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Aelireste AriS»«« öes ÄezirkC l Verantwortlich« -»«-akleur: Selir Jebae, - Druck und Verlag: Sari Je»«« in MvvoMsroalöe. Mittwoch, am 4. Januar 1928 Nr. 3 AnzetLenprettr Die «I Millimeter »reite PetttzeUe i» Aelchtpfenntge. Tingesandl an» Reklamen »0 Reich<pf«nnig«. 94. Ichrgang «lese» »la« «UHSU -ie amtliche« Bekanntmachung^ Ke» Amtshauptmannschaft, -es Amtsgericht» «ch Ke» Sta-trats zu Dippoldiswalde Bezugspreis: Für «Inen Monat 2 Reichsmark mit Zutragen, einzeln« Nummern 1» Reichs pfennige. vemetnde - Verbands - Girokonti Nummer I. Fernsprecher: Amt Dippoldis- »aide Nr. ». Postscheckkonta Dresden 12 »4s t„^o»»oo—W» Weiheritz Heilung Tageszeitung m- Anzeiger Mr DippvMswalüe, Schmieöeberg u.U Oi'kpi'tise sür -ie Sosialvei'sickel'unq bell'. Für das Gebiet der Sozialversicherung find die Ortspreise für Berechnung des Wertes der Sachbezüge der nach der ReichS- versicherungsordnung oder nach dem Versicherungsgesetz für An gestellte versicherten Personen für die Bezirk« sämtlicher säch sischer BersicherungSämter mit Wirkung ab 1. Zanuar 1S28 ein heitlich neu festgesetzt worden. Me neu festgesetzten OrtSpreise können während der Ge schäftsstunden eingesehen werden in Dippoldiswalde bei den Ver- sichemngsSurtern der AmtShauptmannschast, Weitzerihstratze, und der Stadt, Rathaus, Zimmer 17, sowie bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse Dippoldiswalde-Stadt und bei der Land krankenkasse DippoldiSwalde-Land, ferner in den Geschäfts räumen der Allgemeinen Ortskrankenkasse Dippoldiswalde-Land in Schmiedeberg, der Allgemeinen Ortskrankenkasse der Amtsgerichtsbezirke Altenberg und Lauenstein in Geising, der Landkrankenkass« der Amtsgerichtsbezirke Altenberg und Lauenstein in Lauenstein, der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Kreischa, der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Frauenstein, der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Glashütte und der Betriebskrankenkasse des Eisenwerkes Schmiedeberg. Dippoldiswalde, am 3. Zanuar 1928. Bers. II Allg. 42. Die Versicherungsämter der AmtShauptmannschast und des Stadtrgtes Dippoldiswalde. Verstsi§oruux L2.rl.sr LrsuuLöksr Nächsten Zonnabend, am 7. Zanuar, nachmittags s Ub>>, sollen im Sekütrenbaur (Vereinszimmer) dle im „Alberkpark" aufbereiteten 19,5 rm Rollen (Birke, Ahorn, Esche) und 46 Haufen öergl. Reisig versteigert werden Dippoldiswalde siel' Sta-keat OertlicheS und Sächsisches Dippoldiswalde. Die Wochenendtagung der Landesabteilung Sachsen der Reichszentrale für Heimak- dienst, die jedesmal im Winterhalbjahr in den letzten Jah ren auch in unserer Stadt stattfand, soll diesmal eine Er weiterung erfahren. ES finden vier Vorträge statt und zwar in der Handels- und Gewerbeschule am Sonnabend, den 14. Zanuar, abends 8 Uhr: Dr. Fritsche, Dresden: «Entwicklung und Stand der internationalen Sozialpolitik": Sonntag, den 15. Januar, vormittags 11 Uhr: Direktor Völkel, Freital: „Deutsche Sozialpolitik seit 1918". Eine Woche später und zwar am Sonnabend, den 21. Zanuar, abends 8 Uhr: Dr. Ziechner, Zwickau: „England, Europa und die Welt"; Sonn tag, den 22. Zanuar, vormittags 11 Uhr: Dr. Görler, Dres den: „Weltwirtschaftliche Strukturwandlungen und Deutsch land". Die im letzten Winter veranstalteten Vorträge sind den Teilnehmern wohl noch in guter Erinnerung. Die Reichszentrale für Heimatdienst ist als die amtliche Auf- klärungSstelle für das Reich der Reichskanzlei unterstellt und verpflichtet, sachlich und unvoreingenommen staats- und wirt schaftspolitische Fragen zur Besprechung zu stellen. Da das bisher von hoher geistiger Warte auS erfolgte, trugen die Vorträge auch eine besondere Note. Gerade deshalb waren sie wertvoll und fanden sie lebhaften Beifall. Sicherlich wird das auch diesmal der Fall sein, weshalb der Besuch der Vor träge angelegentlichst empfohlen werden kann. Eintritts karten sind bei den Vorständen der Behörden, der Organi sationen und Vereine zu haben. Vortragsleiter ist Schul leiter Gast. — Das Landesfinanzamt Dresden teilt mit: Nach 8 66 »er Ausführungsbestimmungen zum Einkommensteuergesetz haben die Arbeitgeber ohne besondere Aufforderung für die jenigen Arbeitnehmer, deren Arbeitslohn im Kalenderjahr 1927 9200 NM. überstiegen hat, bis zum 31. Zanuar 1928 Lohnzettel nach vorgeschriebenem Muster an das für den Arbeitnehmer zuständige Finanzamt zu übersenden. Die Lohnzettel sind vom Arbeitgeber auf seine Kosten zu be schaffen. lieber das Muster geben die Finanzämter Aus kunft. — Kirchliche Bautätigkeit. Auf „Deutsche Grube" bei Vitterfeld hat ein evangelisches Ehepaar die Mittel für den Bau einer neuen Kirche gestiftet. An dem Bau eines neuen vemelndehauses, das gleichzeitig errichtet wurde, hat sich die ganze Gemeinde, vom Oberingenieur bis zum Maurerlehr- ling, beteiligt, und zwar in freiwilligem umsonst geleisteten Dienst. — Der Kaninchenztichter-Verein Dippoldiswalde beschickte »ie Bezirks-Kaninchen- und Produkten- Russtellung in Altenberg mit 31 Kaninchen, 16 zuge- »ichteten Fellen und einer Boa. Preise erhielten: Werner Mattieh, Oberhäslich, belgisch« Riesen, 0,1 17 Mon. E., 0,1 I» Mon. E., 0,1 7 Mon. 2. Pr.; Mäx Fischer, Papierhand lung, Dippoldiswalde, weiße Wiener, 1,0 19 Mon. LA., 0,1 20 Mon. 3. Pr.; Martin Neubert, Dippoldiswalde, Klein- Chinchilla, 1,0 LA., 0,1 9 Mon. LA.; Erich Hähnel, Klein- Lhinchilla, 0,1 7 Mon. 3. Pr.; Paul Friedrich.Klempner- meister, Dippoldiswalde, Marburger Feh, 1,0 5 Mon. LA-, 0,1 28 Mon. 2. Pr., 0,1 21 Mon. EP.; Willy Wendler, Dip poldiswalde, Russen, 1,0 6 Mon. 3. Pr., 0,1 LA.; Otto Lohse, Hermelin, 1,0 30 Mon. EP., 1,0 7 Mon. 1. Pr., 1,07 7 Mon. EP., 0,1 20 Mon. 2. Pr., sächs. Hermelin 1,0 9 Mon. 2. Pr., 1,0 10 Mon. EP., 1,0 7 Mon. 3. Pr., 1,0 8 Mon. 2. Pr., 0,1 6 Mon. 2. Pr., 0,1 10 Mon. EP-, 0,1 7 Mon. 3. Pr., 0,1 20 Mon. 1. Pr.; M. Fischer, Dippoldiswalde (Produkte): 13 Felle, Seal zugerichtet, LVD.; Werner Mattieh, Ober häslich 1 Boa 3. Pr. - Das Presseamt -es Polizeipräsidiums Dresden schreibt: 3n letzter Zeit sind in Dresden Lose einer „Lotterie der deutschen Flieger-Liga (Gesellschaft zur Förderung und Durchführung eines Ueberseefluges Sachsen—Amerika (USA.) Sitz Dresden" vertrieben worden. Da die bereits erteilte Genehmigung zu der Warenlotterie von der Kreis- hailptmannschaft zurückgezogen werden mußte, ist der Wei tervertrieb dieser Lose nicht mehr gestattet. Zeder etwa trotz dieser Zurücknahme erfolgte Losvertrieb zieht Bestasung nach ß 286 des Reichsstrafgesetzbuches nach sich. Ober- und Äiederfrauendorf. Die Ferien an hiesiger Schule enden diesmal eher als sonst, da die im Herbst wegen Einbau einer Heizungsanlage angehängten Tage eingespart werden müssen. Demzufolge beginnt der Unterricht der Volks- und Knabenfortbildungsschule bereits am Freitag, Len 6. Zanuar, wieder. Oberfrauendorf. Das Silvestervergnügen des hiesigen Turnvereins (DT.) fand wie alljährlich im Gasthof Ober frauendorf statt und war den Umständen entsprechend leidlich besucht. Der Vorsitzende gab einen Rückblick auf das Zahr 1927. Allgemein erst die Bedeutung des Zahres im Melten- lauf streifend, dann in Bezug auf den Ort des großen Brand- unglückeS kurz vorm Scheiden des alten Jahres gedenkend, stellte er für den Verein im besonderen fest, daß der gesamte Turnbetrieb wohl noch nie so im argen gelegen wie gerade im vergangenen Zahre. Er ermahnte aber, nun nicht zu ver zagen, sondern nun erst recht mitzuraten und mitzutaken, daß eS im neuen Zahre wieder vorwärts und aufwärts gehe mit dem Verein. Mit einem dreifachen „Gut Heil" begrüßte man das neue Zahr und schloß der Vorsitzende seine Ausführungen. Man huldigte noch lange dem Tanze. Eine kleine Gaben verlosung brachte Abwechslung in den Abend. Hirschbach. Witterungsverlauf im Zahre 1927, zusammengestellt nach den Messungen und Beobach tungen der Wetterwarte in hiesiger Schule. Der Beobach tungsort liegt 320 Meter über dem Meeresspiegel und hat einen normalen Barometerstand von 731 Millimeter. Sei nen höchsten Stand erreichte das Barometer am 26. No vember mit 746 Millimeter, den tiefsten am 24. Dezember mit 709 Millimeter. Die Temperaturmessungen mit einem Lambrechtschen Thermometrographen an der Nordseite des Hauses ergaben folgendes: Kältester Tag 20. Dezember - 25" L, wärmster Tag 1. Zuni -j- 30" C, letzter Frost 14. Mai, erster Frost 13. Oktober. Der Nullpunkt wurde er reicht bez. unterschritten an 94 Tagen. Niederschläge in Gestalt von Regen, Schnee und Hagel fielen an 170 Tagen; die Niederschlagsmenge betrug 765 Millimeter, das sind ebensoviel« Liter auf den Quadratmeter. Der regenreichste Monat war der Zuli mit 117 Millimeter, der regenärmste der Februar mit 14,5 Millimeter. Die größte Niederschlags menge innerhalb 24 Stunden fiel mit 35 Millimeter vom 2. zum 3. August. Gewitter traten 19 auf. Bei dem Gewitter am 14. Zuli traf gegen V-12 Uhr mittags ein Blitz daS Donalhsche Gut, wurde aber durch eine erst neuangelegte Blitzschutzanlage modernsten Systems sofort abgeleitet und verursachte keinerlei Schaden. — Der letzte Schnee fiel am 15. Mai, der erste am 11. November. Vergleiche mit den beiden Vorjahren geben folgendes Bild: 1926 gab cs 26 NiederschlagStage, 1925 aber nur 4 Riederschlagstage mehr als 1927. Die Niederschlagsmenge betrug 1926 mehr 158 Millimeter, 1925 weniger 107 Millimeter. Die größte Kälte betrug 9" mehr als 1926, 11 ° mehr als 1925, die größte Wärme 1" mehr als 1926 und 1925. Die Gewitter waren um 2 zahlreicher als 1925 und um 10 zahlreicher als 1926. Sie bewegten sich aber in aufsteigender Linie und scheinen an Heftigkeit zuzunehmen. DaS beweisen auch die Unwetter katastrophen in der engeren Heimat wie in der weiten Welt. — Daß auch anderweit Znteresse für Wetterbeobachtungen vorhanden ist, bezeugt der Bericht unter „Reinholdshain" in Nr. 304 der „WeißerihZ-eitung", der letzten Nummer des verflossenen Zahres. Zieht man nunmehr Vergleich« zwi ¬ schen beiden Wetterberichten, so ergeben sich in manchen Punkten mehrere Uebereinstimmungen, jedoch auch größere Abweichungen. Letztere sind aber durchaus möglich und dür fen für den Laien keinen Anlaß zu Zweifeln in die Richtig keit der Angaben aufkommen lassen. Solche Abweichungen lassen sich auch ohne weiteres begründen. Die Entfernung zwischen Hirschbach und Reinholdshain beträgt bis zur Strahengabelung Dippöldiswalde—-Glashütte genau 4 Kilo meter, der Höhenunterschied an dieser Stell« rund 70 Meter (Meßtischblätter Dippoldiswalde und Kreischa: Reinholds hain 391,1 Meter und Hirschbach Dorfmitt« etwa 320 Meter über Normat-Null). Und diese Entfernungen und zumal die Höhenunterschiede bedingen einen anderen Witterungsver lauf. Nur eins! Zn Reinholdshain kann nie «in Barometer stand von 772 mm erreicht werden, da es höher als Hirsch bach liegt und mit zunehmender Höhe der Luftdruck ab nimmt. Diese Angabe ist aber auch dann erklärlich, wenn das Ablesen des Barometerstandes am linken Zeigerende des Barometers erfolgt, das jedoch allgemein nur zur Verglei chung mit den Angaben der Seewarke herangezogen wird. — Möchten diese Zeilen dazu beitragen, noch manchen zu einer genauen Beobachtung des Witterungsverlaufes anzuregen. Auch ein Austausch über gemachte Erfahrungen wäre -er Sache förderlich. Für ländliche und besonders landwirt schaftliche Kreise ist ja die Wetterfrage von hoher wirtschaft licher Bedeutung. — Beobachtungen der Vogelwelt: Es tra fen ein: die erste Lerche am 28. Februar, der erste Star am 2. März, die weihe Bachstelze am 23. März, der Hausrot schwanz am 24. März, die erst« Schwalbe am 22. April. Zm benachbarten HermSdorf wurde jedoch bereits am 19. Aprif in einem Stalle eine Rauchschwalbe angetroffen. Der Weg zug der Vögel läßt sich recht schwer genau feststellen. Stars wurden hier noch am 31. Oktober, also zu einem sehr späten Termine, in größeren Scharen beobachtet. Schellerhau. Standesamtliche Nachrichten. 3m 3ahre 1927 wurden im hiesigen Standesamtsbezirk 15 Kinder ge boren und zwar 9 in Schellerhau (5 Knaben und 4 Mädchen), 3 Knaben in Bärenfels und 3 Mädchen in Bärenburg. Von den 8 Aufgeboten wurden 2 zur Eheschließung nach aus wärts überwiesen. Eheschließungen fanden 7 statt, bei denen Braut oder Bräutigam stets auS Schellerhau waren. Ge storben sind 11 Personen, 7 auS Schellerhau, 1 aus Bären fels, 3 auS Bärenburg. DaS Durchschnittsalter der in Schellerhau Verstorbenen betrug 74 3ahre. Frauenstein. Rektor a. D. Organist E. Wagner war es am Neujahrstag vergönnt, in selten geistiger und körper licher Frische daS 25. Orts- und Organistenjubiläum zu be gehen. Wenn der 3ubilar auch kein Freund von Festen und Ehrungen ist, so war es doch der Kirchgemeinde und den kirchlich musikalischen Vereinigungen Bedürfnis, des Tages gebührend zu gedenken. Bannewitz. Am Neujahrstage verunglückte ein in Rich tung DreSden -Dippoldiswalde fahrender Kraftwagen auf der Staatsstraße Dresden—Teplitz wiederum an der Kurve im Orksteil Alt-Welschhufe. Der Wagen, welcher ins Rut schen kam, fuhr die rechtsseitige Böschung hinab, wobei die 3nsassen derartig verletzt wurden, daß die eine Frau nach Dresden ins Krankenhaus eingeliefcrt werden muhte, wäh rend den anderen Mitfahrern an Ort und Stelle sofort ärzt- iche Hilfe zuteil wurde. Der Wagen mußte abgeschleppt werden. Dresden, 3. 3anuar. Während einer Zivilverhandlung vor Gericht erlitt am Dienstag vormittag-er HairdelSgerichks- rat Kaufmann 3oh. Schuster, 3nhaber einer Drogerie auf der Ostra-Allee, einen tödlichen Schlaganfall. Schuster stand im 60. Lebensjahre und genoß im Drogistenstande größtes An- ehcn. Er war früher 13 3ahre Stadtverordneter und Mit- siied der Deutschen Volkspartei. Dresden. Der frühere sächsische Wirtschaftsminister Her mann Müller, der der Altsozialdemokratischen Partei ange hört, ist am 1.3anuar zum Oberregierungsrat bei der Landes versicherungsanstalt Sachsen ernannt worden. Pirna. 3ustizrat Dr. Flachs kann jetzt auf eine 25 jäh rige Zugehörigkeit zum Stadlverordnetcnkollegium zurück blicken. Wiederholt war er im Laufe dieser Zeit dessen Vor steher bezw. erster Vizevorsteher. Er hat sich außerordent liche Verdienste um das Wohl der Stadt und ihrer Einwoh ner erworben. Durch die beiden städtischen Kollegien wurde ihm als Zeichen der Wertschätzung eine Radierung überreich!. Riesa. Mit dem 1. 3anuar 1928 hat die Gemeinde Goh lis die gesamten Verwaltungsgeschäfte für den Ortsteil Zeit hain-Lager C. und -ie im Hauptlager gelegenen Baracken 38, 39 un- 40 sowie -Ie Wirkschaftsbaracke 12 übernommen. F»r das Haupklager (Guksbezirk) bleibt der alte Zustand vorläufig bestehen.