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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.06.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130604028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913060402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913060402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-04
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Monat
1913-06
-
Jahr
1913
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fibend’/iuggabe ßoxtlflfltttoife » i «'PM9 nad Vor»rt« darft aafm Crdatr and VEJUgop vKlf E • epeutturi 2 mal täalid) In» Bau« fl«bro<Mi «0 Pf. Mnatlid), t» me. at«fMM»rtt<l). O«i aaftrn Jilioltn und Rnaatrn«. ft«U«a abg«HUi 7» Pf. men«tll$, 1.15 Bit. »tatctMrUft. PurO» AI« D«Ri Innerhalb V*atfd>laad« und d«r d«atfe«a Kolonien •t«rt*t)dprU4 34t mt. monatlich l.tome., au»f4U*BU<b PofldtlMlgtld. Pao Ctipjlau «agtblatt nfct>*tnt 2mal tdgUcß. C«au» a^dcrtaa« nutlmaL Ktdaenoo and •«rcMRdOtOti ^otanntogaflr« B«. •> Bara|pn<P»RM<Btup V«. itttt, 14tw and IttM. ilt. 278. ^anMs^eituna /üntoblatthesRates unb bespolijtiamtes ber Stobt 2-ripji.g ßlittmodj, fttn 4. Juni. 107. Jahrgang Rnjeigenpreffc: non auotodrto so Pf.. RtHamcn 1.20 me. Jnftrat« »on 0«börd«« Im amttld)«n C«il di« Petttjrll« so Pf. e«f<bäft»anjdatn mit piadoortertft Im prcif« «rtdtL Rabatt nad» tarif. O*lla0«acbüb«i ecfamtanflaa« « mt. pro laufend «xtL Pofla«bübr. («Ubtilagi bbb«t. Rmale«a-Raaabm«i JobanmoaaJT««. b«i fdmtti^cn flOaltn und allen Rnnonc*n«<«ptOltioacn 0*0 Ja. and Ruotandto. O*etlne« Rrdattion. Ja o«n Aeltrn «. J«mfpred).Rn|<hluBt Rmt Bloabit Ur. 007. 1913. Das Wfd^tigpte. • 53ei ben preußischen 2anbtag3- tvaplen gewannen bie 91 ationallibera- len neun 2Ranbate. (Siehe bef. Art) • ®te 5ßarifer8rinGHjtonferenä tritt heute mittag jufammen. (Siehe bef. Art.) • Jjtn iß o g 11 a n b e ift ein f d) ro c r e § $ a - ge (ro e 11 e r niebergegangen. (S. Sächf. fRacprj Das neue pteuMWje fibgenrünetenbaus. Da» preußifepe „VoltSpauS" ift erneuert. Sein (gefiept put jid) nur unmertlicp veränbert. Sdjon bie Waplen ber Waplmänuer gejtatteten ben Sdjluß, baß bie iJintc eine tleinc Verftär- tung auf Koftcn ber iHcd)ten erfahren würbe. Wäprenb bas ,3entriun genau in feiner alten Starte roieberteprt, feine Verlufte al)u burd) tete- ivinnc ausgeglichen pat, ift bie 3 ü P l ber Kon- jerüatiüen gegen früher uni 8, bie ber grei- tonferbatiüeii um 7 geminbert Am beften paben bie 'Jiationalliberalen abgejdjiiitten, bie einen (^e- ivinii Uüit ‘J 'JJianbaten ju budjen paben; bie gortfdjrtttler muffen fiep, wenn für fie nidjt bie oeiben Sticpwaplen, bie nod) beüorftepen, günftig auSfallcn, vorläufig mit beut bejdjeibe- neu 3uwad)» von einem iiRanbat begnügen. Die '.polen paben jioei SRanbate verloren, unb bie ssojialbcmolraten vier gewonnen. (Sine ^ajainincnftcllung ergibt folgenbcy Silb: Vispcr: Kacp ber Kcuwapl: Konfctvatinc 155 147 gteitonfernative 60 53 Zentrum 103 103 •Rationallibcralc 64 73 gortjcfcrittl. Voltsp. 37 37 Snjialbcmofraten 6 10 Voten 14 • 12 Xänen 2 2 Xeut jd)»jojial — 1 Gpriittid)»|oj<al — 1 Die terörteruitgeii über ben Ausfall ber Ab» georbnetcnwaplen ueftepen naturgemuß in um» icpreibenben ißieberpoluiigen befjen, was nad) ben llrivapien bereits gejagt worben war. Die ^rejfc ber iWecpten, alten voran bie „Xeutjdjc XageSjtg.“, erblilit in bem Ausfall ber Wo 1)1 eine ^ertraiienstiiubgebniig für bas beftepenöe 2Baplred)t, fie bcrfcpließt fiep aljo abfiiptlui) ber . l)öd)|t auffälligen Xaifacpe, oafj bie Wahlbeteili gung infolge ber £)e|fentlidjfeit bcS Waplattes fepr geling war, unb ouß in biefer öleicpgültig- teit gegen bie Ausübung beö Widjtigften Vürger- redjtS gerabe bie fd)ärf|tc Verurteilung bes be- ftepenben ÜöaplfpftemS liegt. Xie nationallibe ralen Vlätter ftnb int wefentlirtjen von bem (Er folg ber liberalen ‘Parteien befriebigt. Xer Vorwärts" unb einige fyortfdjnttSblatter er- fepöpfen fiep in gegenseitigen Vorwürfen über bie 2J?angetbaftigteit be3 Stidjwahlabtommcnä. Xa3 eine ift jcbcnfalß tlar: bie ftillc Hoffnung ber 9ied)ten auf eine abfolutc 9J?cprpcit pat fid) nicht nur niept erfüllt, fie ift Vielmehr Weiter benn je Von ber Grfüllung entfernt. Unb fdjließ- lid) wirb bod) einmal bie preußiidje '.Regierung ber Verfdjiebung ber politifdjen Vcrpältuiife im preufjifdjen Slbgeorbneteiibanfe tRedjnung tragen müffen. * Sie Vationalliberalen, bie bisher 64 IDlanbate innebatten, gero a n n e n 13 unb oerlorcn 5 2Ranbate. Sie erlangten infolge Verzichts ber Voltspartei je ein 2Ranbat in pirjibberg (mit (Brunb), öagen (mit Vrucbfcin) unb Vo|en=l!anb (mit Äün^er), in» folge Verzichts ber Äonieroatioen ein 2Ranbat in Onefen (mit Äanbler). Sie gewannen oom 3*ntrum: Sortmunb» 2anb (mit Cremer), Vocpum (mit Slltboff), Seifen» fachen (mit £>ajencleoer), HJililbeinviRupr (mit Seb. Vaurat SJtatpies), von ben Äonfcroatiocn Icltow (mit ßiepmann), Dberlapnlreis-Ufingen (mit 2ob= mann). Stfjleuftngen (mnt £jagemei)ter), oon ben Sreilonfervatioen ßaningboitel (mit Xumratp), Äalbe=2li(persleben (mit Xümling). Sie o e 11 o r e n an bie Äonjeroattren lilfit (bisher Slapel), SRemel (bisher Schwabach) unb 2iegnip (bisher Wißmann), Strasburg (bisher Sieg), an bas 3entrum Äonitvlucpel (bisher l'iogt). Oer Befreinngstaieg. 3itm Sebärfjtnig bes großen 3 fl bres 1813. XIII. S*cr SBaj'cnftiUftanb oom 4. 3»ni 1813 unb bic Seil» nähme Oefterrcirfjs am Sefreiungstricg. Son Xr. Äarl 3utparbt = 2cipjig. Äaum eine Wctpe nad) Napoleons Siege bei Saufjen jin.gen feine Ünterbänbler an, mit bei Ser» bünbeten über einen Wafrenftillftanb öu Deipanbeln. Sim 1. 3uni vereinbarte Sapolcon jelb|t eine vor» läufig 36ftünbige Waffenruhe, unb am 4. 3uni 1813 fcplof) fein Uiircrbänbier Saulaincourt, Jicijoa von Siccnja, in Voifcpwiß (tu SdjUfien, iüblitp oon Jener) mit bem Muffen Sraf Scpuwalow unb bem VreuHen o. Äleift einen Waffenftilljtanb, ber bis jum 20. Juli bauern füllte, jpäter aber bis flum 10. Vuguft oerlängert würbe. 'Jlapobeon pat in St. Helena gelegentlich ben Waifenftillitanb von Soifdjwit} als leinen fdjwerften io-epier im öelbjuge von 1813 bejeid)net. Sr vergaß aber babei, baß ber WafienftiUitanb niept nur für bie verbünbeten '-preußen unb lÄufren, jonbern aud) für ipn jelbft eine Sotwenbigteit gewejen war. Unb äwar aus militärifd^en unb politijcpen Srünben. Seine Slrmee beftanb aus eilig ^ufammengerafften, ungeübten jungen Truppen, unb vor adern feplte cs ber Kavallerie an Vfcrben unb an ber nötigen Vus- bilbung. Tesp^ä tonnte er autp ben Krieg von 1813 nid)t von vornherein mit jener iiegpaften Energie führen, bic ihm fonft feine erften überraidjenben St» folge eingebraept patte. '4luf?erbem aber ftanb ein öjterreid)i|d)es §eer von angeblid) 100 000 IRann (in Wirtlid)!cit jebodj etwa halb foniel) in Söhnten, non beflen Gingreifen Napoleon Schlimmes befürchten mußte, fobalb er bie Glbclinie verließ unb ben Vrcußcn unb Slujfen weiter nad) Dften folgte. Gr mußte alfo banad) trachten, bie Dcfterrcicper auf feine Seite ju jiepen ober bod) feine SIrmce jo ju ver= ftärten, baß er aud) bie Defterreicper in Schad) palten tonnte. <Jür bie Verbünbeten war bie SRotwenbigteit, auf ben Waffenftillftanb einjugepen, faft nod) größer. Tas Vürtbnis oon Kalifd) bropte auseinanbergufallcn. Xer rufjifepe Oberbefehlshaber Varelap be Todp ver= fieberte bem 3aren. baß fein £>eer jo bringenb Sdjonung nötig habe, baß es über bie über jurüd» geführt werben müßte. Xamit hätte man aber Vreußen wieber aufgegeben. 9iun waren aber bie Lüftungen ber SRufien wie ber Vreußen nod) er» gönjungsbebürftig. '.Mußerbem rüdten bie Vcrpanb-- hingen mit Ocjterreidj wegen feines Ucbcrtritts au ben Verbünbeten niefjt vorwärts. Scbarnporft wollte bespalb troh feinet bei Sroßgörfcpen empfangenen Wunbe burd) feine pcrfönlicpe Ginwirtung in Wien Defterreid) oorwärtsorängen, aber eine Verfcplimme» rung ber Wunbe warf ipn in Vöpmen roäiprenb ber 3lei]e auf ein «infames Krantenbett, bas ifrm jum Totenlager würbe. Wäprenb nun granjofen wie Verbündete an ipren Lüftungen in fieberpaTter Gile weiterarbeiteten, be= gann ber Wettlauf ber beiben feinblicpen 2ager um ben Veitritt Oefterreicps. Xieies mußte fiep jetjt un» bebingt für ober gegen SRapoleon entfepeiben, benn neutral bleiben tonnte es feiner ganzen 2age nad) nid)t. Xer leitenbe öfterreiepifepe IRiniiter war ba» mals Wetternicp. Gr pat wopl gegenüber SRapoleon mit bem Gebauten gefpielt, baß Oefterreid) auf bie fransö’fifcpe Seite übertreten tönne, tatfächlid) be» abficptigt pat er biejen Schritt ficperlicb nid)t. güt Deftetreid) beftanben nur jwei Viöglicpfeiten: ben grieben perbei^ufühten ober beim Wieberausbrucp bes Krieges an biefem felbjt auf feiten ber Ver» bünbeten teiljunebmen. Vor adern ber Kaifet granj I., bieje wenig erfreuliche Gricpeinung auf bem Throne ber Habsburger, war bem Krieg gänjlid) ab» geneigt, bie gäpigteit, irgenbein nationales uRoment im Vejreiungstrieg ju erblidcn, feplte ipm gaiy unb gar. Sein weltgewanbtcr Vtinijtcr richtete bespalb aud» fein erftes Veftrebcn barauf, einen adgemcinen grieben in Guropa berbcijufüprcn, unb injjenierte bespalb feine „Volitif ber bewaffneten Vermittlung Österreichs“. Xie Vläne, einen allgemeinen gric» ben peraujtcllcn, waren fdjon Witte Wai an bem energijdjen Wiberjprud) Gnglanbs gefcpcitert, Wetter» nirf) mußte fid) bespalb bamit begnügen, ben grieben auf bem Kontinent anjuftreben. Xie ^lusjicptcn waren fd}lcd)t genug, benn 'Jlapoleon fämpfte ja auf bem Kontinent vor adern, um inbirett bodj bas „perfibc 2llbion“ 3u treffen. Jn Gnglanb Ijattcn freilid) bic leitenben Kreife burepaus niept bas wapre Verjtänb» nis für bie Vebeutung bes Kampfes gegen Vapoleon, fie wollten bas unerhörte Glüd, baß anbere Wädite Gnglanbs Jntereffen auf bem Kontinent im Kriege mit vertraten, möglicpft opne eigene Opfer austoften. Gs befeelte fie ein Krämergcift, ber aud) Gnglanbs Knidrigteit in bem Stfbfibrenvertrag mit Vrtußcn erflärt. Wetternid)s Volitif, ipt Sdjwanfen, 3oubern unb Verfterfenfpiclcn, erflärt fid) jum großen Teil aus Oeiterreidjs bamaliger 2age. Xie ginanjen unb bas Heer waren in einem 3u!tanbe, ber bie fojortige Teil» nähme bes Kaiierjtaates am Vefreiungsfriege faum gejtattete. Xas $>e«r würbe burd) eilige Lüftungen tnäprenb bes WaffenftiUftanbes auf etwa 110 000 Wann gebracht, bic ginanjen würben, nadjbem bet öfterreid)ifd)c Staat eben erft einen Staatsbantrott wegen ber übermäßigen Wenge Vapiergclbes butep» geniacpt patte, wieber burd) Ausgabe von Vapiccßcib wenigitens ooriibergepenb „fonfolibiert“. Wenn man eine Volitif ohne Schwung unb Größe, wie fie immer mepr jur Trabition im Habsburger Jicicpe würbe, als wünjepenswert anfiept, bann muß man Wctternicps Volitif gerabeju als außergewöpnlicp gefcpidt bc» jeiepnen. Opne auf ade bic Winfeljüge unb 3roifcpenver» panblungcn, opne bic bie Xiplomatie alten Stiles niept auslommen tonnte, cinjugepcn, wi'U icp nur bas 3icl von Wctternicps Volitit feftfteden. Xie Unmöglicpfeit, Napoleon ju einem für Vreußcn unb fRußlanb annehmbaren gricben ju bewegen, jap Wetterniep balb ein. Gs tarn für ipn nur barauf an: 1. ben Vrucp mit Napoleon möglicpft lange pin» ausjufepieben unb in möglicpft milber gorm ein» treten ju laffen, unb 2. als Verbünbctcr ber Vieu» ßcn unb Wulfen eine ausfdjlaggcbenbe Kode ju er» langen. Veibes gelang Wetternicp. Xer erfte Vunft war eine Vorjicptsmaßregcl gegen ben eoentued fiegreiepen 'Jlapoleon. ©ejterreicp itanb oon 1812 per noep im Waffenbünbnis mit 'Jlapoleon. lieber bas oon ipm ju ftellenbe £>ilfstorps patte es eigenmäd)» tig verfügt, was 'Jlapoleon abjicptlid) über|ap. Gr tarn ©ejterreicp fcpließlicp jo weit entgegen, baß er es freiwidig aus bem ^Bündnisvertrag entließ. Xie Vebingungen, bie Oejterreich im Ginoer» ftänbnis mit Vreußcn unb Kußlanb 'Jlapoleon als Grundlage für den grieden vorjcplug, waren: Au|» teilung des Hetjogtums Warfcpau unter Vtcußcn, Kußland, ©efterreid); Küdgabe ber illprifcpeu Vro» vinjen an ©ejterreicp; Küdgabe von Xanjig unb Um» gebung an Vreußen. Xie Wieberperitedung Vt<-’u» ßens im Umfange oon 1805 würbe nur in jweitcr 2inie erwäpnt. Xer granjofenlaijer erflärte bieje Vebingungen für vodtommen unannepmbar. Gr verjuepte ©ejter» reid) burep aderlei Xropungen einjufcpücptern. Ginen ber öjterrtidjifdjen Gejanbten bonnerte er 5 Stun» ben lang ununterbrochen an, am 26. Juni ließ er Wetternid) felbjt nadj Xresben tommen, dort janb im Valajt Warcolini bie berühmte Unterredung jtatr, bie mepr als 8 Stunben bauerte. Kapoleon fpielte pier eine Komödie, auf bie aber ber geriebene Weltmann Wetternicp niept percinfiel. Gleich am Anfang jagte ber Korfe — unglaublicp rop — bem öjterrcicpijepen Winifter ins Gefiept, feine 5>eirat mit ber Tocptcr bes Kaifers granj fei, wie er von An» fang an gewußt pabe, eine Xummpcit gewejen. Vtrtpetifdj verjieperte er: „Jcp werbe ju fterben wif» jen, aber idj trete feine Scpode Grbc ab.“ Wetter* nid) mußte jid) anbrüden unb ausjcpclten laßen wie ein Schuljunge, er ließ alles im Gcfüpl innerer Ucberlegml)eit über fiep ergehen, greilid) — man ftelle fid) vor, wie fid) Stein in einer joldjcn Situa» tion benommen pätte! UKterbefien hotte Wetternicp aud) bie Verband» lungen mit ben Verbünbeten, unterftüßt vom frühe» ren Winifter Stabion, jo weit geführt, baß am 27. Juni bie wichtige Konvention von Keicpenbacp jwijepen Vreußen, Kußlanb unb ©eiterreidj unter« itprieben werben tonnte. Xer Wortlaut biejes Ver» trage, vor allem ber fepr gefdjidte erfte Artitel, ift bas Werl bes preußiidjen Unterhändlers Wilhelm v. Hnmbolbt. Gr befugt im wefcntlicpen: gads Kapoleon bie oben angeführten Vebingungen niept Oe: Beiutp der Ceipjiget lüiitterfitöt im ß. S. 1913. Amtlicher Veridjt. Kacp Abfcpluß ber Jnimatrifulationen ergeben fid) für ben Ve|ud) ber Univerfität 2cipjig folgende 3ahlen: Gcfamtjapl her Studierenden 6003, hiervon find 5171 immatriiulicrtc Stubicrenbe unb 832als Hörer ju» gelaßene Verfonen. 3iept man bie Vcfudjerjaplen aus früheren Semejtern jum Vergleich peran, jo er» gibt jid) folgende 3ufainmcnjtellung: Jn früheren oemeftern betrug bic Gejarntjapl: im Sommer» jcmejler 1911 5680, im Winterjcmefter 1911/12 6095, tm Sommerjemeiter 1912 5925, im Wintcrjemejter 1912/13 6323. Vcrüdjidjtigt man ben Umjtanb, baß bie Univerfität im Winterjenwfter immer eine ftär» fere grequenj als im Sommerfemefter aufweijt, unb baß man baher nur bie Vcfudjerjablen ber Sommer» jemefter untereinander vergleichen fann, jo jeigt jid), baß bie Vejucpcrjahl in biejem Semeftcr wiederum, wenn aud) nur um ein geringes, gejtiegen ift. Xie in bleiern Semeftcr immatritulierten 5171 Studieren» ben verteilen fiep wie folgt aut bie einjelnen gatul» täten: Tbeologijcpe gafultät 462; Junjtijd)« gatul» tät 840; Webuinijdie gafultät: 841 Webijiner unb 87 Japi’ärjte; Vbilofophiicpe gafultät 2941. Xie ber Vhi‘ofoppi|d)en gafultät angchörenbcn 2911 Stu» bietenden verteilen fiep mit folgenden Joplen ouf öi« einjelnen JJäcper: Vbärmajie 139, Katurwittenidjaf» ten 429, Vdilbfophie 362, Vädagogif 147, Vhüologie 655, Keuere Sprad>en 430, Watbematif 301, 2and» wirt|d)aft 257, Gameralia 221. Vergleicht man die 3apfen der Angehörigen ber einjelnen gafultäten in biefem Semefter mit benen bes legten Winterfemefters, fo jeigt fid), baß bie 3apl ber Studierenden in ben einjelnen gädjern ber Vpilofopbifcben gafultät im Wintetjemefter an» näpernb biefelbe war (Gefarntjapl Winterfemcjter 1912/13 2968, Sommerfemefter 1913 2941), nur bie 3<»bl ber 2anbroirtfcbaft»Stubierenben ift um 43 jurüdgegangen, ebenfalls ijt btc 3apl ber Stu» bierenben bet Tpeologifcpcn gafultät (Winter» femefter 1912/13 466, Sommcif.’mefter 1913 462) etwa biefelbe geblieben. Xagegen ift in biejem Semefter bie 3iäbl ber Juristen um 8,8 V^ojcnt (Winterfemefter 1912/13 892, Sommerfemefter 1913 840) unb bic ber Webijiner um 11,1 Viojent (Winterfemcjter 1912/13 947, Sommcrfcmciter 1913 841) gefallen, wäprenb bic 3apl ber 3aljnärjtc um 9,6 Vrojent (Winterfemefter 1912/13 78, Sommer» femefter 1913 87) gejtiegen ift. Was bas Verhältnis ber Sad)fen ju ben Kid)t» faepjen unter ben Stubicreiiben anlangt, fo ftepen in ber Gejamtjabl 2755 Sacpjcn 2416 'Jiidjtfacpjen gegen» über. Jm einjelnen ijt bas Verhältnis beider Grup» peu etwa jolgcnbes: Tpcologijdje gafultät 276 Sad)» jen, 186 Kicptjacpfcn, Jurijtijdjc gafultät 481 Sadj» fen, 359 KiÄtfadjjen, Webijinifdjc gafultät 345 Sarp» fen, 496 Kicptjacplen, Stubiercnbc ber ^aljnbcilfunbe 31 Sacpjcn, 56 Kidjtjadßen, Vbilofoppijcpe gafultät 1622 Sacpjcn, 1319 'Jlidjtjacpjen. Gs jinb aljo in ben beiben erjten gafultäten, tpcol. unb jur., bie Sart)ien im Verpältnis von 4 : 3 in ber Weprjapl, in ber Vptlofoppijcpen gafultät ift bic Ueberjapl ber Sacp» jen gering, wäprenb pingegen in ber Wcbijinijcpen gafultät (einfcpließlid) ber gapnärjte) bie Kidjt« jaepjen an 3apl fajt um bie Hälfte bie Sacpjcn über» ragen. Vergleicht man mit biejen Angaben bas Ver» hältnis ber 3apl ber Sacpjen mit ber ber Kidjt» jadjfen im vorigen Scmejter, fo bemerft man, baß bie 3apl ber Sacpjen in bet Jurijtijcpcn gafultät im vorigen Semeftcr etwa biefelbe, bie ber Kicptjafpjcn jebod) um 14,2 Vrojent pöper war. Annähernd bas» jclbe Verhältnis ergibt jid) für bic Webijinijcpe gafultät. Jn bejug auf bas grauenftubium find folgende 3aplcn ju nennen: Jnsgejamt g-böteit ber l*cipjiget Üniverjität 216 weibliche Verioneit an. Von ihnen finb 145 immatritulierte Stubierenbe unb 71 Höre, rinnen, von ben immatrifuii:'”t Studentinnen ftemmen 84 aus Sacpjen unb 61 nicht ns Saipfcn. Von ben 146 Stubientinnen ha‘»ci’ gewählt ?a« gacp ber Theologie 1, ber s ••. ’jen’, 4, ber We- bijin 27. ber 3apnbcilfunde 3. Xie ber ppiloiophi» fepen gafultät angehörigen grauen verteilen fiep wie folgt auf bic einjelnen gäcper: Vbatmajie 1, Katur» wiffcnfipaften 13, V£ilofoppie 22, Väbagogif 17. VPi» lologie 27, neuere opraepen 20, Watpcmatif 7, Ga« meralia 3. Jm Hinblicf auf bic 3«bl bet wctblidjen Vcjudier bet Univeriität £etpjig innerhalb ber JcRtcn vier Semefter (Sommeriemciter 1911 81 Stu« bentinnen unb 70 Hörerinnen, Winterfemefter 1911/12 103 Stubentinnen unb 107 Hörerinnen, Sommcrfcmciter 1912 112 Studentinnen unb 70 Hörerinnen, Wintcrjemejter 1912/13 129 Stuben« tinnen unb 98 Hörerinnen, Sommcrfcmcjtcr 1913 145 Studentinnen unb 71 Hörerinnen) jeigt fiep, baß bie 3apl ber wciblicpcn Studierenden, foweit fie immatrifuliert ftnb, im ftetigen Steigen bc» griffen ift. Sdjlicßlid) fei noch erwähnt, baß ber ftubentiidjc Kad)wutps in ber überwiegenben Weprjapl vom huinaniftijcpeii Gpmnafium tommt Von 4035 Ab» folventen einer beutfepen ncunflajfigcn pöperen Sepranitalt hefigen 2598 biejes Kcifcjeugnis unb nur 1086 bas eines beutjepen Kcalghmnaftums, wäp» renb bie 3apl ber Abiolvcntcn einer beutfepen Obcrrcaljdjulc immer nod) fepr gering ift, unb in biefem Semefter nur 351 beträgt. Aunft und WilUnlthaft. * Ginc Kusjeicpnung Vrof. Vtanbenburgs. Xer Hiftoriter Univerfitätsprofeffor Xr. Grid) Vranben» bürg in Veipjig würbe jum orbentlicpen Witgliebe berbiftorifdjenKommijfion bei ber batjrifcpen Afabemie ernannt. * Xie Verjteigeruna ber Sammlung Surr bei Vörner. Vei G. V V ö r n e r begann heute bie Veriteigerung ber Sammlung Alfons Xürr, bie fajt bas vollitänbige Werf von Xantel Gbobowiecti ent» hält. Vcfonberes Jntereffe verbient Vajebows Gle» mentarwcrle mit Gpobowiectis ©riginaljeidjnunacn, bie felbjt bem Herausgeber bes Wertes Xr. grißfd) unb Vrofcfjor Gtlar nicht jugänglid) waren. Gs würbe für 9000 'JKarf ausgeboten. Gine Kethe '-Berliner Künjtler. wie Hoguet, G. I. A. Hoffmann erjielten mittlere Vreije für Original» jeiepnungen Heineren gormats. Xie befannte Ka= bictung „Xer tleinc l!’Hombre=Itjcp , ‘ von Gpobonsiecti jtieg auf 260 ji. Xer feltene, epebem unterbräche Abbrucf ber Kabierung „Xergriebe bringt ben König wieber" erhielte 280 Xas „Vouquet be 'JJlarimes'', eine große Karität braepte 155 at, eine golge von 12 Vlättern ju Vefftnas ,,'Dlinna oon Varnpelm“ 255 -A Xas gamilienvilb bes Künftlers ,.La cabinct du peintre“ braepte 145 unb in einem aroeiten Abbrucf 160 x. * Ginc Uraufführung in Wüntpcn. Gin Xrapt* beriept unfercs Wündjener '.Mitarbeiters meldet uns: Jm Künftlertpcater erweefte bie Uraufführung von oepaffners neuem Vübnenwerf „Xie Heilige“ trog bes ehrlichen biepterifepen Kingens um Vrobleme heiliger unb unpeiligcr Siebe, burd) bie Unausgc» glidienpeit tröffet Affettc unb tiefer Stjmbolif, em erficptlidjcs Unbehagen bes Vublifums. Xie Xar» {teilung vermochte nur einen Achtungserfolg ju erzwingen. * Ser offizielle gilm. 3n Jrlanb pat fid) eine neue Gcjellfdjait mit einem Kapital vou 200000 ./< gegründet, beten 3>el bic Grricptung von Kino- tpeatern im Sanbc ijt Xaran wäre an fid) nichts Auffälliges; ipre Vebeutung erhält bie Tatjadje erft burep ben offiziellen Auftrieb, ben ipr ber liorb 'JRapor von Xublin verleipt, indem er an bie Spiße bet Subjtribcnten getreten ift. Xaß bas Kino vor nidjts jurüdjepredt, pat es bereits bem Varfifal gegenüber bewieien. Kun tommt aud) 'JRaeter find mit feiner jarteften Xicptung „V.elleas unb 'JR e I i j a n b e “ an ber Keipe; ber Xicpter pat fein Wert einer gilmgefellfcpaft „unter poepft günftiflen '-Bedingungen“ überlaifen. Xer erfte Suber» mannfilm wirb in wenigen Wocpen etfepeinen. Gs ift „ S o b o in s G it b c “. Jin He:bft folgt bann „ X e r K a ß e n ft e g “, ber jurjeit unter ber Kegie Alfred Holms aufgenommen wirb. Xas tlaififcpe Sand bes gilins fepeint aber bod) Amerila ju fein, iln 'Jlew Vort beiteben jetjt 1200 Kinotbeater, bie im Xurcpfcpnitt ii’- did) von über einer 'JRtllion 3u» jepauetn befud) 1 . ivetben. * Katurbentmalspflcge in 3apan. XerScpug ber Katurbentmälcr pat in unferen Vanben jweifeHos viel ju fpät angefangen, unb jepr vieles ift reftlos verloren gegangen. Xafür ftnb aber aud) bie beut» jepen Katurjcpugbeftrebungen vorbtlbltd) für einen weiten Kreis geworben. Xas beweift am beften ein '-Bericht, ben Vrofeffor 3imbo aus Totio an bie Vei» träge jur Katurbentmalpflege erftattet pat. Gine von Vrofeffor Gonwenß veröffentlichte Schrift würbe ins 3apantjcpe überlegt. Xas Unterricptsminifterium wirb bafür Sorge tragen, burd) bie Scpurbücpet ein Verftänbnis für bie Katurbentmalpflege aud) in ben Scpulen jn werfen. Gs feplte an einet folcpen in 3apan freilich fepon früher nicht gant, aber nur wenige Vauten, Wälder, Vögel, unb namentlich and) ber berühmte Kiefenfalamanber ftanben unter ge« jeglichem Schuß. Kunmepr pat fid) eine „Japanifcpe Gefenicpaft jum Sdjug ber Vanbfcpaft, tpter Katur» unb Kulturbentmäler“ gebildet unb jäplt viele ein* flußreicpc Wänner verfcpiebeiier Verufsarten ju ipren JKitgliebern.
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