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August Brotmarke«. Die Selbstversorger von Schwarzenberg nebst den Orlsteilen Sachsenfelb und Wildenau erhal len diese Dienstag, den 16. August vorm. 8—12 Uhr im Ernührungsamt, Siadthaus l. Die Selbstver sorger vom Stadtteil Ncuwelt nebst Dorderhenneberg ebenfalls Dienstag, den 16. August vorm. 8-12 Uhr in der Verwaltungsstelle Neuwelt. Nachzügler, welche bis Montag, den 22. August, ihrs Marken nichl abgeholl haben, verlieren ihren Anspruch. Schwarzenberg, den 15. August l921. Der Rat -er Stadt. — Ernührungsamt. Schwarzenberg. Lebensmiüelverkaus. Der Verkauf von Lebensmitteln für die Besucher der Tuberkulossnsürsorgestelle und Mütter beratungsstelle findet Dienstag, »en tk. August, nachm. 3—5 Ahr im städtischen Wohlfahrlsamt (Torbeckhaus) statt. Schwarzenberg, den 15. August 1S2I. Der Bal -er Sla-t — Wohlfahrtsamt. Mittwoch, -en 17. August 1921, vormittags 10 Ahr sollen in Schwarzenberg 122 Stitch emaillierte Wannen meistbielend öffentlich versteigert werden. Sammelort der Bieler: Gasthof Neuslädler Kos' in Schwarzenberg. Schwarzenberg, den 13. August 1921. Der Gerichtsvollzieher -es Amtsgerichts. Die amtlichen Dekannlmachungen sämtlicher Behörden könne« ty -e« Geschäslsstellen -es „Erzgebirgischen Dolkssreuntss" ia Aue, Schneeberg, Lvhniy un» Schwarzenberg eingesehen werben. Der Gemeinderat. Schulz. Griesbach, den 15. August 1921. Der Kirchenvorstand. Pastor Lonrad. Nachruf. Am 10. d. M. verschied nach kurzer Krankheit unser Schuhmann^ Kerr Gustav Kermann Nees. 22 Jahre hat er, zu jeder Zeit dienstbereit, mit großer Zuverlässigkeit und Ehr lichkeit sein Amt verwaltet. Ebensolange hat er mit Treue und Hingebung de» Dienst an unsrer Kirche versorgt. Wir rufen dem Verblichenen «in innig« ^ab« Dank" und .Ruhe in Frieden" nach in sein« still« Grust. Teilweise Aufhebung der Sanklionsn. Part», 18. August. Der Oberste Rat hat br- schlossen, die wirtschaftliche» Sanktionen unter dem Vorbehalt ausznhebe», daß Deutschland die ihm ge. maß dem Londoner Ultimatum auferlegte eine Milliarde Goldmark pünktlich zahlt. Nach einer Rede Briands wurde beschlossen, die militärischen Sanktionen zu- nächst beizubehalten. O l. Di« Verhandlungen -es Obersten Rates über -i« Auf hebung der Sanktionen scheinen das Satyrspiel zu den varangegangenen Beschlüssen in der oberschlesischen Tragödie ge wesen zu sein. Briand hat eine bürge Red« geredet und in ihr versucht, seinen Landsleuten die teilweise Niederlage, die er erlitten hatte, schmackhaft zu machen. Der Engländer Curzon führte ein Scheingefecht, als er die Franzosen davon überzeugen wollte, daß die Sanktionen in ihrer Gesamtheit verschwinden müßten. Man mußte dem französischen Enten legen assen m gewissen Punkten nach geben, um ihm seine oberschlestsche Niederlage zu überzuckern. An sich hat -er Entente an den wirtschaftlichen Sanktionen nicht allzuviel gelogen. Die Bestimmung über den Ausfuhrzoll, welche den Hauptbestandteil -er Sanktionen bildete, Ist niemals tn Kraft getreten, selbst Frankreich hatte von ihr unter dem Drucke seiner Wirtschaftskveise noch keinen Gebrauch gemacht. Immerhin bedeutet di« Aufhebung, die am 15. September statt- fin-en soll, insofern einen Vorteil für die deutsche exportierende Industrie, als dann einer Ungewißheit ein Ende gemacht wird. Ls stand ja der Entente jederzeit frei, die wirtschaftlichen Sank tionen in Kvaft treten zu lassen. Die vorläufige Aufrechterhaltung der militärischen Sank tionen ist eine Wiederholung des Bruches des Fried.msveriragcs. Da vriand selbst eine neue Verhandlung darüber in Aussicht stellte, wird damit zu rechnen sein, daß die Aufhebung auch dieser Erpressung einmal stattfindet. Hoffentlich macht England Dampf hinter die Sache, damit es nicht allzulange dauert. Vorläufig mußt« Frankreich Zeit ge- zegeben werden, die freiwerdendcn Truppen anderwärts unterzubrin- gen. Es ist kein Geheimnis, daß es unter einem Ueberfluß an Mann- Ichaften und Offizieren leidet. Sie möglichst lange auf Kosten Deutsch, ianüs zu unterhalten, ist das Ziel der französischen Militärverwaltung. Auch bann man ja bei der Gespanntheit der Lage nie wissen wozu man die Truppen einmal verwenden kann. Der Umschwung in der Gesinnung Englands Deutschland gegen über, der endlich angebrochen zu sein scheint, geht auch aus der For- dernng Lord Curzons hervor, die Last der zahlreichen Militär- »nd Zivilkommissionen, die in Deutschland überflüssiger weise bestehen, zu vermindern, und die Besatzungskosten nach Herabsetzung der Truppenzahl in den Rheinlanden ertrag- licherzu g« st alten. Hoffentlich ist diese englische Vernunft keine vorübergehende Erscheinung.. » * Sin« Note de» Obersten Rate» an Deutschland. Berlin, 14. August. Der Oberste Rat hat gestern abend dem deut schen Geschäftsträger in Pari» nachstehende», von Briand gezeichnete» Schreiben übersandt: Zn Anbetracht der Schwierigkeit, di« die Fest setzung einer Grenze zwischen Deutschland und Polen in Oberschlesien bietet, hat der Oberste Rat die Entscheidung, welche ihm in dieser Hin- ficht gemäß Artikel 88 des Vertrage» von Versailles obliegt, vertagt. Der Oberste Rat tst sicher, daß di« Bevölkerung Oberschlesicn» di« De- Knnung zu würdigen wissen wird, die ihn dazu erfuhrt eine über würzt, Lösung abzulehmn. Im übrigen wird nicht» unlerlafsen wer ben, damit dieser Aufschub s» kurz wir mögit^ ist. D«r Oberste Rat uchnet fest darauf, daß die deutsche Regierung ihrerseits ^a» deutsch« Volk auffordern wird, bi» zur md-Ati-m Entscheidung di« größt« Ruh« zu bewahren, und daß sie gleichzeitig ihren ganzen unmittelbaren und mittelbaren Einfluß auf die Bevölkerung Oberschlefiens ausllben wird, damit diese die Autorität der interalliierten Kommission achtet. Der Oberste Rat lenkt insbesondere di« Aufmerksamkeit der deutschen Negierung auf die schwere Verantwortung, die sie auf sich laden würde, wenn sic es unterlassen sollte, auf ihrem Gebiet«, insbesondere an den Grenzen Oberschlesiens, die geeigneten Maßnahmen zu treffen, um je- den Versuch zu verhindern, der darauf abziclt, Unruhen in dem Ab stimmungsgebiet zu fördern, oder wenn sie nicht jede Zufuhr von Waf fen und Munition und jeden Uebertritt von Bauden oder Bewaffneten streng rmterbindet. O Dl« Besahungskoster«. Paris, 13. August. Di« Konferenz der Finanzminister hat ent schieden, daß di« Erträgnisse der Bergwerk: des Saargebietcs, die sich auf 300 bis 400 Millionen Goldmark belaufen, zur Deckung der Desat- zunskosten Frankreichs dienen sollen. Es wurde ferner beschlossen, daß die Eesamtkosten der B-satzungslrupp« und die aller militärischen Kontrollkommissionen zusumen 210 Millionen Goliunark pro Jahr be tragen sollen. O Tagung des Völkerbundes am 20. August. Paris, 14. August. Wie das „Echo d« Paris" mitteilt, hat Baron Ishii dem Obersten Nat mitgeteilt, daß er den Völkerbundsrat zum 20. August eluzuberusen gedenke. London, 14. August. Lloyd George und Vriand haben erklärt, daß ihr« beiden Regierungen die Entscheidung des Völkerbundes bedin- gungslos aunehmen würden. Paris, 1" August. Es wird in Paris erklärt, daß der Rat des Völkerbundes sich erst am 1. September versammeln werde. * Der Dökcrbundsrat seht sich zurzeit aus folgenden Persönlichkeiten zusammen: Huymans (Belgien), Da Cunha (Brasilien), Koo (China), Ouinoncs de Leon (Spanien), Kanoteaux (Frankreich), als Vertreter von Leon Bourgeois, Fisher (Großbritannien), Orsini Varoni (Ita lien) und Vivont« Ischid (Japan). Alle Beschlüsse des Dölkerbunds- rates bedürfen einstimmiger Annahme. * * Sine neue Vergewaltigung Deutschland». Gus, 14. August. Der „Matin" bringt eine Erklärung des fran-; zösischen Außenministers, wonach für Frankreich die Frist für die Be setzung der Rheinland« mit d«r Erfüllung der deutschen Verpflichtungen — das sei der 1. August — zu laufen Ägonnen habe. Im Artikel 428 des sogen. Feiedenevertrages ist bestimmt, daß die Besetzung des Rheiulandcs während eines Zeitraumes von 15 Jahren erfolgen soll, eines Zeitraumes, „der mit dem Inkrafttreten des gegen wärtigen Vertrages beginnt". Wenn jetzt der französische Außenmini ster den Beginn des Laufens der Fristen für die Besetzung der Rhein lande erst mit dem 1. August 1921 ansetzen will, so begeht «r damit einen ungeheueren Betrug. Er will die Leiden der besetzten Gebiete eigenmächtig um anderthalb Jahre verlängern. Die Rsichsregierung wird hoffentlich sofort beim Obersten Nat gegen diese eigenmächtige Auslegung des „Friedensvertrages" durch Frankreich entschiedenen Ein spruch einlegen. Noch 310 Millionen. Rotterdam, 14. August. „Morning Post" meldet au» Paris: Nach- dem Deutschland am 10. d. M. ein« weitere Zahlung von 16 Millionen Goldmark an die Reparationskommission geleistet hat, sind bis Ende August noch 310 Millionen Mark von Deutschland zu zahlen. Diese Zahlung hat Deutschland auf den 20. und 28. August zugesagt. « * Polnische Drohungen. Warschau, 14. August. Der Verband der polnischen Aufständischen hat an den Obersten Rat abermals «ine Zuschrift gerichtet, m der di« Berücksichtigung der polnischen Wünsch- bei der Aufteilung Oberschle- siens verlangt wird, andernfall» sei die polnisch« Bevölkerung ent schlossen, selbst ihr Lo» zu bestimmen, wenn nötig, auch mit ihrem eige nen Blut«. Zusmmnenstöß« mit polnische» Insurgenten. vrmlan, 14. August. Zn Kattowitz es zu neuen Zusammen- flöß« »u Inüu^mtea gekommen, -t« t« -« vorftadt fünf deutsch« Deschäftsläden ausgeraubt hatten. Di« Engländer nahmen drei In surgenten fest. In Tarnowitz und Myslowitz wurde auf dir französi schen Posten geschossen. Bei einem Feuergefecht beim Rosenberg ver loren di« Engländer einen Toten und vier Verwundet». Ei» dmtsch-mglischer Protest. Tarnowitz, 14. August. Polnisch«, für Len Grenzschutz (l) bestimmt» bewaffnete Apo, versuchte gestern «inen Umzug durch die Stadt zu ve» anstalten, den di- Engländer verhindert«. Diese nahm« «in« Teil der Apo fest. Die Bürger, sowi« die Vertreter der Organisation« protestierten beim Kreiskontrolleur gegen ein« solchen Drentzschutz. Der englische Kreiskontrolleur begab sich mit -en Abordnung« nach Oppeln, um Protest zu erheben. Auch der deutsche Ausschuß von Tav» nowitz erhob telegraphisch Beschwerde gegen das Vorgehen der PA» Frankreich tritt an Pol« deutsche Kolon!« ab! 1! Wien, 14. August. Aus Warschau wird gemeldet: Der polnische Ackerbanminister Graf Rachzynski erkärte im Warschauer Landtag, daß anläßlich des letzten Aufenthaltes des französischen Delegierten Du- boski das Projekt der Abtretung eine» Tittle» der ehemalig« deutsch« Kolonien au Pol« besprochen wurde. Lerond amtsmüda. Oppeln, 12. August. In hiesigen Kreisen der Interalliierten Kom mission wird versichert, daß General Lerond nicht nach Oberschlest« zurückkchren werde, trotzdem man auf französischer und polnischer Seit» den größt« Wert auf seine Rückkehr lege. Die moralische Offensiv«. Berlin, 14. August. Der frühere Reichskanzler Prinz Max von Vad.n regt in der „Drutschen Revue" die Gründung eines privat« Institutes für auswärtige Gelegenheiten an, dessen Ziel e» ist, di« Mitschuld der Entente am Ausbruch« de« Krieges und an Ler Zerstö rung der europäischen Zivilisation vor der öffentlichen Meinung der Welt überzeugend hinzustellen. Das deutsch» Wort müsse wieder zu Ehren gebracht und di« Anklage weg« der Verletzung Ler belgisch« Neutralität ohne Beschönigung auf ihr richtiges Matz zurückgeführt u^rden. Wichtiger aber al» der Kampf um Recht und Unrecht der Vergangenheit sei di« Aufklärung über di« Tatbestände der Gegenwart. Das Ultimatum sei unerfüllbar. Eines Tages werde di« deutsche Re gierung doch das große Nein aussprechen müssen. Ludendorff über Brüderlichkeit und Menschlichkeit. Washington, 14. August. Auf «ine von Lem Deutschamerikaner Dr. Glogau, dem Präsidenten der wissenschaftlichen und wirtschaftlich« Vereinigung in Newyork, veranstaltete Rundfrage, auf welche Weis» können di« Intellektuellen aller Länder zu einer wahrhaftig« Brüder lichkeit und Menschlichkeit beitragen, hat auch General Ludendorff eins Antwort eingesandt, di« folgendermaßen lautet: Seit dem Bev» sailler Frieden, der unter Führung der Vereinigten Staaken ge schlossen wurde, kann man von keinem Deutschen verlang«, Latz er an Brüderlichkeit und Menschlichkeit glaube. Anstatt sich damit zu be schäftigen, sollten die Deutschen in den Vereinigt« Staat« alle« zur Stärkung des deutschen Nationalbewusstseins tun, damit es werd« wie zu Bismarcks Zeit. Bevor wir nicht wieder ein Herrenvolk geworden find, können wir nicht Brüder sein, andemsfall» würden un» di« stär keren Brüder ins Boxhorn jagen. Die Intellektuellen aller Lände» müssen über bas Verbrech« des Versailler Friedens und über di» Lü gen, die über Deutschland während des Kriege, ausgesvrengt wurden, aufgeklärt werden. Auf Liese Weis« könnten die Intellektuellen ein« Teil der Schuld, di» eine Mehrzahl von ihn« auf sich geladen hat. wieder gutmachen; daß ich dann mein« Glauben an Brüderlichkeit und Menschlichkeit wiederfinden werd«, brauch» ich wohl nicht zu sagen. DK dentsch« Pogromopse, k» Anssi» Prag, 13. August. Bei der gestern tn Aussig erfolgten Beerdigung de« dritten Todesopfer» der letzten Ausschreitungen, «ine» Reichsdeut schen, hielt der Vertreter der deutsch« Gesandtschaft in Prag ein« Grabrede, in der er der Empörung Ausdruck gab, daß ein Reichsange höriger in einem Lande, mit dem Deutschland in guten Beziehungen leb«, solchem Schicksal ausgesetzt oewesen fei. Er aab der Erwartung Ausdruck, daß di« Regierung diese« Lande» all« «-«klick« Mass«-, mm ergreif« werd«, um di« Wiederholung »ine» solch« Vorfall«» zu verhindern. Di« Prager deutsche Gesandtschaft werd« all«« tun, n« di« Bnaehörigen d«s Deutschen Reicke« vor der Wiederholung solch« Ereignisse zu bewahren. Das -mische Vaterland werd» d« Lot«» nicht vergessen, , .. ,