Volltext Seite (XML)
7 M °°i>° Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 00 ul) l 7 UVl üsteftßttsyzs 7 M » Postscheck-Konto Leipzig Rr. 29148. Schriftleitung. Druck u. Vertag Hermann Rühle, Grofi-OKMa. ' Mmdorsn Zertuny" crschrinl Mens- li Donnerstag und Sonnabend. jt ^üs-Preis: Monatlich 2,25 Mark, ^««ckung durch die Boten 2,50 Wark. ss höhere. Gemalt (Krieg od. sank. tl Welcher Störungen des Betriebes der ll der Lieferanten od. d. Beförderung!,- N Mngen) Hal der Bezieher Leinen An- oder Nachlieferung der BezuqsvM«. 0u> Mech-Anschluß Amt Hermsdors b. Dr. Rr. 31. r. d. Mmer lO0 Mittwoch, den l September iMO Jahrgang l<sp. kismß August 1 Zum Zwecke der genauen Aufnahme der Viehbestände skeo Obftpreise. 'V einigen Obsterzeugern der Gemeinde sind für Obst an den Ver 1' Für einwandfreie, zum Rohgenuß geeignete Handels- atschesha»i (sfreund arantie ll u. sa^'' Tag sür Tag in der vergangenen Woche hat der t Uns L ZröffliM^' von Obst vom Erzeuger ^ei für angemessen erachtet: Amtlicher Teil. Viehzählung. hemiederneselte. Es ist genug des Regens, so sagt der Landmann und der Gärtner. Die Erde ist genügend durch, drungen von Feuchtigkeit. Eine weiter fortdauernde nasse Witterung würde von Schaden sein. Die anhaltende reg. nerische Witterung hat den Pflaumenvächtern bereits großen Schaden zugefügt. Die Pflaumen sind zum großen Teile aufgeplatzt und fallen herab. Darum heißt es, diese so schnell wie nur möglich abzuernten. Die fortwährenden Nieder schläge der letzten Tage haben auch bewirkt, daß unsere Röder aus ihren Ufern getreten ist. Die Röderwiesen sind zum größten Teil überschwemmt. — Von den für die Amtshauptmannschaft Dresden- Neustadt einschließlich der Stadt Radeberg auf die Zeit vom l. bis 28. August 1920 ausgegebenen Nährmittelkarten werden beliefert: Abschnitt 56 der gelben Karte A mit Vs Pfund Teigwaren, Abschnitt 56 der roten Karte B mit V, Pfund Teigwaren, Abschnitt 56 der grünen Karte C mit Vs Pfund Teigwaren, Abschnitt 56 der blauen Karte D mit V? Pfund Leigwaren. Die Anmeldung für diese Belieferung hat seitens der Verbraucher spätestens bis zum 3. September 1920 in einem Kleinhandelsgeschäft zu erfolgen. — Verteilung von verbilligten weißen Bohnen in der Amtshauptmannfchaft Dresden-Neustadt. An 1) die Inhaber von Postausweisen auf Altersrente, Invalidenrente, Kranken rente, Witwenrente, Waisenrente, Unfallrente, Kriegshinter- bliedenenrente, Militärrente, 2) die Inhaber von Erwerbs- losen-Kontrollkarten, 3) die Haushalte, die Milchgutscheine beziehen (nicht Krankenmilch) werden 1 Pfund weiße Bohnen zum Preise von 1 Mark ausgegeben. Die Bestellung der Ware seitens der Bezugsberechtigten hat bis zum 4. Sep tember 1920 gegen Vorlegung der entsprechenden Ausweise bei der Gemeindebehörde ihres Wohnortes zu erfolgen. — Wegen des Porzellangeldes, das das sächsische Finanzministerium ausgeben will, ist ein Konflikt mit der Reichsregierung entstanden, die der Meinung ist, daß nach den geltenden Gesetzen die sächsische Regierung nur berechtigt sei, Werte bis zu 1 Mark auszugeben. — Wagenstandgeld im Eisenbahnverkehr. Nachdem sich die Betriebs' und Verkehrslage der Eisenbahnen etwas gebessert hat, wird vom 1. September d. I. an das Wagen standgeld nach Ablauf der standgeldfreien Zeit nach folgenden ermäßigten Sätzen berechnet: 10 Mark für die ersten 24 Stunden, 30 Mark für die zweiten 24 Stunden, 50 Mark für jede weiteren 24 Stunden. — Freimachung vou Arbeitsstellen. Die Verfügung des Demobilmachungskommiffars über die Freimachung von Arbeitsstellen war Gegenstand einer Versammlang aller Ge meindevorstände der Amtshauptmannfchaft Dresden-Neustadt. Man war einmütig der Ueberzeugung, daß die Verfügung eme verhängnisvolle Wirkung in den Gemeinden haben werde, die von ihr betroffen werden und verlangte, daß das ganze Gebiet der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustädt in das Wirtschaftsgebiet der Stadt Dresden einbezogen werde. Bon einer Seite wurde sogar gefordert, das wirtschaftliche Gebiet möge die ganze Kreishauptmannschaft Dresden um fassen. Schließlich beschloß man, sich mit der Bitte um eine wesentliche Erweiterung an den Demobilmachungskommiffar zu wenden. Als ein Zeichen der Erregung, die in den Ge meinden wegen dieser Verordnung herrscht, wurde mitgeteilt, daß die Arbeiter gewillt seien, gegebenfalls Nahrungsmittel und namentlich Müch bei der Durchführung der Verordnung nach Dresden nicht mehr hereinzulassen. — In der Frage der Fortsetzung des Mittellandkanals ist von Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Anhalt, Olden burg und Bremen ein gemeinsamer Antrag an das Reich ausgearbeitet worden, der die alsbaldige Inangriffnahme des Kanalprojekts durch das Reich als die allein dafür noch verfassungsmäßig zuständige Stelle im Auge hat, und zwar die Inangriffnahme auf der Grundlage der südlichen Linienführung. Dresden. Vor einem Schwindler, der sich in einem Blasewitzer Gasthause einlogierte mit dem Bemerken, er werde am nächsten Morgen nach der Sächsischen Schweiz fahren, wird gewarnt. Er ist abends mit sämtlicher Bett- wüsche verschwunden. Den gleichen Gaunerstreich führte er vor einigen Tagen auch noch in einem Niederpoyritzer Gast hause aus. — Wegen Portohinterziehung wurde der Inhaber einer Dresdner Firma angezeigt. Er hatte halbe, nicht vom Stempel berührte Freimarken abgeschnitten und dann sauber aneinandergesügt. 1. September d. I. findet eine Viehzählung statt Mhbesitzer werden zur Veimeidung von Weiterungen den beaustragten und ehrenamtlich tätigen Zählern widerlichen Auskünfte genau und bereitwilligst zu er- Zähler berechtigt, die Ställe zu betreten. ^teudorf-Woritzdorf, am 30. August 1920. Der Gemeindevm stand. H wonach die russische Armee gegenwärtig auf neuer Mge umgruppiert und dann die Offensive wieder aus- wird. An verschiedenen Punkten habe sie bereits ^°diet zurückgewonnen, namentlich bei Bialynok und Mvwsk, ebenso in Galizien. Im Süden dauere die gegen General Wrangel mit Erfolg an. Die Ml von der Einnahme von Noworossynsk und ^odar durch Wrangelfche Truppen beruhe auf Er- Oerttiche» «no Sächsisches. Mtteiidorf'Dkrilla, dm 5p August igro. ;. uns Regenwetter beschert und auch am Sonntag regnete es mit nur kurzen Unterbrechungen, In . Mittagsstunden klärte es auf, der Regen stellte sich ^der ein und die schönen Abendstunden beim Schein i Monde» ließen erwarten, daß die Regenzeit nun >!, Mren Witterung mit Sonnenschein Platz machen Mm ist aber nicht so. Auch am Montag war der hMit grauen regenschweren Wolken bedeckt, aus denen Mel» Naß mit nur kurzen Unterbrechungen zur Erde on Konsv^ . 1O läufn aen Internet' 2U — Am letzten Sonnabend abend verunglückte beim Aufsteiqen auf einen Straßenbahnwagen am Viktoriahau» der Mühlenbesitzer Richter aus CoßmannSdorf so schwer, daß seine sofortige Ucberführung nach dem Friedrichstädter Kranken haus erfolgen mußte. Leider ist der Verunglückte dort nach fünf Stunden verschieden. Döbeln. Bei Bergungsarbeiten wegen des Hoch wassers der Freiberger Mulde sind am Sonntag hier drei Menschen ums Leben gekommen. Bei dem Versuch, am W'hrban in Sörmitz ein Gerüst zu bergen, ertrank der 24 jährige Zimmermann Hanicke aus Sörmitz und zwei Reichswehrsoldaten, die nach den Schießständen gingen, um die Fähre in Sicherheit zu bringen, wurden von den Hoch wasserfluten fortgeriffcn. Die Leichen der Verunglückten sind noch nicht gesunden. Grimma. In Naunhos drangen Einbrecher von der Parthenseite aus in den Lagerraum der Arnholdschen Rauch- warcnsärberei und stahlen dort 1500 Felle im Werte von 30 000 Mark. Die Diebe hatten vorher ein Loch durch die Maner geschlagen, ehe sie flüchteten, haben sie es aber wieder zugemacht. Bis jetzt hat man noch keine Spur der Täter entdecken können. Mittweida. Bet dem letzten Gewitter schlug der Blitz in die an der Chemnitzer Straße gelegene Ziegelei der Firma Eichler L Hering und beschädigte die Esse sehr stark. Außerdem wurde dabei ein 26jähriger Handarbeiter derart betäubt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Weiter schlug der Blitz noch in der Nähe de« Unterkunftsraumes des städtischen Braunkohlenwerkes ein. Auch hier erlitt ein 50jähriger Arbeiter Betäubungen. Glauchau. Ein raffinierter Erpresser ist der hiesigen Polizei ins Garn gegangen. Es handelt sich um einen 23 Jahre alten angeblich akademischen Bildhauer au» Hamburg-Altona, der einen Streifzug unternommen hatte, um an einem den besseren Ständen angehörigen verheirateten Herrn einen ErpreffungSversuch zu verüben. Der von dem Erpresser Verfolgte hatte kürzlich in Hamburg bezw. Berlin mit einem Hamburger Dämchen ein Liebesabenteuer verlebt, auf Grund dessen der jugendliche Verbrecher vom ihm be reits 550 Mark erpreßt hatte. Jetzt wollte er ihn nun abermals brandschatzen. Auerbach i. V. Der Bau der Muldenberger Tal sperre wird nunmehr als Notstandsarbeil in Angriff ge nommen werden. .Nach Mitteilung der Amtshauptmannschaft kann nach dem jetzigen Ergebnis der Verhandlungen der sächsischen Regierung mit der Reichsregierung damit gerechnet werden, daß in nächster Zeit die Arbeiten sür den Bau der Muldenberger Talsperre beginnen. Sie werden etwa 1200 Arbeitslosen aus dem Amtsgerichtsbezirk Klingenthal Be schäftigung bieten. Weipert. Beim Schmuggeln wurde an der sächsich- böhmischen Grenze zwischen Weipert und Bärenstein der Arbeiter Dorndorf von Grenzbeamten bei einem Feuergefecht erschossen. Köln. Nicht geringes Anfsehen haben in hiesigen Sportskreisen die glänzenden Erfolge erregt, von denen in Hannover das Wiedererschetnen des „Continental-Reifen" in der Oeffentlichkeit begleitet war. Zum Beispiel in der Hannoverschen Sportwoche vom 1. bis 8. August, in der ungemein spannende Kämpfe für Flieger und Steher, sowie um die Radfernfahrt „Rund um Hannover" statttanden, blieb nämlich der „Continental-Reisen" auf der ganzen Linie Sieger, indem die Ergebnisse der fünf großen Rennen der Sportwoche die folgenden waren: „Das silberne Pferd von Hannover" für Steher, Sieger Wittig auf Continental, „Großer Preis der Hannoverschen Sportwoche" für Flieger, Sieger Rütt auf Continental, „Großer Preis von Hannover" für Steher, Sieger Bauer aut Continental, „Großer Preis von Hannover" für Flieger, Sieger Rütt auf Continental, und „Rund um Hannover", Straßenrennen über 226 Kilo meter, Sieger Geisdorf auf Continental. Dieser durch schlagende Erfolg, den der altbeliebte Reisen wiederum er zielte, ist in doppelter Hinsicht bemerkenswert. Einmal, weil er abermals die außerordentliche Widerstandsfähigkeit de» Continental-Reifens gegen die Schärfe des Zements und die Tücken der Landstraße bewiesen hat, und zweitens, weil aus ihm hervorgeht, wie sehr noch immer die Radsport- Meister diesen Reifen bevorzugen. MiUtilungtU des ßedensmttelamtes. Zur Verteilung gelangen.in den Lebensmittelgeschäften 50 Gramm Butter für 1,65 Mark und 100 Gramm Schweine schmalz sür 2,90 Mnrk. leichtes Maschinengewehr und Dumdumgeschosse Maien. Mehrere Banditen wurden verhaftet und ins , x^Kreisge ängnis übergeführt. .. '^Men hohe Preise gefordert worden. Im Einver- eornguas M örtlichen Preisprüfungsstelle und dem Ueber- AM-schuß werven hiermit folgende Richtpreise bei 0 c» ' Mr minderwertige Ware und Kochobst sür den Zentner Aepsel 30 M., Birnen 30 M., Pflaumen 30 M. ^efe Preise find von dem Erzeuger einzuhalten. Die Mer werden aufgefordert, keine höheren Preise, als lieichneten, zu bezahlen und Anzeige im Gemeindeamt Ueberwachungsausfchutz zu erstatten für den Fall, Mre Preise gefordert werden. ^eudorf-Moritzdarf, am 31. August 1920. < Der GemeindevorSand. Neuestes vom Tage. Wie die Berichte aus polnischer und russischer Quelle diplomatische Lage schwer in Uebercinstimmung zu ?! find, so lassen auch die beiderseitigen milrärischen Mn die tiefsten Gegensätze erkennen. Die bolfche- Delegation London veröffentlicht einen Funk- M Der Ausstand der ukrainischen Bevölkerung in Ost- ? gegen die Polen nimmt von Tag zu Tag zu. Die » Mstchen konzentrieren im Karpathenberglande südlich Mhj bedeutende Kräfte. Trotz der polnischen Ueber- > Mlen die Aufständischen dre Eisenbahn fest in den ? Und rücken gegen das Petroleumgebiet vor. MManLporte, die sür die Tschecho-Slowakei bestimmt Mnd bereits angehalten worden. Im Bezirke Stryj Me Ukrainer einen Nationalrat eingesetzt, der die Re- ^gewalt im besetzten Gebiete ausübt. L Die Unruhen in den oberschlesischen Kreisen Groß- tMud Oppeln nehmen weiter zu. Es fanden neue / iwifchm polnischen Banden und der Stcherheils- tt H den Ort MMpane statt. Den Aufständischen