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Ausgabe kundig ÄüülWchL volksseuuns Nummer 7S — sr. Jahrgang Srlcheinl vm<u wt<k>«l. mil illusir. Gräurbeilagen »Heimai und «eil' und der 1U»derdelIaAe»Fiir «nlreNeineiiLeute'. lowle de« rertdellagen ,UiiierhaU»nn und Wtll«ii'. .DlevratlllcheHau»- >rau'. »Das „ule euch'. Monatlicher Be,ria»pr«t« «uSgabe N mll St.-Benno-Blatt 2,70 iludqabe 0 ohne St.-Beinio-BIatt « 2A> Itnielnummer 10 Eomradeird- u. 8»m>l»-nu»»«r»» 4 Dienstag, den 28. Mürz i«33 >U«,Iaa»or«i Dresden «»»«laerrvretter D>« taelvallen« pel«,««e »" Familien anielaen u.Slellengeluche SO 4. Die pelitretramezetle. SS mm. »reit. 1 X. Mr «nzeiaen außerhalb de» t>«rbreiti,na»aeb eie» 40 diepetitreNam»,eile Brieiaed.»O^. Im Falle höherer Siewail «Tire», verdol «sw.) erllichl i«de ver- dllichttmg au- vieieruna ww« »rliillun« von «n,e>g«n. «lis- trLgen und Leistung den Schadenersatz. «eschLfttftelle, Drreck un» Steak««, «ermantz iSuchdruckeret und «eriaa vre»den<«. t, pollerllr. ti Femnii 2I0I2. postscheSkont» »«»den lvAi. Ban», tonto «tadkdaok Lr«»d«n Nr.St7N. Für christliche Politik und Kultur «e»«»«t«, »er «»chllkchen S>»l«»,»««n,na . 0«»»eis«tstadi 1 Paltirltr-tze,»7. Fernrul 2Mt, und Ll ou. Japans Austritt vollzogen Die offizielle Mitteilung nach Genf erfolgl — Bor einer Regierungskrise in Oesterreich? — Ankündigung der Arbeilsdienstpslichl — Die Kathedrale von Monlreal niedergebrannt. Und die Kolonialmandale? Gegen die Greuelvropaganda T 0 ki 0, 27. März. Die vom Geheimen Rat gebilligte Note über den Austritt Japans aus dem Völkerbund ist vom Kaiser unterzeichnet und bereits nach Genf gedrahtet morden. * Die offizielle Erklärung des Austritts Japans aus dem Völkerbunde kommt nicht mehr überraschend. Nach dem Ausgang der leisten Tagung der Völkerbundsversamm lung war nichts anderes zu erwarten. Es erhebt sich nun die interessante Frage, ab der Völkerbund irgendwelche Maßnahme ergreifen kann und will, nm seinen Beschlüssen hinsichtlich des Mandschurei- London, 27. März. „Times" erörtert in einem Leit artikel die Notwendigkeit einer friedlichen Revision der Fricdensverträge. Vor allem scheint es dem Blatt rat- jam, daß bald eine Erklärung erfolgen sollte des Inhalts, daß keine allgemeine und unterschiedslose Abänderung der Grenzlinien in Europa auch nur im entferntesten erwogen werde. Nach Ansicht des Blattes sollte die genaue Methode der Behandlung des Nevisiousproblems sorgfältig und in aller Ruhe zwischen de» verschiedenen europäischen Kanzleien ansgearbcitet wer de». Vertragsrevision, sagt „Times" weiter, ist bei der englisch-italienischen Zusammenkunft in Ron, als das größ te und dringendste politische Problem des Augenblicks fest gestellt worden. Es muß zum mindestens zugegeben wer den, daß cs nicht Deutschlands Schuld ist, wenn das Problem zu den Zeiten von Dr. Strescmann oder Dr. Brüning nicht freimütig in Angriff genommen worden ist. Die Tatsache, daß diese Staatsmänner für Deutschlands Forderung keine Genugtuung erlangen konnten, hat ihr An sehen in ihrem eigenen Lande zerstört. Außenpolitische Rede Paul Boncours Paris, 26. März. Auf dem Bankett des Komitees der Friedensfreunde zu Ehren der internationalen Presse hielt Außenminister Paul-Boncour eine Rede. Er sagte n a., die Journalisten aller Länder könnten der Sache des Friedens wertvolle Dienste leisten. Die gegemvärti- geii Schwierigkeiten seien ernst, aber nicht unlösbar. Es entscheide sich in diesen Monaten Frieden oder Krieg. Die Abrüstungskonferenz müsse zum Ziele kommen. Ihr Mißerfolg würde den Wiederbeginn des unl-eilvollen Weltrüstens bedeuten. Frankreich habe ein Programm vorgeschlagen, das einen einheitlichen Heerestypus und eine ständige gegenseitige Kontrolle vorsehe, die das ein zige Mittel sei, um Geheimrüstungen zu verhindern und die Klarheit wieder keruistellen die das Vertrauen wie- Staates Japan gegenüber Geltung zu verschaffen. Cs darf wohl angenommen werden, daß Genf von weiteren Be schlüssen und Maßnahmen in dieser Frage absehen wird. Daß das einen weiteren Prestige-Verlust für den Völker bund bedeutet, ist klar. Eine weitere Frage ist, was nut den Kolonialman daten geschehen soll, die Japan von, Völkerbund erhalten hat. Es handelt sich dabei un, die ehemaligen deutschen Kolonien in der Siidsee. Wie man hört, beabsichtigt Japan, diese Gebiete einfach zu behalten. Nach deutscher Auffassung darf der Völkerbund sich mit dieser Absicht nicht einfach abfinden, vielmehr muß eine Neuverteilung dieser Man date stattfinden. Reichskanzler Hitler hat in seiner ersten offiziellen außenpolitischen Erklärung eine sehr b e s o n » e n c S p r a- ch e geführt. Das Argument, die erste amtliche Erklärung des nationalsozialistischen Führers mache eine freundschaft liche Erörterung zwecklos oder unangebracht, ist also unhalt bar. Auch der Protest der Kleinen E n t e wt c, die begreiflicherweise sehr beunruhigt ist, richtet sich nicht so sehr gegen den Ncvisionsvorschlag selbst als vielmehr gegen die Art und Weise, in der der Vorschlag gemacht worden ist, nnd gegen die anscheinend geplante Prozedur. Die Aufrol lung der Nivisionsfrage muß zunächst Besorgnis erregen und Gärung verursachen; der Weg zur dauernden Konsolidie rung führt aber in der Regel über zeitweilige Unordnung. In Nom ist keine Art Viermiichtediktatur geplant worden. Eine -Vertragsrevision ist natürlich nur mit dem schließlichen Einverständnis aller Beteiligten möglich. Gegenbesuch Mussolinis in London? Paris, 28. Mörz. Nach dem New-Pork Herald wird in politischen Kreisen Italiens ernstlich der Besuch Mussolinis in Lon don als Erwiderung des Besuches Macdonalds und Sir John Simon erörtert. der auslrommen lasse. Frankreich begrüße die engliscl^en Vorschläge, die einen Teil der französischen Grundsätze be stätigen. Paul-Boncour wies dann auf die Weltwirt- schastskonse enz hin und erklärte, man erwarte von ihr parallel auch eine allgemeine und gerechte Schulden regelung. Aecsterunaskrile in Oesterreich? Wien, 27. März. Nach einer Meldung der Wiener Sonntag- und Montagzeitung besteht die Möglichkeit einer Regierungskrise. Die Vertreter des Heimatblockes in der Negierung hätten nämlich in ultimativer Form die Auflösung des republikanischen Schutz bundes gefordert und sie würden, wie in unterrichteten Kreisen verlautet, noch in dieser Woche erklären, daß ihr Verbleiben in der Regierung von der Erfüllung ihrer For derung abhängig sei. Neurath: „Absurde Propaganda". Neugork, 27. März. In einer Unterredung mit dem Chefkorrespondenlen der„Associa,ed Presst'erklärte Reichs minister des Auswärtigen, Frhrr. v. Neurath, daß selbst der bestorganisierte Verivaltungsapparat nicht aus reiche, um jeder einzelnen böswilligen und tendenziösen Falschmeldung auf den Grund zu gehen und sie zu demen tieren. Ich kann nur, fuhr der Reichsminister fort, diese zur Zeit gegen die deutsche Regierung entfachte Propa ganda nicht anders erklären, denn als eine bewußte und plötzliche Wiedergeburt der während des Weltkrieges betriebenen Hetzkampagne. Wie absurd diese -Propaganda ist, haben Sie ja erst vor gestern persönlich erlebt. Sie konnten noch am Morgen von unglaublichsten Mißhandlungen lesen, die angeblich den Herren Breitscheid und Wels zuteil geworden waren und halten am Nachmitlag Gelegenheit, die beiden Her ren als Teilnehmer der Neichstagssitzung zu sehen. Wenn zu Beginn der nationalen Revolution gewisse Uebergriffe Einzelner vo,gekommen sein mögen, so ist dieses sicher bedauerlich. Aber gleichzeitig ist zu sagen, daß noch nie in der Geschichte eine revolutionäre Umwäl zung, wie die seist in Deutschland vollzogene, stattgesun den hat, ohne daß gewisse Härten damit verbunden waren. Meines Erachtens zeugt es von der ungeheuren dem deutschen Balke innewohnenden Disziplin, daß der artige Eigenmächtigkeiten nur in äußerst wenigen Fällen vorgekommen sind Göring: „Sicherheit in Deutschland gewährleistet". Berlin, 27. März. Reichsminister G bring wies bei cinem..Empsange der ausländischen Journalisten die über Deutschland im Ausland verbreiteten Greuelmel- dungen zurück. Zusammensassend erklärte der Minister zum Schluß: „Die Neichsregierung und die preußische Regierung haben kein A u s n a h m e re ch t geschaffen für i r g e n d e i n c n T e i l de s d e u t s ch e n B o l k e s. Die Reichsregierung wie die preußische Regierung sind be strebt jedes Mittel zu ergreifen, um Zucht, Ruhe und Ord nung aufrecht zu erhalten. Nur darauf ist ein nationaler Staat auszubauen. Die Beruhigung wird von Tag zu Tag größer. Wer sich das Recht anmasst. Menschen zu töten, verfäll.' der Verfolgung des Staates. Alles wird geschehen, ui» Ruhe, Ordnung und Sicherheit zu gewähr leisten. die bei einem kultivierten Staat selbstverständlich sind Deshalb wird jeder Ausländer, mag er Jude sein oder nicht, in diesem Sommer in Deutschland ebenso sicher ja sicherer reifen als früher. So wie wir Ihnen, meine Herren Pressevertreter, bei Ihren Arbeiten helfen wollen, so müssen wir bei Ihrer Ehre erwarten, daß Sie der Wahrheit zum Recht verl)el- feu." — Die Ausführungen des Minister Göring fan den außero deutlich starken Beifall der ausländischen Journalisten. Wachsende Erkenntnis im Ausland. Washington, 24. März. Staatssekretär Hüll hat an den Führer der Jüdischen Protestlrewegung, Rabbi Wise, ein Telegramm gerichtet, in dem er daraus hinweist, daß nach dem Bericht der Berliner amerikairischen Botschaft dank der Mahnungen des Reichskanzlers Hitler und des Vizekanzlers v. Popen die Zwischenfälle gegen Juden und jüdische Geschäfte, die sich in den ersten Ta gen des Umschwunges ereignet hätten, sogut wie be - endet seien. London, 27. März. Sundan Times gibt in einem Leitartikel der festen Hoffnung Ausdruck, daß die deutsche Für friedliche Revision „Times" widerlegt die gegen -en Viermächtepakt erhobenen Bedenken