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Dresdner Nachrichten : 28.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-11
- Tag 1881-11-28
-
Monat
1881-11
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.11.1881
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»t« «2. on >r, rv. siette. aller irlblg nlttel aanz rlelrn reifen urilck, oährt, iällen eitei., «<>a- per '.stark. »ehait von >1' lim rtlent n ven 2«<» mittet eimt- t mit . Ist-, ihre ivoto: tbcke; ipoth. uppcn i von sirten us der udolf »usen en mit inutcn uppen, lNIVk»- n be- in 5 ' Liter Dre«. Ilbert el. ildter, »an», eidel, r. M. etzscii, »«in», Zc,l,. >e»ke, feder. nn u. »ei- na, !ach- -sd.) er» vor- tM. znm time balt. >iss »' und Gold. Schlch- Etage, s Haus. »plia» uig zu ömigcn rire ich - Qua« Vrv8<!vll 1881. »rftteiiN ,»,!«» KO» 7 Uhr «» d«r Swedttlon: Marienstrahe «». Nlioniiewentetzrktr vi-ricljms.Nch -2 Mark WPjge., dur« dlc Pa» 2 Marl 71, «klar Nmum w Plgr. k3700O «liflaxe» lkrempl. tzitr dlrNil-kiiab» eln«,el°»d>erMa« tmtzrlxik mach.' sich dir itildacti»» »ich! ucitiiilülich. Nmionce» slir uns »chmcu ai>: Dir ei»mn»-r»>N„rcM«k V.Koalr«. «lei» ä- vao>«r; — «»»als Mols«! - raune L«»,»p.; - ^»»aNdrnvaiit: — t». Mull«» >u Äo,l>lll — laitft Ul Ma,idcl»ug: — I. ivarck äi 8«. ,» Halle! - Llciiicr ui Hamburg Tageblatt für Uolitik, Anterlialtung, Geschäftsverkehr. Sörsenbencht, Fremdenliste. 2«. 3alirxavx 8i>I«ral« »erden Nierleollreh« >7 di« Nachm- 3 Uhr anaenamme», Conniag» bi» Mittag» t» Uhr. In Ncuiiadl »er all Woäirniagrnl gr. ülmxrgiche Nr. bdisNachui-SUI-r. — Die ctuibaitige Peni,eiir kosicr >ü ii-igc. lLmgclanLI gli Pigc. Eine ijiasnnic Itir da» rsiichtz tägige lLrsch.iuen der Juftiutt wird »> iht ge gedkii. LumoLruge Annoncen»Aufträge wnundclanmen t-c, innen unenici Wik nur gegen Pränumerando- Zahlung durch Sine,maile» odc- >a-aUe>UjNhlu»g. A.»t Lllbcu lailcu >a Plg. Inuiale iur d:: M-onaS«-- dlnmi.ier oder nach einem gcjllrzc die Petftzcite 2» Pt. Fn Ser Xreurklrvkv 2 » L klüllpp, «,.LL. - Z omptiulilt billigst. ^ tortvriihrvnck trisesi nun «!>-» hisssivroion eiutrvtkouck. A lat'Itlv IItldrum-< iMN tvu A fflvivlitulls nu^ vixunvir «llr-vicrorr Iinporfts g« — » » »> «I» l Ni M ltr»»-,t8«!d»< rl»lt« Ilv Alvi88vu f. l,VUI8 oblllvn UVI88VU ^ ^ VvidllLvdtS-XllSStvIIllllK V'itltt'llrltllvu uuit l.n^'l'0 « > »i !>i„.ciir>itu> l /-ii»»»«-»'i>i«.Iiu»n«-l«. uiiiik uu>1 u»i,t, nr> ^olleverLtrumvk^LLrsQu.8trLekMvs^ ^ Knu^u^, ^»-1^-011.1 n. ,cii>na..t lbl^. " oi >!,. Ihr r v I I» « v I» , IlilliMi I'ii'isr.. taiobl-iUftjs;«! ^iiüUillll. >Vuu.rc. Hit »«-«le-rdiü'iattiilt'ri» tmdtoiiü /.u > l,li>l>.Iilon. vi>.-u-rjd «I, iu .lii-ii/limllldtu, i,t« >l«e »I« n I'te r«>« -—6 — ir. ^ LZ o 1L«» Rai» U«ti»il. I2i» ^«I»»»»- uuit <-I»i»»»-HH»»»»'«'» uull 1> I»«v <ltp«i,-.jrrlitiit.>. t-un/iuei» I>iii>uii-tio»..IiliIt ,lwj>t>r Ululioliv iu> Ii,inig,-r-jr:Ii d>ao>,!»uu. t»i" In-Iiubt'-dtou .Vrt>I»»-t l, tiudclioiilix» i„ grüddtcr .Vudurtlrl de» djUigsteu t'reidvu. Xli Xuinsntllel, -,»«! mi «li'-dr-m Xu<>,-!»» blirr Ivl» laelcirteu >n»t mit t'eiluuill, r uuiift« I>'ftle» »<-1,,- lnfti, I>t ,»»I «' e-c >ilii/i. Nr. 332. WiltetliilH 27.Novt'inb^r. Batninelcr nach L.kar Bvsolkt. WnNslr. l.'isMitk. 1 U.) .6^' L'tiil. scu ,^cncrtt ^Mill Tl,crm»'meltk',^. n. RcitUu..: Tcitlper. 70 ^,, iliedr Tt'mv. . ltt'ctisie Temv l>" ., "2^. V'tmincl lcicitt l't»utUkt Ausslchtcn für dril 28. November: veränderlich, mild, Neigung tn Negen. Montasi, Novlir. Neiicstc Tclcftrammc der „Tresducr Nachr." vom 27. Novbr. B > esla ». Ter gestrige Berliner Tngeoexvresftug. ivelcher um I Ilbr ^Nachmittags liier eiutresjen loille, ist beim Paisireir der eng lischen Weige der Tlativ» Nlvchbern um g IIl,r 5l Niiu. entgleist. Tie Niiiichiiie, der Tender, der Pvil und der Pactwageii stftrUen uni. Außer einigen.gvntusiviieu, ivelcbe der begleilende Postsekretär erlitten liat, sind feine gesälnlicbe» Berleftnugen »orgetvmmen. Ter Zug traf mit einer Benpättmg von 2 Ltnnden l»irr ein. Novt". Mcl,l i» D.ritvtiicr ^iiilc»lt>ci;cit wtli 1 D. II (5.. r^. in. Iattlt.in»cn Mt'UiN l I. l-r. Terdr. 1 T. j'/Q.. pl. Januar l T. Mai l (..l.l wixe-1- <5. Fracht 4>. (5. Dresden, 28. 'November. Dienstag nnd Mittwoch sollen dicHvsjagden ans den priiiz- lichen Nittergute AaI, nis li a n, e n obgelialten werden. — Der docrr Generaldireklor der Tlaatseilcnbnlmcn, »derr von TI üi i r s chkn , übernimmt morgen, nach Beendigung eines in Mera» ans Ge>u»dl>eitslüct>ichlen verbrach.en Urlaubs, wieder die Lbcr- leilnng seiner weitverzweigten Berwaltnng. — Tie Dresdner Nunilgenvsscnschasl bat ihren bisherigen ersten Boritand. vcrrnTherstlieulenant a.T.v.Giiv wiederum in diesem t'Imte bestätigt. — Am 21. 'llvveinber waren es 27 '."mbre, daß .Herr Bürger im nächsten Aahre in Aussicht geiwmmcn ist. Gleicinvohl aber nabm der Zitlaner Geiverbeverein Beranlassung, eine Deputation nach Dresden zu entsenden nno dem »Uibilar schon seht an seinem Aaihllaae in Aiierkennuilg seinre großen 2-erdiensle ein Tivlom zu überreichen, teilen des Tladttalhes ivnrd ein Gtüctwunschtelegramni zur LIbsendnng gebracht. — liegen die Wahl des NittergutsbeiifterS N e i ch aus Bichlau haben die in Bangen unterlegenen .zrechandler und szoriichritller, gegen die Wahl des Ha'vrikanlen bl e u s ch n e r in Glauchau die in der Mlnderheil gchliebcnen Lvziaidenwkraten beim Neichslagc Pro test eingelegt. (Gestern, als am lll. Tage nach der Reichstägscröss- nnna, lies der Termin für die Einreichung von Wahlprotcsien ab; Wnlilproteste, die^jegt nach kommen, bleiben unberüctsichtigt. — A» d.'r l^alinni>,.udsi.>i>i'ia ho.7 Demokratischen auch die sich einer immer gröberen Unrelsniming crrrdneNöe stadttiche Petition. „Abschaffung der M i e t h zi ns gro schcn und Ersab durch die Einkochmemteuer" zur Bertticilnng. jedoch wurde der noch nicht vertheille Nesl der Petition von der Polizei konsiszirt, weil das Versehen vorlag, daß, entgegen dem Preßgesege, ans der Petition nur der Drucker, nicht aber zugleich auch der Verleger namhasl gemacht worden war. Es wird daher sofort zu einer korrekten Auslage dieser Petition geschritten. — Am gestrigen Lkmnlagsnwrgen tonnte man ein prachtvolles Naturspiel beobachten. Die ausgehende Tonne wnrs ihre glühend goldenen Strahlen durch eine langgestreckte dünne Wolken wand über den ganzen .Horizont, der i» seiner wunderbaren Nein- beit in allen Farben des Negenbogcns sich widerspiegelte. 2-w gainc Umgebung erschien, gleichsam wie van elektrischem sichte be leuchtet, in matlgelbcm Schimmer. Mit dem hölsersleigen der Sonne verlor sich die cssektvollc Erscheinung wieder. — Das Befinden des vor ^einigen Tagen in seiner Wohnung ranbmvrderisch überfallenen und durch .hammcrschläge verwundeten -denn P ö s ch m a n n in szriedrichUndl ist, wie wir auS sicherer Snelle ersabre», ein derart günstiges, daß dessen Wicdcrgcnenmg mit vollster Sicherheit erwartet werben darf. 'Alle gegentbeiligen Gerüchte erweisen sich demnach als völlig unbegründet. — Uebcr einen eigentbümlichen viall von angeblicher Leichenschändung ersabren wir folgendes. Vor nicht zu langer Zeit starb der hiesige sUempnermcisler P. Ein freund und snihercr Hausgenosse des Verstorbenen, den wir N. nennen wollen, ivollte vor der Beerdigung den Zreund noch einmal iebcn, da er nicht Zeit batte, ibm durch seine Begleitung zur Ruhestätte die legte Ehre zu erweisen. Er fand sich daher eine halbe Stunde vor dem Begräbniß in der Dodtenhalle des .ÜrankenhameS ein, welche er ans erhaltene Weisung des Portiers allein nnd unbehindert betrat. Aber wie erschrak er über das Aussehen dcS Tobten, welcher zwar anständig ausgebabrt, aber niit weit aufgcsperrtem Munde dalag. N. bemühte sich nun den Mund seines FrenndcS zu schließen, welches sich natürlich als vergebliche Mühe erwies. Er sagte sich weiter, die Leichenfrau, welcher cs abgelegen hätte, den Mnno vor Er kaltung des Verstorbenen zu schließen, um den aufregenden 'Anblick abzuweiiden, kann nun auch nicht mehr helfen und — so nahm er ans Mitgefühl eine Stecknadel und steckte damit geschickt unter dem Schnurrbart des verblichenen freundes Lippen zusammen nnd strich erstercn darüber hinweg. N. wurde von dem Anatomicdiener und der Leichenfrau angezcigt »nd der Borsall beschäftigte 4 Z»stanze»: das Direktorium deS .eirankenhauses, den Stadlratb, das Polizei präsidium. Staatsanwaltschaft nnd 'Amtsgericht. Nach grünolichcr Erwegung der cinscliiagenden Umstände, zumal sich die helbeiligten leidtragenden für die geübte, wenn auch vorschnelle Rücksicht des R. sogar zu Taut verpflichtet fühlten, wurde ein weiteres Ver fahren eingestellt. — Der S ch a rsrichter Brand auS Pfassroda bat nun doch am Sonnabend in Darmstadt seines schrecklichen Amtes gewaltet. Früh " > 8 Uhr köpfte er den R a u b Mörder Weltmann aus Groß-Rohrhcim. Der Dclinaucnt ivar die ganze Nacht über guter Dinge und toppte sogar die Justiz, indem er den Plag bezeichnet«:, wo er in seinem Garten den 8»D Mark betragenden Rand in Sicherheit gebracht haben wollte. Alsbald angcstellte Nachforsch ungen ergaben aber, daß der freche Mensch gelogen batte, .ilnrz nach 0 Uhr trank er noch einen Schoppen Rottnvein: allein als er den verhängnißvollcn Gang antrelen sollte, verlies! ihn der Muth; er verlor das Bewußtsein, so daß ihn 4 Gendarmen förmlich aus das Schassot trage» mußten. Das Fallbeil machte mit gewohnter Raschheit der peinlichen Szene ein grausiges Ende. — Vorgestern Morgen vor 8 Ubr wurden zwei Stampfwcrkc der Baugner Pulverfabrik durch Explosion zerstört. Beide WeAe sind durch eine Walze verbunden. Vier Arbeiter: Fohann Schmidt in Bangen, Fobann Brauer, Traugott Eichler und Fakob Balzcr — sämmtlich in Seidau, sind leider durch'Verbrennen schwer verlegt worden. Plan glnubt, daß das Unglück bei Einlegung der sogenannten neuen Masse in die Behälter geschehen sei- — Folsan» Broucr's Verlegungen sind so bedeutend, dag wenig Hoffnung für Erhaltung seines Lebens vorhanden ist. — Fm Hammergute Blaucnthal brannte am 24. d. in der Brauerei die Darre und das Malzhaus nieder. Verbrannt sind 200 Etr. Gerste, U Ballen Hopsen re. — Im ftomptoir der BretmUhlc des Herrn Stadtrath Eugen irssel in Lll, .--,'tock wurde am Abend des A. d. cingebrochcn. Der Einbrecher bat nur eine Flasche Breiinöl und einige Treib ! ricinen erlangen können. Eine verdächtige Person ist bereite- verhaftet.! - 'Am 27. d. zündeten 2 .ftnaben von >, und 7 Fahren in! Nevperwiger Flur (bei Wurzen) eine Strohfeime nn, die total! nicderbrannte. I - Selbstmorde. F» zUeinwolnisdorf erhängte sich nm l 22. ds. ein dortiger Einwohner, der dem Trünke sehr ergeben ge wesen sein soll. - Fm großen Teiche bei Ruppendorf hat sich der; seit dem 17. ds. bereits vermißte 78jährige .'sandarbeiter Gustav Man» Grimmer in Folge Geistesstörung ertränkt. - Fm Gehölz an der großen Pönnig in Thieniendvrler Flur erhängte sich der zur Zeit dvmizillose 77 Fahre alte Schniiedcaesclle Wagner. Am! 27. ds. machte eine in Frciberg ivvlinhaste Ebesran, Pintter von 7 ftindelii, ihrem Leben durch Erl,äugen ein Ende. — Landgericht. Eine Spezialistin im Betrngssachc hatte, sich in der bereits viermal wegen Diebstahls nnd zweimal wegen! Betrugs vorbestraften Manrcrschesran Henriette verchel. Mühle geh.: Löbler ans Papperig vcr der III. Stinstaiiiiner zu verantworten.! Eines Tages im Mai erschien die 'Angeklagte bei dem Gärtner zlörner hier, stellte sich als eine Frau Richter vom 'Weißen Hirsch! vor und änsserle weiter, sie sei bei einer russischen daselbst wobnen-! den Familie in Dienst, welche beabsichtige, Pflanzen zu taufen, ztörner ließ sich a»ch täuschen und übergab der Schwindlerin mehrere! Pflanzen im Werthe von 2 M.. woraus sie l M. abschläglich be-j zahlte, den Rest aber erst ablieserte, nachdem ihr belrügcl'isches Ma növer zur Anzeige gebracht war. Dem Bäckermeister Easpnr in Tolteivift gegenüber bezog sich weiter die Mnlüe aus ihre „Betannt- schast" mit dem beschwindelten Gärtner zlöiner. log demselben dann vor. sie wolle sich mit den, Anstragi» von Gebäck für L. befassen nird erfreue sich der .ftundschasr einer russischen Familie, und bekam aus diese günstige Acguisitivir hin den vo» ihr entnommene» allen Zwieback im Werlbe von 27 Pfennigen cieschenkt. Zn einer späteren Zeit erschien die genügsame Betrügerin m der Wohnung eines Gerichtsschrcibcrs uiw stellte dort ein eiörbchcn Birnen im Werihe non höchstens A> Pfennige mit dem Bemerken ein, sie handele im Llustragc einer, der betreffenden Familie betann- tcn Dame und solle sich den .ftausspreis der Birnen mit 90 Pf. vcrlagsweise anszablen lasten. Auch rn diesem Falle leiste««: die 'Angeklagte später, nachdem Anzeige erstattet war. Ersah. Die zwei der Mühle zur Last gelegten Diebstahl nähme einer Gießkann auf die Aneignung 70 Ps. ans dem e erstrecken sich ans die Weg- Gießkanne gelegentlich des Einkanss von Birnen, sowie giinng von 7 Schock Pfirsichen im Werlbe von 4 Nit. . e», Ferrariohchen Grundstück. Der Gerichtshof fällte, ans" ^Eaalsgnwalt Weicher gemäß, in Rücksicht klagten die exemplarische Strafe von I Fahr 9 Monaten Zuchthaus, 4 Fahren Ebrenrcchtsverlusl nnd Stellung unter Polizeiaussicht. — Vo» demselben Gerichtshöfe wurde ferner der.Handardeiker Hermann Frmisch aus Ehrenfri-dcrsdorf, ein unverbesserlicher Dieb, wegen einfachen Diebstahls im wiederholten Rücksatte zu 1 Fahr Zucht haus, 4 Fahren Ehrenrechtsverlnst nnd Stellung unter Polizeiaufsicht vernrlbeilt. Der Angctlagte hatte einen Mahagoiiinähtisch gestohlen. — Gegen den Handarbeiter Fob. Ernst Priebsl aus Riei'endors er kannte die lll. Strafkammer unter Vorsitz des Hrn. Landgerichtsdirector Trummlcr ivegen falscher Anschuldigung auf 2 Monate Gcsängniß. ivcil derselbe wider besseres Wissen seinen früheren Arbeitgeber, von dem er ivegen ungenügender Leistungen entlasten worden war, in mebrere» Eingaben an die Behörde der Mißhandlung von Pferden beschuldigt halte. — Vor der IV. Strafkammer unter Vorsitz des Herrn Ländgerichtsdireetor l)v. Flügel erschien am Sonnabend der Schisssmann Friedrich Hermann Schneider aus völligstem unter der Anklage einer Lörperverlebmig im schwereren Falle. S. geriet!) am Abend des 7. September ans dem Danzsaaledes Gasthoies „zum Bielathal" bei Hütten mit dem Dienslkiiccht Friedrich Lebmann in Streit und schlug denselben, nachdem er von L. geschnbbt und durch die Bcmerkilng: „Du wärst mir ein .sirüvpel!" gereizt worden^ mit einem Bierglase wiederholt über den stopf. Der zweite Lchiag war so heftig geführt, daß das Vierglas zerbrach, nnd trotzdem ver setzte der ausgeregte Mensch seinem blutenden Gegner noch einen dritten Seblag mit dem Stumps deü Glases übers -Haupt. Die hierdurch mit verursachte Verletzung der Schädclarteric war nach dem sachverständigen Gutachten gecignet, eine Verhlniung nnd so- niit sichtlichen Eriolg herheizusülnen, wen» es an ärztlicher Lsilsc bald nach dein Vorgang gemangelt hätte. Glücklicherweise ist Lehmann gegenwärtig säst gänzlich wieder hergestellt. Herr Staatsanwalt Vicariatsrath Lnsft bob hervor, daß der Fall nabe an versuchten Todtichlag grenze und beantragte dieserhalb eine möglichst empfind liche Strafe. Das Erienntniß lautete ans 0 Monate Gesü'iianiß. — Tagcsord n n ng der I. st a n, in e r. Heule 'Montag Plittags «2 llhr. I. Bericht der l. Deputation über den Gesetz entwurf wegen Vollziehung des Arrestes in unbewegliches 'Ver mögen, 2. Antrag über die Petition des l 1. Turnkreises, die Ein führung des obligatorischen Tmiiunlenichto an der einfachen Volks schule. 7. desgl. über die Pelilion F. Eduard Lauc's in Leipzig nnd Genossen um Abänderung einer das Viehschiachten betr. Verord nung. -Hierauf geheime Sitzung. — Tagesordnung der 2. stammer. -Heute Montag Mit tags 12 Ubr. Allgemeine Vorherathung über die Erbauung meh rerer Secundäreiienbahnen betr. — Laudqcrtch!. bcu 25. Ruin. TiniNammkr II S Mir Hau>>wcr>>u«dluui, qc.rcu dn, S)luc-wauicui>a»r>icr 2i»u>nt Bulonq au.- -Lifttichcunu w.-»cu .-iusuch.» BauikraNc». N» ., ii-iie» den Huntxndkticr Sari ^ricdnch Hridlcr au- Hammci- LSurMii» vei DölNcu wraen rinsachcn INkbliaiiN:. II ßkacu i>e» Haneardcac» Hriurul, N»i>al»>li «»aidiia,«, aiu? Trc-?diu dcc-i. >>>,, qcq.-n d.» 2ltt>cNcr Ern» Carl S>r»m> Burkiiari» van iiicr und v.u Liliuiuuack.cr Friedrich N.ftNnI,» Müller au- Krovzi«, ivcftr» IliNcrlchlauttNii und Piiuaiurluudcnsa schung B.-nalir zu icsiric-n Krr- lurchcu und wrueu Hrlilcrci. 12 licgr» dcn 'iarvmachcr gricdrich Hcrinauu Dövaid au- Porvrüclc vci Mcive» iveurn cmiachni TiabualNs. ohne Toiletten! Feh muß osten beten»«», daß die Vorbereitungen zu einem Feste, vorausgesetzt, daß ich sie nur anzubesehlen habe, mich mehr interessiren, als das Fest selbst. Die Erwartung, welchen Eindruck das dem unermüdlichen Eomhiiialionssiniie entsproßene neue 'Arrangement ans Freund wie Feind inacheir werde, versetzt mich in eine angenehme An regung, weiche die Stunden geradezu entfliegen läßt. So muß es dem braven Soldaten, der Earrwre machen will, am Vorabende eines Gefechtes zu Pinlhe iei»' Nieder- läge bleibt Niederlage, mag sic nun aus dem Sclsiacblteloe unter stngclreae», oder ans dem Pnrgnet, begleitet von nnlleidiga», höb- nischen 'Blicke,» und Phrasen slattsiiiden. 'Wer ivollte sich von ihr lreneii lasten- Sieger zu werden wünscht Feder; Bewunderung heischen alle Frauen, selbst die vernünftigsten, wenn sie ihr An>- Irelen daraufhin ausstatsi». 'Aber, meine Liebe, nicht nur Geschmack, sondern auch Mutt, geliörl dazu, eine Novität am das gesälirlickie Terrain der weiblichen Salvnkntik zu sichren die leider nienials ob jektiv zu urtheilc» vermag welche, ivie du: neuesten Ballkvileiten, der Plinntasie etwas zu weilen Spielraum gestatt«». Die leichten bl»»»»-, sicher- und golddurchwirksi» Stosie sind ja iinbeslreitbar »an großer Eleganz, sie lassen dw^Gestalt auck, jugendliche, er scheine», als die schweren seidenen Scblepptleider, aber nicht seen mtig schniächtig, ivie die Gewänder der Willis mach englischen Sage» sind dies jungfräuliche Geister, die in Mondicheinnächsi» über Gräbern schweben» sollten sie vom Gürtel herabsalle», sondern faltig und dabei doch nicht nerbülleiw. Die Ursache zu diesem Wunsche liegt in der llebertrcibung einer stokelteri:, die mich neulich aus einem rasch improvisirleu Ballfeite des Geiandlen degoutirte. Dieselbe besteht darin, daß die allerneuesten Ball Unterkleider, neh men wir an. aus weicher, farbiger Seide, säst trieolarlig aniiegen solle», ohne eng zu sei»; die 'Vorder- und Seiteiitheile werden mir nicht, wie bisher, in Bai,neu geschnitten, ionder» genau nach der Gestalt eingerichtet nnd durch sogenannte Abnäher vervollkommnet. Nachdem das ganze Gewand, auch das rund ausgeschnittene Leib chen, mit Blumen besteckt morde» ist. io daß man nr der Tbnt nur eine Blumen Gestalt eu erblicken glaubt, wird das glatte, schleier- dünne L berkleid nbergeworsi» und in der Taille durch eine» Bin- mcngürtcl befestigt. Berückend schön, aber ohne das so wolittlmende, die vornehme^Dame auszeiclmende Eachet, iah Madame R., die Gattin einer Finanzgrößc, mit ihrem blaß-rosa Unlerklcide, aus dem dunkle Rosen eben erst zu erblühen schienen und einem Mantel von Goldgaze ans, der an beiden Seiten, gleich den griechischen Röcken, Acuilltto». V Heute findet im Hotel de Sore das erste Eonccrt des Di lettanten Orchester-Vereins unter F. Reichet'« Direktion statt. ch Unsere liebenswürdige .Kammersängerin Frau Proska- Schuch dürste gestern letztmalig gesungen haben, d. d. glücklicher weise nur vorläufig zum letzten Male. Sie sieht einer Zeit ent gegen, in der sie von der Bühne fern bleiben muß und da die Uriachc an sich eine reckt erfreuliche ist, io darf nian nicht murren, sondern die Hoffnung hegen, daß sie im Februar ebenso anmutbig »nd künstlerisch vollendet vor uns auf der Bühne stellen wird, wie dies noch gestern der Fall war. Fm Lause des Winters wird als Ersatz zeitweilig Frl. Lilli Lehmann liier gastiren. ch Das neue Rcsidcnztbeater Märchen „Rübezahl" non L skar Köhler bat auch auswärts Aufmerksamkeit erregt. Die Nach frage fremder Bühnen ist erfreulich genug. Zunächst der Dresdner Prc»»ere folgt Leipzig mit dein „Rübezahl", woselbst ihn daü Earolathcatcr unter Herrn Direktor Ä. H''' ' Hcßlcr auffülirt. - P arisc r Mode b r i e s vom 27. November. Meine thcure Hcrmanee! Was wäre das Lehen ob»e Amüsement, das Aninsement Belichtheil erreiche», drini sic sind mehr als alles Hindere geeignet, einen nickt ganz jugendlichen Hals zu verschönen — Sn kannst Dir wobt denken, daß die Tanzkartc der Madame R. überreich begehrt wurde. Ab! nur vliöro, beinahe hätte ich hier zu erwähnen ver gessen, daß das zu diesem Zwecke bestimmte zierliche Elsenbeintäscl- ckcn auf ieiiiem modernen Ballsäclier scbien dan. — Ein Ball im November gleicht immer einer umei'en Frucht ; trotz der glänzenden Sckiale bleibt der Fnhalt zweifelhaft. Ma» muß daher auch wobt mit seinen Besuchern nnd den durchaus noch nickt ans der Höbe stehenden .Hilfsmitteln der nächsten Saison Geduld haben. Fe dichter draußen der Schnee fällt, je unheimlicher Wind und Wetter an's Fenster klopfen, desto lieblicher leben die zarten Erope- und Moussesin Gebilde ans, die nnicre Kainmersran, ober^auch Seine Herrlickieit der Schneider, vor uns ausbreilen. Kein Spaziergang, keine Aus fahrt lockt, es tomink uns nicht daraus an. einen Sbawl, eine Guir- lande, einen Scli'.eicr prüfend um Hals nnd Schultern zu schlingen, die Wirkung der Farben mit dem Teint m vergleichen. Aber jetzt ist hierzu wahrlich noch nickt die reckte .leit!^ Ai-geselie» von der milden Witterung, die immer neue Straßen-Toiletten fordert und sich in der Wabi der Stosie zumeist ans e'w-hmnirs ftcs, Inftop be schränkt, — einen daraus gebftdesi» glatten Rock mit breiter Seiden stickerei unmittelbar über dem Saume, und langer, ebenfalls gestickter Polonaise, habe ich gestern erst cmpiangcn — Wcilmacbt und Ncu- jabr müssen vorüber sein nnd mit beioen die sich jagenden Wohl- tbätigkciisseste. Eine einzige der hierzu nölhigcn Toiletten kostet mehr, als waS dem Hilfsbedürftigen nach allen Bemühungen, Hin dernissen nnd Beschämungen zusällt. Das war mir neulich so recht klar, als wir, natürlich ganz unter uns, für ein unbemitteltes ade liges Fräulein, daS sich demnächst verbeiralste» soll und zu seinem Trousieau weder Spitzen noch Broderien besitzt, eine Soiröc eigcn- tlmmlicher Art veranstalteten. Eine Ausstattung olmc Spitzen nno Stickereien ist bei dem jetzt üblichen Wäsche-Luxus ein so schrecklich depriiiiirender Gedanke, daß inan ibn schon durch einen ganz ab sonderlichen Einsall bekämpfen darf. Wir beschlossen also für jene» Abend eine Doileltenstener einzusübren. Fcde erscheinende Dame sollte der Patroneise des llnteiiiclmiens den Preis ihrer Robe nn- aeben und dcn zehnien Tbeil desselben für die Braut sofort zur 'Verfügung stellen. Viele, namenllich die pessimistisch gesinnten Mütter, die im Filterest'«' der Znknnft stets mit der Gegenwart rechnen zu müssen glauben, nahmen an, daß ein einfacher Anzug, etwa aus weitzcin Eackemirc mit kleinen farbigen Atlas volants und einem farbig unterlegtem Spitzcngilet. am meisten imponiren werde, denn sie sagten sich mit durchaus nicht zu verkennender Weisheit: ein Unternehmen, an dem so viele Damen participiren wird bekannt, die 'Männer emps'angcn einen Reslex des Toilettcn-Budgcls, der ihre überdies schon ängstliche Zurückhaltung von der Ebc unterstützt und unsere Töchter in ihren heiligsten Fnteressen schädigt. Aber die Mehrzahl der Frauen, darunter auch ick, suchte doch in der Mildlhätigkeit zu wetteifern, d. b. so elegante und kostbare.Lleider als nur denkbar zu tragen. Spitzen und Stickereien repräsentiren ja immer ein immenses Kapital und so war es möglich, daß die Fürstin P, die eine malvenfarbige Sammetrobc mit drei übercinandersallenden echten, venetianischen Volants und aus der herzförmig deeollelirten Sehncbbeiftailie ein Fnchus n li» Marie Antoinette trug, allein eine Summe von 700>» Francs abgebcn konnte. Feh hatte ein Kleid ans havannabraunem Atlas gewählt dessen Rock aus zwei Tbeilen besteht. Da die Vorder- und Scftcnthcile etwas eng nno, so werden sie, ivie ein Tablier, ans einem zweiten Rocke sesigeknöpst nnd dann er» mit Schleppe durch einen nach unten zu sehr breit werdenden Revers, der durchaus sehr stylvolt mit goldenen Aelnen bestickt in, ver Hunden. Die Schleppe selbst ist an beiden Seiten gefältelt, was ibr ein reiches, leichtes, fast wellensörmiges Exterieur verlerln. - Diese Art. viele Volants, Besätze re. zu vermeiden, ist nickt mir elegant, sondern auch als besonders p>attisch zu empfehlen. Die Vordertheile des Rockes siud mit gestickten blaue» Blenden, die ein doppelter brauner Vplant abschiießt, reich besetzt. Das auch über dcn Hüsten runde Leibchen hat nur einen braunen, gesältelten Einsatz (Giletsorm) und bis zum Ellenbogen reichende Aeniiel, während alle anderen Tbeilc, auch die langen, rückwärts mit Tollsalten angc- 'etzten Schößen aus blauer Seide und Goldstickeiei bestehen. Ein kleines Diadem ans Gold-Aehren d«< cinie Enaner täuschent
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