Volltext Seite (XML)
!!!! üiPiii vnvn md Tageblatt Schüler 7«0 7« 7» 7U !-L 8VNV». oob, äs» l Irauvr- z 7 Mr, lcsQlaZsr isr 8obu, ktssiLsr id Theil- , LmN iden und , daß am orothea itag mein längeren e durch unseres ank für chlreiche ter sein! itin n der» lassenen. - - !3,» r R. 8,s » R. 14 « k. en Freiwald i -/-3 Uhr: Frau. 86. e rbobritzsch. ig Nachm. t. Z 142. umfaßt ue Extra- t»8«d»ta, i (Niever- L Vogel Tagesschau Freiberg, den 22. Juni. Der deutsche Kaiser hat gestern früh in Ems seine Trinkkur bei bestem Wohlsein begonnen, später die Vorträge der Geheimräthe von Wilmowski und von Bülow entgegen« genommen und Nachmittags den Oberpräsidenten von Barde leben, den Regierungspräsidenten von Wurmb und den Bade« kommifsar Kammerherrn von Lepel-Gnitz zur Tafel gezogen. — Dem deutschen Reichskanzler stattete gestern der Kronprinz von Japan, Sadanari Fuschimi, in Begleitung des japanischen Gesandten in Berlin einen Besuch ab. Gestern Abend hat der japanische Kronprinz die deutsche Reichshaupt stadt wieder verlassen und sich zu mehrtägigem Aufenthalte nach Kopenhagen begeben. — Der für die Anschlußfahrten nach China bestimmte Reichspostdampfer .Stettin", Kapitän Warnkes, ging gestern stütz von Bremen nach Hongkong ab. — Die überraschende frühere Anberaumung der nächsten Sitzung des deutschen Reichtages auf den 25. Juni soll dem Wunsche entsprechen, die Session möglichst bald wieder zu schließen. Außer einer Nechnungsvorlage stehen auf der Tagesordnung die Literarkonvention mit Großbritannien und die Vorlage über Errichtung eines Seminars für orientalische Sprachen, welche beide sehr schnell erledigt sein können. Man nimmt an, daß am nächsten Tage schon die zweite Lesung der Branntweinsteuer und dann der Schluß der Session statt finden wird. Die Berathung weiterer Vorlagen gilt in parlamentarischen Kreisen nach wie vor sür ausgeschlossen. — Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zn Freiberg und Brand Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun in Freiberg. —————— SV. Jahrgao» " Mittwoch, de» W Jimi Erscheint jeden Wochmiae Nachmitt. b Uhr für den ander« Lag. Prei« vierteljährlich S Mark XL W.. MimsnatNch 1 M. 50 M. uns etume-MtkichPl. Regierungsorgane keine ähnliche Versicherung veröffentlichen, wird trotzdem Niemand ernstlich annehmen, daß Graf Thun auf eigene Faust gehandelt hat. Um die Bedeutung dieser, die Verdienste des Schulvereins um Staat und Kultur anerkennenden Rede des Grafen Tbun voll zu würdigen, muß man der Thatsache gedenken, daß die österreichische Regierung sich bisher den Bestrebungen des deutschen Schulvereins gegenüber durchaus ablehnend verhalten hat, daß die Maßregeln einzelner Landesver waltungen sogar zu dem Gerücht von einer bevorstehenden Auflösung des Vereins Veranlassung gegeben haben. Der Letztere wurde beständig von den klerikalen und czechifchen Organen arg verdächtigt und die Statthalter von Böhmen, Mähren und Krain, von Kraus, Graf Schönborn und von Winkler, fanden es angezeigt, den slavischen Schulvereinen alle mögliche Förderung angedeihen zu lassen. In der alten Bischofsstadt Salzburg selbst hatten die Klerikalen eine Streitschrift verbreitet, in welcher nachgewiesen werden sollte, daß ein guter Katholik an dem Schulverein nicht theil- nrhmen könne. Die amtliche .Salzburger Zeitung" wurde sogar angegriffen, weil sie dem Ausrufe des Festausschusses ihre Spalten geöffnet hatte. Trotzdem schmückte die Be völkerung von Salzburg in den Pfingsttagen ihre Stadt zum Empfang der aus allen Ländern Oesterreichs herbei- geströmten Vertreter der verschiedenen Ortsgruppen des Vereins und nahm die Hauptversammlung des deutschen Schulvereins durch das Auftreten des Statthalters Grafen Thun einen Verlauf, der die überraschten Ultramontanen zunächst verstummen machte. Wenn die Letzteren bisher aus Vorliebe für die ihnen verbündeten Czechen den Schul- verein als eine irreligiöse und unpatriotische Verbindung hinstelltcn, so ist jetzt die Salzburger Bevölkerung von der Grundlosigkeit dieser Verdächtigung überzeugt und hat in dieser Beziehung diese Hauptversammlung eine Klärung be wirkt, welche ein weiteres Gedeihen des deutschen Schul vereins verbürgt. Sowohl die österreichische Regierung wie die unbefangene österreichische Bevölkerung müssen die nationalen Verdienste anerkennen, welche sich der Verein besonders an der italienischen und slowenischen Grenze um deutsches Schul wesen, deutsche Bildung, Sprache und Sitte erworben hat. Seinen Vertrauensmännern, die in Kärnthen, Steyermark, Tirol und Trient die abgelegensten Thäler besuchten, ist es zu danken, wenn der beginnenden Verwälschung Halt ge boten wurde, wenn die Jugend dort deutsche Schulen besucht, deutsch spricht und singt, deutsch fühlt und empfindet. Bom deutschen Schulverein. Die sogenannte Politik der .Versöhnung der Nattonali täten" erzielte bisher in Oesterreich nur geringe Erfolge, well sie die Czechen, Polen, Slowenen und Kroaten durch die denselben auf Kosten des Deutschthums gemachten Ge- schenke nicht zu befriedigen im Stande war. Bei der jetzigen Arathung des Zolltarifs im österreichischen Abgeordneten- Hause zeigt es sich deutlich, wie wenig dankbar die genannten ' Nationalitäten gegen das Kabinet Taaffe sind und daß ' dieselben für jeden der Regierung geleisteten Dienst besonders bezahlt werden wollen. Vergebens haben die Vertreter der österreichischen Regierung diese nationalen Abgeordneten ge beten, von Forderungen abzustehen, die neue voraussichtlich sehr schwierige Ausgleichsverhandlungen mit Ungarn nöthig machen würden. Die Sonderinteressen erwiesen sich mächtiger als die Rücksicht auf die Unannehmlichkeiten , welche dem Ministerium Taaffe aus jeder neuen Berathung mit den ungarischen Ministern gerade jetzt erwachsen müssen, wo die letzteren daheim Mühe haben, neue magyarische Ausbrüche gegen jedes festere Band mit Oesterreich zu verhindern. In solcher Lage mußte bei den österreichischen Ministern die Ueberzeuaung erstarken, daß es weit leichter sei, die Deut schen Oesterreichs durch Dankbarkeit an sich zu fesseln und bei diesen volles politisches Verständniß und Opferwilligkeit sür die Bedürfnisse des Kaiserstaates zu finden, ohne jede Unterstützung durch unmäßige Zugeständnisse erkaufen zu müssen. Zunächst veranlaßte diese Stimmung die öster reichische Regierung zu dem Versuche, den Deutschen Oester reichs einmal zu beweisen, daß sie eigentlich gar keine Ur sache zur Klage über Zurücksetzung hätten, daß vielmehr die Regierung sich ernstlich bemühe, alle Völker und Stämme Oesterreichs gleichmäßig zu behandeln. Ein solcher Versuch mußte gleichzeitig zur Einschüchterung derjenigen Czechen und Slowenen dienen, die daran zu zweifeln schienen, daß die Regierung stets über den Parteien und Nationalitäten stehen wolle. Nachdem einzelne österreichische Statthalter sich mit ungewöhnlicher Wärme der slavischen Schulvereine angenommen hatten, erhielt einmal der Statthalter von Salzburg, Graf Thun, die Erlaubniß, nicht nur der Haupt versammlung des deutschen Schulvereins in Salzburg als stiller Zuschauer beizuwohnen, sondern denselben in herz licher und anerkennender Weise im Namen der Landes- regierung zu begrüßen. Das Letztere stellen die Czechen- blcitter freilich in Abrede und erklärte das Prager Blatt „Narodni Lisch" allen qegentheiligen Nachrichten gegenüber, daß die Vertreter des Czechen-Klubs in Angelegenheit der Theilnahme des Statthalters Thun an der Schulvereins- fcier in Salzburg in Wien thatsächlich Schritte unternommen haben. Es sei eine private aber nachdrückliche Interpellation an den Grafen Taaffe gerichtet worden, und dieser habe geantwortet, daß er den Grafe» Thun in die Schulverein s- Bersammluna allerdings entsendet habe, aber in der Absicht, großdeutsche Kundgebungen hintanzuhalten. Zu Sympathie- Kundgebungen für den Schulverein sei dem Statthalter kemerlei Bewilligung erthellt worden. So lange die Wiener In dem Bewußtsein, daß nur durch Eintracht das Deutsch thum in Oesterreich der fortschreitenden Slavisirung Halt gebieten kann, beseitigte die Salzburger Versammlung mit großer Stimmenmehrheit alle Anträge der antisemitischen Tendenz und ohne inneren Zwiespalt geht nun der deutsche Schulverein in Oesterreich mit 1020 Ortsgruppen und 120000 Mitgliedern, die für 40 deutsche Schulen und 80 deutsche Kindergärten jährlich 300000 Gulden aufbringen, an seine echtnationale und erziehliche Arbeit. Die Sympathien, welche dieses von aller politischen Leidenschaft entfernte Streben im deutschen Reiche findet, wurde dadurch bethätigt, daß die Spitzen des .allgemeinen deutschen Schulvereins" in Berlin, vr. Falkenstein und vr. Bormeng, drS sächsisch« Landesverbandes, Architekt Gurlitt und Oberlehrer vr. Herr mann, des schwäbische» Landesverbandes, Medizinalrath vr. Hedinger, und des bairischen Vereins zum Schutz der deutschen Interessen im Auslande, Schulrath Rohmeder, der Salzburger Versammlung an den Pfingsttagen beiwohnt« und theilweise durch jubelnd aufgenommene Reden bekundeten, daß deutsche Sprache und Gesittung ein unauflösliches. Band zwischen den Deutschen diesseits und jenseits der deutsch-österreichischen Grenzen schlingen. Die Tage in Salz burg, welche den deutlichsten Beweis lieferten, daß der deutsche Schulverein keine politischen Zwecke verfolgt, sondern nur den Schutz des eigenen Volksthums anstrebt, sollt« aber auch in Deutschland nicht ohne nachhaltigen Einfluß bleiben. Wer sein Mitgefühl für die deutschen Brüder in Oesterreich nicht nur durch Worte, sondern auch durch Thaten bekund« will, dem ist dazu durch den nur geringe Opfer erheischenden Beitritt zu der Ortsgruppe Freiberg des sächsischen Landes verbandes des allgemeinen deutschen Schulvereins die beste Gelegenheit gebot«. Immer näher rückt das Czechenthum unseren Grenzen und selbst in unserem Vaterlande bilden sich bereits hier und dort in Folge der massenhaft nach Deutschland kommenden Arbeitskräfte czechische Vereine. Da ist es wohl angezeigt, daß sich jeder echtdeutsch Gesinnte der von dem deutschen Schulverein verfochtenen Sache an nimmt und mit dafür eintritt, daß sie „das deutsche Wort sollen lassen stahn". ! »er^. di»»onnAag 11 Uhr m»«»«. I! mm nnd betrögt M sie M»lten. Zelle WUh Einladung zum Abonnement Indem wir das geehrte Publikum Freibergs sowie der näheren und weiteren Umgebung zum Abonnement auf unser täglich erscheinendes Organ Freiberger Anzeiger und Tageblatt" pro drittes Quartal 1886 höflichst einzuladen uns erlauben, bitten wir, besonders die auswärtigen Abonnenten, die Bestellungen auf das Blatt rechtzeitig machen zu wollen, damit eine Unterbrechung resp. verspätete Lieferung vermieden wird. — Nach wie vor werden wir bemüht sein, dm Inhalt unserer Zeitung möglichst mannigfaltig, gediegen und interessant zu gestalten. Außer der Besprechung wichtiger Fragen in Leitartikeln finden die politischen Ereignisse des In- und Auslandes in gedrängter Kürze und Ucberfichtlichkeit die ihnen gebührende Erwähnung. Bei wichtigeren Vorkommnissen geben wir sofort Kunde durch telegraphische Depeschen. Bei den Nachrichten aus dem Königreich Sachsen sollen hauptsächlich die Ortschaften des Landgerichts- und amtshauptmannschaftlichen Bezirks Freiberg, sowie insbesondere die des Erzgebirges Berücksichtigung finden. Regelmäßig erscheinen auch die Schwurgerichts- und sonstigen Verhandlungen beim Landgericht Freiberg, und werden dieselben, je nach ihrem Interesse für die Oeffentlichkeit, in größerem oder geringerem Umfange geliefert. Um auch den unterhaltenden Theil unseres Blattes möglichst interessant und mannigfach zu gestalten, bringt das tägliche Feuilleton nur ge diegene Novitäten anerkannt tüchtiger Schriftsteller. Der wird auch ferner die Obst- und Gartenbauzeitung beigegeben. Der vierteljährliche Abonnementspreis beträgt 2 Mark 25 Pfg. Inserate, pro gespaltene Zeile 15 Pfennige, finden bei der großen Auflage des Blattes die weiteste und zweckentsprechendste Verbreitung. Bestellungen nehmen sämmtliche kaiserliche Postanstalten, sowie di« bekannten Ausgabestellen entgegen. Die Redaktion und Expedition des „Freiberger Anzeiger nnd Tageblatt M bo, m. in be- r) nur ! bittet 788«