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Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1886, Sonnabend, den 17. April. 89 Hotel „zum Rathskeller" in Schwarzenberg soll Raschau, den 16. April 1836. Friedr. Hänel, G.-V Jnsertion»gedahre« die gespaltene Zeit, 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate Lö Pfennige. Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend. AmtsölE für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Sonnabend, den 17. April d. I. kann bei dem unterzeichneten Amtsgerichte wegen Reinigung der Bureaux nur in solchen Angelegenheiten expedirt werden, welche keinen Aufschub leiden. Wildenfels, den 15. April 1886. Das Königliche Amtsgericht daselbst. . Franks. - ' - Donnerstag, den 29. April l886, vormittags von 9 Uhr an, die. Müde a« eirea 5700 Raummetern von den im Jahre 1M auf den Forstrevte« ren AntonSMl, ÄreitMrunn, Crandorf, Merlein, Grotzpöhla, Grünhain, Lauter und Raschau zum Schälen gelangenden fichtenen Nutzhölzern an ca. 1S000 Festmeter unter den im Auktionstermin; bekannt zu machenden Bedingungen partteenweise versteigert werden. Nähere Auskunft ertheilen die unterzeichneten Revierverwaltungen. Die Erstehun Mummen find, soweit sie auf Credits nicht übernommen werden können, am Auktionslage entweder baar zu bezahlen, oder vorläufig bis zUx endgiltigen Berechnung der gewonnenen Rindenmassen durch Deponirung von Spark ssenbüchern, StaatLpapieren re. sicher zu stellen. a Die Forstrevierverwaltungen Antonsthal, Großpöhla, Breitenbrunn, Grünhain, Crandorf, Lauter, Elterlein, Raschau und das Forstrentamt Schwarzenberg, am 1b. April 1886. Göhler. Kühlmorgen. Niedner. Söhlig. Eras. Sperling. Heidrich. Lehmann. BekaNntmachung. In Gemäßheit der in 8 46 des Einkommensteuergesetzes enthaltenen Bestimmun gen werden alle Personen, welche für lausendes Jahr am hiesigen Orte ihre Beitragspflicht zu erfüllen haben, denen aber in Gemäßheit der erwähnten Bestimmung erlassene Zaferti- gung n-cht hat behändigt werden können, hiermit aufgefordert, wegen Mittheilung des Einschätzungserg-Kwsses sich bet dec hiesigen OrlSsteuer-Einnahme zu melden. litärs, darüber darf k;in Zweifel vorherrschen. Wir frag en aber, ob es, selbst wenn dis stramme militärische und poli zeiliche Organisation genügen würde, sozialistische Ausschrei tungen „niederzuhalten", ob eS nicht weit menschenfreund licher und staatserhaltender ist, Ausschreitungen, welche ernste Maßregeln zur Aufrechterhaltung der Ordnung erfordern, überhaupt hintan zu halten, wie das Ausnahmegesetz dies zu Wege bringt." — lieber einen aus Gerstungen gemeldeten Mord geht der „Weim. Ztg." folqender Bericht zu: „Eine entsetz liche That hat in diese» Ta^en die Gemüther in unserem sonst so friedlichen Orte erschreckt. Der seit einigen Jahren häuslicher Mißverhältnisse wegen nach dem Westen der Ber einigten Staaten unter Zurücklassung seiner Familie ausge wanderte Mühlenbesitzec Eduard Stein, ein von Jugend auf streitsüchtiger, auch dem Trünke ergebener Mann, war vor 14 Tagen unerwartet wieder in der Heimath eingetroffen. Er hatte nach bald wieder ausgebrochene« häuslichen Un frieden sich in einem Sühnetermin scheinbar mit seiner Frau versöhnt, versah sich aber unter falschen Vorwänden hier und in Eisenach mit Waffen, einer Doppelflinte und einem Revolver. Am Sonnabend Mittag, nachdem er sich zu der beabsichtigten Unthat Muth gewunken, lauerte er dem Mühlenpachter Bogt auf dem Hofe der Mühl« auf und verwundete denselben, zum Glück nicht lebensgefährlich, durch einen Schrotschuß. Einen zweiten auf Vogt gerichteten Schuß lenkt« der hsrbeieilende Sohn des Verwundeten durch einen kräftigen Schlag ab. Hierauf stürzte sich der Mord- lustige auf seine eigene Frau, welche, durch einen Schuß verwundet, in ein Nachbarhaus flüchtete, aber dort von ihm durch wiederholte Messerstiche und einen Gewehrschuß auf schreckliche Weise des Lebens beraubt worden ist. In seine Wohnung zurückgekshrt, versuchte Stein sich zu entleiben und wurde, schwer durch einen Revoloerschuß in den Kopf verwundet, auf dem Fußboden liegend aufgefunden. Trotz der schweren Verletzung ist der Mörder, welcher kaum eine Anwandlung von Reue zeigt, transportfähig und soll auf landgertchtliche Anordnung nach Eisenach übergeführt wer den. Das unglückliche' Opfer dieser Blutthat soll morgen beerdigt werden. Wie der Schrecken über dieses hier uner hörte Verbrechen, so ist da- Mitleid mit den zum Theil noch in zartem Alter stehenden Kindern des Stetn'schen Ehepaares hier allgemein." Aus Erfurt, 13. April, meldet die „SaalzeUung': Sestern Nachmittag wurde der schon hochbetagte Landwirt» T. au- Walschleben in da- hiesige LandgertchtSgefängniß gebracht, weil er sich in der Nacht zum Sonntag eine» Mordversuchs gegen seinen Stiefsohn, den 2 -jährigen Oskar Baumgart in Walschleben, schuldig gemacht. Die Absicht T.'S war, sich in Alletnbesttz de- Vermögens seiner Frau zu setzen, und zu diese« Zwecke -sollte deren Sohn sterben. T. zochlte am Sonnabend Abend wacker Bier für den jungen Mann und legte demselben dann, als er berauscht im Bett lag, eine Schlinge um den Hals, schleifte ihn über den In Gemäßheit der in 8 46 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 enthal tenen Bestimmungen werden alle Personen, welche am hiesigen Orte ihre Beitragspflicht zu erfüllen haben, denen aber eine Zuschrift nicht Val behändigt werden können, hiermit vufgefordert, wegen Mittheilung des Einschätzungsergebnisses sich bei der hiesigen Stadt steuer-Einnahme zu melden. Wildenfels, am 1b. April 1886. Der Stadtgemeinderath. Junghänel. wurden und kein Woct Deutsch verliehen' Gegen dieses krebsartige Wsiterfreffen der Polonistrung, sagte der Reichs kanzler, wenden wir uns, wir wollen nicht ausrotte», sondern nicht uusgerottet werden. Die Vorlage wurde nach einer unerheblichen spezialvebatte i» der Fassung des Abgeord netenhauses genehmigt, ebenso der Gesetzentwurf über die SchulorrsäuMnisse in der Provinz Preußen, sowie in den Städten und auf dem platten Lande Schlesiens und der Grafschaft Glatz, endlich auch der Gesetzentwurf über die Fortbildungsschulen inMestpreußen und Posen. Die nächste Sitzung, ist unbestimmt. — lieber die Friedsnsarbeit der Kaiserin erzählt Frau Professor Bornhak in ihrem demnächst erscheinenden Buche „Kaiserin Augusta" u. a.: Wenn die hohe Frau das Augusta-Hospital in Berlin besucht, so tritt sie dort nicht als Herrscherin auf; ihr Erscheinen verursacht keine Unruhe, man betrachtet sie wie das Oberhaupt einer großen Familie. Oberin und Aerzte treten zur Begrüßung an den Wagen heran und geben das Geleit in die Krankensäle., Dort bleiben die Schwestern und Pflegerinnen ungestört rn ihrer Thätigkeit. Die Schwestern find adlige Fräulein, die nach bestandener Probezeit von der Kaiserin in einem mit kirchlicher Feier verbundenen Act durch Umarmung und Kuß in ihrem Berufe bestätigt und mit einem als Abzeichen dienenden Medaillon (rotheS Kreuz auf weißem Grunde) geschmückt werden. Die Kaiserin fühlt sich selbst hier als Schwester und unterzieht sich jedem Dienst der Barm herzigkeit. — Auch der deutsche Kronprinz ist an den Masern erkrankt. Schon am Montag fand sich der Kronprinz, der am Sonntag Abend noch in bester Laune der Vorstellung im Deutschen Theater beigewohnt hatte, unbehaglich, so daß sein verändertes Wesen seiner Umgebung auffiel. Am Dienstag steigerte sich das Mißbehagen des hohen Herrn so, daß der nicht mehr am Diner Theil nahm. Der Kron prinz zog sich zeitig zurück und hat seitdem da- Bett nicht verlassen. Er befindet sich in Behandlung der sich abwech selnden Aerzte vr. Schrader und Or. Wegner. Nach dem dem Befunde von Mittwoch Abend 8 Uhr hat sich das Be finden des Kronprinzen nicht verändert. Das Bulletin lautet: „Leichtes Fieber und mäßiger Katarrh." So lau tet auch da- am Mittwoch Abend an die Frau Großherzo gin von Baden abgegangene Telegramm. Die Masern find bereit- hervorgetreten. Berlin, 1b. April. Das heutige Bulletin über das Befinden des Kronprinzen lautet: Se: katserl. Hoheit hat gut geschlafen, die Masern haben sich über Pen ganzen Kör per regelmäßig verbreitet. Der Katarrh ist mäßig, die Ftebererregung ist gering. . — Da- „Süddeutsche Bank- und Handelsblatt" sagt in einem „Sozialpolitisches" überschriebenen Artikel: „. . . . Wir sehen überall, wo Arbeitseinstellungen in größerem Maßstabe Platz greifen, den Segensatz zwischen Eapital und Arbeit in die Erscheinung treten. Dieser Ge gensatz herrscht auch bet uns vor, und auch bei uns wären ernste Lonfltete weder auSgeblteben noch selten, wenn un sere staatliche Organisation «ns nicht zum Theil und das TagesgMKchts. SsMMsMX Berlin, 13. April. Das Herrenhaus hat heute mit großer Mehrheit die kirchenpotttische Vorlage nach den be kanntlich erheblich über die Regierungsvorlage hinausgehen den CommisfivnSvorschlägen, bezw. cen Anträgen des Bi schofs Kopp angenommen. Im Abgeordnetenhause wird die Vorlage vor der Ostervertagung nicht mehr zu- Verhand lung kommen. Es ist im hohen Grade wahrscheinlich, daß das Gesetz auch im Abgeordnetenhause angenommen wird. Eentrum und Conservative, selbst mit Ausschluß der Frei- conservativen, bilden ja schon eine Mehrheit. In national liberalen, vielleicht auch in freiconservativen Kreisen des Abgeordnetenhauses wird man ohne Zweifel auf dem von der „neuen Fraction" des Herrenhauses eingenommenen und von den Herren Miquel und Bessler entwickelten Stand punkt stehen. Die im Herrenhause von der Linken vorge schlagene Resolution spricht in sehr glücklicher Weise die Ge sinnung weiter Bolkskreise aus, indem sie die Bereitwillig keit erklärt, unter Wahrung der unveräußerlichen Rechte des StaatS bei der Herbeiführung eines friedlichen Verhält nisse- zur katholischen Kirche mttzuwirken, aber dabei den größten Werth auf eine abschließende Revision der kirchli chen Gesetzgebung legt, die nicht durch den gegenwärtigen Gesetzentwurf, sei es mit oder ohne die erweiternden An träge zu erreichen sein würde, sondern nur durch eine neue Vorlage. Die Methode einer stückweisen Revision, die immer von Neuem wiederkehrt und niemals zu einem dau ernden gesicherten Abschluß führt, ist bei dem gegenwärtigen Vorgehen ganz besonders anstößig. Wir glauben auch, daß die Regierung den in der Resolution der Linken des Herren hauses eingenommenen und voraussichtlich von einem großen Theil des Abgeordnetenhauses getheilten Standpunkt sehr wohl würdigen und als berechtigt anerkennen wird. Er bedeutet keineswegs die Versagung jeder Mitwirkung bei den Verständigungsbestrebungen, er verlangt aber einen endlichen Abschluß und die Sicherung de- alsdann geschaffenen Wer ke- gegen fortgesetzte weitere Angriffe. Eine tiefergehende Umwandlung in der Stellung der Regierung zu den Par teien wird jedenfalls durch eine Meinungsverschiedenheit über die augenblickliche kirchenpolitische Situation und die ihr gegenüber zu beobachtende Haltung nicht eintreten ; da» ging auch aus den Ausführungen des Reichskanzlers deutlich hervor. Berlin, 1b. April. Im Herrenhaus erfolgte heute die Berathung der polnischen AnstedelnngSvorlage. Miquel empfahl namens der Kommission die Annahme in der Fassung des Abgeordnetenhauses. Gegenüber Koßiel-kt, der die Vorlage bekängsste, erklärte Fürst Bismarck, die Regie rung verfolge mit der Polenvorlage nur defensive Zwecke, sie wolle die Vernichtung des deutschen Element- durch das polnisch« verhindern und verhüten, daß, wie e- in den letzten dreißig Jahren geschehe« sei, ganze große Gemeinden, deren Ahnen reine Deutsche gewesen seien, gänzlich polonifirt Schurigt. Königliche Gewerbezeichenfchule zu Schneeberg. Die Aufnahmeprüfung der neuanzemeldeten Schüler findet Montag, den 3. Mai d. I. nachmittags 4 Uhr im Unterrichtslokrle statt. Beizubringen ist das letzte Schulzevgniß. SLneeberg, 1b. April 1886. Die Commission der Königlichen Gewerbezeichenschule. 2 Ju'ius Paufler. Sozialistengesetz dagegen Schutz gewährten. Ohne Soziali stengesetz würden wir mit der Z it auch bei uns größere Ausschreitungen erlebt haben, trotz unseres wachsame» Mi- s Grzgeb.Hiolbssrmnd Biehmarkt in Neustädtel Montag, den 19. April 1886. Fichteminden-AuMon im Forstrentamtsbezirke Schwarzenberg Im