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Vesper in der RrenMrche. Dresden, Sonnabend, den 22. April 1893, Nachm. 2 Uhr. 1. Sonate (D-ckur, I. Satz) für Orgel von A. Guilmant. 2. Motette von Moritz Hauptmann (1792—1868). 8alvum tue ro^ow, Domino, ot bouoäio bsrociitati suao, 8alvum lao re^om, Domino. llalloluM, ^mon. (Gieb Heil dem König, Herr, und segne sein Erbe! Gieb Heil dem König, HerZ Halleluja, Amen). 3. .tntlsnl« v8pr«88ivv (Ol<ln>) für Violoncello und Orgelbeglei tung, componirt und vorgetragen von Herrn A. Stenz, König!. Kammermusikus hier. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 155, IO. Beschirm' die Obrigkeiten, bau' unsers Königs Thron, steh' ihm und uns zur Leiten; schmück', als mit einer Krön', die Alten mit Verstand, mit Frömmigkeit die Jugend, mit Gottesfurcht und Tugend das Volk im ganzen Land. Vorlesung. 5. Geistliches Lied (op. 84, Nr. 1) für Sopran und Orgel begleitung von Osk. Wermann, gesungen von Fräulein Therese Malten, König!. Hofopern- und Kammersängerin. Du bist's allein, Macht und Gewalt sind dein. Was kann sich deinen: Wort entgegenstellen? Du winkst — und Erd' und Himmel, sie zerschellen; du winkst — und alles kehrt zum neuen Sein. Du bist's allein! Du bist's allein, der Nacht und Sonnenschein, der Sonnen glanz und Wintersturm bereitet, aus seinem Herzen Gnaden ströme leitet, daß Segen triefen selbst die Wüstenein. Du bist's allein! Du bist's allein, der unter Schmerz und Pein in deinem Ernst mir deine Liebe zeigtest, die Hand dem, der versinken wollte, reichtest, der mich, der alle hört, die zu ihm schrei'n. Du bist's allein! Du bist's allein, durch den ich alles mein, mein das Ver- gang'ne, das Zukünft'ge nenne, durch den ich mich, die Welt, dich selbst erkenne, durch den ich rufen kann: „Herr, ich bin dein". Du bist's allein! Herr, du bist's allein, d'rum sei die Ehre dein. Von allen Zungen soll dein Lob erschallen, in allen Herzen deine Liebe wallen, dein Name unsre Krön' und Ehre sein. Du bist's allein. (Victvr von Slrauß.) 6. Sechsstimmiges geistliches Lied (op 67) von G. Vierling. Wenn auf des Meeres Wellen sich Abcndschatten senkt und zu der Heimath Zellen das Herz der Pilger lenkt, wenn sich in stiller Schöne umarmen See und Land und Helle Lautentöne Hallen von Strand zu Strand: o Heiland, Herr der Meere, dann unser Fleh'n erhöre. Des Tages Stürme schwiegen, des Meeres Arbeit ruht und weiße Tauben fliegen, wo jüngst getobt die Fluth. O werd' auch unserm Leben, dem kurzen Tag voll Noth, durch Himmelshuld gegeben ein stnrmlos Abendroth. O Heiland, Herr der Meere, um was wir fleh'n, gewähre.