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Frankenberger Tageblalt Da« Tageblalt «rsch«I»t an jedem M-rltag- bet SIHolung In den »usgabestelnn de^Stadt ».0» M«, in den Au«aabe< stellen desLandbezlike« 2.l«Mk.. bei Zutragung tmStadtgebiet 2.l» ML, bet Zutragung tm Uandgebiet 2.2» Mt. Wochenkarten I»Psg.,Etnzelnumm-r»0Psg„Sonnadendnummei»«Psg, «.plche«,»»-1 2»2»l. «,»«I»de,ie»koi>t»! Frankenberg, geemsprecher u. — Telegramm»! Tageblatt Frankenbergjachlen. «ageigetiprei»: l MtNimeter höh« einspaltig ( — ZU WM brettj 7'/, Pfennig, im Redaktionsteil (—72 mm breit) Al Pfennig, kleine Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen. Für Nachweis unb Vermittlung 2!i Pfennig Eondergedühr. — Für schwierige Satzarten, bet Ankün digungen mehrerer Auftraggeber in einer Anzeige und bet Platzvol lchristen Ausschlag, Bei grötzeren Austrägen und tm Wiederholungsab druck TrmSblgung nach feststehender Stossel. Lar Srankaberger Tageblatt Ist dar M BerWenMung der ^ AmtrgerWr und der Stadtrat; zu Frankenberg und der SemW »otattourdruil u. Verlag: T. E. Rostderg Kast Kraft Robberg) iu Framenberg, verantwortlich ftir die Redattion. Kari Liegert, Frankenberg Mittwoch den ll. November lSOl nachmittags 80. zahrgang Nr. ros Mzer Tagesspiegel Grenzen der Zahlungsfähigkeit Deutschlands nach London, 10. 11. In seiner Thronrede an-Irung einer günstigen Handelsbilanz auszuarbei- läWch der heute mittag erfolgten feierlichen Er-iten. Meine Minister haben seht ein klares posi- Jm Golf von Biskaya ist ein Dampfer zelegt werden wird, der die Regierung ermächtigt, der ReMer Flügel der Ksnservalloen verlangt Warfe ZoüpsIM Kein weiterer Lohnabbau ohne Preissenkung Gewerberat Körner, Im Lohn st reit der Gemeindearbei ter hat der Reichsarbeitsminister den am 1. No vember gefällten Schiedsspruch im öffentlichen Interesse für verbindlich erklärt. Damit tritt eine Lohnsenkung von 4»/? Prozent in Kraft. ! tives Mandat in dieser Hinsicht erhalten. Die in Betracht kommenden Probleme werden bereits von der Regierung eingehend geprüft, und es werden in kürzester Mist Beschlüsse gefasst und durchgeführt werden. Insbesondere werden dem Parlament zu gegebener Zeit aste erforderlichen Vorlagen unterbreitet werden. Tributs überhaupt ausschalten soll. Man könne also eine sehr lebhafte Aussprache km Dezember erwarten. Die engiifehe Tyronrede Eine Uebersicht über die englische Berstündigungs-, Wirtschafts- und Dominion-Politik Roch keine WWng über die Neuregelung des MietteMs mühte aber letzten Ludes auch die Nation treffen, die das Gold erhält. Die englische Presse zu Macdonalds Erklärungen über die Tributfrage KrankreiG gegen jede Vertrags Änderung Keine Fortschritte in Paris — Rückkehr Poneetd nach Berlin nungen zum Teil noch weit auseinander. Be schlüsse wurden nicht gefasst. Die Angelegenheit wird nunmehr zunächst innerhalb der Reichs- ressorts weiter geprüft werden. durch Notverordnung alle Waren, deren Einfuhr die normale Einfuhrmenge Überschreiter, mit Zöllen zu belegen. Das Kabinett habe sich bereits in seiner Sitzung am Dienstag mit dieser Frage besaht Dle Niederlage der englischen Arbeiter partei wird untersucht London, 11. 11. (Funkspr.) Am Dienstag fand eine gemeinsame Tagung des englischen Ge werkschaftskongresses und des Vollzugsausschusses der Arbeiterpartei statt, die die Untersuchung der Wahlergebnisse zum Zweck hat. In einer Ent schliessung heisst es, der Erfolg der nationalen Parteien sei nur auf die Unterstützung solcher Männer zurückzuführen, die ihre ganze politische Entwicklung der Arbeiterpartei verdanken und ihr schnöde den Rücken gekehrt hätten. In der Ta gung wurde zum Ausdruck gebracht, dast der Ge- werkschastslongrest und die offizielle Arbeiter partei in allen politischen und wirtschaftlichen Fra gen eng zusammenarbeiten wallten. In einer Sit zung des Vollzugsc usschusses der Arbeiterpartei wurde dem Führer der Arbeiterpartei das Ver trauen ausgesprochen. englischen Unterhaus verlangte der Füh rer der Arbeiterpartei eine englische Aktion zur Beseitigung der Kriegsschuldlüge. Macdonald sprach sich stark gegen die unnatürlichen wirtschaft lichen Bedinguirgen, die der Welt auferlegt seien, aus. Berlin, 10. 11. Am 8. und 10. dieses Monats ist im Reichsjustizministerium mit Ver tretern der Justiz-, Wvhnungs- und Wirtschafte ressorts der Länder die Frage der künftigen Ent Wicklung des Mietrechtcs besprochen worden. Be-s nun kenntlich sieht die Verordnung des Neickbrüsiden- — .. . ten vom 1. Dezember vorigen Jahres vor, das; fehl in der Vermutung, dast dicker -pruch der vor Beseitigung der Wohnungszwangswirtschast künftigen Lohn- und Preispolrtik der Regierung eine Ausgestaltung der miet rechtlichen Vorschriften > entspricht. Schlichter im Lohnkonflikt der Berliner Me tallindustrie, lehnte in seinem Schiedsspruch ein« neue Lohnsenkung ab mit der Begründung, dast nun erst die Kosten der Lebenshaltung energisch gesenkt rverdcn müssten. Man geht wohl nicht Völkerbundes zu nehmen. Insbesondere schenkt 'meine Regierung den Vorbereitungen für die bevorstehende Abrüstungskonferenz groste Aufmerk samkeit und ich bin überzeugte, dast ein glückliches Ergebnis dieser Konferenz grasten Nutzen für die ganze Welt stiften würde. Die ernste Finanz- und Wirtschaftslage der Welt bildet eine schwere Sorge Meiner Regierung, die ihr möglichstes tun wird, um mit den anderen Regierungen im Geiste gegen seitiger Hilfsbereitschaft die Mittel zur Wieder herstellung des früheren Umfanges des inter nationalen Handelns zu finden. Die indische Kon ferenz am Runden Tisch seist ihre Arbeiten fort lind die Konferenz mit den Vertretern von Birma wird demnächst zusammentreten. Es ist mein sehn lichster Wunsch dast die Beratungen dieser zwei Konferenzen von Erfolg gekrönt werden. Entsprechend dem den Vertretern meiner Do- minions im Jahre 1830 gegebenen Versprechen werden dem Parlament Mastnahmen zur gesetz lichen Verankerung gewisser Erklärungen und Ent- Mestungen der N-ichskonferenzen von 1926 und 1830 oorgeschlagen werden. Diese Mastnahmen sollen die Befugnisse der Parlamente der Do minions klären und den Gerst der freien Zu. sammenarbeit unter den Mitgliedern des britischen Gemeinwesens der Nationen fördern. Meine Re- gierung hat von der kanadischen Regierung "den Worschlag entg-gengenommen, dast die im Jahre 1830 vertagte Wirtschaftskonferenz so bald wie Möglich nach Ottawa einberufen werden soll. Diese Einladung ist von meinen Ministern begrüstt wor den und wird mit dem grössten Wohlwollen und dem dringenden Wunsche zur Herbeiführung einer gegenseitig vorteilhaften Verständigung mit den Regierungen der Dominions geprüft werden. Zu den innerpolitischen Fragen übergehend, erklärte der König: Die Nation hat bei den all gemeinen Wahlen die Mastnahmen unterstützt, die getroffen wurden, um Ersparnisse zu erzielen und das Vudgetgleichgewicht wiederherzultsllen. Dies waren dis ersten wesentlichen Viastnahmen bei der Lösung der wirtscl-aftlichen und finanziellen Pro blem«, die sich vor dem Lande erhoben. Di« Nation ist auch von den Ministern aufgefordert worden, ihnen Vollmacht zur Fortsetzung einer Politik zu erteilen, deren Ziel es ist, das Ver trauen auf unsere finanzielle Stabilität aufs neu« «nd vollkoinmsn Herzustellell und Pläne zur Siche- London, 11. 11. (Funkspruch.) In Verbin ¬ dung mit den Erklärungen des englischen Minister- . p räsidenten Macdonald über die Tributfrageweift Der Rekchskommissar für vorstäd- der diplomatische Mitarbeiter des „Daily Tele- 'tische Kleinsiedlung gab erneute Erklä- graph" darauf hin, dast bisher der englische rungen zu den Richtlinien für die vorstädtische Standpunkt noch nicht mit demjenigen Frankreichs Kleinsiedlung ab. und Amerikas übereinstimme. Hieraus erkläre i Zu den Gerüchten über angebliche sich mich Macdonalds Redewendung von einem Zwang skon vertierring spkäne wird Sturmzentrum, womit er auf die kommenden amtlich mitgeteilt, dast nirgends von irgendwelcher Verhandlungen der Sachverständigen und dann Seite auch nur erwogen worden ist, Auslands- der Minister hinzielte. Während England und anleihen zu konvertieren. Auch über die der Re- Deutschland ein« endgültige Regelung der Ver- gierung von privater Seite nahegebrachten Ge- pflkchtungen des Deutschen Reiches verlangten, , danken, Inlandsanleihen zu konvertieren, haben schienen Amerika und Frankreich eine vorläufige keinerlei Verhandlungen stattgefunden. Regelung zu bevorzugen. Frankreich wolle sich! Da kn den im Reichsjustizministerium mit Ver nicht auf dis zukünftige Zahlungsfähigkeit Deutsch- treten» der Länder gepflogenen Verhandlungen lands festlegen lassen und damit auch keine zu über die Frage der künftigen Entwicklung niedrigen Ziffern hinsichtlich der bedingten Zah- des MketrechtS noch keine Einigung erzielt lungen annehmen. Die Führer Amerikas zögerten wurde, wird die Angelegenheit innerhalb der noch eine grofgügige Herabsetzung oder vollstän- Reichsressorts weiter geprüft werden. dige Streichung der Kriegsschulden in Erwägung Auf Grund des Gesetzeszum Schutzeder zu ziehen. Amerika werde voraussichtlich mit Republik hat der Berliner Polizeipräsident England dahin übereinstimmen, dast innerhalb der die „Deutsche Zeitung" auf acht Tage verboten. Blatt, dast diese Unterredung durchaus keine neuen Gesichtspunkte gebracht habe, und dast sich dis Verhandlungen wie im Kreis drehten. Das „Journal" fragt, worauf man in Deutschland noch warte, um endlich brauchbare Vorschläge zu unterbreiten. Man dürfe in Deutschland nicht so naiv sein, zu glauben, dast Frankreich sich jemals der Behauptung der vollständigen Zahlungsun fähigkeit Deutschlands anschliesten werde. Der „Petit Parisien" wendet sich ebenfalls gegen ,ede Abänderung des Haager Abkommens. Frankreich sei sicherlich bereit, gewisse Zugeständnisse während der Zeit der wirtschaftlichen Krise zu machen. Es sei auch bereit, bei der Prüfung der Zah lungsfähigkeit die Privatschulden zu berücksichtigen Es werde aber niemals zugeben können, dast zwischen diesen privaten Schulden und den Re- parationen irgendein Zusammenhang ausgestellt werde. Der „Figaro" ist der Auffassung, dast Frankreich keinesfalls einen Centime zugunsten der amerikanischen und Englischen Gläuber Deutsch lands opfern dürfe. Wenn Deutschland Garantien und Pfänder für die kurzfristigen Kredite geben könne und den Ausfuhrüberschuss zur Rückzahlung dieser Kredit« verwende, so müsse es auch gegen über dm Reparationen in der gleichen Lage sein. Zu nichts deren Paris, 11. 11. (Funkspruch.) Die grasten Pariser Blätter stellen noch einmal geschlossen und wie auf höheren Befehl fest, dast die Ver handlungen, die seit einiger Zeit zwischen dem deutschen Botschafter v. Hoesch im Auftrage der Rekchsregierung und den verantwortlichen fran- zosischm Ministern gepflogen werden, keinerlei Fortschritte gemacht haben. Die Meinungsver schiedenheiten zwischen dm beiden Regierungen beständen nach wie vor in der Frage der Zu ständigkeit des Baseler Untersuchungsausschusses, die die Reichsregierung erweitert sehen möchte. Frankreich lehne diese Erweiterung ab, da es hierin ein stillschweigendes Zugeständnis seinerseits er blicken würde, die privaten Schulden mit den Reparationen auf gleichen Fust zu stellen, oder ihnen sogar den Vorrang zu geben. Francois Poncet kehrt heute wieder nach Berlin zurück, wo er sich sofort mit Reichskanzler Brüning in Verbindung setzen wird. Im „Echo de Paris" hebt man hervor, dast der französische Botschafter nunmehr in der Lage sei, die Reichs regierung über alle Einzelheiten des französischen Standpunktes zu unterrichten. Was dm Besuch 0. Hoesch bei Briand angeht, so bedauert das Macdonald über Innen» und AudenpoM London, 10. 11. Die Aussprache über die Thronrede wurde ini Unterhaus durch den Ab geordneten Geffrey Lloyd eingeleitet, der sofort den Wunsch der englischen Industrie nach Schutz zöllen zum Ausdruck brachte. Die Einberufung einer Wirtschaftskonferenz des englischen Welt reiches, wie sie in der Thronrede angedeutet sei, müsse einen neuen Abschnnt in der Geschichte des britischen Reiches einleiten. Macdonald begann seine Rede mit dem Nach weis von "der Notwendigkeit der Wahlen. Die Bildung einer Nationalregierung sei wegen der Haltung der Arbeiterpartei notwendig gewesen. Wenn die Politik der Arbeiterpartei —. damals unter der Führung des jetzigen Ministerpräsidenten stehend — in den Jahren 1918 bis 1920 unter stützt worden wäre, wäre weder England noch die übrige Welt in die heutige Lags geraten. Mac donald bemerkte dann weiter, dast die industrielle Lags Anzeichen der Besserung zeige. Die Regie rung halte an ihrem Wahlaufruf fest und werde eilten Plan zur Verbesserung der Handelsbilanz aufstellen. Im Zusammenhang hiermit würde sie das Parlament um besondere Vollmachtm er suchen. Hinsichtlich des sogenannten Dumpings und anderer ähnlicher Erscheinungen werde die Negierung nicht blindlings zu Mastnahmen grei fen, die angeblich ein notwendiges Heilmittel wären. Dis gegenwärtige llnterhaustagung werde, wie er hoffe, nur kurz sein. Nachdem Macdonald mitgeteilt hatte, dast das Unterhaus das Londoner Verkehrsgesetz zu erledigen haben werde, ging er auf die internationale Lage ein. Die englische Regierung steh« jetzt vor den grasten Gelkschwie- rigkeiten Europas. Sie wünsche eine Mempause, um sich der neuen Weltlage anpassen zu können. So wahr ich hier stehe, so sagte Macdonald, sage ich, dast solange menschlicher Wille der Welt unnatürliche wirtschaftlich« Bedingungen auserlegt, die Welt niemals Erfolg haben kann. Es sei unmöglich, gleichzeitig hohe Zolltarife einzuführen und zu bestimmen, dast gewisse Mengen von Gold von der einen Nation an die andere übergeführt würden. Diese Art von Wirtschaft ist verrückt. Sie müstt« notwendigerrveise mit der Verarmung der Nation enden, di« Has Gold zu bezahlen hat, Lsfnung des Parlaments erklärte der König: Meine Beziehungen zu den auswärtigen Mäch ten sind nach wie vor freundschaftlich Meine Negierung beabsichtigt, sich weiterhin der För derung des Friedens und der Verständigung zu widmen und tätigen Anteil an den Arbeiten des In Koblenz kam es am Dienstag zu Zu- Ablauf des Hooverjahres die Tributzahlungen sammmstösten zwischen Nationalsozialisten und keinen Vorrang vor der Rückzahlung der einge-' Kommunisten, wobei 5 Personen verletzt wurden, frvrmm ^edrte haben, sondern auf Die Beförderungssperre in Preu- soNm, während Deutschland wünsche, dast h.n ist einstweilen aufrecht erhalten geblieben, dre Rückzahlung der Krebste allen anderen Ver- s notwendige Beförderungen können aber durch das Kabinett ausgesprochen werden. Bei der Aussprache über die Thronrede km London, 11. 11. (Funkspruch.) Der erste,--- gröstere Angriff auf die Nationalregierung ist ^>n Parrs wird dementiert, dast Botschafter von dem rechten Flügel der Konservativen unter s von Hoesch angeblich der französischen Regierung Führung von Page Croft zu erwarten. Er hat eine Tributdenkschrift der Reichsregierung über- eine Sitzung der Mitglieder der parlamentarischen bracht habe. auf dem Boden des Schutzzolls stehenden In- Im Golf von Biskaya ist ern Dampfer dnstrkevereinigung einberufen und teilt in einem gesunken. Man befürchtet, dast 118 Mann er- Briefe mit, dast sie sich jeder Verfälschung des trunken sind. der Regierung gegebenen Mandats widersetzen werden, obwohl sie zur Zeit die Schwierigkeiten I des Ministerpräsidenten nicht vermehren wollen. f des bürgerlichen Gesetzbuches unter sozialen Ge- Möglicherweise wird von dieser Seite ein dem-> sichtspunkten erfolgen soll. Die für eine solche entsprechender Antrag im Parlament zwecks Durch-j Regelung in Betracht kommenden Möglichkeiten führung einer scharfen Zollpolitik eingebracht wer- wurden eingehend besprochen. Dabei herrschte »en. „Daily Telegraph" erwartet, dast wahr- > llebereinstimmung, dast eine Neuregelung in jedem cheinlich dem Parlament ein Gesetzentwurf vor- Falle neben den sozialen Bedürfnissen auch den ' wirtschaftlichen Notwendigkeiten sorgsam Rechnung zu tragen hat. Im einzelnen gingen die Meh