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Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutraaen; einzeln« Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlähauptmannschaft, des Stadlrates und des Finanzamts Dippoldiswalde i Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breiie e Mimmeterzelle 6 Rosa.; Im Tertteil die Ui 1 Millimeter breite MlMmelerzetle 18 Rpfg. z :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: » :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. S gültig. ? Nr. 115 Mittwoch, am 18. Mai 1938 104. Iahrgano M dll Mat M-M SMeM Dippoldiswalde. Heuke in den zeitigen Morgenstunden war fernes Donerrollen hörbar und dieses Gewitter hat Re gen km Gefolge gehabt. Dieser Regen aber ist wie Gold zu werten, war es doch schon wieder außerordentlich trocken, und vor allem, die Wiesen brauchen notwendig Nässe, damit das Futter wächst. Wenn dieser Regen nicht zu lange an hält, ist er nur Segen. Dippoldiswald«. Die Hitler-Urlauber sind nun wieder « heimgekehrt. Am Freitag waren sie noch einmal auswärts. ! Das Ziel dieser letzten Fahrt war Glashütte, wo die Män- I ner ein eindrucksvolles Bild von der präzisen Herstellung vieler Einzelteile der Armbanduhr bei Besichtigung der „Urofa" erhielten. Anschließend wurde die Uhrmacherschule besucht. Einer Einladung der Ortsgruppe folgend, wurde iin Hotel „zur Post" das Abendbrot eingenommen, wobei Ortsgruppenleiter Schmieder, Glashütte, d,ie Gäste begrüßte. Um 20 Uhr war Kameradschafksabend im Gasthof „zur Sonne" angeseht. Die Politischen Leiter und die Gliederun gen der Partei hatten es sich nicht nehmen lassen, durch ihre Teilnahme dem Abend einen frohen Verlauf zu verschaffen. Mit viel Aufmerksamkeit wurde ein Filmvortrag ausge nommen, den NSKK-Obetsturmführer Kießling recht hu morvoll bot. Echter Kameradschaftsgeist hielt die Angehöri gen des Standortes Glashütte noch lange bei ihren Gästen; denen auch Bürgermeister Gotthardt herzliche Begrüßu.ngs- worte widmete, wie von ihrer Seite manch Dankeswort ge sprochen wurde. Am Sonnabend fand in der „Reichskrone" zu Dippoldiswalde der Abschiedsabend der Urlauber statt. Angehörige des Kreismusikzuges spielten zum Tanz auf. Obersturmführer Delang verabschiedete mit herzlichen Wor ten die Urlauber und bat sie, in ihrer Heimat von unserem Osterzgebirge zu erzählen, von der landschaftlichen Schönheit und von dem Fleiß seiner Bewohner. Er dankte zugleich den Quartiergebern, die es ermöglichten, hier eine Kamerad schaft zustande zu bringen. Dippoldiswalde. In der Mütterschule der NS-Frauen- schaft fand eine gut besuchte Tagung für Singschar- leiter innen statt. Nachdem über den Mert des Sin gens, über Volkslied und Kunstlied — auch mundartliches Lied — gesprochen worden war, wurden technische. Dinge besprochen, wie man ein Lied einübt,' ohne gedruckten Text, nach dem Gehör lernen, die Singschar singt vor. Kanons werden gern und oft gesungen. Jedes Vierteljahr soll eine Arbeitstagung der Singscharleiterinnen statkfinden. Dippoldiswalde. In dieser Woche konnten wieder 80 erholungsbedürftige Kinder durch die NSV in den Genuß der zur Herstellung ihrer körperlichen Wider standsfähigkeit notwendigen Erholung gebracht werden. 50 Kinder fuhren nach dem Gau Schlesien und 10 Kinder nach dem Gau Westfalen-Nord, wo sie in Landpflegestellen unter gebracht werden. 20 Kinder reisten nach dem Heim „Tan nenmühle" und nach dem Heim Harz-Oehrenfeld. — Rach dem Müttererholungsheim Liegau-Augustusbad verschickte Mütter schreiben der NSV-Kreisamlsleilung Dippoldiswalde: Durch die treue Fürsorge unseres großen Führers Adolf Hitler, den uns Gott zur Aufrichtung und Neugestaltung unseres lieben deutschen Vaterlandes schenkte, wurde auch uns Müttern aus dem Dippoldis- walder Bezirk eine vierwöchentliche Erholungskur im wun derschönen Augustusbad zuteil. In der Zeit vom 13. 4. bis 11. 5. 1938 haben wir hier soviel Großes und Schönes zur Körperlichen Kräftigung und inneren Stärkung genossen, was wir aus tiefster Seele dankbar anerkennen. Ein Stück Paradies war dies für uns. Mir danken hierdurch nächst unserem Führer der NS-VolKswohlfahrt sür diese herr lichen Erholungswochen herzlich und werden jederzeit in dankbarem Gedenken dessen bestrebt sein, echte deutsche Mütter nach dem Wunsche unseres großen Führers Adolf Hitler zu sein. Heil Hitler! Die dankbaren Mütter. Dippoldiswalde. Ins Handelsregister beim Amtsgericht Dippoldiswalde ist eingetragen worden: Arthur Soika, Paulsdorf über Dippoldiswalde (Fremdenhofbetrieb und Gaststätte). Inhaber der Gastwirt Arthur Soika in Pauls dorf. — Katharina verehel. Franke, Franke-Läden, Pauls dorf über Dippoldiswalde (Handel mit Fahrzeugen, Maschi nen und Geräten aller Art und Reparaturwerkstätte). In haber Frau Katharina verehel. Franke in Paulsdorf. — Sängergruppe Glashütte lm DSV. Das für Mai vorge sehene Wertungssingen ter Gruppennerein« muß besonderer Um stände halber bis auf weiteres verschoben werden. — Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz hatte einen Wettbewerb zur Erlangung von neuem Spielzeug ausgeschrieben. klare Sprache gegen dunkle Manöver Politik des Wiederaufbaues unvereinbar mit den täglichen Hilfeleistungen an Barcelona Frankreichs ungewisse Haltung und die dunklen Manöver gewisser, auch verantwortlicher, Kreise, die immer noch jeder Befriedung Europas entgegenarbeiten, beschäf tigen nach wie vor die römische Presse, die erneut betont, wie begründet Italiens Vorsicht sei. „Tribuna" erklärt, daß, wenn sich französische Blätter dumm stellen wollten, indem sie behaupteten, daß Frans reich nicht den Sieg Barcelonas wünsche, dies geradezu unglaublich sei. Wenn aber diese Blätter die Absicht hat len, zu scherzen, so müsse man betone», daß Italien da nicht mehr mitmache. Nicht nur weite französische Kreise, sondern sogar verantwortliche Minister hätten an der Seite Sowjetrutzlands von Anfang an gemäß Moskaus Befehlen eine Einmischungspolitik in Spanien betrieben. Diese schamlose Politik, so könne man ruhig sagen, habe eine ausgleichende Reaktion hcrausgcfordert, da man es nicht dulden konnte, daß ein Mittelmeerstaat von wenigen Verbrechern und Verrätern dem Kreml aufgeliefert würde. Die oben dargelegte Politik habe auch unter der neuen französischen Negierung keine wesentliche Aenderung erfah ren. Paris sei nach wievor nach Moskau orientiert, und eine solche Haltung mutzte ihre Aus wirkungen auf die Besprechungen mit Italien haben. Das Italien Mussolinis sei nicht für derartige Wal zertouren, es bevorzuge vielmehr, wenn cs sich um die Zusammenarbeit in Europa handle, klare Positio nen und habe auch den Mut, offen seine Meinung zu sagen. Es sei fest davon überzeugt, datz eine Politik des Wiederaufbaues in Europa unvereinbar sei mit den täalicbeu Hilfeleistungen an das bolschewistische Barcelona. Ein Kompromiß sei in dieser Hinsicht unmöglich, denn Marxismus und europäische Ordnung schlichen einander aus. Italien und Deutschland, so betont die „Tribun..' abschließend, hätten erklärt: Es ist genug! Die welt zerstörende Pest möge bei den Völkern bleiben, die sich nl^ Brutstätte hcrgeben wollen. Es sei der feste Borsatz, eur Uebergrcifen dieser Seuche aus die gesunden Teile Euro pas nicht zu dulden. Bei einem Uebereinkommen könurr man von dieser Stellungnahme nicht abgehen: da es sich um das Schicksal, das Wohl und die Zukunft Europas handle, müffe Frankreich uckler Beiseitelassung diploma tischer Spitzfindigkeiten seine Wahl treffen. Sieg im Abschnitt korvaiaa Wie das nationalspanische Hauptquartier bekannt- gibt, haben die nationalspanischen Truppen im Abschnitt Corbalan einen völligen Sieg davongetragen. Die militärische Operation wurde mit dem Vorstoß aus die sehr starke bolschewistische Stellung gleichzeitig als Flan- kenangriss von Teruel und von Cedrillas ausgehend durchgesührt. Nach zähem Kainps gelang die Vereinigung beider nationalspanischer Truppenteile, die das dazwischen liegende Gros der bolschewistischen Verteidigungsstellung mit ihrem zehnfachen Grabcnsystem überrannte. Kotspanischer 5chwinüel Del Bayos Lügen um die italienischen Freiwilligen Die Turiner „Gazzctta del Popolo" setzt sich mit den unwahren Behauptungen des spanischen Bolsche wisten del Vayo in Genf auseinander. Unter die zahl reichen Lügen, die dieser würdige Vertreter des roten Spanien an, Stammsitz der Demagogie und der systema tischen Lügen von sich gegeben habe, falle auch seine Be hauptung, daß den 6000 Freiwilligen in der republikani schen Armee gut 100 000 bewaffnete Italiener gegenüber stünden. Del Vayo lüge und sei sich dieser Lüge auch voll bewußt. Er Wiste ganz genau, daß die italienischen Legionäre in den Reihen Francos zu Beginn der großen Offensive bei Tortosa nicht mehr als 39000 Mann zählten. Diese Zahl sei durch die Verluste der heldenhaften Divisionen noch beträchtlich vermindert worden. Seit lanacn Mona ten habe das faschistische Italien weder einen Mann noch eine Kanone nach Spanien geschickt. Dagegen hätten die Lieferungen von Menschen und Waffen vom französischen Gebiete nach Sowjetspanien ununterbrochen ««gehalten. Es sei nötig, die demagogischen Behauptungen und Lügen des rotspanischen Vertreters klar und offen festzunageln. Angriff gegen die Straffe Teruel-Sagunt ! Der nationale Vormarsch bei Fortanate in der Gegend von Teruel wurde trotz hartnäckigen feindlichen Wider standes fortgesetzt, wobei weitere bolschewistische Stellun gen erobert werden konnten. Die Truppen Francos nähern sich bereits der Hauptstraße Teruel-Sagunt. In, Abschnitt Gudar wurden die Höhe Tarrascon, der Paß von Sotavientos sowie die Ortschaft Alcala de la S va besetzt. 320 Arbeiten sind einaegangen. Den 1. Preis erhielt Willi Buck, Gebrauchswerber, Bao Schandau; den 2. Preis HanS Hetzer, Zittau; den 3. Preis Bernhard Wolf, Kemtau I. E. DeS weitem ren wurden. 3 Ankäuft getätigt von Willi Buck, Gebrauchswer- ber, Bad Schandau, Reinhard Lhnold, Heidelberg i. E., und Otto Ulbricht, Seiffen-Heidelberg. Freiberg. In ter zweiten Verhandlung der jetzigen Schwur- gerichtSperiodr hatte sich der am 21. Februar 1897 geborene Bruno Martin Zimmermann auS Höckendorf wegen Brandstiftung und versuchten Totschlag zu verantworten. Der An geklagte wohnte in einem Anwesen, das auS einem Wohnhaus mit anliegender Scheune bestand. In diesem Grundstück wohnte auch -er Vater und Brüder seiner ersten Frau. Seit 1936 war Z. in zweiter Ehe verheiratet. Anfangs war die Ehe gutgegan gen; später trübt« sich daS Verhältnis und -er Angeklagte verlor zu seiner Frau -aS Vertrauen. Obgleich er in seinem Betriebe ein vorzüglicher Arbeiter war, ist er doch, wie der Sachverständige, Rcgierungsmedlzinolrat Dr. Klendauer feslstellle, ein in seinem Seelenleben vom Gewöhnlichen abweichender Mensch. Mehrals ein anderer Mann litt der Angeklagte unter üem getrübten Che- verhällnis. Anfang 1937 von Krankheit genesen, geriet Z. mehr und mehr in ein«n Zustand seelischer Depression. Am Abend des 5. März reiste dann in ihm der Entschluß, aus dem Leben zu scheiden. Er beschloß, das Anwesen in Brand zu stecken, wobei er damit rechnen mußte, daß dabei auch seine Frau und sein 11- jährigcr Sohn umS Leben kommen konnten. In der Nacht begab er sich in die Scheune und zündete dort liegendes Stroh an; außerdem steckte' er in einer Kammer eine Decke in Brand. Dann ging er zu Bett. Das Feuer brach sofort auS und in kur zer Zeit war das gesamte Anwesen mit dem Schuppen ein Raub der Flammen. Nur dadurch, daß di« Frau -es Angeklagten, die bereits schlief, erwachte, konnten sich di« Bewohner des Hauses retten. Der Angeklagte lief dann von der Brandstelle weg und beging einen Selbst mord versuch. Er versuchte, sich mit einem Ra siermesser die Pulsadern durchzuschnei-en und wär« verblutet, wenn er nicht rechtzeitig aufaefunden wdrden wäre. Da die Treppe des Hauses schon unpassierbar war, mußten sich Frau und Sohn des Angeklagten dürch das Fenster retten. Der Sachver ¬ ständige, Regierungsmedizinalrat Dr. Kl«ndauer betonte, der An geklagte habe sich bei' der Tal in einem abnormen Gemütszustand befunden. Es könne in diesem Falle H 51, 2 Anwendung finden. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft war der Meinung, der An geklagte habe vorsätzlich, aber ohne Ueberlegenheit gehandelt. Er beantragte gMN den Angeklagten zwei Jahre Zuchthaus. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Krasttng, betonte, der Angeklagte könne sich den Tötungserfolg nicht vorgefteltt haben, da er ohne Ueberlegung gehandelt habe. Das Schwurgericht verurteilte Z. wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit Brandstiftung zu zwei Jahren Zuchthaus, worauf sechs Monate der erlittenen Un tersuchungshaft angerechnet wurden, und drei Jahren Ehrenrechts verlust. In der Urteilsbegründung hob der Vorsitzende des Schwurgerichts, Landgerichtsrat Dr. Horlenbach hervor, der An geklagte sei zwar nicht voll zurechnungsfähig, habe aber gegen seine Angehörigen groß« Rücksichtslosigkeit gezeigt un- diesen großen Schaden zugefügt. WtMMlWdttMMltMOes Ausgabeort Dresden für Donnerstag: Wechselnd bewölkt. Nur vereinzelt noch Schauer. Teil weise Gewitter. Noch verhältnismäßig kühl. Winde aus Südwest bis West. Wetterlage: Ein Tiefdruckgebiet, das von Frank reich über Deutschland nach Nordosten zieht, verursacht auch in unserem Bezirk durch die Zufuhr kühlerer Luft Gewitter und gewitterige Regenfälle. Nach Abzug der Störung ist noch mit einzelnen schauerartigen Niederschlägen z« rechnen, V .. . .