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AMz- Mö äWÄaÄ latt Wr den Amt§gMchSsMZM EDeNsiGM NWÄ öMM Umgebung ^4444444««««444444444444444444444444««»,4« 8 Vezuarpr«t5 vierteljährl. M. 1.50 «lnschließl - 8 de, „Zllustr.Unterhaltungrblattr* and der > r humoristischen Vellage „Seifenblasen* Inder > r Lxp«diÜon, bei unseren Voten sowie bei allen Z Retchrpoftanstalten. ?0»444444444444444444444444444444444444444 TU^Udr.: Amtsblatt. fir Eibenstock, LarlssM, hMNdshübel. Neuheide, GberstützengERo ZchMheide, bchSnhMWhWMner-§osa,UnterstützengMNl>MI^ uft» Sarnsprecher Nr. 11V. Dmcker und Verleger: EmilHannebohn, verantwortl. Redaktem: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. - V -.--i s- ...— —— 88. Iahr-a»-. ------ 7- - - so. Smuabeod, de« 13. Februar ISIS. Berweadet die Kücheuabsälle zur BicWtteruug! Zu einer Zeit, in der und der Feind die NahrungSmittelzufuhr abschnetdet, um Deulsch- land audzuhungrrn, bedarf «S nicht allein de« sparsamsten Umgänge« mit dem täglichen Brote, sondern r« ist auch unbedingt nötig, t« verhindern, daß ,«r Lietzfütter««- geeig« «et« NahrnngSmittelrest« nutzlos umkommr«. Wer gegenwärtig noch KüchmabfLlle (Kartoffel«, Kraut , Speise« usw. Reste) unter Müll und Asche wirft, statt ste der Viehfülte« mag dienstbar zu machen, treibt Verschwendung und hat e» noch nicht begriffen, daß r» jetzt gilt, einen jeden Hauthatt ,in Krteg»zustand zu versetzen*. Di« »iehhalter werde« er«ah«t, fich die wertvolle» Aüchenabsälle nicht entgehe« ,« »affe« ««d sie ad,«hole«, wLhrend alle Ha«Sfrane« daranf Hal» t«« wolle«, daß sich Ad»eh«er für di« Abfälle sind««. Fall« im einzelnen nicht bekannt ist, wem die Küchenabfälle angeboten werden können oder von welchem Haushalte di« Abholung erfolgen kann, «erden die Beteiligte« gebeten, ihren Namen an RatSstelle — Kanzlei — aufzugeben, worauf ein Ausgleich von Angebot und Nachfrage gern vermit telt werden wird. Ttadtrat Eibenstock, den 23. Januar 1915. tzeffe« Handelsschule Eibenstock. Anwendungen für das «««« Schuljahr 1S1516 werden für die Lehrling«, und Mädchen Abteilung AreitaaS von 10—18 Uhr vormittags im Schulgebäude (Ecke Vodel« und Schulstraße, 1 Treppe, link«) entgegen genommen. Die Aufnahmeprüfung findet Montag, de« 18. April, von 8—18 Uhr früh statt. LrAS»-^ Der Schulvorstand. Die Schulleitung. Unsere Krsotge im Westen und Wen. Nl-Boote au der Arbeit. Günstige Kampflage i» de» Karpaten. Im Gegensatz zu den vorvergangenen Tagen wußte unsere Oberste Heeresleitung uns gestern einmal wie der etwas mehr von den verschiedenen Kriegsschau plätzen zu berichten. Und was sie berichtete, war durch weg hoch erfreulicher Natur. Wenn wir in den Ar gonnen nämlich an Boden gewinnen und über 310 Mann gefangen nehmen sowie 2 Maschinengewehre und 6 Ge schütze erbeuten konnten, muß der Erfolg hier schon ein recht bedeutender gewesen sein. Auch von der ostprru- ßijchen Grenze hörten wir von Kämpfen mit erfreu lichem Ausgange, deren Ergebnisse sich noch nicht klar übersehen lassen. Nach dem Schluß des letzten Satzes dürfte es also auch auf diesem Teile unserer Front im Osten etwas zu zählen geben. Und schließlich erfuhren wir noch, daß auch in Nordpolen für uns günstige Ge fechte stattgefunden, die einige hundert Gefangene in unsere Hände lieferten. Sind die Erfolge auch in An betracht der Riesenausdehnung der Kampffronten nicht von ausschlaggebender Bedeutung, so beweisen sie uns doch immer und immer wieder, daß unsere Truppen ständig im langsamen Borrücken sich befinden. Vom westlichen Kriegsschauplatz ist heute die Nachricht ein getroffen, daß Reims von Neuem beschossen wird: Amsterdam, 10. Februar. „Times" melden aus Paris: Die Deutschen haben von Neuem mit der Beschießung von Reims begonnen, welches einige Zeit Ruhe hatte. Bürger wurden getötet. Auch Pont-ä- Mousson wurde zweimal schwer beschossen. Ueber einen spannenden Luftkampf berichtet nach stehende Depesche: Brüssel, 11. Februar. In der letzten Zeit wur den wiederholt von französischen und englischen Flie gern Versuche unternommen, nach Brüssel zu gelangen. Vorgestern flogen wieder englische Flieger auf Brüs sel zu, wahrscheinlich in der Absicht, das deutsche Heereslager in Brüssel zu bombardieren. Als das englische Flugzeug sichtbar wurde, stieg eine deutsch« Taube auf und eS entspann sich ein erbitterter Kampf, aus dem das deutsche Flugzeug als Sieger hervor- ging. Das englische Flugzeug stürzte senkrecht zu Bo den; beide Insassen waren sofort tot. Bekanntlich hatte England die bedrohte Neutrali tät Belgiens als Kriegsvorwand benutzt. Wie aber unsere Feinde die Neutralität anderer achten, erfah ren wir aus der folgenden Meldung: Vlissingen, 11. Februar. Heute früh gegen 10 Uhr flog hier ein Zweidecker unbekannter Natio nalität vorüber, überflog den Hafen Blisfingen und warf zwei Bomben ab, die wenig Schaden anrtchteten. Die Bomben fielen in unmittelbarer Nähe des nord deutschen LloyddampferS „Main" nieder, der im Blis- singer Hafen liegt. Keine Personen wurden verletzt. Das Flugzeug verschwand in südöstlicher Richtung. Amsterdamer Blätter melden, daß das Flugzeug wahr scheinlich französischer Herkunft war. Ein gewaltiges Heer scheint England noch auf stellen zu wollen. Denkt es doch schließlich ein Drei- Millionenheer zu besitzen: London, 11. Februar. Das Unterhaus hat ein stimmig den Boranschlag für die Armee angenommen, durch welchen die Mittel für die Unterhaltung eines Heeres von drei Millionen Mann bewilligt werden. Je näher der 18. Februar rückt, mit dem die Ge wässer um England und des Kanalbeztrks streng als Kriegsgebiet betrachtet werden, desto mehr neigt sich die Stimmung der Neutralen uns zu. Auch wollen, wie jetzt gemeldet wird, die Neutralen von einem gemein samen Protest absehen: Amsterdam, 11. Februar. „Central News" mel det aus Washington vom 9. Februar: Präsident Wil son dementiere die Meldung, daß ein gemeinsamer Protest seitens der neutralen Staaten gegen die soge nannte deutsche Blockierung Großbritanniens erhoben werde. Der Präsident verstehe, daß die Ankündigung des deutschen Admiralstabes nur eine Warnung für die neutralen Schiffe sei, daß bestimmte Gegenden als gefährlich anzusehen seien. Herr Wilson indessen hat schleunigst zwei Noten ausgearbeitet und eine davon für Deutschland, die zweite für England bestimmt. Wenn man dem Reu terbureau in Bezug auf die beiden Noten glauben darf, sind sie indessen recht zahm ausgefallen: London, 11. Februar. Das Reutersche Bureau meldet aus Washington: Präsident Wilson hat die Entwürfe der Noten an England und Deutschland, welche auf das Hissen der amerikanischen Flagge und die deutsche Haltung gegenüber neutralen Schiffen Be zug haben, vor ihrer Absendung noch einer Prüfung unterzogen. Man glaubt, daß keine der beiden Noten so redigiert ist, daß sie eine Klage über Verletzung des Völkerrechtes enthalte. Die Regierung betrachtet die Hissung der amerikanischen Flagge als herkömm liche Kriegslist, hält es aber für angezeigt, England darauf aufmerksam zu machen, daß der neutrale Han del leicht unter der dauernden Anwendung dieser Kriegslist leiden könnte. Die Regierung beabsichtigt, Deutschland um ausführlichere Informationen da rüber zu bitten, welche Methode cs zu befolgen gedenkt, um den Charakter in der Kriegszone angetroffener Schif fe festzustellen. Die Regierung beabsichtigt ferner zu bemerken, daß die Vereinigten Staaten bestimmt glau ben, daß alles versucht werden wird, um die Identität der eine neutrale Flagge führenden Schiffe festzustellen, und daß die Sicherheit der Amerikaner durchaus ge währleistet sein wird. Die Noten werden wahrscheinlich nicht abgeschickt werden, bis ein amtlicher Bericht über den Fall der „Lusitania" und der amtliche Wortlaut der deutschen Erklärung vorliegen werden. Und während so die einzelnen Mächte sich über das, was in dem neuen Kriegsgebiet sich alles noch ereignen könnte, den Kopf zerbrechen, sind unsere Un terseeboote fleißig an der Arbeit: Umuiden, 11. Februar. Der Kapitän des eng lischen Dampfers „Laertes", der heute früh von Java ankam, erzählte, daß er gestern zwischen dein Maas- Leuchtschiff und Schouwerbank von einem deutschen Tauchboot beschossen wurde. Projektile drangen durch den Schornstein, den Kompaß und die Schiffsbootc ein. Das Tauchboot versuchte, das Schiff zu torpedieren, aber „Laertes" entkam durch ein schnelles Manöver und durch Entwickelung der grüßen Geschwindigkeit. Amsterdam, 11. Februar. Die Blätter mel den aus Umuiden: Der Kapitän des englischen Dampfers „Laertes" berichtet weiter, daß das Unterseeboot, ehe es den Angriff eröffnete, ihm signalifierte, er solle anhalten. Der Kapitän be folgte das Signal nicht. Der Dampfer führte keine Flagge, beim ersten Signal des Untersee bootes hißte er die holländische Flagge, wie er erklärt« zum Schutze zahlreicher auf dem Schiffe befindlicher Neutraler, nämlich Neger und Chi nesen. Ueber die großen Kämpfe im Osten liegen an neueren Nachrichten fast nur Mitteilungen aus russisch. Blättern vor. Aber auch diese bestätigen uns, daß die Lage der Russen auf der ganzen Front sehr ungünstig ist: Mailand, 11. Februar. „Secolo" meldet aus Petersburg: Die allgemeine Lage der großen Schlacht im Osten kann man, wie folgt, zusammenfassen: Am linken Weichselufcr, südwestlich von Warschau, an der Front Lipno—Rypin finden leichte Kämpfe ohne we sentliche Veränderung statt In Südpolen setzten die österreichischen Armeekorps unter dem Kommando des Generals Dankt an der Nida ihre demonstrativen An griffe fort. Am linken Flügel des im Rückzug be findlichen russischen Heeres in den Karpaten und in der Bukowina haben mächtige österreichiscl)-ungarische und deutsche Kräfte die Offensive ergriffen, oie sich in hef tigen Kämpfen entwickelt. Die Zeitung „Rjetsch" sagt, daß das perfekte Eisenbahnnetz und die vollkommene Organisation des Automobildienstes für die Deutschen immer wieder große Vorteile zum Verschieben ihrer Armee bedeuten. Der „Rußkoje Slowo" bemerkt, daß der Kriegsschauplatz in Galizien und in der Bukowina infolge der Konzentrierung österreichischer und deut scher Truppen große Bedeutung gewonnen habe. Unser Kaiser, der sich zu kurzem Aufenthalt nach Berlin begeben hatte, ist wieder zum Ostheer abge reist. Es wurde telegraphiert: v«rli«, 18. Uebr«ar. (AmiUch ) Kaiser Wil helm »«gab fich wieder«« a«f den östliche Arte-»« fcha«platz. (W. T. B.) Ausgezeichnet ist die Kampftage für die Oesterreicher «nd Ungarn in den Karpaten. Trotzdem die Russen hier noch immer in der Ueberzahl sind, werden sie überall von un seren Verbündeten geschlagen und infolgedessen wohl bald gezwungen fein, ganz Galizien zu räumen. Der österreichisch ungarische Generalstab berichtet: Wien, 11. Februar, mittags. Amtlich wird verlautbart: In Russisch-Polen und Westgali zien, abgesehen von Artilleriekämpfen, keine Er eignisse. An der Karp aten front wurden im Abschnitt westlich des Uschokerpasses russisch? Angriffe und einzelne partielle Vorstöße un ter starken Verlusten des Feindes zurückg? schlagen. Im Waldgebirge und in der Bnko wina sind erneute Fortschritte zu ver zeichnen. Mehrere Hundert Gefangene, sowie Ma schinengewehre wurden eingebracht. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstab.s: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Interessant ist auch die nachstehende Meldung, deren Wert dadurch erhöht wird, daß sie aus rumäni scher, also nicht russenfeindlicher Quelle stammt: Bukarest, 11. Februar. Ueber die Kriegslage im Osten schreibt der Kriegsberichterstatter der „Jn- dependance": Die Russen räumen nicht nur die Bukowina, sondern nach eigenem Geständnis auch die Karpatenpäfse. Dies bedeutet, daß der Druck der österreichisch ungarisch-deutschen Armeen sich so stark fühlbar macht, daß die Russen trotz nu m e - rischer Ueberlegenheit, die allerdings nicht mehr so groß ist, wie im August, sich zurückziehen müj sen. Im allgemeinen bedeutet die lebhafte Tätigkeit in Galizien vermutlich, daß diese Provinz vom Feinde gesäubert werden soll Wenn es richtig ist, daß die Verbündeten auch bei Kolomea erfolgreich kämpfen, so wird man sich daran gewöhnen müssen, vaß die russi sche Flagge auch in Lemberg in kurzem in Gefahr sein wird Die Räumung der Bukowina und der Karpaten sind zwei wichtige Abschnitte des Krieges. Wenn dis Russen nicht bedeutende Verstärkungen erhalten, sind beide Ereignisse berufen, großen Einfluß auf den wsi teren Verlauf des Krieges ausznüben.