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ML»« 28. Jahrg. ^«»«sprechet: «edaktion 32723 - Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 14797 SiickMe Lonnerstag, 9. Juni 1921 Redaktion und Seschäst-stell« Dresden «A. 16, Holbeinstrafie 48 VznaSPretS« Vierteljährlich srei Ha„r SluSaabe X mit illustrierter Beilage lg.78 ur, iilnsgab« » II SS ^ ciiischliebllch Postbcstellgsld Lie Sächftlche BolkSzeitmig erscheint an allen Wochentagen nachm. — Sprechstunde der Redaktion: 11 bis IS Uhr dorm. Anzeigen» Annahme von «eschästranzetge» bis IO Uhr, von Fainilienanzeigen bis II Uhr dann. — Preis für die Petit-Spaltzelle aller Anzeigen 1.4V tm RellameteU S S« ^r. — Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher aufgegebene Anzeigen können wir die Beraniwortlichkett für die Richtigkeit des Textes nicht übernehmen Der gute Ton H Seit dem 10. Mai, dem Tage, an dem die Abstimmung über das Ultimatum im Reichstage stattfand, hat von rechts stehender Seite ein Kampf gegen die Reichsregie- rnng, vor allem gegen den Reichskanzler D r. Wirth, und auch gegen die Zentrumspartei eingesetzt, der - was man eigentlich nicht für möglich halten sollte — alles Bis herige weit in den Schatten stellt. Wir haben ja schon in letzter Zeit einige Proben dieser Kampfesmethode an dieser Stelle wiedergegeben. Dieser Kainpf wird von rechtsstehender Seile geführt und hier tut sich die d e u t sch n a t i o n a l e Presse in ganz besonderem Maße hervor. Am letzten Sonnabend hat der sattsam bekannte deutschnationale Reichstagsabg. v. Gräfe- Gold cbee eine Rede gehalten, die von einem deutschnationa len Blatt als eine Fanfare bezeichnet wurde. Eine Fanfare war diese Rede allerdings gewesen, aber auch nichts mehr und nichts weniger als eine Fanfare. Diese Rede hat den stellver tretenden Vorsitzenden der Zentrumsfraktion des deutschen Reichstages, den allseits verehrten Herrn ReichSgerichtSrat Vorlage, veranlaßt, ebenfalls das Wort zu ergreifen und vor allem darzulegen, welche Methoden die rechtsstehende Presse jetzt beim Kample gegen die Negierung anwcndet. Wir wer den die Rede des Herrn Abg. Burlage in der „Sächsischen Vells- zeitnng" im Wortlaut veröffentlichen, sobald sie im Stenogramm uns zngcgangen sein wird. Als ich nun am letzten Sonnabend, den 4. Juni, abend? in Berlin von einer Besprechung nach Hanse ging, kaufte ich mir unterwegs eine der neuesten Erscheinungen auf dein Berliner Zeitnngsmarkt, nämlich das dentschnationale „Deutsche Abendblatt". Groß und mächtig kann man ans dein Kopf dieses Abendblattes sehen, daß es von Herrn R ei »hold Wnlle heransgegebcn wird. Bekanntlich mußte Herr Reinhold Wnlle zu Beginn dieses Jahres, wie sich nachher herausstcllte mihi ganz freiwillig, den Platz als Chefredakteur, der „Deutschen Zeitung" dein früheren Sozialisten und Verfasser des Schmäh werkes gegen die Hohenzollcrn und heute überdentschnatioua- !en und Hhpcralldeutschen sächsischen Landtagsabg. Mcruren- brccher überlassen. Herr Wnlle hat nun längst vor seinem Ausscheiden ans der „Deutschen Zeitung" eine eigene Organisa tion, nämlich den sogenannten „Deutschen Herold", ge bildet, der allmählich zu seiner Schutz- »nd Trutztrnppe wurde. Diese Organisation war im höchsten Grade unzufrieden dar über, daß selbst der Leitung der «Deutschen Zeitung" das Trei ben des Herrn Wnlle zu bunt wurde. Nun war und ist bis zum heutigen Tag Herr Mulle Mitglied der deutsch natio nalen Fraktion des Reichstages. Er ist also nicht der nächste Beste; er kann also nicht irgendwie abgeschüttelt wer den; denn er ist auf das Engste mit der Deutschnationalen Partei als NcichslagSabgeordneter verbunden. Er gründete nun vor einigen Wochen mit seiner früheren Lesergemeiude oaS dentschnationale „Deutsche Tageblatt", das auch da? eben noch genannte „Deutsche Abendblatt" herausgibt. Wenn jemand Lnst hat, drahtlich mit Herrn Wulle zu verkehren, dann braucht er nach Mitteilung des „Deutschen Tageblattes" nur an ,dic Wulle-Blätter in Berlin zu telegraphieren. In die sem „Deutschen Abendblatt" vom 4. Juni nun fand sich ein Arukel, der als geradezu unerhört bezeichnet werden muß und der dann im selben Wortlaut am Sonntag den 6. Juni in dem Hanptorgan des Herrn Netnhold Wnlle, nämlich im „Deut schen Tageblatt" lNr. 28) veröffentlicht wurde. In diesem Artikel ist über die Rede des Herrn NeichstagSabg. Reichsge- richtSrat Burlage folgendes zu lesen: „Herr Burlage vom Zentrum ist total erschüttert über die Rücksichtslosigkeit der Deutschnationalen. Er wim mert zu Anfang nur leise, bittet sozusagen um Vergebung, das; er geboren ist und gerät daun plötzlich in Helle Wut. Langsam fängt er zu summen an, wie ein Selbstkocher, redet sich künstlich immer mehr in Wut, bis inan fürchtet, er würde jeden Augenblick explodieren. Plötzlich pufft cs — da ist e? aus. Der Spiritus ist zu Ende. Man schüttelt den Kopf. Er sagt: Oberschlesicn wäre schon heute verloren, wenn wir das Ultimatum abgclchnt hätten. Wie denkt Herr Burlage sich denn eigentlich die Lage der Ostmark? Wer hat denn bisher den gänzlichen Verlust Oberschlesiens verhütet? Die Entente etwa? — Herr Vor lage. entweder haben Sie wirklich den politischen Horizont, der dein Durchmesser einer mittelgroßen Käseglocke entspricht »der aber na, ergänzen Sie nach Belieben!" Diese Ansfühlungen sprechen für sich selbst. Früher svrach man von dem Sauherden ton" der so zialdemokratischen Presse. Diesen Ton haben sich die Organe vom Schlage des „Deutschen Tageblattes" in vollem Umfange zu eigen ge- macht. Nochmals betonen wir, daß groß und mächtig in dicken fetten Buchstaben auf der ersten Seite des „Deutschen Tage- blältcs" z» lesen ist, daß dieses Organ von Neinhold Wulle heeauSgegebcn wird, und nochmals beben wir hervor, daß Herr Arnihold Wulle bi» zum heutigen Tage Mitglied der deutsch nationalen Neichstagsfraktion ist. Wir zweifeln nicht, daß bei allen Menschen, die noch ein Gefühl für politischen Anstand sich bewahrt haben, diese unerhörten Schmähungen ge- gen den verdienten Abg.Reichsgerlchtsrat Burlage die tiefste Empörung Hervorrufen werden. Der gute Ton, der so aus der deutschnationalen Presse Berlins spricht, geht auch sofort auf die Provinzpresse über. Vor uns liegt die Nr. 28 der deutsch nationalen „ Bautzner Nachrichten" vom Montag den 6. Juni, in der über die Rede des Abg. Burlage folgendes ge« sagt wird: „Herr Burlage sollte die Darlegungen lieber ent kräften lgemeint sind die Darlegungen des deutschnationalen Abg. v. Gräfe-Goldebee), statt die Nolle eines entrüsteten Kuh- Verkäufers zu mimen." Auch dieser Ausdruck spricht Bände über die Gesinnung, die heule in gewissen deutschnationalen Kreisen vorhanden ist. Es ist schwer, ruhig zu bleiben ange sichts einer solchen Polemik, die durch keinen parlamentarischen Ausdruck mehr charakterisiert werden kann. Bei dieser Gelegen heit möchten wir unsere Freunde im Lande ersuchen, der Schriftlcitung der „Sächsischen Volkszeitung" solche Angriffe der Provinzprcsse stets zukommcn zu lassen. Wie schlecht muß cs doch »in die Sache der Deutschnatio nalen stehen, wenn ihre Presse nichts anderes mehr zu tun weiß, als zu den gewöhnlichsten Beschimpfungen überzugehen. Dieser „gute Ton" muß überall im ganzen Lande entsprechend niedriger gehängt werden. sisl- Erklärungen des Reichskanzlers Berlin, 8. Juni. In der heutigen Sitzung des ReichS- wirtschastsrateS ergriff vor Eintritt in die Tagesordnung der Reichskanzler Dr. Wirth das Wort. Er führte aus. daß die außenpolitische Lage durch das deutsche Jawort geklärt sei. Unge klärt sei die Frage der Regelung der Einzelheiten, die aus dem Ultimatum erwüchsen. Wir haben, sagte der Reichskanzler, in unserer auswärtigen Politik seitdem dem Gedanken Rechnung getragen, der der Leitstern unserer Politik ist. Auch in der ober- schlesischen Frage haben wir versucht das Verbältnis der Deutschen zur Interalliierten Kommission und zu den Polen auf den Boden der B rständigung zu lösen, ohne daß die Waffen im Bürgerkriege das letzte Wort zu sprechen haben. Wir können u»S in der ober- schlesischen Frage vom Rechte, das uns im Friedensvertrage von Versailles gegeben ist, nicht abbringen lassen. Diese Frage darf nicht durch die Diktatur der polnischen Aufrührer gelöst werden. Die Hauptsache ist, daß wir jetzt nicht die Nerven verlieren, und daß die oberschlcsische Frage durch Schiedsspruch des Obersten Rate» gelöst werde, der nicht an dem Ergebnis der Abstimmung, die überwiegend deutsch war, Vorbeigehen kann. lBeifcrll.) Der Reichs kanzler bat ferner den ReichSwirtschaftSrat um se ne.Mitarbeit bei der schwierigen Aufgabe der Durchführung des Ultimatums. Vor allem sei die Frage der AuSfuhrabgabe und die Herausfindung eine» neuen Index eine gewaltige Aufgabe für die sachkundigen Beratungen des ReichSwirischastSrateS. Mit Pessimismus, so schloß Dc. Wirth, wollen wir an die Frage nicht Herangehen, sondern mit Mut und Optimismus. Alle Krei e müssen sich darüber klar sei», daß nicht durch neue Kriege, sondern nur durch Opfer und Leistungen dem Vaterlande der Weg zur neuen Freiheit gebahnt werden könne. (Lebhafter Beifall) Berlin, 8 Juni. Der Reichskanzler sprach sich gestern zu dem Berliner Vertreter des Matin über verschiedene aktuelle Fragen au». Dr. Wirth erklärte u. a. über die deutsch-französisch« Ent- spannung: Da Ich selbst an twr Konferenz von Sva teil- genommrn habe, konnte ich feststellcn, bis zu welchcm Grad die Verhandlung-armosphäre von Mißtrauen geschwängert war. Wenn ich damals die Leitung der deutschen Politik in Händen gehabt hätte, hätte Ich der Entente eine große Reparationssumme angcboten. Der politische Horizont hätte sich dann ein Jahr früher aufgeklärt. Wetter sagte der Kanzler: Die Regierung wird sich darauf be schränken, die schwerstrviegenden Methoden zu suchen, um die Wieder gutmachung in ihrem ganzen Umfang auszuführen. Insbesondere werde ich Sorge dafür tragen, daß die Fristen genau ein gehalten werden. Betreffend Bauern erklärt« der Reichskanzler, daß er davon überzeugt sei, daß keine geheimen Waffcnlager sich in Bayern befinden. Ende Jnnl werde die Enlwaffming zum größten Teil durchgeführt sein. Ec hoffe auch, daß die Interalliierte Kom mission mit General Höfer ein Abkommen treffen werde. E« sei jetzt höchste Zeit, vaß die Interalliierte Kommilston die Recht« und da» Leben der Deutschen tn Oberschlesien schütze, sonst drohe hier der Bürgerkrieg. Man könne niemand zwingen, seine Kehle dem Mörder darzubteten. Trotz der Opposition der Dcutschnatlonalen, sagte Wirth, wird meine Regierung eine Krisis zu vermc den wissen. Vor Weihnachten noch wird da» erste Drittel des Reichs- notopfer» kassiert sein, lü bt» 12 Milliarden Papiergeld, größtenteils Kriegsanleihe. Sollten sich bet der Wiedergutmachung Saboteure finden, so wird das deutsche Volk sie zur Vernunft zu bringen wissen Tie demokratffche Regierung würde durch Aufhebung der Sanktionen tn drei Rbetnstädten rtne außerordentliche Stärkung erfahren, schloß der Kanzler Der Reichskanzler hatte auch mit dem Vertreter de« argen tinischen Blatte» La Naziou eine Unterredung, in der er u a. über die oberschlesische Frage erklärte, in Deutschland sei man der Auf fassung. daß die ganze deutsche Industrie östlich der Elbe ihrer natürlichen Grundlage beraubt wäre und daß ein großer Teil der denlschen Industrie und Volkswirtschaft für die Erfüllung der Reparation auSgeschaltet würde, wenn da» Industriegebiet an Polen käme. Ein Zugriff auf dirSubstanz des deutschen BolkSver mögen» könne nicht allein dauernd die deutschen Reparationsleistungen ermöglichen. Infolgedessen be fänden sich große Steuerentwürfe in der Arbeit. Zunächst komme die Körperschafttsteuer, die in weitestgehendem Maße auS- ocbaut werden solle. Eine einheitliche Auffassung der Sachver ständigen über die Möglichkeit der Erfüllung der Reparalionsver- pflichtungcn sei nicht vorhanden. Da» ganze Problem hänge aber deutlich mit der Gesarntentwicklung Europa- znsammen. Ueber die Frage der Neuwahlen sagte der Kanzler, «enn dir jetzige Politik von irgend einer Seite sabotiert werden würde, so mürbe selbstverständlich da» deutsch» Volk über sein Schicksal selbst «ntsche.drn müssen. StegerwaLds politisches Glaubens bekenntnis Beim Abschluß der großen politischen Aussprache aus An laß der Etatsberatungei, in Preußen hat Ministerpräsident Steg er Wald sich am Dienstag nochmals mit der Umbildung der Regierung in Preußen befaßt und hat dabei einige pro grammatische Sähe ausgesprochen, die weit über Preußen hin- aus Anklang finden dürften und die wir sozusagen als eine Art politischen Glaubensbekenntnisses Stegerwalds bezeichnen möchten. Ministerpräsident Stegerwald hat sich seit seiner großen Essener Rede „Deutsche Lebensfragen", gehalten auf dem 10. Kongreß der christlichen Gewerkschaften Deutschlands am 20. No vember 1620, wiederholt als Propagandist der von ihm damals bekundeten gesunden Idee einer breiten Mittelpartei gezeigt. Gerade die parlamentarischen Vorgänge der letzten Zeit, die Regierungsbildungen im Reiche wie in Preußen haocn zur Ge nüge gezeigt, daß eine große tragfähige parlamentarische Mitte ein unbedingtes Erfordernis ist. Die Parieizerklüftuiigcii, unter denen wir in Deutschland leiden, schwächen unsere politische wie wirtschaftliche Kraft. Es ist immerhin ein bedenkliches Zeichen, daß bei den letzten Abstimmungen im Reichstag derartig schwan kende Mehrheiten beranSkamen, wo bei der Annahme eines An trages für einen Absatz die Linke der Negierung ziistimmte und so die Mehrheit ergab, während der andere Absatz nur mit Zu stimmung der Rechten gegen die Linke eine Mehrheit erzielte und damit auf indirektem Wege das Vertrauensvotum für die Negierung znstandekam. Deshalb wirft Ministerpräsident Ste gerwald auch jetzt wieder die Frage ans, wie kommen wir all mählich zu einer stetigen Politik in Deutschland, und er sucht diese Frage dahin zu beantworten, daß wir nicht weiterhin in den Parlamenten sitzen und von einem ans den anderen Tag ar beiten dürfen. Zu einer Stetigkeit in der Politik können wir nicht kommen, weil im Reiche oder in Preußen die Opposition stärker oder genau so stark ist wie die regierungsfreundlichen Parteien, sondern nur, wenn eine sich stets gleicbblcibende Mehrheit für die 'Regierung vorhanden ist. Als Politiker stellt sich Ministerpräsident Stegerwald trotz seiner Parteizugehörig keit über die Parteien und betont, in erster Linie Deutscher und dann Partoiinann und in erster Linie Deniseber »nd dann Ar beiter zu sein. Dieses starke nationale Empfinden leitet er auS seiner Erkenntnis der größeren politischen Znsainmciibänge her, die in ihm auch die Erkenntnis der Notwendigkeit einer Zu sammenarbeit mit den sozial-politisch anders gerichteten Par teien bewirkt hat. Interessant ist aus den Ausführungen Stegerwalds noch die eine Stelle, daß er auch heute noch die FriedenSresolution vom Jahre 1917 in ihren Grundgedanken für richtig und nur ihre Inszenierung für falsch hält. Ein solches Urteil in dieser Frage ist auch immerhin wesentlich, zumal be kanntlich Stegerwald in anderen Fragen keineswegs als soge nannter „Mitläufer Erzbergers" gelten kann. Zurückerstattung der Ausfuhrabgaben Berlin, 8. Juni. Wie aus zahlreichen Anfragen au» Industrie und Handel hervorgeht, bestehen trotz der kürzlicken amtlichen Presse. Veröffentlichungen ln den beteiligten Kreisen noch Zweifel über dle Erstattung der Wtederaufbauabgabe, die in einigen VerbandSländein von der deutschen Ausfuhr als Sanktion erhoben wird. In der erwähnten Prcsseveröffentllchung, d'e der Reichskanzler lm übrigen auch ln seiner Reichstagsrede wörtlich verlelen hat. ist tn be stimmtester Wette z u aesagt worden, daß die Beträge. d!e tn Zukunft von einzelnen VerbandSstcraten vom Gegenwert der deutschen Ausfuhr erheben werden, denAuSführenden durch da? Reich tnPavlermark erstattet werden. Es war nur noch unbestimmt gelassen, zu welchem Zeltvunkte mit der Aus zahlung begonnen werden kann, da dazu noch einige vorbereitende Verhandlungen notwendig ssnd. Da auch in den beteiligten amt- lichen Stellen bekannt ist, daß die Ausfuhrfirmen diese Geldbeträge tn ihrem Betriebe nicht lange entbehren können, neschicht selbstvcr« ständl ch alle», um möglichst bald mit der Auszahlung beginnen zu können. ES wird zugcsayt, daß die» ln allerkürzester Zeit der Fall sein wird. Der Zeitpunkt und die Zahlstelle wird ln der Presse mttgelellt werden. Churchill über engkisch-sravzösisch-deutsche Zusammenarbr t London, 8 Juni. Cburchtll erklärte In einer Rede, die emsige Bürgschaft für einen dauei »den Freden beruhe in der Er reichung einer Zusammenarbeit zw scheu Großbritannien, Frankreich »nd Deutschland. Churchill sagte, wir müssen Frankreichs Standpunkt mst einem feindlichen Deutschland senscit» seiner Grenzen begreifen. Frankreich hat von britischer und am-ri« konischer Seite keine Zusicherung der Hisse für d u Fall erhalten, daß die Ereignisse von 1S14 sich wiederholen sollte». Be'.reifliche Besorgnisse haben die französische Politik in eine Bahn gefühlt, die Meinungsverschiedenheiten zwischen un» hervorgcrnsen haben. Möge Großbritannien bestrebt sein, die Zwietracht zwischen dem französischen und dem deutschen Volke zu mll crn. Der engltschnfranzöflsche Notenaustausch Pari«, 8. Juni. Die englische Regierung Hot, wie Hava» beftätiat, der französischen Regierung gestern eine Antwort auf die französische Note vom 30. vorigen Mona!» zuaeben lassen. Die britische Regierung rrklärt sich darin mit der französischen Regierung einig, daß die gesetzlich« Ordnung in Oberschlesien ge mäß dem FriedenSvcrtrage w i ed erber gestellt wer d e n müsse, bevor iraendeine Entscheidung getroffen werde. Die eng lisch« Regierung fügt hinzu, daß sie den Bericht Ihre» neuen Kom missar» in Oberschlesien über die Lage akuvarlen wolle, bevor sie sich über di« Frage der Prozedur aussprechen wolle, die vtriucht werden solle, um die «d-rschicffsche Frage ,u lösen- — Die sranz ö s> sch» Regierung Hut sofort auf diele Mtteilung geantwortet und er» klärt, daß sie sich i« diesen beiden Punkten dem eng lischen Stanpunkte anschließe. E» habe ebenso in der Absicht dcr sranzösischen Negierung gelegei» die Ordnung in Ober« schlesien wlederhertuürll,»