Volltext Seite (XML)
Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter m der StMrMe^ M^ ^11,^>1 > .. „Ist»» st»n 8 N M'ck aiii Legt. Im Festungsgrabeu liegt ein aufgetriebensr Schosner -Hebst todtem Vieh, Hausgeräthe rc., das von Laboe! herüber gr-ommey ist. , Auf der in Düsternbrook gelegener» Msrft, wo die WizAxsrüstung der Schiffe dienenden Gegenstände lagern, Kid' gtW; beheutxnde Schäden vorgekommen, fast das ganze Kohlenlager W wtzgqe- schwemmt. Von Seiten des Kieler Stations-Commaudos sind;drei Kriegsfahrzeuge ausgesandt, um verunglückten Schiffen zu Hilfe zu kommen. Aus dem Fürstenthum Lübeck Wird'gemeldet, dgß in Niendorf 5, in Scharbeutz 4 und in Dahme 10 Menschen verun glückt sind. Der Verlust an Vieh im Kreise Oldenburg istvanach zu ermessen, daß allein zu Klostersee ca. 850 Kühe ertrunken sind. Die Insel Fehmann war an der Nordostseite gänzlich überschwemmt, es standen 15—16 Ortschaften vollständig unter Wasser. Hannover, 19. November. In der heutigen Sitzung des Obergerichts wurde Pastor a. D. Groke wegen Majestätsbeleivigüng, begangen in seinem „Althannoverschen Volkskalender", zu 1 Jahr 6 Monate Gefängniß, Verlust aller öffentlichen Ehrenämter und der aus öffentlichen Wahlen für ihn hervorgegangenen Rechte,'zur Tragung der Kosten, gemäß des auf ihn entfallenden TheM wer- urtheilt. Der Kaufmann Kerl, der Verbreitung de- Kalenders angeklagt, wurde freigesprochen. 'i . ' München, 19. November. Durch ministerielle Entschließung ist die von dem Jesuitenpater Grafen Fugger gegen seine Aus weisung aus Regensburg erhobene Beschwerde als unbegründet verworfen worden. — Heute wurde beim Bezirksgerichte die Er öffnung des Concurses über das Vermögen der Spitzeder erkannt. Die von den Gläubigern beantragte Prüfung des Vermögens hat . eine Activmasse von 1,936,671 Gulden einschließlich der Immobi lien aufgewiesen. Die Passiva belaufen sich, soweit bisher bekannt, auf 3,561,804 Gulden. Es ergiebt sich also eine Ueberschuldung von 1,625,233 Gulden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß vom Lande erst wenige Forderungen angemeldet worden sind. Pesth, 19. November. Die „Reform" schreibt: Gestem Abend waren die Minister bei Deak, der leidend ist und das Bett hüten muß, und conferirten über die Vorfälle im Abgeordnetenhause. (Czernatony warf der Regierung vor, sie fördere die Germanisation. SW sei so wenig ungarisch, daß sie keine Existenzberechtigung habe; denn daß eben die Minister sich Häuser hauen »und Grüter kaufen, sei keine Existenzberechtigung. Hier werde Jedermann arm und die Minister bereichern sich. Unter furchtbarer Aufregung war die Sitz ung geschloffen worden.) Graf Lonyay soll erklärt haben, daß er zurücktrete, wenn ihm die Deakpartei nicht volle Satisfaction gebe. Dieser Erklärung habe sich das ganze Ministerium angeschlossen. Die Deak'schen Blätter verurtheilen einstimmig den gestrigen Skan dal im Abgeordnetenhause und betonen, daß die Partei sich um so fester um die Regierung schaaren müsse, um ähnliche Excesse für die Zukunft unmöglich zu machen. Versailles, 20. November. Thiers empfing gestern Abend die Deputirten der Linken und drückte gegen dieselben den Wunsch aus, infolge seiner angegriffenen Gesundheit die Last der ihm ver liehenen, durch das Treiben der Rechten erschwerten Gewalten niederzulegen. Die Uebertragung der Gewalt werde, Dank der bewunderungswürdig organisirten Gesetze und der der Regierung ' TagesqefchrKM Vertin, 20. November. In der heutigen Sitzung des Abge- , ordnetsrchäuses ging vom Kultusminister ein Gesetzentwurf ein, be- treffend: die Grenzen des Rechtes zum Gebrauche der kirchlichen Straf- und Zuchtmittel, ferner von dem Finanzminister ein Gesetz, betreffend die, Cautjouen der Staatsbeamten. Das Haus tritt so dann in die erste Berathung der Kreisordnung ein; 12 Redner sind für, 13 gegen dieselbe eingeschrieben. Nachdem v. Blancken- burg für, Szumann und v. Mallinckrodt gegen die Vorlage ge sprochen, erklärt der Minister des Innern, Graf zu Eulenburg, gegen die Ausführungen des Letzteren, die Regierung müsse auf dem Ausschluffe der Provinz Posen von der Kreisordnung bestehen, sie wolle nicht den Ungehorsam organisiren. Der Minister schließt: Das Interesse für das Zustandekommen des Gesetzes habe ihn be rechtigt, Mahnungen an das Herrenhaus zu richten. Ueber die Zulässigkeit eines Pairsschubes könne er sich im Abgeordnetenhause nicht interpelliren lassen, ebensowenig wie ihm einfallen würde Rede zu stehen, wenn er im Herrenhause über die Auflösung des Abgeordnetenhauses interpellirt würde Die Regierung müsse in dieser Beziehung ihren freien Stand wahren. — Das Abgeord netenhaus erledigte die erste Lesung der Kreisorhnung und beschloß fast einstimmig die Vorlage nicht-einer Commission zu überweisen, sondern die Berathung im Plenum vornehmen. Der Minister des Innern, wiederholt für die Vorlage eintretend, erklärt, nicht weil die verlangten Concesssonen das Herrenhaus versöhnen wür den, sondern weil die Regierung sie für erforderlich hielte, seien sie eingebracht. Dies Klarstellen war nach der Ablehnung des Herrenhauses die Aufgabe der Regierung, der hier keine Jnconse- quenz vorgeworfen werden kann. Wenn sie wirklich Vertrauen zu der Regierung haben, nehmen sie den dargebotenen Kompro miß an. — Die Verheerungen, welche der jüngste Nordoststurm am Ostseestrande angerichtet, sind furchtbar; das dadurch herbeigeführte Unglück ist entsetzlich: die Gebäude vieler Ortschaften sind gänzlich zerstört, ihre Saaten völlig ruinirt, große Viehheerden sind er-' trunken und der Verlust von Hunderten von See- und Binnen fahrzeugen ist fast unersetzlich. Sowohl aus den Kreisen unserer Abgeordneten als auch von Seiten des Vorstandes der vaterländi schen Kreisvereine sind bereits Aufrufe ergangen zu Sammlungen zur Unterstützung der so schwer heimgesuchten Bewohner der Ost seeküste. Ebenso hat sich in Stralsund ein Hauptcomite, mit dem Regierungspräsidenten an der Spitze, gebildet. Wie die „Ostsee- Ztg." aus Stralsund erfährt, ist die völlige Ueberfluthung des ganzen Küstenstrichs von Dars bis zum Pramort nicht, wie man bisher hoffte, ohne Verlust an Menschenleben vor sich gegangen. In dem Dorfe Prerow allein sind 15 Menschen ertrunken. Im ganzen Bezirke der königl. Regierung für Schleswig-Holstein findet mit Genehmigung des Oberpräsidenten eine Hauscollecte statt, und hat dieselbe in Kiel bereits am 16. d. begonnen. Die Zahl der allein in Kiel von der Ueberschwemmung betroffenen Familien be trägt nach einer amtlichen Zusammenstellung circa 500. Laut Mittheilungen aus Friedrichsort sind die Festungswälle an mehreren Stellen vom Wasser ausgespühlt; die Dämme, welche die niedrig gelegene Festung gegen das Wasser schützen, sind durchbrochen, so daß die Muth auch die geschloffenen Thore durchbrach und im Innern eine Höhe von 6 Fuß erreichte. Dadurch wurden die zu ebener Erde gelegenen Casernen und Wohnungen sofort angefüllt, so daß schon in der Nacht die Bewohner, darunter viele Unter- offtziersfamilien auf die Wälle gerettet werden mußten, wo sie bis am Mittwoch Nachmittag blieben. Da die Casernen unbewohnbar geworden, so ist die Seeartillerie auf die benachbarten Dörfer ver- t und Erscheint i. Freiberg j«d. Lyochmz.M 6 U. für den «nb. Tag. Insel, ««OM;. ! s bis V. U. für Este M.anM » Hi treu anhängenden Armee, ohne Unordnung erfolgen. Auf seinem Platze werde er nur verbleiben, wenn er durch ein formelles Ver trauensvotum die Zusicherung der Durchführung gewisser Reformen erhalte. Die Rechte beharrt auf ihrem Widerstande gegen die. Proclamirung der definitiven Republik und weist augenblicklich monarchische CombinatiöUMrück, doch ist sie demVernehmMmach, geneigt, durch besoudtte Maßnahmen innerhalb der MWmn des VertraAs von Bordeaux MHMlten Thiers zn MlW. Zn