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chHck-Wlhckr WM Amtsblatt 65. Jahrß Mittwoch, 21. Juli 1915 ES GeschöstSstelle Schulftraße Nr. >11. ttnt jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Brief« und Telegramm-Adresse: Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal. — —- " ' ' - Inserate nehmen außer d.r Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegsA- auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen. Fernsprecher Nr. 11. für W SW. Amtsgericht M Sei StaStrat zu tzchustÄ-krnM Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. Nr. 166. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, GerSdorf, Hermsdorf, VernSdM Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Ltrsch heim, Kuhschnappel, Wüstenbro-d, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, E^be-J. Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Der Borstand der Landwirtschaftlichen Berufsgenosfenschaft für das Königreich Sachsen beantragt gemäß K 14 des Landesgesetzes vom 4. Dezember 19i2 die Einziehung der Be - träge, die für das Jahr 1914 von den Unternehmern zu leisten sind, sowie der Zuschläge, welche die Unternehmer gärtnerischer Betriebe außerdem als Beitrag zu den Kosten der Vertretung des Gartenbaues durch den beim Landeskulturrat errichteten Ausschuß für Gartenbau auf das Jahr 1915 zu zahlen haben. Die Einziehung der Beiträge wird durch vom Sradlrate beauftragte Beamte vorgenommen werden. Zur Prüfung der Beitragsberechnung liegt die Heberolle vom 13. Juli 1915 ab, 2 Wochen lang, während der üblichen Geschäftszeit im Rathause, Zimmer Nr. 19, zur Einsicht der Beteiligten aus. Widersprüche der zur genannten Berufsgeuossenschast gehörigen Betriebsunternehmer gegen die Beitragsberechuung sind, unbeschadet der Verpflichtung zur vorläufigen Bezahlung der Beiträge in voller Höhe, spätesten? 2 Wochen nach Ablauf der Frist, unmittelbar an den Vor stand der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft für das Königreich Sachfen in Dresden-A, Wiener Platz 1, II, zu richten. Zur vorläufigen Zahlung nicht verpflichtet ist der Unternehmer, soweit der Entgelt schon in dem Lohnnachweis für sine andere Genossenschaft enthalten ist, und die Beiträge, die auf diesen Entgelt entfallen, au diese Genossenschaft gezahlt sind. Die Veranlagung und die Abschätzung können nicht angefochten werden, wenn sie bereits aui Grund von Z 12 Abs. 3 und 4 oder 8 13 Abs. 1 und 2 des Landesgesetzes angefochten wurde oder angefochten werden konnte. (Vgl. die Bekanntmachung des Stadtratcs vom 13. Juni 1914.) Hohenstein-Ernstthal, am 10. Juli 1915. Der Stadtrat. Versicherungsamt. MM NW W MUWkW Mittwoch, den SL Juli vormittags von IO—IS Uhr im Laden Altmarkt 23. Freibank: Rindfleisch, roh. W. 70 M. Gersdorf. Arbeitslose. In den nächsten Tagen geht wieder ein Transport Armierungsarbeiter ab. Die Arbeitslosen und die durch das Verbot der Herstellung von Banmwollwaren voraussichtlich arbeitslos werdenden Personen werden hierauf besonders aufmerksam gemacht. GerSdorf, am 19. Juli 1915. Der Grmeindevorstand. Die Italiener abermals geschlagen Die letzte Offensive im Osten erbrachte bis jetzt über 50000 Gefangene. — Ein englischer Panzer schwer beschädigt. — Immer wieder: England nnd das Völkerrecht. — Schweden hält an der Neutralität fest. Zer Heldenkamps der Deutschen in Südwest. Eia Rüäöl.ä. Der ungleiche Kamps um Deutsch-Sndwesl afrikst ist beendet. Mehr als 40 000 wohlausge- rüstete Krieger sind nach dem Eingefäs ndnts der Londoner „Times" gegen eine Kolonie ins Feld geführt worden, die mit Einschluß der Schutz- truvpe überhaupt nur 8530 Männer über 15 Jahre zählt! Zehn Monate lastg haben die heldenmütigen Verteidiger, von aller Welt ab- gescknitten, ohne Zufuhr an Munition und Pro viant, einer annähernd zehnfachen N e b e r m a ch t Trotz geboten. Mit Wehmut, berührt es, daß die tapfere kleine Schar, die dem Feinde in dieser Zett außer einer schweren Niederlage so manche empfind-« liehe Schlappe beibrachte, schließlich vor einer so gewaltigelt II ebermacht die Waffen strecken mußte, bevor aui dem europäischen Kriegs schauplatz die Entscheidung gefallen. Obwohl wir für die Beurteilung der Lage zum weitaus übehviegenden Teil auf englische Berichte angewiesen sind, laJ sich der feindliche OperotiouSplan des südweslasritaurfchen Feld zuges im großen ganzen übersehen. In vier- starken Kolonnen, die bei gleicher Verteilung je 8000 bis 10 000 Mmn stark sein würden, und die Engländer in Dcutsch-Südweftasrika -iuge- brochen. Nachdem das südasrüanische Parlament am 10. September den Krieg gegen Deutsch- Sü^wefiairila beschloßen hatte, erschienen am 19. Sep ember zwei englische Kreuzer, mex Tor- pedobootc und zwölf Transportschiffe vor Lü de r i n b u ch t. Angesichts der drohenden Schiffsgeschütze mußte die Stadt nach Abzug der Schutztruppe kapitulieren. Die gcfam.p Zivil bevölkerung, Männer, Frauen und Kinder, wurde nach Südafrika in Gesgngenenlager gebracht. Die DiamantMelo-er, zurzeit noch der wert volPe Teil der Kolonie, fielen in die Hände der Engländer. Wiederholte, im Dezember und Februar unternommene Versuche, über Gahub ins Landinnere einzudrinosn, scheiterten an dem energischen Widerstande der deutschen Schutz truppe. Erft nah Eintreffen bedeutender Ver stärkungen konnte General McKenzie am 1. April A u s besehen und von dort über Kürbis und' Brückwasser nach B e t h a n i e n vordringen, um über Bersaba auf Gibson loszumnrfchieren. Dhr von Süden unter Führung von Oberst Grant vordrinomde zweite Kolonne wurde am 25. September vom deutschen Schutz truppenkommandeur Oberstleutnant v. Heyde- breck, der im Verlauf des Kampfes tödlich ver wundet wurde, bei S a n d f o n t e t n ent scheiden) geschlagen. Drei Schwadronnr wurden vernichtet, 15 Offiziere und 200 Mann gefange- nommen, zwei Geschütze erbeutet. Die Nieder lage war so nachhaltig, daß die Engländer erst am 12. Januar wieder wngten, den Oranje grenzfluß bei Namansdrift mit erheblich ver- fwrlten Truppen zu überschreiten. Auch seht ge wannen sie in wiederholten Gefechten nur sehr langsam an Boden. Erst am 3. April fiel das nur wenig nördlich des Oranje gelegene Wapm- b a d, am 18. April Seeheim und am 20. April konnte die Südkolonne in K e e t - m n n n s h o o p einziehen, das von den Deutschen bis auf 100 weiße Bewohner ge räumt war. Die durch die Kalahari vorgedrungene dritte Kolonn s wurde am 22. De- zem-er durch die auf deutscher Seite kämpfen den Burenkämpfer M a r i h und K c in p empfindlich geschlagen. Am 24. Januar griffen oie beiden Führer 'erfolgreich U p i n g t o n <uf englischem Gebiet an. Kemp ergab sich kurze Zeit später mit Offizieren und 486 Mann den ÜnionStruppen. Die Deutschep batten am 3. Februar bet Akamas einen vollen Erfplg. Ma ior Mtter griff die verschanzten Engländer an, warf sie über den Oranje zurück und zerstörte alle Fahrzeuge zum Uebersetzen über den Fluß. Bedeutende Verstärkungen ermöglichten dem Oberst Van de Venter zehn Wochen später den Vor- marsch auf das 30 Kilometer nördlich von Kset- manshoop gelegene K a b u s, das am 24. April von ihm besetzt wurde. Gegmüder een nunmehr vereinigten drei Südlolonneu wurde die Lage der deutschen Schulstruppe wegen der drohenden Gefahr der Umzingelung immer schwieriger. Der im Westen stechende General McKenzie wollte den Deutschen durb Zerstörung der Bahn nördlich von Gibeon die Näckzugsmöglichkeit abschuciden. Hierbei kam es zu einem erbitterten Nähkampf mit dessen 9. Brigade, die unter schweren Verlusten zurückge- s Magen wurde. 70 Gefangene blieben in den Händen der Deutschen. Als am Morgen des 28 April die gesamte englische Streitmächt an- gri i, mußten die D.mischen dergewabitgen Uever- macht weichen. Sie verloren in diesem entschei denden Kampfe 7 Offiziere und 200 Mann Ge fangene, tonnten sich aber geordnet auf Wind lml znrnckziehen. Aui dem uördsich.m Kriegsschauplatz nah- meu die Operationen ihren Anfang in S w a - f o p in u n d. Diese völlig unbefestigte Ha fenstadt wurde am 21. Oktober durch den eng lischen Hilfskreuzer „Kmfauns Castle" beschaffen, nah einer vorübergehenden Besetzung der eng lischen Walsssschbai durch die Deutschen. Nm Weihnachtstatze landeten die Engländer Trup pen in Wakftschbai, die am 14. Januar Swa kopmund besetzten. Zwecks persönlicher Leitung der Operationen erschien Botha am 16. Februar in Swakopmund. Mit zwei Brigaden rückte «r gegen die sink befestigten deutschen Stellungen bet Pforteberg an der Bahnlinie Swalppmund— Karibib und bei Niet am Swakopfluß vor. Am 20. März entbrannte um diese Stellungen ein mwerst erbitterter entscheidender Kampf. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend wurde ge-^ runge». Trotz heldenmütiger Gegenwehr e r lagen die Deutschen dec g e wattigen ll e b e r m a ch t 200 Manu gerieten in englische Gefangenschaft Die deutschen Gsiamwcrlune werden auf 300 Mann angegeben. Trotzdem versuchten die Deutschen^ sechs Tage später noch einmal das KriegsgUick, lindem sie bei Trekkopjes, nördlich' bon Pforte erg, ihrerseits zum Angriff vorgin gen. Allein gegen die I.lebermacht war nicht an-! zutommen. Dis Auslürmenden mußten weichen. Nachdem am 28. April die schwerwiegende Ent scheidung von Gibeon gefallen war nnd damit Windhuk direkt vou Süden bedroht war, musste ,äch die Schmstruppe allmählichsuach O-"wi und Grbotfomein im hohen Norden der Kolonie In der Verfolgung des bei Alt- A u z Jisttstagemm Gegners erreichten wir csesiern die Ge end von st- o f z u in berge un,d nvrd- ich Westlich von M i t a u hält der Gegner e ue cor erci'ec Stellung OestUch von P o p e ' j a u p und Kur -- i ch a n v wird gekämpfr. Zwischen P i i s a und T zk w a räum- stcn dis Rusten ihre mehrfach von »ms durch brochenen Stellungen und zogen ausdeü Narew ast Hier fe.blende deutsche Risterve- und Land- wel r Truppen haben in den Kämpfen der letz ten Tage in dem jeden feindlichen Widerstand - sgünstigenden Wald und Sumpfgelände Her vorragendes geleistet Die Armee des Generals v. Gallwitz ging weiter vor. Sie sieht jetzt mit allen Te^ len an der N a r e w - L t n t e. zurnckziehen Damit war der Weg nach W i n d h u k frei. Am 12. Mai hielten die Truppen Bothas ähren Einzug in die südwestafrikauische Landes- oauptfia^t Nach einer Ruhepause vou vier Wo'cheu folgten dann dis Enpoperationeu schnell auseinander. Anr 21. Juni fiel O m a r u r u, oni 26. O t j i >v a r o n g o, beide an der Otawivahu Ain 9. Juli nachts 2 Nhr Ijapitil- lierte die kleine Heloenschar von 3497 Mann bei O r a iv i vor einer zehnfachen Uebermachl un ter ehrenvollen-Bedingungen, da selbst der Feind ihnen die Bewunderung nicht versagen konnee. Damit ist Deutschlmds hoffnungsvolle Sied lungßkolonie für einige Zeit in englischem Be sitz, bis daß aus dem euvopäischen Kriegs-» schauplatz die Entscheidung gefallen sein wird. t I ökl MW ÄMlW MMt: Groszes Hauptquartier, 19. Juli 19 i 5 Westlicher Krieasschauplaß. In der Gegend vgn S o u ch e z war nach vergältmsmäßig ruhigeni Verlauf des Tages dis Gesechtstätigkeit natzts lebhfiftsr. Ein französi scher Angrissauf Svuchez wurde abgeschlagen. Angriffsv-ers.gche südlich davon wurden durch- un ser Feuer verhindert. Nus der Front zwischen der Oise und den. Argonnen vielfach lebhafte Artil lerie- und Minenkämpse. Im Argon- n er w a l d e schwache Angriffsversuche des Gegners ohne Bedeutung. Auf den Maashöhgn südwestlich von L c s Eparg es und an der Tran ch s e wird mit wechselndem Erfolge weiter gekämpft. Unsere Truppen büßten kleine örtliche Vorteile, welche am 17. Juki errungen wurden, wieder ein. Wir nahmen 3 Offiziere und 310 Mann qesnugen OesMcher Hrlegölchauplah Deutsche Truppen nahmen T ü k u m und S ch i u r t Windau wurde b c - setzt Südwestlich von Ost r o l /e u k a und N o w o g e o r g i e w s Ü, wjv die R u s- f e n nicht in ihren Befestigungen und Brücken- lopfflellungen Schutz fauden, sind sie bereits übe« den Narew z u r ü ck g e w i ch e n. Die Zahl der Gefangenen hat sich auf 101 Offiziere und 28760 Manu erhöht. Auch in Polen zwischen Weichsel und P i l i c a blieben die R u s s e n im A b z u g nach Osten. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Der am 17. Juli in der G--Md nordöstlich von S i en n o Kon der Armee des Generalobersten v. W o h r s ch geschlagene Gegner versuchte in seinem vorlereitcten Stellungeir hinter dem I lz an ' k a -> A b s ch n i t t die Verfolgung zunr Stehen zu bringen. Die feindlichen Vor-Stel-- kungen bei C ie p i l o ivurden von Ser icwferen schlesischen Landwehr bereits im Laufe des gestrigen Nachmittags g e st ü r in t. Diess Truppen sind in der Nacht in die dahinter lie gende feindliche Haupsicllung Linge däungen. Ebenso beginnt die feindliche Linie bet K a - s a n o w und Buranow zu lvanken- Die Entscheidung steht bevor Zwischen oberer Weichsel rind Bug dauerte der Kampf der unter dem Oberbefehl des G e ne ral st l dmarschatls v. Mackensen stehen den ver äüidttcn Armeen den ganzen Tag über in unverminderter Heftigkeit an. An der Durchbruchsstelle der deutschen Trup pen bei P il a s z k o w i c e—K r a s -- n n st a in machten die Russen die verzwetfelt- st e n Anstrengungen, die Niederlage abzuwen- den. Eine ihrer Garde-Dtvjiftpnen wurde frisch! in den Kampf geworfen und von unsern Trup pen geschlagen. Weiter östlich bis in die Gegend von G r a b o w t c erzwangen österreichischamga- rstche und deutsche Truppen den Ueberga ng ü oer die W o l i c a. Bei und nördlich S o« k a l drangen österreichsschungorisck-L Truvperr