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monatlich verband» 35! Talle höherer Gewalt - Krieg oder sonstiger irgend welcher teil <Zlm. Mosse 14) 14.-Mk7dle Igespaltene'Zeile?Bei^Wi7de> - , igsgebühr. Störung des Betriebes der Zeitung oder der BefSrderungseinrich- Holungen Nachlaß nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeigen sowie Zeitungsausträger und die tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieserung oder die ägefpaltene Zeile. 10.- Mk. — Mr bestimmte Tage oder Plätze en jederzeit Bestellungen entgegen. Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Pss,ch«ck-Ko«to: Amt Dresden Nr. 1521. Gemeinde« verband»girokasse Bischofswerda Konto Nr. 64. L-n- «--"irrer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Betriebes der Zeitung oder der Erscheinungsweise: Jeden Werktag abends für den folgend. Tag. 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DichtesteVerbreitunginallenVolksschichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und LandwirtschaftlicheBeUage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag der Duchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Nr. 22 Dischotsweröaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. nicht zögern werde, zu den st re n g und gleitung des Gesandten Dr. Wildner nach Prag adgereist, wer wo Montag die Besprechungen mit dem ffchecho-siowakischen «in amerikanischer Haupt ¬ öl mit der Aufforderung, da» da- dem deutschen Reichskanzler Dr. Wirth Mit Rücksicht auf «H, de» W setzimn Augenblick erhöht« Bedeutung der m Ministerpräsidenten und Minister des Äußeren Dr. Benesch stattsinden. Mittwoch erfolgt in Berlin die Begegnung mit abends g« ! HftSiew t — anvei »tel zzrr Traub« in Koblenz saften am , 16 Uhr mehrer« amerikanische I Rhein, du sollst ewig Deutschlands Zierde sein". Der Kapell- I meister weigerte sich mit der Begründung, das Lied sei im besetzten Gebiet verboten. Der Amerikaner aber ließ nicht ldcker, die Kapelle mußte in einem Potpourri wenigstens das Lied eiuslechten. Kaum ertönte die Weise, da erhob sich der Hauptmann, wandte sich ostentativ gegen die Tische der französischen Offiziere und sang mit weithin hallender Stim me die erste Strophe. Kein Laut sonst erklang in dem gro ßen Saal. Als der Amerikaner da» Lied gesungen hatte, wandte er sich an die umsitzenden Deutschen mit den Worten: „Ihr schlappen Kerle, warum singt ihr nicht mit, wenn euer schönes Rheinlied gespielt wird? Zeigt mal etwas mehr Mut für eure Sache!" Oesterreich am Wendepunkt. Dien, 19. August. Die Entente hat in London die Er wartungen Deutsch-Österreichs schwer enttäuscht. Der Hilfe ruf des deutschen Donauvolkes ist ungehört verhallt, auf den Völkerbund setzt man auch kcineHoffnungen mehr Man betrachtet die Überweisung des neuen österreichischen Kreditgesuches an den Völkerbund nur als eine diplomatische Berlegenheitsfloskel, hinter der die Unfähigkeit der Sieger staaten zu wirklicher Hilfeleistung verschleiert werden soll. Auch der Teil der Christlichsozialen, der auf gute Beziehun gen zur Entente stets besonderen Wert legt« und an die dau ernde Unterstützung aus Paris, London und Rom glaubt«, hat sich jetzt eines Besseren belehren lassen. Auch der Staatskanzler Dr. Seipel, der jenen Flügel der Christlich-Sozialen repräsentiert«, hat nunmehr die Ein sicht gewonnen, daß Österreich von der Entente keine Ret tung mehr zu erwart«n hat. Er hat dies zunächst in vertrau lichen Besprechungen mit den hiesigen Fraktions führern zum Ausdruck gebracht und allgemeine Zustim mung gefunden. Daraufhin hat sich di« Bundesregierung mit den Vertretern der Ententemächte in Verbindung gesetzt und ihnen zur Kenntnis gebracht, daß eine außenpolitische Kursänderung nunmehr unvermeidlich würde. Wie man hört, soll namentlich die französische Gesandtschaft über diese Eröffnungen äußerst bestürzt gewesen sein. Man hat zwar von französischer Seite vorgeschlagen, sofort zwischen Paris und Wien in einen neuen Gedankenaustausch zu tre ten, aber di« Wiener Regierung will sich durch dieses Ver mittlungsangebot nicht von ihren als notwendig erkannten Entschlüssen abbringen lassen. Man will zunächst mit den beiden mitteleuropäischen Staaten, auf die Österreich zumeist angewiesen ist, mitd « r Tschecho-Slowakei und mit dem Deutschen Reich, in Verbindung treten. Da man hofft, daß Italien diese Aktionen, wenn auch nicht gerade begünstigen, so aber doch dulden wird, sollen gleichzeitig auch besondere Fäden zur römischen Regierung gesponnen wer den. Der Grundgedanke der Wiener Kursänderung besteht darin, daß man die völkerrechtlichen Verpflichtungen, die sich mis dem Vertrage von St. Germain ergeben, für erledigt oder zum mindesten für vorläufig ausgeschaltet betrachtet. Die Entente hat nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten gegenüber Deutsch-Österreich übernommen, als sie diesen lebensunfähigen Staat schuf. Sie hat diese Pflichten nicht mehr erfüllt, und dadurch glaubt Österreich, aus unabweis barer Notlage heraus, das Recht zurückgewonnen zu haben, über sein Schicksal frei zu verfügen. Der Anschluß an Deutschland ist dabei zweifellos letztes Ziel, aber zunächst wird diese Frage bei den neuen Verhandlungen noch kaum direkt auf der Tagesordnung stehen. In Prag, wohin sich der Bundeskanzler zunächst begibt, will er über die Möglich keit einer tschecho-slowakischen Kredit Hilfe sondieren. Cs schwebt ihm dabei wahrscheinlich die Frage vor, ob die Garantie für diese Kredite von mehreren Staaten, etwa von der Tscheche!, Deutschland und Italien gemeinsam übernommen werden könnte. Eine politische Verbindung mit der Kleinen Entente einzugehen, ist von Dien au« nicht geplant. In Berlin, wo Dr. Seipel in wenigen Tagen Mich eintreffen wird, soll auch weniger die politische Anschluß frage als zunächst die Herstellung einer wirtschaft lichen Interessengemeinschaft besprochen wer den. Reise de» österreichischen Bundeskanzler» nach Prag und Berlin. > Vieu. 20. August. lW. T. B.) Bundeskanzler Dr. Seipel und Finanzminister Sequr sind heute abend in Be- Deutsche Beratungen über die Pfänderfrage. Bersin. 20. August. In den einzelnen Resttrts des Aus wärtiges Amts, des Wiederaufbauministeriums, des Reichs- finanPninisterimns und des Wirtschaftsministeriums wird mit großem Eifer an der Vorbereitung für die Verhandlun gen mit den Mitgliedern der Reparationskommission gear- beitet. Heute in den späten Abendstunden wird noch eine Chefbesprechuna unter Vorsitz des Reichskanzlers und Betei ligung der Ressortrvertreter stattfinden, in der das Material für die Beratungen mit der Reparationskommission zusam- menaestelli werden soll. Dig Frage der Pfänder, die von französischer Seite für das Mopatc rm gefordert werden, wird mit allem Ernst von der Rei^ -regierung geprüft. Es ist selbstverständlich und im Begriff des Pfandes gegeben, daß als Pfandobjekte nur olche Ding« in Frage kommen können, die die wirt- chaftllche Leistungsfähigkeit der Deut- chen Republik nicht noch mehr schwächen. Dieser Grundsatz liegt auch im Interesse der Alliierten, da jede Schwächung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Deutschlands gleichbedeutend sein muß mit ein«r Verminde rung der Reparationsleistungen. Ferner muß beachtet wer den, daß die deutsche Regierung Cingriffe in dieDer- w altungsmatznahm en sowohl aus Rücksicht auf die Souveränität Deutschlands wie auch auf die geordnet« Füh rung der Geschäft« nicht zugestehen kann. Unter dieser Voraussetzung dürfte die deutsche Regierung bereit sein, den Vorschlägen der Mitglieder der Reparationskom- mifsion in ernsthafter Beratung näher zu treten. Die PfLnderpottttk. Paris, 20. August. (W. T. B.) Zur Reise der beiden Delegierten der Reparationskommission nach Berlin schreibt „Petit Parisien" offenbar beeinflußt: Da» Vorgehen der Reparationskommission hat den Zweck, zu erfichren, welche produktiven Pfänder man in Deutschland nehmen kann. Wenn die Revärations- kommifsion sich auf die einzige Frage des von Deutschland verlangten Moratoriums beschränken will, ergeben sich zwei Möglichkeiten: entweder die Verhandlungen werden dazu führen, daß man keine annehmbaren Pfänder für die Bewil ligung eines Moratoriums findet; in diesem Fall wir- es sicher von der Mehrheit der Reparationskommission abge- lehnt werden. Oder aber die Verhandlungen weichen zu einer Kombination führen, die di« Reparationskommission für annehmbar hält; dann wird sie ihre Entscheidung dem entsprechend treffen. Die Regierungen, die sich ihre Hand lungsfreiheit vorbehalten haben, und insbeson dere Frankreich, das sein Programm aufrechterhalten hat, werden sich alsdann vor eine Entscheidung der Reparations kommission gestellt sehen. Wir glauben bestätigen zu kän- nen, daß, wenn eine zuguirsten eines Moratoriums getrof- fene Entscheidung nicht die von Frankreich verlangten Pfänder enthält, wenn sie im Gegenteil Kompromiss« in sich schließt, die vom französischen Standpunkt äls unannehm bar angesehen werden, wird sich die französische Regierung für berechtigt halten, demgemätz zu hanLeln. über die RÄ)e, die Poincarz am Montag in Barle- Duc au« Anlaß einer außerordentlichen Tagung des Gene- ralrats halten wird, schreibt „Echo de Paris'': Morgen wir- Poinoars aufs neue die Revarotionspoli- tik -er französischen Regierung begründen. Er wir- diese« Mal öffentlich seinen Entschluß mitteilen. Deutschland nur gegen die Verpfändung der staatlichen Gruben im Ruhrgebiet und der Domincaswiilder auf dem linken Rheinufer ein M o r a t o r i u m zu bewilli- gen. Er wird seinen Entschluß zum Ausdruck bringen, sich nicht durch Kompromisse aufhalten zu lasten,, an denen im Augenblick die Reparationskommission arbeitet, wenn diese Kompromisse hinter dem Minimalprogramm Zurückbleiben, da« er in den le-iten Tagen -er Konferenz von London sich zu eiaen aemaM hat. Endlich wird er zweifellos andeu- ten, daß er cv-Hlll nicht zögen, werde, zu den st re n g - sten Sanktion efr gegeniwer dein Widers,-"sim-n (!) Schuldner Überzuges-n. Ettpa» »ehr Mut! Eine für Deutsck stehend« Vorfall, der devichtet wird: Jin s " fr« dae Die Verhandlungen mit Bayern beendet. Berlin. 20. August. Die Verhandlungen mit der bay- rischen Delegation wegen der bayrischen Rückfragen in der Angelegenheit der bayrischen Schutzordnung sind heute mit» tag in Berlin zum Abschluß gekommen. Die beiden Minister Schweyer und Gurtner haben heute abend die Rückreise nach München angetreten, um das Ergebnis der Berliner Besprechungen dem bayrischen Ministerrat vorzu legen. Der Inhalt der Besprechungen wird an Berliner amtlicher Stelle geheimgehalten, solange nicht der bayrische Ministerrat sich dazu geäußert hat. Die heutigen Besprech ungen fanden in Anwesenheit des Reichspräsidenten und des Innenministers Köster statt, die beide aus Hamburg zurückgekehrt sind. Eine Kabinettssitzung hat heute in Berlin nicht stattgefunden. Morgen werden die an der Repara tionsfrage beteiligten Ressorts der Reichsregierung wieder untereinander Fühlung nehmen, um die bevorstehen den Verhandlungen mit Bradbury und Mauclere weiter reiten ¬ diplomatischen Geschäftsführung bleibt Bundesminister für Äußeres Dr. Grünberger in Wien. Aufrollung der mitteleuropäischen Frage, Men. 20. August. Bundeskanzler Seipel empfing gestern Vertreter der Ententemächte, um sie auf die durch den Ausgang der Londoner Konferenz geschaffen« Lage aufmerksam zu machen. Das österreichische Problem erscheint nicht mehr als rein finanzielles, sondern als vorwiegend po litisches. Da hierdurch nach der Auffassung der österreichi schen Regulierung die Aufrollung der mitteleuropäischen Frage in nächste Nähe gerückt erscheint, hat sich die Regie rung entschlossen, persönliche Fühlungnahme mit den führen den Staatsmännern der drei Nachbarstaaten, die für die Gestaltung der mitteleuropäischen Lage die größte Bedeu tung haben, zu suchen. Sie ist daher mit Berlin, Rom und Prag in Verbindung getreten. Die verbotenen Vereine. Einer verdienstvollen Aufgabe hat sich der „Vorwärts" unterzogen, indem er alle Verbände aufzählt, dis bislang der Ausnahmoverordnung und dem Ausnahmegesetz zufolge ver boten worden sind. Sachsen marschiert in dieser Aufzählung so ziemlich an der Spitze! Preußen: Verband nationalgesinnter Soldaten, Blin der Aufrechten, Deutschvölkischer Schutz- und Trutz bund, Jungdeutscher Orden (in den Provinzen Hannover und Sachsen), Knappenschaft. Bayern: kein Verband. Württemberg: kein Verband. Baden: Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund, Jung deutscher Orden, Nationalsoz. Arbeiterpartei. Hessen: Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund. Thüringen: Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund, Jungdeutscher Orden, Organisation „0.", Hochschulring deut- scher Art, Deutschoölkische Iugeird, Alldeutscher Verband» Iungstzirm, Christliche Pfadfinder, Deutschnationaler Beam- tenbuiw. Sachsen: Verband nationalgestnnter Soldaten, Bund der Aufrechten, Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund, Stahlhelm, Organisation „0 , Freikorps Oberland, Bund der Getreuen, Kleinkaliberschützen, Dsutschnationaler Jugend bund, Notwehrverband, Iungsturm, Nationalverband Deut scher Offiziere, Orgesch, Roßbach, Bund der Kaisertreuen, Reichsbund Schwarzweißrot, Deutschsoziale Partei, Deut scher Orden, Eos,Verein ehemaliger Baltikumer, Turnverein T!>eodor Körner, Allgemeiner deutschvölkischer Turnverein, Heimatssucher, Alte Kameraden, Unverzagt, Deutsche Eich«. Anda«: Stahlhelm. Braunschweig: Deutschvölkischer Schutz- urck Trutzbund, Stalsibelm, Deutscisioz. Partei, Brave Heiderich. Mecklenbura-Schwerin: Verband nationalgesinnter Sol daten. Deutschvölkischer Schutz. urck> Trutzbund, Stahlhelm. Mecklenburg-Slrelih: Bund der Niederdeutschen Oldenburg: Verband national gesinnter Soldaten, Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund. Lübeck: Verband nationalgestnnter Soldaten. Deutsch völkischer Schutz- und Trutzbund, Stahlhelm, Tefa-Bund, Na- tionalvcrband Deutscher Offiziere. Bremen: Bund der Aufrechten, Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund. Hamburg: Verband nabionasgesinnter Soldaten, Bund der Aufrechten, Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund, Iwu Mischer Orden, Stahlhelm, Organisation „0 . Deurschvölkische Jugend, Alldeutscher verband. Iungsturm, Teja-Lun-, Nationalverband Deutscher Offiziere, Niedersach?