Volltext Seite (XML)
83. Jahrgang Dienstag den 11. September 1917 abends Nr. 211 in gegen vir vvn vrr EE Mk' Wettere amtliche Bekanntmachungen stehen heute in -er Beilage. 'M, des Krieges. Ribot muh absagen. verloren ist, wo da» Kapital verloren geht. Lahl uns Die Firma Stahlwerk Becker, Akt.-Eesellsch. zu Billich in Zinnwald beabsichtigt, nach Maßgabe der bei der unterzeichneten Behörde zur Einsicht ausliegenden Zeichnungen da» Herrnwasfer innerhalb des Flurstückes Nr. 490» des Flurbuches für Altgrising, d. i. oberhalb des bei den Flurstücken Nr. 426 und 490 befindlichen Wehres, gerade- zulegrn. ,, i Gemäß 8823,33des Wassergesetzes v.12.3. 09 sind Einwendungen hiergegen binnen 2 Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Die Beteiligten, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren da» Recht zum Widerspruche gegen die von der Behörde oorzunehmende Regelung. time Sammelplatz, der Stützpunkt de» rechten Flügels des unermeßlich großen Heeres, Riga ist gefallen. Die Deutschen haben lange gewartet, aber ihre Geduld und ihre Aus dauer haben sie reichlich belohnt gesehen. Einen großen und vor allem einen eklatanten Erfolg haben sie damit davongetragen. Mit Recht jubelt ganz Zentralruropa über die Waffentat der deutschen Truppen in dieser Periode Warum kämpfen wir noch? Seit Rumänien un» meuchlerisch überfiel, sollte man gar nicht mehr so fragen. Auch der Blinde muß sehen, daß wir mit allen Mitteln niedergcrungen werden sollen. Kein Deutscher verlängert den Krieg; das besorgen mit zähem Ernst unsere Feinde. Trotzdem gibt» noch Leute, die meinen, wir brauchten nur zu sagen, daß wir Frieden schließen wollen, dann sei er morgen da, und zwar ein uns ange nehmer Frieden. Wir wollen die Verdächtigungen über die deutichen „Annexionisten" und „Kapitalisten" nicht wiederholen und widerlegen. Jene sind jedenfalls gut deutsch gesinnt und sonst weiß jeder Arbeiter, daß er auch Die „Weitzeritz - Zeitung« erscheint täglich init Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich einschl. Zuträgerge- bühr M.2.40,zweimonat- kvlks SpoissmSknsn, , Mun° 22 M, MUW-ch d» "v "» BMMlI-II« «um Beikus. Ads-d- !" " Stadtrat Dippoldiswalde. Die auf besonderen privatrechtlichen Titeln ruhenden Einwendungen werden durch d°" AM E -m I„7. Freiberg. Nach Zeitungsberichten sollen die alten und ehemals so reichen Silberbergwerke um die alte Silberstadt Freiberg wieder in Angriff genommen werden, Die ganze Gegend rings um die alte Silberstadt ist mit unterirdischen Gängen durchzogen. Aus ihnen wurden früher ungeahnte Reichtümer zutage gefördert. Die Berg werke waren etwa über 700 Jahre im Betrieb und haben über 5 Millionen. Kilogramm Silber im Werte von etwa 900 Millionen Mark geliefert. Außerdem wurden noch nebenher gewaltige Mengen Blei, Schwefel, Arsen, Zink und andere Mineralschätze gewonnen. Der gesunkene Weltmarktpreis de» Silbers hatte jedoch etwa ein Jahr zehnt vor dem Kriege jede Wiedereröffnung dieses Berg-, baue» unmöglich gemacht. Bis dahin hat der sächsische Staat den Bergbau noch betrieben, jedoch seit Jahren bei diesem Betrieb eine Anzahl Millionen Mark zugesetzt, um ihn daher 1903 gänzlich eingehen zu lassen. ObIsich der Bergbau jetzt lohnen wird, ist nach diesen Erfahrungen fraglich Oschatz. Eine Falschmünzerwrrkstatt wurde hier ent deckt. Der Inhaber war schon vor einiger Zeit auswärtssfestge- nommen worden. Ls waren von ihm Zehnpfennigstücke in größeren Mengen hergestellt worden. Leipzig. Der Rat der Stadt hat vorbehältlich der Zustimmung der Stadtverordneten beschlossen, bi» auf weiteres zu den Preisen für elektrischen Strom einen Teuerung-zuschlag zu erheben, und zwar in Höhe von 50 Prozent der Friedenspreise, da bei dem gegenwärtigen Strompreise die Wirtschaftlichkeit der Elektrizitätswerke nicht mehr gewährleistet werden könne. Ferner Ist beabsichtigt, einen Einheitstarif des Strompreises für sämtliche Wohnung»- beleuchtungen einzuführen. Schwarzenberg. Zum Gedächtnis des Reformations jubiläums will der hiesige Kirchenoorsiand ein kirchliches Gemeindehaus errichten. Plauen i. B. Die Speiseabgabe in den hiesigen Kriegs Volksküchen hat sich in den drei Kriegsjahren ganz beträchtlich gesteigert. Im ersten Jahre wurden 197 000, im zweiten 293000 und im dritten 965 000 Portionen verabreicht. Den bisher bestehenden 7 Volks küchen wird sich im Laufe des Monats September noch eine achte zugesellen, welche die größte unter den Küchen sein wird. Stollberg. In diesem Jahre blickt die Privilegierte Bürger. Schützengesellschaft auf ihr 250 jähriges Bestehen zurück. Das Jubiläum soll mit einer Festversammlung und mit einem Meisterschüßen gefeiert werden, für das der Mittelerzgebirgische Echützenbund eine Ehrenscheibe gestiftet hat. vetzse Nachrtchteu Schon wieder eine Alliierten-Konferenz. Die Alliierten beschlossen, wie aus Zürich gemeldet wird, eine neue Konferenz nach London einberusen. Daß diese Konferenz infolge der Vorgänge in Rußland und in Italien erforderlich geworden ist, kann keinem Zweifel unterliegen. Die Einnahme Rigas ein Weltereignis. Amsterdam, I I. September. Der Miliiärkritiker de» Woch-nblaite» „Haagsche Post" konstatiert in einem Artikel über die Eroberung Riga«, daß düse Nachricht zweifellos einen gewaltigen Eindruck in der ganzen Welt gemacht habe, daß sie in den Enünteländern Verstimmung hervor- gerufen hat und bei den Völkern in den neutralen Staaten mit Erstaunen ausgenommen worden ist. Riga, von dem man monatelang nicht» mehr gehört hat, Riga, da» die Russen, es koste was e, wolle, behaupten wollten, Riga, der Schlüssel zur Ostsee, Riga, die Etappe auf dem Wege nach Petersburg, Riga, der große militärische und mari- , lich M. 1.60, einmonat lich 80 Pf. EinzelneNum- mernloPf. Alle Postan stalten, Postboten, sowie unsere Austräger neh men Bestellungen an. Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unser« Amtshauptmannschaft mit 18 Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 48 bez. 38 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserat« mit entsprechenoem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 80 Pf. M eiß entz -I eitung ...... TUHeitW M AsM ftr HMM SWe-ekrgll.il. Amtsblatt für die Königliche Amt-Hauptmann,chast, da- KöniglicheAm^ z« Dg>p°w Mit achtseMgem „Illustrierten Unterhaltungsblatt und täglicher Unter) übernommen. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten ^n wir Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Petersburg. Minister Thomas teilte Ribot mit, daß es unmöglich? sei, ihm die Unterstützung zu gewähren, die er ihm leisten zu können glaubte. Ferner erklärt- der Kriegsminister Painlevä, daß er es für unmöglich halte, auf Unterstützung der sozialistischen Truppen zu rechnen. Infolgedessen legte Ribot in Uebereinsimmung mit allen Teilnehmern an der Versammlung den ihm erteilten Auf trag in die Hände Poincares zurück. Edison bei der Arbeit von v- Boot- Kampfmitteln. Der amerikanische Marineminister hat mitgeteilt, daß die Regierung zu Washington eine Prämie von 2 Millionen Dollar für eine wirklich ausschlaggebende Erfindung zur Bekämpfung der U-Boote ausgesetzt habe. Edison arbeitet zurzeit mit 50 Ingenieuren an 26 Erfindungen, doch wisse man darüber noch nichts genaue». Rumänien wird unsicher. Krakau. Der „Czas" teilt mit, daß man auf Seiten der Entente sehr um Rumänien besorgt sei, da angesehene Rumänen von Earlt und Marghiloman sich in Budapest befinden und ihre Sympathien für die Zentralmächte voll zur Schau tragen und bereit seien, ihren in rumänischen Kreisen steigenden Einfluß zum Abschluß eines Sonder friedens mit den Mittelmächten auszunützen. Ein Grobpatroulllenschiss versenkt! Paris, 10 September. (Meldung der AgenceHava») Das Großpatrouillenschiff „Alo II" ist am 22. August von einem Unterseeboot im Mittelmeer torpediert worden und sofort gesunken. Es hatte 257 Personen an Bord, Besatzung und Passagiere. 38 Personen werden vermißt, von denen 37 der Kriegsmarine angehörten und eine serbischer Offizier war. 4 serbische Offiziere sind von dem Unterseeboot gefangengenommen worden. Die Garung in Oberitalien. Zürich. Nach Züricher Meldungen aus Turin ist die „Stampa", das Organ Giolittis unter Vorzensur gestellt worden. Die an den Meutereün am letzten Dienstag beteiligte Turiner Garnison wurde in die Kriegszone ab transportiert. Englische Befürchtungen. Genf. Wie „Lorriere della Sera" meldet, befürchten die Engländer die Besetzung des neuen Hafens von Reval und eine Landung an der Südküite von Finnland. Wenn nicht eine sofortige Besserung in Rußland eintritt, bildet da» Chao» den allerschlimmsten Schlag für die demokra tische Sache. Menschenfreundlicher Rat aus Frankreich. Zürich. Der „Tagesanzeiger" meldet: Uebereinstimmend stellen die großen französischen Zeitungen die geradezu wahnsinnige Forderung an die russischen Machthaber, die russische Krieg-mudigkeit und Friedensstimmung durch Massenhinrichtm gen an der Front und im Land» zu bt- kämpfen. Maßregelungen wegen der Vorgänge bei Riga. -Morningpost" meldet au» Petersburg: Anläßlich der Vorgänge an der Rigaer Front sind zwei Stabsossiziere zur Dir- Position ges eilt worden. Das 3. Petersburger Infanterie- eine runde Antwort auf jene Frage geben, die einzige, die es gibt. Sie heißt: Wir kämpfen noch, nicht weil wir es wünschen, sondern weil wir müssen. Oertliche^undSächsisches. Dippoldiswalde und Kipsdorf. Bei den hiesigen Postämtern wird vom 17. September ab (Schluß der Sommerzeit) auf Verfügung der Kaiserlichen Ober-Post- direktion, um Licht und Heizmaterial zu sparen, werktags nur bis 8 Uhr abends Telegraphen- und Fernsprechdienst abgehalien. — Lesestoff-Sammlung für unsere Dippoldis- walder Kämpfer. Von selten unserer lieben im Felde stehenden Kämpfer ist vielfach der Wunsch nach Lesestosf für die Ruhestunden geäußert worden. Die treuen Heimats söhne haben es durch ihre Tapferkeit und heldenmütige Ausdauer wahrlich verdient, daß derartige Wünsche mit Freuden erfüllt werden. Es ergeht darum an die Be- wohnerschaft die herzliche Bitte, den hiesigen Miliiäroerein bei seiner Lesestoss-Sammlung gütigst zu unterstützen und geeignete Bücher, wie Reklam-, Meyer-, Kürschner- und andere Bücher dem Verwalter der Liebesgabenkasse Herrn Sekretär Wunderlich oder den Vorstandsmitgliedern des Verein» zugrhen zu lassen. Herzlichen Dank im Namen der Heimatsangehörtgen Kämpfer im voraus. — Die Friedrich-August-Medaille in Bronze am Bande für Kriegsdienste erhielt Eisenbahngehilfe Lötzsch in Frauen- stetn, sowie das Eiserne Kreuz 2. Klasse Eisenbahngehilfe Büttner daselbst. — Es kann nicht genug darauf hingewiesen werden, keine Lebensmittel in» Feld zu senden. Das gesamte Heer ist versorgt. Es ist daher unangebracht, dem Inland« Lebensmittel zu entziehen. Bor einiger Zett sind bei einer einzigen Heeresgruppe in einem Monat 31150 Postsäcke angekommen, in denen sich Päckchen im Gesamtgewicht von rund 934 000 Kilo befanden. Hiervon waren un gefähr 70 Prozent, also rund 653 000 Kilo, Päckchen mit Lebensmitteln. Wie sich an zahlreichen beschädigten Sen- düngen beobachten ließ, war deren Inhalt Wurst, Schinken, Fleisch, Speck, Eier, Käs», Butter usw. Zur Besörderung dieser 653 000 Kilo Lebensmittel für die eine Heeresgruppe allein sind 65 Eisenbahnwagen nötig. — Alle Hände zur Arbeit! Die niederbayrische Kreisregierung fordert alle Frauen von Kriegsteilnehmern auf, bei der Kartoffelernte mitzuhelfen. Wer sich ohne Grund weigert, erhält keine Familienunterstützung. Kllngenberg. Ein Prachtexemplar von einem Kürbl» hat Obirpostschafsner a. D. H. Baumgart in seinem Garten erbaut. Der Kürbis hat einen Umfang von 1,20 Meter, wiegt ,irka 80 Pfund und ist immer noch im Wachsen begriffen. Maren. Die „Finkenfang"- Restauration besteht Heuer 25 Jahre. Am I I. September 1892 fand die Eröffnung statt. Dresden, 10. September. Die Erste Kammer bewilligte heute 8,2 Million«« Mark für Teuerungszulagen an dje Staatsbeamten und Arbeiter.