Rheingold". (Vs«.) Montag t>A: „Samson und Dalila". iF-8.) — Schau spielhaus: Sonntag: „Minna von Barnhelm". lG>8.) Montag: „Nevvluiionshochzeit". i'-M) Dienstag: „Tantris -der Narr". UZ8.s Mittwoch: „Mrs. Tot". ls/s-O.) Don nerstag: Znm eisten Male: „Des Pfarrers Tochter von Strcladors". >((,8.) Freitag, den I. Oktober: „Tantris der Narr". U-Z.f Sonnabend: ,/Dcö Pfarrers Tochter von Streladors". UM., Sonntag (3.): „Robert und Bertram". UMM Moittag (l.j: „Tantris der Narr". U/s>8.j v-' Mitteilungen aus dem Bnrcan der Königl. Hof- thcater. Für .den Sonnlag, den 3. Oktober, beginnenden „Ring des Nibelungen" werden die Billetts nur snr alle vier Vorstellungen bereits Freitag, den 1. Oktober, an der Tageskasse des Königl. Opernhauses von vormittags 10 bis I Uhr aiisgegeben. Stammsitz-Inhaber können ihre Plätze für alle vier Vorstellungen gegen Abgabe von vier Eoupons und Entrichtung des PreiSunterichiedeS gleich falls am genannten Tage entnehmen. Die übrige» Ans- iiihriingstagc find -die folgenden: Sonntag, der 10. Ok tober, «vnntag, der 17. Oktober, uird Sonntag, der 21. Oktober. — Im Schauspielhaus findet Donners tag, den 30. September, die E rsta » ffnhrnng der neuen Komödie „Des Pfarrers Tochter von Strcla- -orf" von Mar Treuer statt. Die Besetzung ist die fol gende: Stoffen Reimers: Herr Wahlberg, Käthe: Frl. Ver den, Jürgen: Herr Wendt, Thomas: Herr Wicrth, Klock mann: Herr Müller, Minna: Frl. Diaeono, Bettina: Frau Körner, Erwin: Herr Weinmann, Frick: Herr Fischer, Friedchcn: Frl. Klei», Prüter: Herr Iacdicke, Rieke: Frau Firlc. Das Werk, dessen Uraufführung am vergangenen Donnerstag im LeWngthcatcr in Berlin stattgcsnndcn -hat, wird auch in München und Stuttgart zur Ausführung au den dortigen Hosthcatern vorbereitet. f* Köniyl. Opernhaus. In der gestrigen Fideliv- Vorstellung sang Fra» S cha bb c l- Z v d e r die Titelrolle und bot mit deren Verkörperung eine in jeder Beziehung ansehnliche Leistung. Den gefürchteten Höhepunkt ,/Töt' erst Dein Weib" brachte sic mit erschütternder dramatischer Durchschlagskraft. Ihre schauspielerische Leistung war ganz hervorragend. Auch in stimmlicher Beziehung bot die strebsame Künstlerin durchaus Anerkennenswertes, und das Gwsanitbild ihrer Leistung wird vielleicht noch runder werden, wenn die einzelne» Register ihres Organs noch besser ausgeglichen sind. Statt des absagenden Herrn Per ron sang Herr P l a s ch k e den Pizarrv und entledigte sich seiner Ansgave namentlich nach der gesanglichen Seite hin zu vollem Danke. st* Zur Thcatcrfragc in Zwickau. Wir hatten im gest rigen Abendblatt bereits berichtet, daft die Zwickaner Stadt verordneten, entgegen dem Wunsche des Oberbürgermeisters Keil beschlossen hatten, den Rat zu ersuchen, die 100000 M. betragende König-AIbert-Lliftnnq znm Ban eines Theaters statt eines M u s e u m s zu verwenden. Jetzt spitzt sich die Differenz zwischen dem Stadtvervrdneten- lvllegium und dem Oberbürgermeister Keil immer mehr zu. Denn dieser hat zwei Tage nach der Stadtverordneten- sitzung eine Sitzung des Gcsamtrates cinherufen, in der an erster Stelle der Antrag des St.-V. Redakteurs Simon und Genosse», den das Kollegium bekanntlich angenommen hatte, e i n st i m m ig abgelchnt wurde. Wenn sich die Zwickaner Stadtverordneten dem Wunsche ihres Ober bürgermeisters Keil fügen, was freilich bei der starken Opposition im Stadtverordneienkolleginm wenig wahr scheinlich ist. so ist die Zwickaner Siadtthcatcrsrage wieder auf dem alten Standpunkte angclangt und Melpomene haust in Zwickau, einer reichen Stadt von nahezu 100 000 Einwohnern, im alte» Gewand- und Spritzenhaus weiter. Auf den Ausgang der Differenz zwischen Stadtverordneten und Oberbürgermeister darf man gespannt sein. st* Wohltätigkeitskvnzert im Kurhaus Wcitzer Hirsch znm Besten der Kinderbewahranstalt daselbst. Man miift es den Veranstalterinnen dieses Wvlfttütigkeitskonzerts, welches sasl alljährlich wiedcrlchrt (Vorsitzende -Frau Fabrikbesitzer N. M. Friedrich, Frau v. Minckwitz, Frau Geh. Hosrat Unruh, Frau Pastor Ludwig und Frl. Ätzer minghofsj lassen: sie verstehen cs dank ihrer vortrefflichen gesellschaftlichen Beziehungen, zur Förderung ihres aus gezeichneten Lamarfterwerkcs sich einen bis ans den letzten Platz gefüllten Saal zu sichern: sie sind gleichzeitig von so seinem künstlerischen Empfinden geleitet, daft sie einen Abend bftften, der sich dank der Ovserwilligkeft einer lleinen Kiinstlerschar wett über das Niveau erhebt, auf dem sich sonst Wohltätigleitsveranstalttiiigeii zu bewegen pflegen. Die vorzügliche Luft, welche von der Dresdner Heide her die -Höhen von Lvschwitz nmstreicht, wirkt offenbar belebend auch aus die Sangessrcndigkeit der Dresdner Kniistlerschait. Erst kürzlich war es gelungen, Herrn Rnrrian und Frau n. Falken oben an der Schwebebahn zur Förderung wohl tätiger Zwecke zu gewinnen und gestern wac es wiederum ein ganz vortrefsücher»kleiner Kreis Dresdner Künstler, der sich in den Dienst der Menschenliebe stellte. Fränlcin v. d. Olten crössnetc das Konzert mit der Arie der Elisa beth aus „Tannhänser". Es bildete dies gewisscrmaftcn eine Ueberraschnng. Der Dresdner Kunstwclt ist cS vei gönnt gewesen, den Werdegang Frls. v. d. Osten ziemlich genau verfolgen zu können und es -ist interessant, zu be obachten, wie sic ans den Anfängen der Ovcrnsonbrctte allmählich in gröftcre ernste Aufgaben hineingcwachscn ist. Gestern trat sie im Kvnzertsaale wohl zum erstenmal mit Richard Wagner vor die Ocfsentlichkeit. Wie man hört, strebt Frl. v. -d. Osten darnach, sich immer mehr auf die Laufbahn einer internationalen Künstlerin vorzuberei ten — sie tragt sich mit bei» Plan einer gröhcrcn Tournee in Amerika — und dafür erschein! eö erforderlich, sich nicht auf ihr zurzeit noch eigenstes Gebiet der Nolle-n, wie Car- men, Musette, Mignon, Regimentstochter usw, zu beschräu- ^10 »sog q« I „AT«L pnvn