Volltext Seite (XML)
N'ücktrMM für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Erscheint: Mittwoch« u. Sonnabend« früh 8 Uhr. Slbonnementspreis: Vierteljährlich 12^ Ngr., auch bei Bestellungen durch die Post. Inserate werden mit 1 Ngr. für den Raum einer gespaltenen Corpus-Zeile berechnet und sind bis spätestens Dienstag und Freitags Vormittags 10 Uhr hier aufzugeben. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. SechsmldfwalyWcr Jahrgang. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. , Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M Tschersich. Dresden: Annoncen bureau von C. Graf und Haasen- ,stein L Vogler. Leipzig: Bernhard Freyer, Rudolph Mosse, Haasenstein L Vogler und Eugen Fort daselbst. A> lswärtige Annoncen-Aufträge voll uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. Llxpvit ^i»t8blLttv8 B-nnab-n» 69.S». August I"» » In der Nacht vom 24. zum 25. dieses Monats ist in Großröhrsdorf aus dem Hause eines dasigen Bleichereibesitzers durch Oeffnen eines ungenügend verwahrt gewesenen Schiebefensters aus der im Parterre befindlichen Garnstube eine Partie Z eiliges gebleichtes Garn spurlos entwendet worden, was zur Ermittelung des unbe kannten Thaters hiermit veröffentlicht wird. König!. Gerichtsamt Pulfznttz, am 26. August 1874. Fellmer. Erledigt hat sich die unterm 21. Juli dieses Jahres erlassene öffentliche Vorladung der aus Pulßnitz M. S. gebütigen Gebrüder Robert und Moritz Garten. Pulfznitz, am 26. August 1874. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Fellmer. H o l z - A u c t i o n. Im Gasthofe;« Klcinröhrsdorf sollen von den auf Röhrsdorfe»- Forstrevier aufbereueten Holzern am Dicastag, den 8. September d. I., vou Bormittags halb 11 Uhr an, 343 Naumkubikmeter weiche Stöcke in den Bezirken: Dachsbau, Otterberg und Landwehr, einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auctivn bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Der mitunterzeichnete Ncvierverwalter wird Auskunft über die Hölzer ertheilen, die auch ohne Weiteres in den Waldorten besichtigt werden können, königliches Korstrentamt Dresden und Königliche Revierverwaltung Röhrsdorf, am 15. August 1874. Neumeister, i zugleich für den beurlaubten Forstrentbeamten. gewiß am 21. September a. c. einberufcn werden. Der selbe wird länger als etwa drei Wochen nicht zu tagen haben, da die nur mehr restirenden Steuerreformen keine Schwierigkeiten bei den Verhandlungen voraussetzen Deutsches Reich. f — Die Anmeldungen zu der am 1. September in Kamenz stattfindenden bicnenwirthschastlichen Ausstell ¬ ast sämmtlich verbrannt sein, weil die Flammen, angc- acht von lebhaftem Luftzuge, sich mit Blitzesschnelle über >cn ganzen Bodenraum des alleinstehenden und von allen Seiten dem Winde zugänglichen Hauses verbreitet hatten. — Wie man erzählt, ist das Feuer durch den kleinen Vorreiter Altmann von der Cont.-Pferdebahn, der auf der Plauen'schen Strecke Dienst hatte, zuerst bemerkt worden. Derselbe sprang vom Pferd und lies in das Haus, wo ihm anfänglich die erschrockenen Insassen kaum glauben wollten, bis nur zu schnell die Wahrnehmung sich bestätigte. Der wackere kleine Reiter sprengte hieraus zur Stadt'und machte bei der Behörde Anzeige. Dresden. Die „Reichsztg." hat an bester Quelle Erkundigungen eingezogen und erfahren, daß an der Mittheilung der Berliner osftciösen „Nordd. Allg. Ztg.", der Musikdirector des hiesigen Kaiser Wilhelm Regiments (Nr. 101), Trenkler, solle 'entlassen werden, weil er die Aufforderung, in Babelsberg vor dem Kaiser zu concer- tiren, nicht abgelehnt habe, kein wahres Wort ist; viel mehr habe Herr Musikdirector Trenkler von seinem Re- gimentscommandeur ausdrücklich den Befehl erhalten, dem Kaiser mit seinem Chor sich zur Verfügung zu stellen und das betreffende Programm zu dessen Genehmigung zu unterbreiten. Die „Reichszcitung" bemerkt hierbei: „Man mag aus dieser unserer Mittheilung ersehen, was für ein Spiel die Berliner Osficiösen und ihre Satelliten treiben, die zum Theil frech genug waren, aus der Girod'schen Affaire den Schluß zu ziehen, das sächsische Kricgsministerium müsse aufgehoben werden. Solchen Blödsinn, wie ihn die Nordd. Allg. Ztg." nach Privat- nachrichten erzählt und wie ihn die nationalliberalen Blätter gläubig nachbeten, sollte man selbst in Berlin sofort als das erkennen, was es eben ist. Ob man der deutschen Sache durch ein solches, rasfinirt ersonnenes Lügcnshstem nützt, das ist eine Frage, auf welche wir zurückkommen müssen." Dresden. Der sächsische Landtag dürfte, wie die „Dr. N." aus gut informirter Quelle erfahren, ziemlich fder Bewohner des Hauses geneigt ist, die Schuld auf! fehlerhafte Bauart der Oefsen zu schieben. Außer einem Turnerfeucrwehrmann, welcher eine Zerquetschung des einen Fingers davon getragen hat, soll noch ein anderer zur Feuerwehr gehöriger Mann durch Brand und Rauch gelitten haben und zu Wagen nach der Stadt geschafft worden sein. Die im Dachgeschosse aufbewahrten Vor- rüthe der Anstalt an Betten, Kleidern, Büchern rc. sollen ungen gehen sowohl an Gegenständen als persönlichen Antheilnehmern in so reichlicher Weise ein, daß die vom Festcomito gehegten Erwartungen ansehnlich übertroffen sind und die Vorbereitungen erweitert werden müssen. Dresden, 24. August. Heule Vormittag widmete Ihre Majestät die Königin Marie der Kunstausstellung aus der Brühl'schen Terrasse einen Besuch. — Heute Vormittag fand auf dem neuen Neustädter Friedhöfe die Uebergabe und Einweihung eines Denksteins statt, welcher zum Andenken an die dort beerdigten Krieger aus dem Feldzuge von 1870 bis 1871 daselbst errichtet worden ist. Zu dieser Feierlichkeit waren gegen 11 Uhr mehrere Compagnien Militiar, sowie das hiesige Cadettencorps dorthin commandirt und in Form eines Carrees nm das Denkinal ausgestellt worden. Nachdem sich nun bereits gegen ^11 Uhr der aus dem königl. süchs. Generalmajor v. Abendroth, dem königl. Preuß, geh. Regicrungsrath Major a. D. v. Drhgalski und dem Rittergutsbesitzer v. Treskow bestehende Comitee, welcher die Errichtung dieses Denkmals angeregt, sowie die Mitglieder des Neustädter Kirchenvorstandes an Ort und Stelle eingefunden hatten, traf bald darauf der commandirende General Yes XII. (kgl. sächs.) Armeecorps, General der Infanterie Prinz Georg kgl. Hoheit, ein, wie denn auch daselbst eine große Anzahl höherer Militairs, viele distinguirte Persönlich keiten des Civilstandes, darunter der Geistliche der Neu städter katholischen Gemeinde Consistorialrath Machaczek und der Oberrabbiner Dr. Landau, sowie ein zahlreiches Publikum, unter dem sich die hiesigen Militairvereine uut ihren Fahnen befanden, anwesend waren. Die Feier- lichUü begann zunächst durch Jntonirnng eines Chorals und Absingen eines von Herrn Dio. Uwol. Pastor Clauß verfaßten Gedichtes. Hierauf richtete der Vorsitzende des Comitee s, Herr Generalmajor v. Abendroth, eine An sprache an die Versammlung, nach deren Beendigung der weltliche Vorsitzende der Kirchengemeinde zu Neustadt- Dresden, Herr Gcriehtsrath Glöckner, Namens derselben den Denkstein übernahm und einen frischen Lorbeerkranz auf denselben niederlegte. Alsdann sprach der Ganison- Prediger Herr Dio. tlwol. Pastor Clauß die Weihredc. Den Beschluß bildete das Anstimmen eines Chorals, während gleichzeitig zunächst Se. kgl. Hoheit der Prinz Georg, s„nne viele der Anwesenden Kränze auf den Denk stein niederlegten, worauf derselbe von aus Unteroffizieren bestehenden Deputationen sämmtlicher Truppengattungen mit Guirlanden geschmückt wurde. Dresden. lieber den Brand am Sonntag Nach- > mittag im hiesigen königl. Taubstummen-Institut hören > lassen, die „D. N." daß über die Entstehungsursache etwas Be-, — (Dr. I.) Bezüglich der Betheiligung von Kirche stimmtes noch nicht bekannt, daß man aber von Seiten'und Schule an der bevorstehenden Sedanseier erscheint es zweckmäßig, an die deshalb unter dem 23. Juli 1873 aus dem Cultusministerium ein für alle Mal ergangene Verordnung zu erinnern. Die Canzler des Cultus- ministeriums wird am 2. September geschloffen seien Berlin. Das Polizeipräsidium macht das von der Rathskammer des Stadtgerichts ausgesprochene Urtheil bekannt, betreffend die vorläufige Schließung des allge meinen Schuhmachervereins. Leipzig, 23. August. (Dr. I.) Dem deutschen Kriegertage, welcher heute in Leipzig stattsindet, ging gestern Abend der Empfang der Delegirten, die aus den verschiedensten Theilen Deutschlands erschienen waren, voran, lind zwar im „Schweizerhäuschen" des Rosen- thales. Herr Lindorf (Leipzig) begrüßte die Delegirten im Namen der Leipziger Kriegervereine, und alsbald machte sich unter den zahlreich herbeigekommenen Kameraden die animirteste Stimmung geltend. Begeistert wurden die Toaste ausgenommen, welche auf den Kaiser, auf König Albert und auf die deutschen Bundesfürsten, auf das Deutsche Reich, das deuffche Heer und auf das Cartelbündniß der deutschen Kriegervereine ausgebracht wurden. Leipzig, 23. Aug. In der heute hier «bgehaltenen Sitzung des allgemeinen deutschen Kriegertags waren circa tausend Vereine vertreten. Es wurde beschlossen, alle deutfchen Verbände zu einer allgemeinen deutschen Kriegerkameradschaft zu vereinigen und eine Commission zur Ausarbeitung des bezüglichen Statutes gewählt. Die Versammlung schloß mtt einem Hoch auf den deutschen Kaifer und dem König von Sachfen. Berlin. Der Kaiser hat jetzt die Vorschläge der von ihm berufenen Specialcommission über die'Um wandelung des Berliner Zeughauses in eine preußische Waffenhalle genehmigt. Demzufolge werden alle jene Nebenräume, welche für verschiedene Zwecke der Militair- vcrwaltung im Zeughause überwiesen waren, beseitigt und ebenso das Waffendepot für das stehende Heer, so weit es bisher im Zeughause eine Stätte fand, verlegt und die gesammten unvergleichlich schönen Räume ledig lich den Waffensammlungen, nach historischer Entwickel ung geordnet, eingeräumt. Im Erdgeschoß wird ein Geschütz-Museum errichtet. — Der „Präsident des von Lassalle gestifteten allg. deutschen Arbeiter-Vereins", Hasenclever, ruft von Bremen aus im „N. Socialdemokrateu" die Laffalleaner Deutschlands auf, den zehnjährigen Todestag Lassalles, den 31. August, zu begehen. In der dringenden Er mahnung dazu, schreibt Herr Hasenclever u. A.: „Hei! wie sie tobt, die weiße Reaction gegen das rothe Banner der Freiheit rind der Menschenliebe Reaction, Pfaffen thum, Liberalismus, bürgerlicher Demokratismus, Juden thum, Börsenschwindlerthum, Grüuderthum und Schinder- thum — sie alle Haffen uns in brüderlichem Verein, und